Hat Homöopathie eine Wirkung?

@sundra
Möchtest du das nicht beantworten? :(

Nemon schrieb:Btw.: Welche H.-Präparate waren das? Wirst dich sicher dran erinnern können, wenn sie angeblich so wirkungsvoll waren.

martenot schrieb:Das Ergebnis sind ein paar Gramm Zucker im Fläschchen, das man - hochgerechnet auf das Kilogramm - nicht wirklich als preiswert bezeichnen kann, und die Gewinnspanne ist enorm.

Dadurch das man das fröhlich selbst verkleppern kann, reicht ein Flasche aber auch problemlos ein ganzes Leben. Als Beutelschneiderei eine eher dumme Idee.

paxito schrieb:Als Beutelschneiderei eine eher dumme Idee.

Hm, verstehe ich nicht ganz. Das Zeug wird doch in großen Mengen verkauft? Ich finde das durchaus lukrativ für die Herstellerfirmen. Ich glaube, die wenigsten schütteln sich zuhause ihre homöopathischen Mittel selbst zusammen.

paxito schrieb:Dadurch das man das fröhlich selbst verkleppern kann

Vorsicht, das erfordert högschdde Gwallifiggation! Da wird gerieben und geschüttelschagen auf Spezialleder und was noch alles in einem Speziallabor (Archiv-Version vom 23.11.2020). Gerade die Potenzierung hat für entsprechend Geneigte beinahe etwas Erotisches. Man muss gewiss aber reine Gedanken haben dabei, sodass sich keine falschen Energien ins Wassergedächtnis speichern.

Nemon schrieb:Vorsicht, das erfordert högschdde Gwallifiggation!

Zumindest bräuchte man für die korrekte Herstellung eines umfassenden Sets homöopathischer Mittel eine größere Sammlung von entsprechenden Urtinkturen. (am Ende läuft es zwar immer aufs selbe raus, nämlich auf auf Zucker gesprühtes Wasser, aber wenn man das Produkt nach offiziellen Vorgaben herstellen will, braucht man diese Urtinkturen). Keine Ahnung, wo diese Urtinkturen herkommen, vor allem, wenn es sich um merkwürdige Zutaten handelt, insbesondere sogenannte Nosoden, die Substanzen wie Eiter, Körpersekrete oder Hormone enthalten.

paxito schrieb:Dadurch das man das fröhlich selbst verkleppern kann, reicht ein Flasche aber auch problemlos ein ganzes Leben. Als Beutelschneiderei eine eher dumme Idee.

@paxito

Wenn man den Preis in der Apotheke mit den echten Inhaltsstoffen Wasser und Milchzucker in Relation setzt, ist das eine Riesen Gewinnspanne. Das einzelne 'Produkt' ist ja meist nicht furchtbar teuer, wenn der Scheiss aber in vielen Apotheken verkauft wird, kommt doch EIniges zusammen.

Dazu kommt ja noch, dass die Hersteller keinerlei Entwicklungskosten haben, weil es ja nur UNfug ist, der weder Forschung erforderlich noch möglich macht.

sacredheart schrieb:Das einzelne 'Produkt' ist ja meist nicht furchtbar teuer, wenn der Scheiss aber in vielen Apotheken verkauft wird, kommt doch EIniges zusammen.

Ich habe gerade mal interessehalber nachgeschaut. Eine "Taschenapotheke Globuli" mit 32 Fläschchen à 1 Gramm kostet 61,33 Euro. Die Produktangabe selbst spricht von einem 100g-Preis von 191 Euro. Ich finde es schon recht teuer, für ein paar Gramm Zucker, und wahrscheinlich sind die Verpackungen ohnehin das Teuerste am Gesamtprodukt.

Wenn man unarzneiliche Globuli im Eimer kauft (die also nicht homöopathisch präpariert worden sind), kostet ein 5 kg-Eimer 119 Euro.

@martenot

Das ist eine Marge mit der man wirtschaften kann. Das wird ja allenfalls noch von Kosmetik Herstellern erreicht, wobei die höhere Kosten für Verpackung und Werbung haben.

Nemon schrieb:Vorsicht, das erfordert högschdde Gwallifiggation! Da wird gerieben und geschüttelschagen auf Spezialleder und was noch alles

Und verdünnt. Vergiss nur das Verdünnen nicht. Das Leder dient aber eher der Schonung der schüttelschlagenden Hand, kann man auch auf Holz. Gibt nur blaue Flecken.

martenot schrieb:Zumindest bräuchte man für die korrekte Herstellung eines umfassenden Sets homöopathischer Mittel eine größere Sammlung von entsprechenden Urtinkturen.

Oder eben durch verdünnen der h. Mittel. Globuli in Wasser auflösen und schüttelschlagen. Oder rühren.

paxito schrieb:Dadurch das man das fröhlich selbst verkleppern kann, reicht ein Flasche aber auch problemlos ein ganzes Leben

Nur, wie viele Leute machen dass denn?

off-peak schrieb:Nur, wie viele Leute machen dass denn?

Bei akuten Erkrankungen ist das eigentlich gängige Praxis. Was aber abseits der Begleitung durch h. Ärzte geschieht weiß ich nicht. Also wie das Heilpraktiker handhaben oder Leute die sich selbst therapieren. Keine Ahnung.🤷‍♂️

paxito schrieb:Bei akuten Erkrankungen ist das eigentlich gängige Praxis.

In den (bisher nur wenigen) Fällen, in denen mir ein Mediziner Globuli empfohlen hatte, sollte ich die immer in der Apotheke besorgen. Bei einem echten Heilpraktiker, der sich die Globuli selbst zusammenschüttelt, bin ich noch nicht gewesen. Ich weiß nicht, wie häufig man hier selbst Hand anlegt.

@martenot
Ging nicht darum, sich die selbst zusammenzuschütteln, sondern das man sie beliebig strecken kann.

@paxito

Ah, es ging ums Strecken. Ist ja noch eigenartiger, wer streckt Mittel, von denen er annimmt, die verschrieben Dosierung sei die richtige?

@off-peak
Ach je höher die Potenz desto stärker die Wirkung und Nebenwirkungen gibt es nicht. Was soll's also schaden? ;)

paxito schrieb:Was soll's also schaden?

Es gibt aber Homöopathen, die ernsthaft vor hohen Hochpotenzen und ihrer starken Wirkung warnen - wobei Hochpotenz eben "extrem starke Verdünnung" bedeutet. Je stärker man also streckt, umso "hochpotenter" werden die Mittel gemäß der Homöopathie-Lehre.

martenot schrieb:Es gibt aber Homöopathen, die ernsthaft vor hohen Hochpotenzen und ihrer starken Wirkung warnen

Ernsthaft? Hast du da ein Beispiel?

paxito schrieb:Ernsthaft? Hast du da ein Beispiel?

Hier zum Beispiel:
https://www.naturheilkunde.co/selbstbehandlung/potenzen-und-dosierung/

Es heißt unter anderem (Zitat von der Website):
" Andere wiederum halten sich an niedrige und öfter wiederholte Potenzen bis hin zur C 12, weil sie der Auffassung sind, dass die Hochpotenzen zu sehr in die seelischen und schicksalsbedingten Bereiche des Menschen eingreifen. Wer einmal die umfassende körperlich-psychisch-seelische Wirkung von Hochpotenzen selbst erlebt hat, muss zugeben, dass Hochpotenzen ein sehr machtvolles Instrument in der Hand des erfahrenen Homöopathen sind. Hochpotenzen können lang anhaltende unerwünschte Wirkungen hervorrufen. "

@martenot
Ahja... Das ist schon ein bissl skurril geschrieben, freundlich ausgedrückt. Aber das Verkleppern findet man dort auch:

In sehr akuten Fällen, in denen wir einen möglichst schnellen Wirkungseintritt wünschen, können wir 5 Globuli sofort einnehmen und dann 10 Globuli in einem halben Glas Wasser (ohne Kohlensäure, z. B. Volvic) auflösen. Wir verrühren (verkleppern) kräftig, am besten mit einem Plastiklöffel. Von dieser Lösung nehmen wir alle halbe Stunde einen Teelöffel voll ein. Vor jeder Einnahme nochmals kurz verkleppern. Sobald die Beschwerden sich bessern, können wir die Einnahmehäufigkeit reduzieren.

paxito schrieb:In sehr akuten Fällen, in denen wir einen möglichst schnellen Wirkungseintritt wünschen, können wir 5 Globuli sofort einnehmen und dann 10 Globuli in einem halben Glas Wasser (ohne Kohlensäure, z. B. Volvic) auflösen. Wir verrühren (verkleppern) kräftig, am besten mit einem Plastiklöffel. Von dieser Lösung nehmen wir alle halbe Stunde einen Teelöffel voll ein.

Vielleicht führen Verdünnungen nur dann zu einer Erhöhung der Potenz, wenn diese mit stoßartigen Verschüttelungen einher geht, während das Verrühren mit einem Plastiklöffel wieder zu anderen Effekten führt? Diese Details sind mir bislang nicht geläufig.