Leben auf anderen Planeten?
11.07.2017 um 11:07Niederbayern88 schrieb:Aber wenn es auf anderen Planeten Elemente, chemische Zusammensetzungen gibt, die wir noch nicht verstehen haben von denen wir nix wissen.Die chemischen Elemente sind bekannt, also gibt es da auf anderen Planeten keine Elemente, die wir nicht kennen würden. Chemische Zusammensetzungen ergeben sich über die Eigenschaften der Elemente. Für Lebewesen benötigt man Makromoleküle. Diese entstehen nur über Kombinationen mit Nichtmetallen, da nur diese Atombindungen hervorbringen.
Kombinationen mit Metallen untereinander ergeben Metallbindungen und damit Metallgitter, aber keine Makromoleküle. Kombinationen von Metallen mit Nichtmetallen ergeben Ionenbindungen und damit Ionenkristalle nach Art von Salzen, aber keine Makromoleküle. Makromoleküle entstehen also nur, wenn sich Nichtmetalle miteinander kombinieren.
Nichtmetalle findet man im Periodensystem der Elemente oben rechts. Dort stehen die bekannten sechs Bio-Elemente Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor und Schwefel. Hinzu kommt noch Wasserstoff, der ganz oben links im Periodensystem zu finden ist. Und das war es dann auch schon, was das Sammelsurium der Elemente an Möglichkeiten für das Entstehen von Makromolekülen hergibt, denn Silicium scheidet aus, weil es mit Sauerstoff Silikate bildet.
Arsen scheidet aus, weil es keine ähnlich stabilen Bindungen wie Phosphor bilden kann. Selen spielt auf der Erde nur eine untergeordnete Rolle als Spurenelement, da es ähnlich wie Schwefel reagiert, aber viel seltener vorkommt. Auf anderen Planeten wird sich das nicht wesentlich anders gestalten, da Schwefel generell häufiger vorhanden ist als Selen. Die Gruppe der Halogene scheidet aus, weil sie mit Metall-Ionen Salze bildet, statt sich mit anderen Nichtmetallen zu Makromolekülen zusammenzulagern.
Damit haben wir das verfügbare Spektrum an Chemie bereits abgegrast. So wahnsinnig viele Möglichkeiten, von denen wir noch gar nichts wissen könnten, gibt es also gar nicht. Die Erfordernisse für einen geordnet ablaufenden Stoffwechsel, der für Lebewesen charakteristisch ist, ziehen geordnet strukturierte Makromoleküle als Notwendigkeit nach sich, da sich sonst der Stoffwechsel nicht geordnet vollziehen könnte. Und Makromoleküle sind nur über ein relativ enges Spektrum an chemischen Elementen möglich, von denen einzig Kohlenstoff hierbei eine Schlüsselrolle einnehmen kann.
Man solle sich daher doch besser damit zurückhalten, von irgendwelchen grundsätzlichen Wissenslücken zu orakeln, die es gar nicht gibt. Besser wäre es, die eigenen Wissenslücken zu schließen, damit man in der Lage ist, solche Orakeleien als unsinnig zu durchschauen.