Seid ihr woke?

Hammelbein schrieb:Die Woke Culture ist eine elitär, totalitäre, Menschen verachtende kleine aber immens laute Minderheit.

Es gibt keine „Woke Culture“. Du machst exakt das Gegenteil von dem was du vorher sagtest:

Hammelbein schrieb:Ich verwende hier im Ggs zu bestimmten Minderheiten, keine braunen rechten Stilmitttel.

Doch, hast du gerade. Ziemlich deutlich sogar. Wer wen als „Woke Culture“ o.ä. bezeichnet ist sehr einfach zu recherchieren. Derartige Begriffe kommen eben nicht aus dem Nichts und wenn du sie benutzt spielst du auf der entsprechenden Seite 🤷

Das als Anhang kommt dann noch dazu:

Hammelbein schrieb:Man muss sowas in jedem Fall schon von Beginn an stoppen und man darf keinen Zentimeter weichen und diesen Menschen überlassen!

Genau, Leute die du völlig frei von Fakten einer imaginierten Gruppe zurechnest, müssen natürlich aufs Äußerste bekämpft werden. Allet klar.

Nebenbei ich bin nicht Woke und werde es in diesem Leben nicht mehr. Wie @peekaboo richtig darstellt sind Begriffe wie Woke, PC oder Cancel Culture gerade in Deutschland völlige Phantasmen vom rechten Rand um Feindbilder zu generieren und das beliebte Opfer-Täter Wechseldich zu spielen.
Auch wenn ich Leute die auf den braunen Leim reinfallen schon… naja… finde, die Linken die dabei auch noch mitspielen sind mir noch suspekter.

Die Ursprünge wurden ja genug beschrieben, da müssten sich die meisten "Woken" eigendlich
"Kulturelle Aneignung -Pfui!" vorm Spiegel oder gegenseitig ins Gesicht schreien, wie sie das gerne bei Dreadlocks oder Indianerschmuck trägern machen- oder wahlweise mal ganz still sein ;)


:mlp:

Hammelbein schrieb:Die Woke Culture ist eine elitär, totalitäre, Menschen verachtende kleine aber immens laute Minderheit.
Man muss sowas in jedem Fall schon von Beginn an stoppen und man darf keinen Zentimeter weichen und diesen Menschen überlassen!

Die Woke-Culture steht im Grunde einfach nur für keine Toleranz der Intoleranz (wie bspw. Rassismus) gegenüber!

Individuelle Freiheiten kennen Grenzen. Sollten stets Grenzen kennen. Und da bin ich voll bei der Woke-Bewegung.


Natürlich muss Woke am Ende alles erdulden (nicht zu verwechseln mit gutheißen), was sich noch im gesetzlichen Rahmen abspielen würde und höchstens nur moralisch zu kritisieren wäre.

Das entscheidet auch nicht die Woke-Culture.

Ps.

Gutheißen muss die Woke-Bewegung gar nichts. Höchstens nur je nachdem erdulden.

Auch kann Woke im rechtlichen Rahmen stets auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen. Kann ihnen auch keiner verbieten, so lange immer im rechtlichen Rahmen.

rhapsody3004 schrieb:Die Woke-Culture steht im Grunde einfach nur für keine Toleranz der Intoleranz (wie bspw. Rassismus) gegenüber!

Warscheinlich war das ursprünglich mal so gedacht. Gegenwärtig bin ich mir da nicht so sicher.

Pestsau schrieb:Gegenwärtig bin ich mir da nicht so sicher.

Ich sehe es so; Woke triggert genauso wie das Gendern bestimmte Menschen in der Regel rechtsstehende Konservative wie auch ganz Rechtsaußenstehende und wer sich darüber aufregt hat für mich Luxus-Probleme und wohl keine anderen Sorgen.

Ps.
Ich finde je nach Thema ja selbst, dass etwas übertrieben wird und man auch mal die Kirche im Dorf lassen könnte, aber nen Herzkasper kriege ich deswegen auch nicht gleich oder halte die Woker für eine menschenverachtende Bewegung. Nö!

@Pestsau
Ich sehe mich weder als konservativ noch als rechts an. Das Gendern nervt mich trotzdem.

Bücherwurm schrieb:Ich darf auch jemanden sagen, dass er/sie ein Arschloch ist, aber dann muss ich mit dem Payback rechnen.

Ja, wobei ich mir das meistens denke und mich abwende ;)

rhapsody3004 schrieb:Ich sehe es so; Woke triggert genauso wie das Gendern bestimmte Menschen in der Regel rechtsstehende Konservative wie auch ganz Rechtsaußenstehende und wer sich darüber aufregt hat für mich Luxus-Probleme und wohl keine anderen Sorgen.

Sieh es doch mal so: In meiner Wahrnehmung sind fast alle Menschen dieser "Bewegung" unverschämt laut, schrecklich herablassend, dazu ein aggressiver Ton gepaart mit einer unglaublichen Arroganz ( wie eine allwissende Mutter die ihr Kind maßregelt ) als würde man mit einem Brett vor Kopf herumlaufen, nix von der Welt mitkriegen. Folgt meiner Moral, denn ich weiß alles besser als ihr!

Ich persönlich empfinde diese Menschen meist bzw. ihr Rhetorik ziemlich faschistoid, autoritär & ist in keinster Weise kritikfähig.
Die Ideologie steht über allem, ein Traum für jeden selbstgerechten Selbstdarsteller ... Woke sein, Woke sein, über alles ... ups ..

Diese narzisstische Grundhaltung aus moralischen Überlegenheit & Mimimi ist übelst unangenehm & hart nervig. Oo

My2Cent

Simplizissimus schrieb:Sieh es doch mal so: In meiner Wahrnehmung sind fast alle Menschen dieser "Bewegung" unverschämt laut, schrecklich herablassend, dazu ein aggressiver Ton gepaart mit einer unglaublichen Arroganz

Blob was soll denn das für eine Bewegung sein? Zumal in Deutschland? Ist eher andersrum, du sortierst laute, herablassende, arrogante Moralapostel einer imaginären Bewegung zu.

Simplizissimus schrieb:Die Ideologie steht über allem

Welche denn? Was soll denn der Wokismus sein (oder die Woke Ideologie?)?

Es ist und bleibt in D ein Schimpfwort um ganzen Gruppen die von dir genannten Attribute anzudichten - Grünen, Feministen, Antifaschisten und natürlich auch den Anarchisten.
Du lässt dich da vor nen braunen Karren spannen, vor allem wenn du linken unangenehmen Moralaposteln Faschismus attestierst (Täter-Opfer Umkehr). Die sind sicher unangenehm, aber was soll da faschistisch sein?

@Simplizissimus

Stell dir folgendes vor und damit verbinde ich Woke:

In einer Schulklasse oder auf einer Schule sind Mobber, die aus unverständlichen Gründen XYZ immer andere Mitschüler mobben und sowohl Rest der Klasse oder auch Schülerschaft als auch die Lehrerschaft schauen weg. Nur eine kleine Gruppe erhebt sich gegen das Unrecht und will darauf aufmerksam machen - die gesamte Schule einschließlich die Lehrerschaft für Unrecht (und seis auch nur unmoralisches Verhalten) zu sensibilisieren.

Nicht nur für die Opfer selbst, um ihnen beizustehen, sondern auch allgemein, um sich für ein besseres gesellschaftliches Miteinander - eine insgesamt bessere Gesellschaft einzusetzen, in dem Menschen sich ändern und seis auch nur ihr Denken sowie ihr aktives Verhalten einfach nur mal zu hinterfragen.

@paxito

Es ist ein ehrbares Motiv, wenn sich Menschen für eine Gesellschaft einsetzen/stark machen, die bereits nur gemeinsame moralische Werte vertreten soll.

Hier wird es aber auch kritisch, denn Recht und Gesetz erlauben unterschiedliche moralische Kompasse und man kann die Menschen nicht zwingen gleiche moralische Werte zu denken und zu leben.

Es wäre zwar schön, wenn alle nach gleichen moralischen Standards denken und leben würden und keine Unmoral mehr herrschen würde, aber das ist unrealistisch, da die Menschen zu individuell sind.

Nichts desto trotz solle man nicht nur Wegsehen und Stillschweigen. Weder bei unmoralischem Verhalten und erst recht natürlich nicht bei rechtswidrigem Verhalten.

Auf Missstände als Oberbegriff sollte man stets aufmerksam machen. Aber im gesetzlichen Rahmen. Das bedeutet aber auch, dass die Woker grundsätzlich auch anderes Verhalten kritisieren dürfen, wenn es sich dabei für sie um unmoralisches Verhalten handelt.

Woke hat auch das Recht auf Meinung!

@rhapsody3004
Ich sach das es keine „Woke Bewegung“ in Deutschland gibt und noch viel weniger eine „Woke Ideologie“. Nochmal: das ist eine rechte Fremdzuschreibung zur Verunglimpfung bestimmter Gruppen - nicht mehr, nicht weniger.
Jenseits zersplitterter Milieus existiert „woke“ nicht mal singulär als Selbstbeschreibung.
Und du hältst mir einen Vortrag, dass „Woker“ so und so seien und ein Recht auf ihre Meinung hätten? Alles klar.
Nenn mir doch mal eine relevante Woke Organisation in Deutschland, eine woke Partei, einen Woke Verein, einen Woken Denker - gibt es alles nicht. Spätestens da sollte einem doch ein Licht aufgehen.

paxito schrieb:Nenn mir doch mal eine relevante Woke Organisation in Deutschland, eine woke Partei, einen Woke Verein, einen Woken Denker - gibt es alles nicht. Spätestens da sollte einem doch ein Licht aufgehen.

Das stimmt ja auch. Gibt es nicht. Aber du darfst mich nicht mit Rechten in einen Topf werfen. Wenn ich von Woke oder Wokern spreche oder daran denke - verbinde ich damit in der Regel Positives und verwende den Begriff auch positiv besetzt.

Sind für mich sowas wie Jedi-Ritter, aber ohne durchorganisierten Orden oder Bewegung.

rhapsody3004 schrieb:Aber du darfst mich nicht mit Rechten in einen Topf werfen.

Würde mir im Traum nicht einfallen. Allerdings gibt es eben Begriffe die von Rechtsaußen gesetzt wurden - Linksgrünversifft, Umvolkung, Goldstücke - es gibt da echt viele von. Die Mär der Woke Bewegung die uns alle zu ichweißnichwas zwingen will ist eben genau sowas.
Auch wenn du das irgendwie für dich positiv umdeutest, ist ja deine Sache.

paxito schrieb:Allerdings gibt es eben Begriffe die von Rechtsaußen gesetzt wurden - Linksgrünversifft, Umvolkung, Goldstücke - es gibt da echt viele von. Die Mär der Woke Bewegung die uns alle zu ichweißnichwas zwingen will ist eben genau sowas.
Auch wenn du das irgendwie für dich positiv umdeutest, ist ja deine Sache.

Ja, die kenne ich auch alle. Uns Linken gibt man die dollsten Namen. Aber lieber linksgrünversifft als Braun. Braun macht depressiv.

---

Ps.

Kennst du eigentlich das Buch Woke, wie eine moralisierende Minderheit unsere Demokratie bedroht?

Selbst Rechtskonservative wie die Zana Ramadani (CDU-Mitglied) hetzen mit solchen Titeln.

Mit diesem Buch kritisiert sie sogar Feministinnen und wofür sie angeblich bis heute selber noch ankämpft: Sexismus.

Wie schon Robert Long sang:

Morgen sind wir tolerant, tolerant, tolerant
Und finden selbst die größten Idioten interessant
Wir reichen jedem Arsch die Hand, und was uns stört in diesem Land
Das wird ab morgen nicht mehr eine Schweinerei genannt.
Ab morgen sind wir positiv, und nicht mehr so auf dem qui-vive
Wir rücken nichts mehr gerade, nein, wir lassen alles schief, na klar!
Fortan glauben wir an Lügen, weil sie in der Zeitung steh'n
Greifen nichts mehr mit Kritik an - was geht uns die Politik an?
Haben wir uns nicht schon oft genug die Finger dran verbrannt?
Das wird anders: morgen sind wir tolerant.

Quelle: https://musikguru.de/robert-long/songtext-morgen-sind-wir-tolerant-667331.html

Doors schrieb:Wie schon Robert Long sang:

Ursprünglich sollte es eh nur darum gehen: Keine Toleranz der Intoleranz gegenüber.

Für einige Wutbürger leider bereits ein Angriff auf die individuelle Freiheit, lol.

@rhapsody3004

Und dann noch der böse politisch korrekte Maulkorb. Ganz harmloses faschistisches und rassistisches Gedankengut wird von der bösen gutmenschelnden Gedankenpolizei verfolgt und geächtet. Der ängstliche Faschist traut sich nicht mal mehr auf die Strasse und flüstert nur noch hinter vorgehaltener Hand im Darkroom "Holocaustlüge", aus Angst, sofort standrechtlich erschossen zu werden. Niemand traut sich mehr, etwas gegen Nigger, Fidschis, Kanacken, Zigeuner, Jidden, Krüppel oder Schwule* zu sagen oder deren Ausrottung betreiben zu wollen. Nirgends. Schrecklich, diese Demokratie! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!

Ich bin immer wieder erstaunt, dass ausgerechnet diejenigen, die, wären sie erst einmal an der Macht, zuallererst Gedanken- und Meinungsfreiheit abschaffen würden, sich zu deren eifrigsten und lautesten Verfechtern aufschwingen.


*Diese Begriffe sind als Zitate zu sehen und entsprechen nicht meiner eigenen Wortwahl. Ich hoffe daher, dass der Beitrag nicht deswegen gelöscht wird.

paxito schrieb:Du lässt dich da vor nen braunen Karren spannen

Der Vorwurf ist reichlich ungerecht und selbst wenn Blob einen Haufen Müll redet, weil er das nicht besser auszudrücken mag, ist er nicht so. Jedenfalls noch....manchmal redet er zuviel Blödsinn.

Weißt du, was ich ganz schlimm finde? Dass du linke Kritik an "gut definieren wir noch" als schlimmer ansiehst als Nazi-Gelaber.
Das ist grotesk und nicht ok. Ggf sprechen wir mal drüber

Doors schrieb:Morgen sind wir tolerant, tolerant, tolerant
Und finden selbst die größten Idioten interessant
Wir reichen jedem Arsch die Hand, und was uns stört in diesem Land
Das wird ab morgen nicht mehr eine Schweinerei genannt.
Ab morgen sind wir positiv, und nicht mehr so auf dem qui-vive
Wir rücken nichts mehr gerade, nein, wir lassen alles schief, na klar!
Fortan glauben wir an Lügen, weil sie in der Zeitung steh'n
Greifen nichts mehr mit Kritik an - was geht uns die Politik an?
Haben wir uns nicht schon oft genug die Finger dran verbrannt?
Das wird anders: morgen sind wir tolerant.

In das Lied geht es auch darum, das er auch ein großes lastermaul hat, und es ihm verdammt schwer fällt hiermit aufzuhören ;-)