Seid ihr woke?

interrodings schrieb:Was nicht möglich ist da sich diskriminieren auch überschneiden kann. Siehe die Debatte ob transfrauen in reine frauenbereiche gelassen werden sollen. Zwangsweise wird eine der beiden Gruppen diskriminiert.

Das stimmt nicht.

Denn Frauen wird ja nicht der Zutritt verwehrt.

Der Zutritt wird nur für eine Gruppe erweitert und somit keiner der beiden Gruppen verwehrt.

@rhapsody3004
Eben. Frauen haben keine eigenen frauenbereiche mehr da diese "erweitert" werden.

martenot schrieb:Obwohl ich mich selber normalerweise nicht als "woke" bezeichne, weil ich den Begriff als schwammig empfinde und gar nicht genau weiß, wer genau damit gemeint ist, kann ich ehrlich gesagt keine totalitäre Ideologie dahinter erkennen.

Zumindest nicht nur dem Ur-Grundgedanken dahinter:

rhapsody3004 schrieb:Woke bedeutet wachsam gegenüber sozialen Ungerechtigkeiten und auch gegenüber Rassismus (auch konkreter gegenüber Antisemitismus) und Sexismus, Homophobie usw. zu sein.

Woke bedeutet auch auf diskriminierende Missstände aufmerksam zu machen.

Oder auch gut beschrieben:

Stirnsänger schrieb:Woke" heisst nichts anderes als "wachsam gegenüber Diskriminierung jeder Art".

interrodings schrieb:Eben. Frauen haben keine eigenen frauenbereiche mehr da diese "erweitert" werden.

Um es wirklich allen gerecht zu machen, müsste man halt noch zusätzlich zu reinen Männer- und Frauenbereichen auch eigenständige-separate Transbereiche für jeweils Transfrauen als Transmänner schaffen/errichten.

Für mich bleibt weiter kryptisch, was jenseits von dem was @rhapsody3004 , @Stirnsänger und @martenot als woke angeben nun dahinter stehen soll.
Ne "totalitäre Ideologie" die sich darin äußert, das Transfrauen im Frauensport mitmischen? Wer ist denn hier mit woke gemeint? Irgendwie kennen alle die es kritisieren angeblich gaaaanz viele richtig woke und gleichzeitig völlig intolerante Menschen und eben diese sollens sein, die sind dann pöse und gemein. Naja, wer's braucht. Für mich weiter einfach nur ein rechtsextremer Kampfbegriff, gleiche Ebene wie Linksgrünversifft und ähnlicher Schwachsinn.

paxito schrieb:Ne "totalitäre Ideologie" die sich darin äußert, das Transfrauen im Frauensport mitmischen? Wer ist denn hier mit woke gemeint? Irgendwie kennen alle die es kritisieren angeblich gaaaanz viele richtig woke und gleichzeitig völlig intolerante Menschen und eben diese sollens sein, die sind dann pöse und gemein. Naja, wer's braucht. Für mich weiter einfach nur ein rechtsextremer Kampfbegriff, gleiche Ebene wie Linksgrünversifft und ähnlicher Schwachsinn.

Exakt das.
Ein totales wischi-waschi Wort, daß jede Bedeutung verloren hat, aber irgendwie oft ein guter Indikator ist, wie das Gegenüber tickt.

rhapsody3004 schrieb:Oder auch gut beschrieben:

Zitat von StirnsängerStirnsänger schrieb:
Woke" heisst nichts anderes als "wachsam gegenüber Diskriminierung jeder Art".

So ungefähr verstehe ich den Begriff auch. Und ehrlich gesagt kann ich darin eigentlich nichts Problematisches feststellen, auch nichts Ideologisches oder Totalitäres.

Für mich ist es eigentlich immer normal gewesen, auf mögliche Diskriminierung zu achten und sie zu vermeiden. Um das zu erreichen, gehorche ich aber keiner Ideologie und keinem totalitären System. Ich mache es, weil es zu meinem Menschenbild gehört.

martenot schrieb:Für mich ist es eigentlich immer normal gewesen, auf mögliche Diskriminierung zu achten und sie zu vermeiden. Um

Yep. Ich bin so erzogen worden.
Also bin ich schlimmer, totalitärer, offensichtlich die Hamas feiernder Mensch von Kindesbeinen an woke.

Potzblitz!

Stirnsänger schrieb:Yep. Ich bin so erzogen worden.

Ja, ich auch, und meiner Erinnerung nach war das die größte Zeit meines Lebens eigentlich weitgehend Konsens gewesen, dass man Diskriminierungen tunlichst vermeiden sollte. Für mich ist das kein Problem.

Bei mir kommt es auch daher, dass ich dazu tendiere, mich in andere Menschen reinzuversetzen. Das heißt, dass ich mir auch gut vorstellen kann, wie sich eine Diskriminierung für die diskriminierten Menschen anfühlt. Sobald ich das aber auch gefühlsmäßig nachvollziehen kann, lasse ich es bleiben.

Mit der Erfüllung einer Ideologie hat das meines Erachtens nichts zu tun.

martenot schrieb:Bei mir kommt es auch daher, dass ich dazu tendiere, mich in andere Menschen reinzuversetzen. Das heißt, dass ich mir auch gut vorstellen kann, wie sich eine Diskriminierung für die diskriminierten Menschen anfühlt. Sobald ich das aber auch gefühlsmäßig nachvollziehen kann, lasse ich es bleiben.

EMPATHISCH also auch noch? Pfui, @martenot, ganz doll pfui!
Als nächstes erzählst du uns noch, daß du versuchst, möglichst freundlich im Umgang zu sein?
Oder nett zu Tieren bist?

Ich bin ehrlich empört!

paxito schrieb:Irgendwie kennen alle die es kritisieren angeblich gaaaanz viele richtig woke und gleichzeitig völlig intolerante Menschen und eben diese sollens sein, die sind dann pöse und gemein. Naja, wer's braucht. Für mich weiter einfach nur ein rechtsextremer Kampfbegriff, gleiche Ebene wie Linksgrünversifft und ähnlicher Schwachsinn.

Woke wird ja mittlerweile auch von Teilen der konservativen Mitte in einem abwertenden Zusammenhang verwendet.

martenot schrieb:Mit der Erfüllung einer Ideologie hat das meines Erachtens nichts zu tun.

Ideologisch sind wir ja im Grunde alle.

Auch die, die sich immer gegen eine Ideologie aussprechen. Denn, ja, auch erzkonservativ oder neoliberal zu sein ist eine Ideologie oder anders eine bestimmte Weltanschauung.

Stirnsänger schrieb:Als nächstes erzählst du uns noch, daß du versuchst, möglichst freundlich im Umgang zu sein?

Ja, hm, *schäm*.... das versuche ich wirklich... *rot werd*...

martenot schrieb:*rot werd*...

Vorsicht, @martenot, Vorsicht!
"Rot" bedeutet KOMMUNISMUS!
😁

rhapsody3004 schrieb:Woke wird ja mittlerweile auch von Teilen der konservativen Mitte in einem abwertenden Zusammenhang verwendet.

Woke wird auch von Teilen der Linken abwertend benutzt, etwa der guten Frau Wagenknecht. Ich kenne es überhaupt nur als abwertenden Begriff.
Und da sich ansonsten auch niemand so Recht finden will, der woke ist, naja... sind wir nicht alle ein bisschen woke? ;)

paxito schrieb:Ich kenne es überhaupt nur als abwertenden Begriff.

Ich habe den Eindruck, dass der Begriff abwertend gemacht worden ist, denn von der ursprünglichen Intention her war er eigentlich positiv gemeint, oder?

martenot schrieb:Ich habe den Eindruck, dass der Begriff abwertend gemacht worden ist, denn von der ursprünglichen Intention her war er eigentlich positiv gemeint, oder?

Natürlich war er das.
Und gaaanz viele Menschen sind und waren ja "woke", ohne das Wort je gehört zu haben.
In mein Bewusstsein trat es aber auch erst mit der negativen Verwendung, glaube ich.

Egal, bin gerne woke.

martenot schrieb:Ich habe den Eindruck, dass der Begriff abwertend gemacht worden ist, denn von der ursprünglichen Intention her war er eigentlich positiv gemeint, oder?

Ich habe gehört und gelesen das es irgendwo mal irgendwelche Leute gegeben haben soll, die sich woke nannten und die das positiv meinten. Ich kenne aber keinen einzigen - weder persönlich, noch durch Medien vermittelt. Scheint jedenfalls keine allumfassende Bewegung zu sein die Medien und Politik beeinflusst - oder sie ist doch ziemlich verdeckt unterwegs *AkteXMelodiesummt*

Der Begriff ist mir wirklich nur dort begegnet wo sich Rechte über Linke aufregen, fing auf der extrem rechten Seite an und ist immer weiter in die Gesellschaft eingesickert.
Vielleicht war das in den USA ne größere Bewegung aber hier bei uns? Wer nennt sich denn hier offensiv woke?

paxito schrieb:Wer nennt sich denn hier offensiv links?

Nun, ich tendiere dazu, wenn man das unbedingt politisch einordnen will.
Aber eigentlich nenne ich mich eher "einigermaßen vernünftig".
😁

@martenot

Und wie gesagt, finde ich den Grundgedanken, die Grundmotivation dahinter auch alles andere als verkehrt und sollte eigentlich auch die konservative Mitte begrüßen und dafür einstehen.

Ursprünglich ging es nämlich wirklich nur mal darum wachsam gegenüber insbesondere Sexismus, Rassismus als auch gegenüber Homophobie und Transfeindlichkeit zu sein. Im realen Alltagsleben als auch im Netz.


Zugleich wollten die Initiatoren damit auch das Bewusstsein allgemein schärfen. Das schafft man in der Regel ja nur, wenn man immer und immer wieder auf bestimmte Problematiken, Diskriminierungen usw.. aufmerksam macht.

Man sollte nur aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Der erhobene Zeigefinger sollte stets im Idealfall gerechtfertigt sein und nicht in die Kategorie Hypermoral zusammen mit Maulkorbspeere fallen. Wobei Hypermoral auch subjektiv ist.
Besonders für viele nicht Betroffene und auch wegen fehlender Empathie kann schnell mal etwas als Hypermoral angesehen, abgetan werden.

Ps.


Ebenso sollte nicht mit zweierlei Maß gemessen werden.

Bspw. sollte man auch immer darauf aufmerksam machen, wenn Männer unter Sexismus zu leiden haben und nicht nur Frauen.

Dasselbe bei Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Stirnsänger schrieb:Egal, bin gerne woke

Vielleicht kann man den Begriff durch positive Verwendung auch allmählich (wieder) aus der Schmuddelecke holen. Grundsätzlich finde ich es schade, wenn ein an sich mitmenschliches und wertschätzendes Verhalten und die dazu gehörende soziale Einstellung mit einem negativ bewerteten Begriff bezeichnet wird.