Atlantis – prähistorische Hochkultur oder frühester Science Fiction?
27.05.2015 um 17:17Hallo,
ich würde hier gerne die Frage erörtern, ob es Atlantis in (prä-)historischer Zeit gab oder ob es sich dabei um ne reine Erfindung Platons handelte.
Ich weiß, dass das Thema, wenn man es so befragt, ziemlich ausgelutscht ist, weil es schon oft ebenso kontrovers wie ergebnislos diskutiert wurde, zumal es hier keine Form von Kompromiss geben kann, da es Atlantis entweder gegeben hat oder nicht, aber nicht sowohl als auch oder teils teils. ;)
Für die Fachwelt ist klar: Atlantis hat es nicht gegeben. Die Platon-Spezialisten, insbesondere die Philologen, halten Platons Atlantis für eine Allegorie, für eine Parabel, um anhand der konstruierten Geschichte zu demonstrieren, weshalb Atlantis in seiner Staatsphilosophie allenfalls als abschreckendes Beispiel dienen kann, weil seiner Meinung nach eine Gesellschaft mit so einer Lebensform wie die Atlanter (expansiv, kriegerisch und überheblich) auf Dauer keinen Bestand haben kann und daher früher oder später untergehen muss. Da Atlantis, wie von Platon beschrieben, auf keine bekannte historische Kultur zutrifft, halten auch die Historiker Platons Atlantis-Erzählung für Belletristik, bestenfalls für einen historischen Roman, was selbstverständlich kein Thema für Historiker sein kann.
Somit wird Atlantis in den Bereich der Grenzwissenschaft abgeschoben – sollen sich doch Mystiker und Esoteriker damit beschäftigen.
Aber war Atlantis tatsächlich nur eine reine Erfindung Platons?
Könnte es nicht sein, dass zu Platons Zeit im Mittelmeerraum (und anderswo) Geschichten im Umlauf waren, Legenden, die von einem mysteriösen Reich mit einer hoch entwickelten, zum Ende hin möglicherweise aber auch dekadenten Kultur oder Zivilisation berichteten, die am Ende tragisch in einer beispiellosen Naturkatastrophe untergegangen und spurlos verschwunden ist?
Könnte es vielleicht sein, dass es so eine hochstehende Kultur bereits vor Zigtausenden von Jahren gab? Nicht im Mittelmeerraum, schon gar nicht im Atlantik, denn wir hatten Eiszeit, sondern ganz woanders, beispielsweise in Indien, in Afrika oder dem damaligen Subkontinent Sundaland, dem heutigen Malaysia und Indonesien, das damals eine Landmasse war, die von Südostasien bis knapp vor Australien reichte, ehe diese riesige Landfläche mit ansteigendem Meeresspiegel sich in einzelne Inseln auflöste?
Können Mythen und Legenden sich überhaupt über Tausende, wenn nicht Zigtausende von Jahren mündlich überliefern? Die Schrift kam ja erst vor gerade mal etwas über 5000 Jahren.
Ich habe über diese Fragen (und einige weitergehende) zwei Bücher geschrieben, die ich hier nicht nennen will, weil Eigenwerbung glaube ich verboten ist, daher beschränke ich mich darauf, hier den Klappentext der beiden Bücher zu zitieren, ohne diese aber zu nennen, würde aber gerne über diese Thematik diskutieren. Wer sich wirklich für die Bücher interessiert, schreibt mir einfach ne PN oder ne E-Mail an horst-bohse@t-online.de.
Teil I: Warum übt Atlantis so eine Faszination auf uns aus, obwohl wir ahnen, dass es diese Großinsel mit ihrer hoch entwickelten Kultur, wie von Platon beschrieben mehr als 9000 Jahre vor seiner Zeit, irgendwo im Atlantik mit einem subtropischen Klima, üppiger Flora und Fauna wohl nie gegeben hat? Vielleicht stellt unsere Suche oder besser gesagt unsere Sehnsucht, unser Bedürfnis nach Atlantis, also nach «dem ganz Anderen», das verzweifelt einen Ort in dieser Welt sucht, um nicht Utopia sein und bleiben zu müssen, das moderne Pendant zur Traumzeit der Aborigines dar, nach dem Ort für Spiritualität, nach dem Ort, an dem Spiritualität und Transzendenz gelebt werden können. Offenbar braucht der Mensch Spiritualität wie die Luft zum Atmen, derweil er hier langsam erstickt. Wenn es Platons Atlantis nicht gegeben hätte, hätte es sicher sehr früh schon jemand anders träumend erfunden.
In diesem ersten Band geht es um eine Abrechnung mit den «Grenzwissenschaften», die mit angeblich oder tatsächlich ungeklärten Phänomenen wie Ufos, behaupteten Entführungen durch Außerirdische, seltsamen archäologischen Artefakten und beklemmenden alten Schriften wie dem vedischen Mahabharata oder dem Buch Hesekiel alternative Welterklärungsmodelle basteln und dem interessierten Leser anbieten, die mit der Welt, wie wir sie zu kennen glauben und mit der Menschheitsgeschichte, wie sie in den Schulbüchern steht, nicht mehr viel gemeinsam haben, denn «in Wirklichkeit war alles ganz anders». Und Atlantis ist das unsichtbare Kraftzentrum dieser magischen Vergangenheit.
Wenn es Platons Atlantis nicht gegeben hätte, würde man es erfinden.
Da es Atlantis nicht gegeben hat, muss man es immer wieder erfinden.
Teil II: Menschheitsgeschichte ist Klimageschichte und Klimageschichte ist nicht selten Katastrophengeschichte.
Vor 73000 Jahren explodierte der indonesische Supervulkan Toba und brachte die junge Menschheit an den Rand des Aussterbens – nur einige Tausend überlebten – weltweit. Vor 12.000 Jahren, an der Wende von der Eiszeit zum gegenwärtigen Holozän, gab es gigantische Überflutungen, ausgelöst oft durch Gletscherabbrüche, häufig verbunden mit Megatsunamis, von denen einige wohl ganze Küstenregionen und ihre Völker vernichteten. Sind die weltweiten Sintflutlegenden Nachhall dieser verheerenden Flutkatastrophen?
Wir wissen aus der Geschichte der jüngeren Erdvergangenheit und aus der Klimageschichte, dass eine Großinsel wie Platons Atlantis nicht untergegangen sein kann. Wohl aber sind in der Menschheitsgeschichte riesige einstige Landstriche untergegangen, besonders in Südostasien, am Golf von Oman, bei den Bahamas und auch im Bereich der heutigen Nordsee.
Band II [meines Buchs] geht der Frage nach, ob es sich bei Platons Atlantiserzählung möglicherweise um die Verarbeitung einer Volkslegende handeln könnte, die eigentlich eine Sintflutlegende ist. Könnte es sein, dass es schon während der wärmeren Phasen gegen Ende der letzten Eiszeit eine frühe Hochkultur gab, die im Übergang zur Warmzeit von einer verheerenden Flutwelle zerschlagen wurde? Gab es eine «erste Welt», von der wir nur nichts wissen, weil sämtliche Trümmer und Ruinen in 100 Metern Tiefe im Meeresboden versunken sind?
Ein längerer Science Fiction im mittleren Teil des Buchs versucht diesen Erwägungen auch thrillermäßig-fantasievoll nachzugehen.
Über alle diese Fragen, die sich in der Zentralfrage bündeln lassen…
"Könnte es eine frühe, eiszeitliche Hochkultur in einer damals klimatisch begünstigten Region der Welt gegeben haben, die mit der Klimawende zum Holozän (vor rund 12.000 Jahren) in einer Flutkatastrophe untergegangen ist, von der nur noch Legenden kündeten, von denen eine möglicherweise an Platons Ohr gelangt ist, der daraus seine Atlantis-Geschichte gebastelt hat?"
…würde ich hier gerne diskutieren.
Für die Diskussion: Habt ihr Vorschläge, wie die Diskussion geführt werden soll, Thesen zum Thema? Oder soll ich einige Thesen vorstellen, die wir kontrovers diskutieren können? Ich möchte allerdings nicht auf einer "atlantisgläubigen" Ebene diskutieren, sondern rational und wissenschaftlich, meinetwegen auch grenzwissenschaftlich, gerne auch archäologisch.
ich würde hier gerne die Frage erörtern, ob es Atlantis in (prä-)historischer Zeit gab oder ob es sich dabei um ne reine Erfindung Platons handelte.
Ich weiß, dass das Thema, wenn man es so befragt, ziemlich ausgelutscht ist, weil es schon oft ebenso kontrovers wie ergebnislos diskutiert wurde, zumal es hier keine Form von Kompromiss geben kann, da es Atlantis entweder gegeben hat oder nicht, aber nicht sowohl als auch oder teils teils. ;)
Für die Fachwelt ist klar: Atlantis hat es nicht gegeben. Die Platon-Spezialisten, insbesondere die Philologen, halten Platons Atlantis für eine Allegorie, für eine Parabel, um anhand der konstruierten Geschichte zu demonstrieren, weshalb Atlantis in seiner Staatsphilosophie allenfalls als abschreckendes Beispiel dienen kann, weil seiner Meinung nach eine Gesellschaft mit so einer Lebensform wie die Atlanter (expansiv, kriegerisch und überheblich) auf Dauer keinen Bestand haben kann und daher früher oder später untergehen muss. Da Atlantis, wie von Platon beschrieben, auf keine bekannte historische Kultur zutrifft, halten auch die Historiker Platons Atlantis-Erzählung für Belletristik, bestenfalls für einen historischen Roman, was selbstverständlich kein Thema für Historiker sein kann.
Somit wird Atlantis in den Bereich der Grenzwissenschaft abgeschoben – sollen sich doch Mystiker und Esoteriker damit beschäftigen.
Aber war Atlantis tatsächlich nur eine reine Erfindung Platons?
Könnte es nicht sein, dass zu Platons Zeit im Mittelmeerraum (und anderswo) Geschichten im Umlauf waren, Legenden, die von einem mysteriösen Reich mit einer hoch entwickelten, zum Ende hin möglicherweise aber auch dekadenten Kultur oder Zivilisation berichteten, die am Ende tragisch in einer beispiellosen Naturkatastrophe untergegangen und spurlos verschwunden ist?
Könnte es vielleicht sein, dass es so eine hochstehende Kultur bereits vor Zigtausenden von Jahren gab? Nicht im Mittelmeerraum, schon gar nicht im Atlantik, denn wir hatten Eiszeit, sondern ganz woanders, beispielsweise in Indien, in Afrika oder dem damaligen Subkontinent Sundaland, dem heutigen Malaysia und Indonesien, das damals eine Landmasse war, die von Südostasien bis knapp vor Australien reichte, ehe diese riesige Landfläche mit ansteigendem Meeresspiegel sich in einzelne Inseln auflöste?
Können Mythen und Legenden sich überhaupt über Tausende, wenn nicht Zigtausende von Jahren mündlich überliefern? Die Schrift kam ja erst vor gerade mal etwas über 5000 Jahren.
Ich habe über diese Fragen (und einige weitergehende) zwei Bücher geschrieben, die ich hier nicht nennen will, weil Eigenwerbung glaube ich verboten ist, daher beschränke ich mich darauf, hier den Klappentext der beiden Bücher zu zitieren, ohne diese aber zu nennen, würde aber gerne über diese Thematik diskutieren. Wer sich wirklich für die Bücher interessiert, schreibt mir einfach ne PN oder ne E-Mail an horst-bohse@t-online.de.
Teil I: Warum übt Atlantis so eine Faszination auf uns aus, obwohl wir ahnen, dass es diese Großinsel mit ihrer hoch entwickelten Kultur, wie von Platon beschrieben mehr als 9000 Jahre vor seiner Zeit, irgendwo im Atlantik mit einem subtropischen Klima, üppiger Flora und Fauna wohl nie gegeben hat? Vielleicht stellt unsere Suche oder besser gesagt unsere Sehnsucht, unser Bedürfnis nach Atlantis, also nach «dem ganz Anderen», das verzweifelt einen Ort in dieser Welt sucht, um nicht Utopia sein und bleiben zu müssen, das moderne Pendant zur Traumzeit der Aborigines dar, nach dem Ort für Spiritualität, nach dem Ort, an dem Spiritualität und Transzendenz gelebt werden können. Offenbar braucht der Mensch Spiritualität wie die Luft zum Atmen, derweil er hier langsam erstickt. Wenn es Platons Atlantis nicht gegeben hätte, hätte es sicher sehr früh schon jemand anders träumend erfunden.
In diesem ersten Band geht es um eine Abrechnung mit den «Grenzwissenschaften», die mit angeblich oder tatsächlich ungeklärten Phänomenen wie Ufos, behaupteten Entführungen durch Außerirdische, seltsamen archäologischen Artefakten und beklemmenden alten Schriften wie dem vedischen Mahabharata oder dem Buch Hesekiel alternative Welterklärungsmodelle basteln und dem interessierten Leser anbieten, die mit der Welt, wie wir sie zu kennen glauben und mit der Menschheitsgeschichte, wie sie in den Schulbüchern steht, nicht mehr viel gemeinsam haben, denn «in Wirklichkeit war alles ganz anders». Und Atlantis ist das unsichtbare Kraftzentrum dieser magischen Vergangenheit.
Wenn es Platons Atlantis nicht gegeben hätte, würde man es erfinden.
Da es Atlantis nicht gegeben hat, muss man es immer wieder erfinden.
Teil II: Menschheitsgeschichte ist Klimageschichte und Klimageschichte ist nicht selten Katastrophengeschichte.
Vor 73000 Jahren explodierte der indonesische Supervulkan Toba und brachte die junge Menschheit an den Rand des Aussterbens – nur einige Tausend überlebten – weltweit. Vor 12.000 Jahren, an der Wende von der Eiszeit zum gegenwärtigen Holozän, gab es gigantische Überflutungen, ausgelöst oft durch Gletscherabbrüche, häufig verbunden mit Megatsunamis, von denen einige wohl ganze Küstenregionen und ihre Völker vernichteten. Sind die weltweiten Sintflutlegenden Nachhall dieser verheerenden Flutkatastrophen?
Wir wissen aus der Geschichte der jüngeren Erdvergangenheit und aus der Klimageschichte, dass eine Großinsel wie Platons Atlantis nicht untergegangen sein kann. Wohl aber sind in der Menschheitsgeschichte riesige einstige Landstriche untergegangen, besonders in Südostasien, am Golf von Oman, bei den Bahamas und auch im Bereich der heutigen Nordsee.
Band II [meines Buchs] geht der Frage nach, ob es sich bei Platons Atlantiserzählung möglicherweise um die Verarbeitung einer Volkslegende handeln könnte, die eigentlich eine Sintflutlegende ist. Könnte es sein, dass es schon während der wärmeren Phasen gegen Ende der letzten Eiszeit eine frühe Hochkultur gab, die im Übergang zur Warmzeit von einer verheerenden Flutwelle zerschlagen wurde? Gab es eine «erste Welt», von der wir nur nichts wissen, weil sämtliche Trümmer und Ruinen in 100 Metern Tiefe im Meeresboden versunken sind?
Ein längerer Science Fiction im mittleren Teil des Buchs versucht diesen Erwägungen auch thrillermäßig-fantasievoll nachzugehen.
Über alle diese Fragen, die sich in der Zentralfrage bündeln lassen…
"Könnte es eine frühe, eiszeitliche Hochkultur in einer damals klimatisch begünstigten Region der Welt gegeben haben, die mit der Klimawende zum Holozän (vor rund 12.000 Jahren) in einer Flutkatastrophe untergegangen ist, von der nur noch Legenden kündeten, von denen eine möglicherweise an Platons Ohr gelangt ist, der daraus seine Atlantis-Geschichte gebastelt hat?"
…würde ich hier gerne diskutieren.
Für die Diskussion: Habt ihr Vorschläge, wie die Diskussion geführt werden soll, Thesen zum Thema? Oder soll ich einige Thesen vorstellen, die wir kontrovers diskutieren können? Ich möchte allerdings nicht auf einer "atlantisgläubigen" Ebene diskutieren, sondern rational und wissenschaftlich, meinetwegen auch grenzwissenschaftlich, gerne auch archäologisch.