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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

697 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Titan, Cassini ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

11.06.2014 um 02:45
Einige seltsame Reflektionen auf den ansonsten spiegelglatten Titan-Seen könnten auf Wellen hindeuten, die durch Wind verursacht werden. Im allgemeinen sind die flüssigen Kohlenwasserstoffe (wie Methan und Ethan...) träger als Wasser, so das schon eine etwas steifere Brise nötig ist, um einen Wellengang zu verursachen; aber möglicherweise könnte durch den beginnenden Frühling in den beobachteten Gebieten der Wind ein wenig auffrischen...

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2014/03/saturnmond-titan-astronomen-finden.html (Archiv-Version vom 24.03.2014)

Sollte es sich um Wellen handeln, so wären es die ersten, die außerhalb der Erde registriert wurden und deren Untersuchung wäre dann wohl so etwas wie der Beginn einer "Interplanetaren Ozeanographie". Es bedarf aber noch weiterer Beobachtungen, um einen anderen Ursprung der Reflektionen auszuschließen...


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

01.07.2014 um 12:25
Die seltsamen "Reflexionen" auf den Titan-Meeren sorgen weiter für Rätselraten. Die "geheimnisvolle Insel", die auf einer Titan-Aufnahme plötzlich auftauchte macht da keine Ausnahme. Es sieht so aus, als ob die Meere und Seen des Titans möglicherweise nicht so statisch sind, wie es bisher den Anschein hatte...

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2014/06/astronomen-entdecken-mysteriose.htm

http://www.astronews.com/news/artikel/2014/06/1406-034.shtml

Die möglichen Erklärungen sind unterschiedlich: es könnte sich demnach um von Wind verursachte Wellen handeln oder um aufsteigende Gase, oder um aufgeschwemmte Feststoffe, die sich im Laufe der Zeit auf dem Grund des Meeres angelagert haben, oder auch um "Schwebeteilchen" (wobei die "Natur" dieser Gase und/oder der Feststoffe/Schwebteilchen sicher von Interesse wäre...). Möglich ist auch eine Kombination aus mehreren Ursachen. Die Ursache all dieser Phänomene könnte der beginnende Frühling auf der Nordhälfte des Titan sein, dem ab 2017 der Sommer folgen wird. Es lohnt sich sicher diese Veränderungen über längere Zeit hinweg zu beobachten...


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

01.08.2014 um 02:02
Mittlerweile verdichten sich die Hinweise darauf, das sich unter der Oberfläche des Saturnmondes Titan ein Ozean verbirgt, von dem die Wissenschaftler annehmen, das er derzeit ähnlich salzreich sein könnte, wie das Tote Meer, was die Wahrscheinlichkeit, dort Leben zu finden vermindert. Allerdings könnten dort früher andere und sehr viel lebensfreundlichere Bedingungen geherrscht haben, die die Entstehung von Leben ermöglichten, das sich dann nach und nach an die neue Situation angepasst hat...

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2014/07/verborgener-wasserozean-auf-saturnmond.html

Der Ozean könnte auf dem Weg sein, komplett zu kristallisieren und auszufrieren, was den möglichen Materialaustausch zwischen dem Ozean und der Oberfläche im Laufe der Zeit immer mehr einschränken würde. Ein Rätsel ist immer noch der konstant hohe Methanwert; das Methan wird in der Atmosphäre allmählich abgebaut, doch trotzdem bleibt der Wert konstant bei 5 %. Es wird vermutet, das durch unbekannte geologische Prozesse Methan freigesetzt und wird und durch einige wenige Hot Spots an die Oberfläche gelangt. Um aber diese Hot Spots lokalisieren zu können, wäre eine neue Mission zum Titan nötig...

Ich persönlich glaube, das der Ozean nicht so schnell zufrieren wird, einfach weil der Titan wahrscheinlich ein sehr alter Himmelskörper ist und dieser Ozean trotzdem noch zu existieren scheint; welcher Prozess ihn also auch immer gefrieren lässt, so scheint er sich damit Zeit zu lassen. Wenn er aber schließlich doch irgendwann ausfrieren sollte, dann wird das bis dahin zumindestens noch eine ganze Weile lang dauern.
Und es müssen natürlich auch keine geologischen Prozesse sein, die für einen Nachschub an Methan sorgen - jedenfalls nicht allein; Methan ist auch immer noch ein guter Indikator für Leben...


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ornis ehemaliges Mitglied

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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

01.08.2014 um 08:33
@wolf359

Höheres Leben ist dann wahrscheinlich ausgeschlossen. Extremophile kommen aber auch im Toten Meer vor:
Entgegen dem Namen ist das Tote Meer biologisch nicht tot, jedoch beschränkt sich das Leben weitgehend auf verschiedene Extremophile: vor allem halophile Mikroorganismen, insbesondere Salpeter, Schwefel und Cellulose abbauende anaerobe Bakterien. Auch manche Pflanzen mit großer Salztoleranz, die Halophyten, können in dieser extremen Umwelt überleben.

Eine Rotfärbung des Toten Meeres im Jahr 1992 war durch Mikroorganismen und Algen hervorgerufen worden.
Quelle: Wikipedia: Totes Meer#Salzgehalt


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

30.09.2014 um 16:49
Versucht SPON hier alte Geschichten als Sensation zu verkaufen ?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/saturn-mond-titan-mysterioese-erscheinung-im-see-a-994593.html


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

30.09.2014 um 21:43
@DearMRHazzard

Mh370 wird es doch nicht sein ? ;-)


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

30.09.2014 um 21:48
@Enterprise1701

230 Km² gross ?


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

30.09.2014 um 21:50
Das war ein Scherz


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

04.10.2014 um 05:36
@ornis

Das Einzige, was man vielleicht sagen kann, ist, das ein hoher Salzgehalt kein Ausschlußkriterium für Leben ist, und das die Bedingungen, unter denen Leben im mittlerweile wohl real existenten Titanozean entstehen könnte, sicher sehr speziell sind...

@DearMRHazzard

Nein, die "magische Insel" ist nur wieder aufgetaucht...


Über die "magische Insel" habe ich mir auch schon einige Gedanken gemacht, und Theorien geschmiedet, die aber alle nicht schlüssig sind...

1. Die Kohlenwasserstoffe und die sich in der Atmosphäre ständig neu bildenden komplexen Verbindungen, die als Niederschlag auf die Oberfläche niedergehen, sammeln sich je nach Dichte in den Seen; dabei nehmen die komplexen Verbindungen leichtere Kohlenwasserstoffe von der Oberfläche mit sich in die Tiefe, irgendwann lösen sich diese aufgrund von Temperaturveränderungen und steigen nach oben. Alternativ könnten sich aus den komplexen Verbindungen selbst leichtere Kohlenwasserstoffe lösen und an die Oberfläche steigen...

Vorläufig verworfen weil: der Effekt wäre wahrscheinlich zu gering, um das Phänomen hervorzurufen, und da es überall Niederschlag gibt, müsste er mit der sich ändernden Jahreszeit auch an mehreren Orten zu finden sein...

2. Etwas aus dem Inneren des Titan steigt an die Oberfläche, weil es an dem betreffenden Ort einen "Hot Spot" gibt, eine Öffnung oder einen Riss, aus dem periodisch Gas austritt das eine Blasenbildung verursacht; dabei werden auch Feststoffe vom Grund des Sees mit aufgetrieben...

Vorläufig verworfen weil: die Umgebung an der Oberfläche sieht völlig "gewöhnlich" aus und nicht so, als ob sich etwas besonderes wie eine Öffnung oder ein Riss in unmittelbarer Nähe befindet; allerdings kann der erste Eindruck täuschen. Die Titan-Geologie könnte seltsam sein und vielleicht eine größere Rolle spielen als bisher gedacht...

3. Es handelt sich um eine riesige "Matte" aus miteinander vernetzten mehr oder weniger komplexen Kohlenwasserstoffverbindungen die normalerweise auf dem Grund des Sees ruht, aber aufgrund von Temperaturänderungen austretendes Gas aufnimmt, das entweder ursprünglich von komplexen Verbindungen von der Oberfläche mitgenommen wurde, oder aber sich aus komplexen Verbindungen selbst löst, oder aber von einem kleinen Hot Spot stammt. Das Gas verringert dann das Gesamtgewicht der Matte, so das diese schließlich nach oben steigt; an der Oberfläche gibt sie das Gas nach und nach an die Atmosphäre ab und sinkt wieder auf den Grund...

Vorläufig verworfen weil: es klingt zu phantastisch, aber ist das wirklich ein Grund :) ? Man müsste erst einmal klären, ob ein solches Gebilde überhaupt entstehen kann...

4. Es handelt sich um schmutziges Eis mit einem gewissen Anteil komplexer Kohlenwasserstoffverbindungen; dessen Gewicht ist durch den Einschluss von Gasblasen so gering, das es fast aufsteigen könnte; die steigende Temperatur ändert die Dichteverhältnisse im Eis, so das es schließlich doch irgendwann aufsteigt. An der Oberfläche ändern sich die Bedingungen abermals; vielleicht verliert das Eis auch etwas von seinem Gas an die Atmosphäre, so das es wieder absinkt. Da die Temperatur weiter steigt, könnte auch das Eis wieder an die Oberfläche steigen, wenn das noch vorhandene Gas bei höherer Temperatur dafür ausreicht. Möglicherweise "gewinnt" das Eis im Laufe des Prozesses auch wieder an gashaltigem Material (es könnte sich auch aus dem Eis selbst bilden...) und das Spiel beginnt im nächsten Titan-Jahr von vorn, oder aber die "Insel" wird endgültig auf den Grund sinken...

Vorläufig verworfen weil: Ja, warum eigentlich ? Titan-Eisschollen wurden ja schon entdeckt, und sie schwimmen auch weil sie Gasblasen enthalten. Es wäre eine Möglichkeit, nur sind mir die Einzelheiten unter Titan-Bedingungen noch nicht klar und es ist nur ein Gedankengang, der vielleicht leicht zu wiederlegen ist. Man müsste auch erst einmal klären, wie ein solches großes Eisgebilde entstehen kann...


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

04.03.2015 um 19:14
Immer wieder sind exotische Lebensformen im Gespräch, die an der Oberfläche des großen Saturnmondes Titan in den Seen aus flüssigem Methan und Ethan existieren können, in einer Umgebung also in der unsere "gängige" irdische Biologie, die auf weitaus wärmeren Temperaturen und flüssigem Wasser angewiesen ist, nicht funktionieren kann. Wissenschaftler sind jetzt einen Schritt weiter gegangen und haben eine Zellmembran simuliert, die Teil einer solch speziellen Lebensform sein könnte...
...Dieser sogenannte "Stickstoffkörper", besteht - wie der Name schon sagt – aus Stickstoff-, Kohlenstoff- und Wasserstoffmolekülen, von denen bereits bekannt ist, dass sie in den frostigen Gewässern auf Titan existieren. "Dennoch zeigen sie die gleiche Stabilität und Flexibilität wie ihre irdischen Gegenstücke, die Liposome (Lipid- bzw. Fettkörper)", erläutern die von diesem Ergebnis selbst überraschten Forscher.

Bei einer genauen Suche nach möglichen Methanverbindungen anhand derer eine Selbstanordnung zu zellmembranartigen Strukturen möglich ist, kamen die Wissenschaftler auf ein Acrylonitril-Azotosom als vielversprechendsten Kandidaten für ein Titan-Gegenstück der irdischen phospholipiden Membrane - weist es doch eine ebenso hohe Stabilität wie Flexibilität, sowie einen starken Schutz vor Zerfall auf. Zudem kommt Acrylonitril in der Atmosphäre des Titan vor.

Von ihrem erstaunlich erfolgreichen Simulationsergebnis fasziniert, wollen die Forscher nun in zukünftigen Simulationen zeigen, wie sich derartige Zellen in der Methan-Umwelt des Titan verhalten würden und ob es tatsächlich - wie die Forscher dies schon jetzt vermuten - zu Analogien in Reproduktion und Stoffwechsel in derartige sauerstofffreien und methanbasierten Zellen kommen kann...
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2015/03/forscher-simulieren-unbekanntes-leben.html (Archiv-Version vom 04.03.2015)

Die allgegenwärtigen Naturgesetze formen anscheinend auf dem Titan Gebilde, die Teil einer exotischen Lebensform sein könnten; und es stellt sich zu recht die Frage, wie weit diese Analogie zu dem uns vertrauten Leben geht. Bedeuten methanbasierte Zellen auch eine Evolution zu höheren Organisationsformen ? Wie weit könnte eine Evolution auf einer kühlen Methanwelt gehen ? Was finden wir in den Seen vor, wenn wir -wie die Wissenschafler sich wünschen- eines Tages Proben entnehmen und diese untersuchen werden ? Der Titan ist wieder ein Stück interessanter geworden und ein Stück Phantasie erscheint mit Hilfe der Wissenschaft wieder ein wenig realer...


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

05.03.2015 um 07:57
Der in diesem Zusammenhang wichtigste Satz steht im reichlich kurzen Diskussionsteil des Papers:
The availability of molecules with an ability to form cell membranes does not by itself demonstrate that life is possible.
Auf gut deutsch: Die Verfügbarkeit von Molekülen mit der Fähigkeit, Zell-Membranen zu formen, bedeutet nicht zugleich, dass damit auch Leben möglich ist.

Gezeigt wurde, dass Acrylonitril prinzipiell in der Lage sein könnte (aufgrund von energetischen Kalkulationen), Membranschichten zu bilden, die stabil und flexibel genug sind, um Vesikel (also Bläschen) zu bilden.

Die beigefügten Abbildungen zeigen jedoch, dass es sich hierbei nicht um Doppelmembranen handelt, die eine relativ große Dicke haben (und damit das Entweichen von Molekülen aus dem Innern des Vesikels wirksam verhindern), sondern um einschichtige, sehr dünne Membranen, die lediglich an den polaren Kopf-Enden zusammenhängen (also an den Nitril-Gruppen, die beinahe punktförmig, weil lediglich aus einer CN-Gruppe bestehend, sind).

Solche Membranen mögen flexibel und aufgrund der elektromagnetischen Wechselwirkung auch stabil sein, aber aufgrund ihrer äußerst dünnen Schicht, können sie keinen Stofftransport kanalisieren (also "erwünschte" Moleküle drin lassen und "unerwünschte" Moleküle rauslassen).

Von daher mag es solche Vesikel auf Titan vielleicht geben, aber es sind weder Zell-Membranen (weil es keine Zellen sind!) noch erlauben sie gar eine "Höherentwicklung" zu Formen, die bei uns als Tiere durchgehen würden.

Das Paper selbst kann man hier nachlesen:

http://advances.sciencemag.org/content/1/1/e1400067


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

06.03.2015 um 02:08
Die Simulationen von Membranen unter Titan-Bedingungen sind ein interessanter Anfang bei der Untersuchung einer möglichen exotischen Biologie, und nicht das Ende. Das zu einem funktionsfähigen Aquivalent einer "Zelle" noch ein sehr weiter Weg zurückzulegen ist, steht dabei außer Frage, haben wir doch selbst auf der Erde bei unserer ohne Zweifel vorhandenen irdischen Biologie noch nicht alle Zwischenschritte zweifelsfrei geklärt. Zudem haben wir momentan keinen Zugriff auf irgendeine Probe aus einem der relevanten "Gewässer" des Titan, so das wir auch weiterhin nur auf Simulationen angewiesen sind...

Das bei so niedrigen Temperaturen überhaupt flexible Membranen existieren können, ist schon eine kleine Sensation. Es bleibt abzuwarten, ob sie in einer exotischen methanbasierten Biologie eine ähnliche Funktion erfüllen können, wie ihre irdischen Gegenstücke. Existieren jedoch so etwas wie Zellen, kann man auch einen Schritt weiter gehen, und sich fragen, ob auch Mehrzeller entstehen können. Dabei braucht man nicht allein den Titan zu betrachten, sondern vielleicht auch die hypothetischen Orte, die alle nötigen Zwischenschritte zu einer exotischen Lebensform ermöglichen können...

Dabei stellt sich die Frage, ob für jeden irdischen Schritt zum Leben ein Titan-Äquivalent existiert, das schließlich zu entfernt vergleichbaren Lebensformen führt, oder ob eine exotische Biologie hier eigene Wege geht, die entweder uns noch unbekanntes Leben hervorbringt oder in eine Sackgasse führt. Man darf weiterhin gespannt bleiben, denn wir sind ja erst am Anfang...


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

06.03.2015 um 07:41
Bevor man über Mehrzeller auf Titan phantasiert, ist es hilfreich, zunächst die Prioritätenliste abzuarbeiten, die den Weg dahin markiert. Und da scheitert es bereits an den Eigenschaften von Methan, die es als Biosolvens unbrauchbar machen.

Mal ganz abgesehen von den niedrigen Temperaturen, die die durchschnittliche Reaktionsgeschwindigkeit im Vergleich zur Zimmertemperatur auf etwa ein Milliardstel verlangsamen - Es sind insbesondere die Lösungsmitteleigenschaften, die ein Entstehen von abwechslungsreichen Polymeren unmöglich machen, welche die Rolle von Biokatalysatoren übernehmen könnten.

Moleküle mit polaren Seitengruppen (z.B. Aminosäuren) können sich in einem unpolaren Lösungsmittel nun mal nicht auflösen. Und Moleküle ohne polare Seitengruppen (z.B. langkettige Kohlenwasserstoffe wie Paraffin) sind nun mal nicht abwechslungsreich genug, um Katalysen zu bewerkstelligen.

Überhaupt ist zweifelhaft, wie sich innerhalb der Methanflüssigkeit aus kleinen Molekülen (Monomeren) längere Kettenmoleküle (Polymere) bilden können, da hinreichend ertragreiche Energiegefälle fehlen, die angezapft werden könnten.

Die UV-Strahlung der Sonne gelangt nicht bis zum Boden, so dass alles, was sich eventuell in den Dunsttröpfchen angereichert haben könnte, ab einer bestimmten Tiefe konserviert wird, ohne weiter miteinander zu reagieren.

Auch Kryovulkanismus bietet da keinen Ausweg, da er bestenfalls episodisch und dann auch nur punktuell auftritt.

Kurz: Es besteht keine Chance, dass auf Titan oder anderswo, wo es flüssiges Methan gibt, überhaupt auch nur Zellen entstehen könnten. Es ist daher müßig, über das Zustandekommen von Mehrzellern zu spekulieren ...

Angesichts dessen sollte man überprüfen, ob das Konzept einer "methanhabitablen Zone" nicht von vornherein eine Totgeburt im eigentlichen Wortsinn darstellt.


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

12.03.2015 um 21:33
Es kommt nur darauf an, das die beteiligten Reaktionen stattfinden. So könnten Katalysatoren existieren, die beschleunigend wirken; diese Katalysatoren würden mit dem Methan zur Oberfläche regnen, als einige von den vielen Verbindungen, die aufgrund der UV-Strahlung innerhalb der Atmosphäre entstehen und die in der Folge in die zellularen Körper gelangen. (Ein Hinweis darauf könnte das (bisher unerklärliche...) Verschwinden von Acytelen und Wasserstoff in Bodennähe sein; hierfür werden entweder Titan-Organismen oder ein (bisher unbekannter...) Katalysator verantwortlich gemacht. Aber Katalysatoren unterschiedlichster Art könnten auch in den Organismen selbst aktiv sein und innerhalb der "Zellen" zu Reaktionsketten führen...)

Die Entstehung des Lebens selbst müsste auch gar nicht unter den Bedingungen des heutigen Titan erfolgt sein; ebenso, wie die Ur-Erde auf der einst das erste "irdische" Leben entstand, könnte das potentielle methanhabitable Leben auf einem "Ur-Titan" entstanden sein, einem Ort also, der generell vulkanisch aktiver gewesen sein dürfte, mit einer dichteren Atmosphäre und einer dünneren Kruste. Ein Indiz dafür könnten einige Gebirge sein, die als Folge eines Schrumpfungsprozesses entstanden sind, der sich mit einer allmählichen Abnahme der Wärme im Titan-Inneren erklären lässt...

Existieren "Zellen" in den Gewässern des Titan oder außerhalb - und seien sie auch noch so einfach - könnte eine Mehrzelligkeit an einigen Orten von Vorteil sein; aus mehr zufälligen Zusammenballungen von Zellen könnte allmählich eine Spezialisierung einzelner Zellen innerhalb des Verbandes entstehen, die vielleicht für den gesammten Zellverband nützlich wäre (ist sie es nicht, wird sich der Zellverband auflösen...). Eine Vermehrung könnte durch "Sprossung" erfolgen, einzelne Abspaltungen formen sich zu neuen Mehrzellern. Leben in einer möglichen methanhabitablen Zone muß nicht komplex oder reaktionsschnell sein (jedenfalls nicht zu Anfang...), allein seine Existenz wäre eine Bereicherung...


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

13.03.2015 um 04:13
Und weiter geht es mit dem Fabulieren, als wäre nichts gewesen ...


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

20.07.2015 um 01:24
In der Zeitschrift "Life" aus Basel ist ein Artikel über diverse Grenzen des Lebens erschienen. Den Abschnitt zu Spekulationen über Leben auf Titan habe ich hier einer Kritik unterzogen:

https://ursprunginsleben.wordpress.com/2015/07/20/spekulationen-ueber-leben-auf-titan/


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

26.07.2015 um 10:25
Sehr interessante Gegenüberstellung...

Eine alternative Quelle für die fehlenden Stoffe könnten aber ganz einfach Metorite oder Kometen sein, die in der dichten Titan-Atmosphäre ihr Ende finden. Metorite und Kometen beinhalten sicher zahlreiche Stoffe - je nach individueller Zusammensetzung, die dann am Boden oder der Atmosphäre in der sie Verbindungen eingehen können, um dann später zu Boden zu sinken, für etweiige Reaktionen zur Verfügung stünden. Ganze Komponenten des Titan-Lebens könnten so vielleicht in der Atmosphäre entstehen. Dazu sei zu bemerken, das diese Quelle vielleicht mit der Zeit immer weniger Stoffe liefert, aber auch, das sie schon seit Urbeginn der Titan-Entstehung aktiv sein dürfte...

Ist natürlich nur eine Idee...


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

23.08.2015 um 00:43
Die Nasa plant eine Uboot auf den Titan zu schicken, das im "See der Kraken" (Kraken Mare) in 90 Tagen über 2000 Kilometer zurücklegen soll. In dem vermutlich 400000 Quadratmeter großen und über 200 Meter tiefen See wird es Proben nehmen und analysieren; die Ergebnisse werden dann zur Erde gefunkt. Das Gerät selbst könnte etwa eine Tonne wiegen und 6 bis 7 Meter lang sein. In 25 Jahren wird es auf die Reise gehen...

Youtube: Titan Submarine: Exploring the Depths of Kraken Mare
Titan Submarine: Exploring the Depths of Kraken Mare
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http://www.golem.de/news/saturnmond-titan-nasa-baut-ein-u-boot-fuer-die-raumfahrt-1502-112357.html

Ein Uboot auf den Titan zu schicken, das dann dazu noch im Kraken Mare kreuzt, was schöneres könnte ich mir kaum wünschen ( :) ); es wäre eine Mission, die viele Fragen klären könnte...


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

23.08.2015 um 12:06
Die NASA plant ja sehr vieles.
Mal schauen was in 25 Jahren davon übrig bleibt.


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Rätselhafte orange Welt - Was ist auf Titan?

23.08.2015 um 16:45
@Venom46

Man sollte vielleicht hinzufügen, dass die Meldung inzwischen auch schon wieder ein halbes Jahr alt ist:

http://www.gulli.com/news/25617-nasa-spricht-ueber-plaene-den-saturn-mond-titan-per-u-boot-zu-erkunden-2015-02-13

...


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