An die Arbeitslosen - Seid ihr zu Faul zum Arbeiten?

Lieber nen Bauch vom Saufen als nen Buckel vom Arbeiten. :Y:

Ich hatte im Arbeitsleben nie so viel zu tun wie in Zeiten der Arbeitslosigkeit.

Ein Problem ist, dass sehr viele heutige Jugendliche sehr gerne arbeiten würden, aber sie sehr wählerisch sind, also sich auf bestimmte Aubsildungsplätze spezialisiert haben. Dies da sie in der Oberstufe Berufskunde hatten und gelernt hatten, Berufe nach ihren Stärken zu wählen. Und es nur zu oft keine Ausbildungen gibt, die auf sie spezialisiert sind. Das Arbeitsamt kann meist nur Arbeiten vermitteln, die sehr unbeliebt und schlecht bezahlt sind. So verweigern Viele das Arbeiten. Auch sind heutige Jugendliche dank dem Internet sehr gut gebildet und geben sich nicht mehr mit X-beliebiger Arbeit ab, so wie vor 30 Jahren. Zumindest mir ergeht es so und es gibt immer mehr denen es gleich ergeht wie mir. Kommt noch dazu, dass es heutzutage für jede Ausbildung, Eignungstests gibt, die kosten schon einmal 100 Euro oder Franken pro Test. Und nicht jeder Test wird bestanden und man kann auch nicht einfach X-beliebig viele Tests machen, nur schon vom Budget her!

Mir können Behindertenwerkstätten, wegen meines Aspergersyndromes, nicht einmal eine Arbeit anbieten, die mir einigermassen entspricht. Mir wurde schon angeboten, ich könne Schräubchen sortieren gehen, oder putzen! Und dies für lächerliche 2.50 Sfr. pro Stunde!

Dies ist einfach nicht der Standard eines Schweizer Asperger-Autisten, mit mittlerer schulischen Ausbildung, einem 10. Schuljahr, einem gestalterischen Vorkurs plus Matura-Vorkurs! Der Mindestlohn in der Schweiz, beträgt ohne Ausbildung, übrigens mindestens 20 Sfr. pro Stunde! ;)

Rosinchen schrieb:lächerliche 2.50 Sfr. pro Stunde!

Rosinchen schrieb:Der Mindestlohn in der Schweiz, beträgt ohne Ausbildung, übrigens mindestens 20 Sfr. pro Stunde! ;)

Dafür wird man nicht betreut oder hat andere Zuschüsse vom Staat.

Rosinchen schrieb:Berufe nach ihren Stärken zu wählen. Und es nur zu oft keine Ausbildungen gibt, die auf sie spezialisiert sind.

Ich weiß nicht wie es in der Schweiz ist, aber für Deutschland vermute ich mal, dass die sehr beliebten Ausbildungsplätze, die auch zu den eigenen Stärken und Interessen passen, zwar schon zur Verfügung stehen, nur am Ende halt nicht für jeden, weil es einfach zu viele Bewerber für diese gibt.

Entweder umorientieren (genügend systemrelevante Ausbildungsplätze können nicht besetzt werden und warten auf Bewerbungen) oder halt auf den nächsten freien (Wunsch)Ausbildungsplatz oder auch Studienplatz warten und bis dahin arbeitslos sein.

@Rosinchen
Gibt es eine Chance auf einen Aussenarbeitsplatz?
Evtl mit Arbeitsassistenz?
Welche Aufgaben würden dir denn gerecht werden?
Hier in Deutschland ist es mit der Bezahlung in den Förderwerkstätten genauso mies,weil es unter 'Rehamaßnahme' fällt und nicht unter 'Arbeiten'.
Für einige mit sehr starkem Handycap macht das sicher Sinn,aber bei weitem nicht für alle.
In D. scheitert es eher an den Aussenarbeitsplätzen -es gibt keine bzw es ist inoffiziell nicht gewollt,was ich sehr schade finde

Rosinchen schrieb am 16.03.2023:Eignungstests gibt, die kosten schon einmal 100 Euro oder Franken pro Test.

Das hab ich ja noch nie gehört.
Seit wann kostet den ein Eignungstest was?

@xsaibotx

In der Schweiz nennt sich das Multicheck und ist bereits bei sehr vielen Ausbildungsplätze obligatorisch. Ohne bekommst du deinen Wunschausbildungsplatz schon gar nicht mehr!

ich habe ein merkwürdiges Problem, wenn ich daran denke wieder arbeiten zu gehen in dem Bereich den ich eigentlich mal gelernt habe..

nach dem Studium hatte ich bei meinem ersten Job ein Gehalt von 3000 Euro. durch diverse Umstände hab ich diese Chance in den Sand gesetzt.. schon beim nächsten Job 1 Jahr später habe ich im Prinzip nur einen Mindestlohn verdient. und jetzt viele Jahre später ist es noch schwerer wieder in einen Job zu kommen ohne Nachweise von Tätigkeiten in diesem Bereich in den letzten Jahren. Das heißt es könnte passieren ich bewerbe mich irgendwo und muss in dieser Tätigkeit einen Job annehmen mit einem niedrigen Gehalt, während einerseits Kollegen um einiges mehr verdienen (was ja auch ein wenig verständlich ist durch den Beweis ihrer Nützlichkeit) und ich aber vermutlich dann kaum Möglichkeiten habe nach einer Arbeitszeit von vielleicht 1 oder 2 Jahren Lohnsteigerungen durchzusetzen damit ich das selbe verdiene wie die anderen. Wenn der Arbeitgeber es ablehnt verdiene ich weniger als die anderen sie nutzen also meine Lage aus dass sie mit mir eine billige Arbeitskraft haben, oder ich kündige und bekomme kein Geld vom Amt..

und zum Thema faul sein an sich, ich war in meinem Leben schon immer ein wenig faul und ich bin durch meine psychische Krankheit noch fauler geworden, ich sehe keinen Sinn mehr in den Dingen, ich bin lebensmüde.. man hat Ansprüche wenn man daran denkt dass man arbeiten gehen soll.. z.b. wöllte ich nicht umziehen oder lange Pendelzeiten jeden Tag haben, das beides gehört aber irgendwie zusammen.. wenn ich noch daran denke wie ich damals den zweiten Job nach dem Studium zu geringem Gehalt hatte, da war gerade meine Tochter geboren, da hatte ich Elan und war enthusiastisch und alles hatte einen Sinn.. doch so etwas vergeht auch, wenn man dann mal lange arbeitslos ist und man keine richtigen Chancen mehr sieht zum Ein-/Aufstieg in einen (ja gutbezahlten) Job.. wenn man ehrlich ist, dann lässt es sich als Single leben mit HartzIV. vielleicht nicht in einer Großstadt und wenn man was erleben will, aber hier wo ich bin ist das Geld ausreichend, ganz ehrlich, wieso dann 40h pro Woche arbeiten und vielleicht nur wenig mehr haben was dann auch gleich wieder weg ist durch Ausgaben die man nicht hat als arbeitsloser? es ist Faulheit und es sind Ansprüche an einen Job und bei mir zusätzlich noch die psychische Störung...

Ja ich kenne die Problematik mit den "Werkstätten" sehr gut ob Deutschland oder Schweiz.
Ich finde , sie haben eine Daseinsberechtigung, besonders für intelligenz-eingeschränkte Menschen. Mehr als ein paar Tage hällt es ein "normaler" wenn auch relativ nicht aus, besonders wenn man dazu körperlich noch schwerbehindert ist, wie ich.
Die vorhandenen Aufgaben sind für mich zu stupide, bei Test hatte ich schon die Schnauze nach Tagen voll. Ich habe aber gesehen, dass viele das "Angebot" dort sehr schätzen aber das sind sehr abhängige Menschen, die vielleicht sogar betreut werden müssen.

Ich würde gern als Landschaftsbauer arbeiten aber der Zug ist abgefahren durch den schweren Unfall damals... ich kann mich nichtmal zum Schuhbinden herunterbücken, dazu tägliche Schmerzen an der Hüfte und Wirbelsäule und das mit 32...

Es gibt auch Angebote zu einer betreuten also psychisch Ausbildung aber dafür bin ich nicht stabil genug, ich schlafe jeden Tag 12-14 Stunden, wegen den vielen Medikamenten und manchmal garnicht, dann werde ich paranoid und muss nachlegen...

Aus dem Forum weiß ich allerdings, dass es viele Menschen in diesem "Zwischenstadium" gibt aber wahrscheinlich zu wenige als dass sich eine Sonderbehandlung "lohnen" würde...