Ich recycel mal nen Beitrag aus "Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?" von mir, vom 2.5., zu dieser Unsinns"erkenntnis.
Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt? (Seite 446) (Beitrag von perttivalkonen)**********
grewi-aktuell schreibt:
Die Wahrscheinlichkeit, dass es vor uns noch nie eine Zivilisation im Universum gab, sei demnach nur dann gegeben, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass sich auf einem bestimmten lebensfreundlichen Planeten eine Zivilisation entwickelt haben kann, unterhalb 1 zu einer Milliarde Billionen (10 hoch 22) liegt.
„Und das ist schon unglaublich niedrig“, erläutert Frank. „Für mich zeigt dies, dass sich mit großer Wahrscheinlichkeit schon vor uns intelligente Zivilisationen im Universum entwickelt haben.“
Issn Witz, oder?
Es gibt also 10^22 Sterne im sichtbaren Universum. Wenn also intelligentes Leben statistisch gesehen nur einmal auftreten würde, müßte die Auftretenswahrscheinlichkeit eben 1 : 10^22 sein. Simpel. Und wo kommt jetzt her, daß dieser Fall unwahrscheinlich ist?
grewi-aktuell schreibt sinngemäß:
Na weil "1 : 10^22" so ein extrem kleiner Wert is! Und diß glaub ich nu mal nich.
Daß jeder fünfte der von uns durchmusterten Sterne Planeten in habitabler Zone hat, ist nur eine Bedingung. Zumeist sind es Gasriesen, und dort dürfte sich Leben, zumindest wie wir es kennen, schwerlich bilden, schon gar nicht höheres Leben, gar intelligentes. Auch kleine Planeten ohne Atmosphäre und Magnetfeld und Plattentektonik fallen aus. Dann gibt es zahlreiche sogenannte "staubige" Sternensysteme, in denen es also um hundert mal so viel Asteroiden, Kometen udgl. gibt wie bei uns. Ein Chicxulub-Impakt wäre dort nicht wie bei uns alle 100 Millionen Jahre zu erwarten, sondern alle Millionen Jahre. Leben mag da entstehen, aber es hat nach jedem Rückwurf durch solch einen Impakt keine Zeit, sich zu erholen und weiterzuentwickeln, da es zuvor schon wieder "zusammengeballert" wird. Dann fallen die Sternensysteme im Bulge, der Sternenansammlung im Zentrum der Galaxis, weg, weil hier durch zahlreiche Sternentransits die Planetenbahnen regelmäßig verändert werden und kaum Planeten stabil in einer habitablen Zone bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, von einer relativ nahen Supernova mit Gammastrahlung sterilisiert zu werden, dürfte bei wenigen dutzend Millionen Jahren bei 50% liegen, was ebenfalls höheres Leben nahezu ausschließt. Na und im Außenbereich der Galaxie ist die Metallizität der Sternenentstehungsgebiete zu gering, sodaß hier gleich gar keine Planeten mitentstehen. Selbst für unsere Region ist die Metallizität unserer Sonne und damit der Planeten eigentlich zu hoch, sodaß wir "Irrläufer" aus einer weiter zentral gelegenen Region sein müßten. Dann haben Planeten auch noch das Problem, daß ihre Achsneigung sich binnen mehrerer Millionen Jahre deutlich verändern können. Würde die Erdachse die Neigung des Uranus einnehmen, alle halbe Jahre würde mal die Nordhalbkugel gegrillt und die Südhalbkugel zum Tiefkühler, und sechs Monate später wäre es dann andersrum. Leben wäre vielleicht möglich, höheres ganz sicher nicht. Wir immerhin haben einen Mond, der mehr als 1% der Erdmasse besitzt und so die Erdachse stabilisiert. Kein anderer der sieben Planeten hat einen Mond, der die Promillegrenze der Planetenmasse überschreitet. Dann ist selbst in unserer "staubarmen" Umgebung die Asteroidentrefferdichte nur deshalb so gering, weil Jupiter für uns den "Staubsauger" spielt und zahlreiche Brocken auf sich lenkt, die uns sonst getroffen hätten. Auch ein Chicxulub-Impakt alle 10 Millionen Jahre wäre ziemlich schlecht für die Entstehung von intelligentem Leben. Unsere Entstehung (oder die einer intelligenten Alternativspezies) wäre zumindest um hunderte von Millionen, wenn nicht gar um mehrere Milliarden Jahre hinausgezögert worden. Angesichts dessen, daß die Lebensbedingungen für höheres Leben in vielleicht schon 500 Millionen Jahren zuende gehen auf der Erde, hieße das, daß die Erde nichts Intelligentes hervorgebracht hätte.
Neben der Sache mit der habitablen Zone sind das fünf weitere Bedingungen. Gibt noch mehr, sicher auch solche, die wir noch gar nicht kennen. Und die Bedingungen der eigentlichen Lebensentstehungen wurden noch gar nicht angesprochen.
Ich bring immer gern das Beispiel mit den 35 Bedingungen. Wären es 35 Bedingungen für die Entstehung von Leben bis hin zu ner intelligenten Spezies, und hätte jede einzelne Bedingung eine Auftretenswahrscheinlichkeit (im Mittel) von 1:5, e5rgäbe das eine Auftretenswahrscheinlichkeit von 1 : 2,91 x 10^24. Wir bräuchten also knapp 300 mal so viel Sterne wie im sichtbaren Universum, damit es wenigstens ein mal passiert.
Und das nur, wenn es "nur so wenig" Einzelbedingungen sind: 35, und nur wenn jede Bedingung eine "so gute" Auftretenswahrscheinlichkeit hat wie "1:5"
Und da erscheint 1 : 10^22 schon als knapp 300 mal besser!
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Pertti