milkyray schrieb:Also ist eine Nachbearbeitung der Bilder notwendig, um was darauf erkennen zu können?
Sagen wir mal so.
Eine Bildbearbeitung ist dafür gedacht, lichtschwache Objkete aus dem Dunkel hervor zu holen, die Farben zu kalibrieren und das Rauschen zu minimieren.
Sterne und je nach Belichtungszeit auch Nebel sind schon in einem Einzelbild zu erkennen.
Das ist aber nur ein Bruchteil dessen, was noch alles im Bild steckt.
milkyray schrieb:Das mit der Temperatur der Kamera und der Kühlbox verstehe ich noch nicht so recht. Geht es dabei um eine Analoge Kamera? Meine ist nämlich digital :-) Oder muss man dabei auch die Temperatur beachten, wenn man so lange belichtet?
Es geht um Digitalkameras. Ich verwende Beispielsweise EOS600D.
Das mit der Kühlbox bezog sich auf das Thema Darks und deren Erstellung.
Je nach Temperatur der Kamera rauscht der Sensor unterschiedlich stark.
Umso höher die Temperatur, desto stärker das Rauschen.
Um das Rauschen aus dem Bild zu rechnen, fertigt man Darks an, die dann vom Bild abgezogen werden.
Um das machen zu können, muß das Rauschen im Dark dem des Lights entsprechen.
Deswegen sollte die Kamera bei der Dark Erstellung die selbe Temperatur haben, wie bei der Aufnahme der Lights.
Das kann man idealerweise machen, indem man 2 Lights und 2 Darks im Wechsel aufnimmt. Denn die Temperatur verändert sich im Laufe der Nacht und ist am Ende der Nacht anders als zu Beginn oder in der Mitte.
Oder aber man erzeugt künstlich die selbe Temperatur, wie zum Aufnahmezeitpunkt der Lights.
Und da kommt die Kühlbox ins Spiel.
Kühlakkus rein im Box, Kamera dazu und die entsprechend lang belichteten Darks aufnehmen.
Dann kann man anhand der EXIF Daten die Darks auswählen, die zu den Lights passen.
Somit verschwendet man keine wertvolle Belichtungszeit in der Nacht.
Über die Erstellung von Darks würde ich mir aber erstmal keinen Kopf machen.
Die sind zu Beginn nicht so wichtig.
milkyray schrieb:Eine weitere Frage wäre, was nötig ist, um die Kamera an das Teleskop zu befestigen. Gibt es so bestimmte Anschlüsse dafür, so dass man es wie ein Objektiv verwendet?
Ja, da brauchst Du einen Bajonettadapter, der auf der einen Seite das Objektivbajonett Deiner Kamera hat und auf der anderen Seite die Größe Deines Okularauszuges am Teleskop.
Also entweder 2" oder 1 1/4".
Schaut dann so aus.
http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p6126_TS-Adapter-von-2--Steckhuelse-auf-Nikon-Bajonett---volle-Oeffnung.htmlmilkyray schrieb:Und gibt es tatsächlich Objektive, mit dem man schon Himmelskörper ablichten kann?
Du kannst mit jedem Objektiv Aufnahmen von den Gestirnen machen.
Die Milchstrasse, zieht sich ja über den ganzen Himmel. Das sind 17mm Brennweite schon so nahe dran, daß man die Milchstrasse nicht komplett aufs Bild bekommt.
Der Nordamerikanebel ist bei 200mm und der EOS perfekt im Bild.
Gerade bei großflächigen Nebeln sind kleinere Brennweiten (15-200mm) gut geeignet.
Dein Standardobjektiv ist für den Anfang garnicht schlecht.
Du kannst auch Astrofotografie mit Deiner Kamera und Stativ machen.
Das habe ich auch schon mehrmals gemacht.
Ich mache dann je nach Objektiv und Brennweite Belichtungen von 2-5 Sekunden, bei recht hoher ISOzahl.
Immer 10 Bilder.
Dann Kamera wieder neu ausrichten und wieder 10 Bilder.
So daß das gewünschte Objekt immer schön im Bild bleibt.
So lange, bis ich ungefair 200-300 Bilder zusammen habe.
Diese Bilder dann Im DeepSkyStacker stacken.
Das fertig gestackte nun entstandene Summenbild Beispielsweise in PS laden und weiter bearbeiten, um die dunklen Objekte sichtbar zu machen (Das sogenannte Strecken, bzw stretching).