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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

78 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Außenpolitik, Spannungen, Auswärtiges Amt und Bundeskanzleramt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

28.02.2024 um 18:55
@Fellatix
Ich habe es mir angehört. Ich verstehe auch, was Hofreiter meint. Aber ich meine trotzdem, das Macron mit solchen Gedankenspielereien Öl ins Feuer gießt. Mir ist de Gefahr eines Dritten Weltkriegs zu groß. Russland ist immerhin Atommacht, und Putin ist skrupellos.


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

28.02.2024 um 22:57
@AlteTante

Deine Angst in Ehren, aber das darf doch nicht dazu führen, dass man so wie Scholz eine Form der Selbstabschreckung betreibt.

So wie ich das verstanden hatte, waren Hauptadressat von Macrons Äußerungen erstens Scholz und zweitens Putin, es sollte ihn verunsichern: es ist nun mal Schwäche, die Putin zur Eskalation treibt. Wie ist denn die Ukraine Kriegspartei geworden? Richtig, Russland hat sie angegriffen. Weil sie schwach war. Macron ging es da um strategische Ambiguität, niemand gewinnt einen Krieg, der dem Gegner laufend sagt, was er garantiert nicht macht.

Ich denke z. B. dass das heute kein Zufall war, die Meldung:
Russische Medien: Separatisten in Transnistrien bitten Moskau um "Schutz"
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Russische-Medien-Separatisten-in-Transnistrien-bitten-Moskau-um-Schutz-article24770300.html

Das gleiche Drehbuch wie Krim 2014. Und darauf nun was? Moldau sollte sich schon mal mit den neuen Realitäten abfinden?

Krieg ist ein dynamischer Prozess, Wolfgang Ischinger hat dazu, zu Macrons Äußerungen Stimmiges gesagt:
„Es ist natürlich in einer solchen Konfliktsituation, in der wir uns mit Russland befinden, im Prinzip richtig, nichts auszuschließen. Sobald man irgendwas ausschließt, macht man es natürlich im Prinzip für den Gegner leichter, sich auf das, was da vielleicht kommen könnte, einzurichten“, sagte der ehemalige Spitzendiplomat dem Sender Welt-TV. Er finde es „ein bisschen kühn, aber nicht falsch“, dass der französische Präsident Emmanuel Macron sage: „Wenn das so weitergeht, ist es besser, wir schließen gar nichts aus.“ Ischinger betonte aber auch, es gebe auf der anderen Seite den richtigen Grundsatz, dass die Nato nicht militärisch in den Krieg zwischen Russland und der Ukraine hineingezogen werden wolle.

Auch Ischinger bezeichnete es aber als „zutiefst bedauerlich, dass ausgerechnet in dieser schwersten strategischen, militärischen, politischen Krise, in der sich Europa sicherheitspolitisch seit vielen Jahren befindet, der deutsch-französische Segen schief hängt.“ Es sei die Pflicht aller Beteiligten, alles zu tun, um ein „gemeinsames Vorgehen in dieser schweren Krise zu erreichen.“

Ischinger sagte weiter: „Wenn sich Deutschland und Frankreich vor den Augen der Russen hier mit Kabbeleien und Uneinigkeit präsentieren, wo werden da wohl die Champagnerkorken knallen? Nicht in Washington und auch nicht in Italien, aber in Moskau.“
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/taurus-und-westliche-truppen-kritik-an-scholz-und-macron-li.2191624

Und, wie fast schon immer, am besten Claudia Major im Interview, daraus:
Man hört schon durch, dass sie diesen Vorstoß von Macron gar nicht für unklug halten, denn er könnte ja beispielsweise auch für Unsicherheit in Moskau sorgen, zu was Europa möglicherweise doch bereit ist. Experten sagen dazu strategische Ambiguität. Also war das aus Ihrer Sicht klug, das zu tun?

Major: Klug finde ich jetzt hier ein großes Wort. Ich finde, was mich am meisten irritiert hat, gestern und auch schon die Tage davor auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass wir eine unheimliche Dringlichkeit in Europa haben in dem Krieg in der Ukraine und das Europa darauf aber nicht geeint und entschlossen reagiert, sondern sich letztlich in Zankereien ergeht. In der Ukraine ist die Lage dramatisch, was die Munitionsknappheit angeht. Russland stellt sich auf einen langen Krieg ein. Und in Europa steht man aber nicht zusammen und sagt, wir machen das jetzt gemeinsam, die USA sind blockiert, aber wir in Europa schaffen das. Sondern beispielsweise die Sicherheitsvereinbarung mit der Ukraine unterschreiben Frankreich und Deutschland getrennt. Jetzt gibt es das Zuspielen, Deutschland oder der Kanzler lehnt die Lieferung von Taurus ab und am nächsten Tag widerspricht Großbritannien und Frankreich schießt mit diesen Kommentaren auch schräg. Also was mich wirklich betroffen macht ist, dass es jetzt die Stunde Europas wäre, dass jetzt Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Polen geschlossen dastehen darstellen müssen und sagt, Streitereien beiseite, es geht hier um die Sicherheit Europas. Und das findet nicht statt, und das finde ich daran am schlimmsten.
Quelle: https://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/_/ukraine-krieg--diskussion-um-bodentruppen.html

Und dann am Schluss:
Wenn Russland diesen Krieg gewinnt, in der Ukraine steht, das als militärische Machtprojektionsbasis nimmt, die Lehre zieht, dass sich Krieg führen lohnt und es damit seine Ziele erreichen kann, dann stehen wir in Europa sicherheitspolitisch schlechter da, und dann sind auch die wirtschaftlichen Grundlagen für Deutschland, dass man Regeln respektiert, dass international auch Handelswege offen bleiben, dass es eine internationale Ordnung gibt, dann ist all das in Frage gestellt, und dann stehen wir schlechter da. Und ich glaube, das ist die Frage, die wir uns stellen müssen. Aus Furcht vor Handeln nicht zu Handeln kann manchmal noch viel schlimmere Folgen haben.
Quelle: https://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/_/ukraine-krieg--diskussion-um-bodentruppen.html

Das sind Worte, die ich von einem Kanzler erwarten würde, auch an die Adresse der Bürger, die sich so für BSW und AfD erwärmen.

Stattdessen haben Scholzens Äußerungen der letzten 2 Tage auf europäischer Bühne nicht zu mehr Engagement, sondern nur zu Verärgerung geführt. Das ist das Hauptärgernis.

Manche gingen sogar so weit, zu vermuten, das war Show für die heimische Bühne, so eine Art Wahlkampf für die "Friedens-Stimme", um die sich eh schon drei kleine (mehr oder weniger extremistische) Parteien streiten.


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

01.03.2024 um 18:50
Nun hat es auch Kristina Dunz gemerkt.
Der deutsch-französische Motor stottert nicht nur gefährlich seit zwei Jahren – er droht allmählich zu Schrott gefahren zu werden.
Nach "Merkron" kam nicht mehr viel.
Bis heute hält das Nebeneinander des Kanzlers und des Präsidenten an. Aus „Merkron“, wie die Vertrauten Merkel und Macron genannt wurden, hat sich keine neue Wortschöpfung aus Scholz und Macron ergeben.
Von Merkel wurde kolportiert, sie telefoniere praktisch täglich mit Macron. Scholz bzw. Scholz und Macron scheinen das offensichtlich anders zu halten.

Was sagt Christoph Heusgen?
„Die Gelegenheit, Harmonie zu demonstrieren, bietet sich immer wieder aufs Neue. Regelmäßige Abstimmungen und die Praxis, vor jeder Initiative den Partner zu konsultieren, damit kann jederzeit neu angefangen werden.“ Die Konsultationspflicht stehe übrigens schon im Élysée-Vertrag von 1963.
Quelle: https://www.rnd.de/politik/olaf-scholz-und-emmanuel-macron-das-deutsch-franzoesische-duo-findet-keinen-draht-zueinander-FJSOMH34WJCELPMS7XYBOJG6AY.html

Na dann.

Darauf wetten würde ich allerdings nicht.


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

04.03.2024 um 23:52
Heute dann doch, Baerbock äußerte sich.
Gefragt wurde die Ministerin in diesem Zusammenhang konkret nach Taurus. Ohne diese Waffenart beim Namen zu nennen, sagte Baerbock: "Aus meiner Sicht ist die Faktenlage sehr, sehr klar."
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/russland-ukraine-krieg-im-news-ticker-vom-04-bis-10-maerz,U62sKgB

Erinnerungen an Bürgerrechtler Werner Schulz, gestorben 2022, im Interview 2014.

Über Gysis verlogenen Antifaschismus, warum rot-rot-grün außenpolitisch nicht funktioniert und über Wladimir Putin. Schulz ging schon 2001 aus dem Bundestag bei Putins Rede. Die Debatte in Deutschland und eine merkwürdige Gemengelage.
Aber was ist das für eine schizophrene Empathie? Man setzt Russland heute mit der Sowjetunion gleich, obwohl es die meisten Opfer in der Ukraine gab. Die Ukraine war vollständig besetzt, Hitler hat vor allem auf die Kornkammer und auf den Donbass gezielt. Deshalb waren die Vernichtungsaktionen dort auch besonders mörderisch. Diese Empathie mit der Ukraine bringen die Epplers, Bahrs und Schmidts leider nicht auf. Schmidt geht sogar so weit, dass er der Ukraine unterstellt, sie sei nie eine Nation gewesen.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/wir-haben-putin-unterschatzt-diesen-gewalttater-5164912.html


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

05.03.2024 um 22:01
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb am 28.02.2024:Putin ist skrupellos.
Putin ist skrupellos im Spiel mit Ängsten.

Aus einem Interview mit Sicherheitsexperte Sönke Marahrens am Europäischen Exzellenzzentrum für die Bekämpfung hybrider Bedrohungen in Helsinki.

Das ist auch eine interessante Beobachtung.
Wie stark wird von russischer Seite in den sozialen Medien mit Desinformation gearbeitet?

Es gibt nachgewiesenermaßen Influencer in Deutschland, die von Russland unterstützt werden. Die Texte sind voll mit russischer Propaganda: dass die Ukraine ein korrupter Staat, die Ukrainer Nazis seien und Ähnliches. Auch außerhalb des Internets wird manipuliert: Vergleichen Sie mal, wie es sich anhört, wenn Personen wie der russische Außenminister Sergej Lawrow, der ehemalige Präsident Dmitri Medwedew oder auch Putin Reden halten, die Richtung Deutschland adressiert sind. Immer fällt das Wort "nuklear". Und dann vergleichen Sie das mit Botschaften, die an die Finnen gerichtet sind: Da spielt das überhaupt keine Rolle, da kommt "nuklear" nicht vor. Weil es für die Finnen keine Rolle spielt.
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Dieses-Gespraech-ist-fuer-die-deutsche-Debatte-toxisch-article24781447.html

Vielleicht hilft das ja.


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

11.03.2024 um 11:17
@Desperadoo

Da es mehr um Außenpolitik und weniger um Taurus geht, tue ich das mal hierhin.

Das ist m.E. eine kluge Analyse (vom Wochenende) über den neuerdings manifesten deutsch-französischen Dissens. Von Landry Charrier.

Baerbock bemühte sich noch um Schadensbegrenzung, aber das war dann wohl zu spät.

Das durch Scholz entstandene Vakuum? Macron nutzt es gnadenlos aus. Oder nicht sogar gut, dass er es füllt?

Frage:
Welche Rolle soll Deutschland in diesem Prozess spielen?

Zuerst keine. Macron setzt nun voll und ganz auf die ost- und mitteleuropäische Karte ... Scholz hatte in seiner Europarede in Prag am 31. August 2022 eine Annäherung an Ost- und Mitteleuropa ebenfalls versprochen. Doch er ist mitten auf dem Weg stehen geblieben. Macron nutzt das gnadenlos aus.
Quelle: https://www.focus.de/experts/ukraine-krise-wer-fuehrt-europa-an-diesen-vorteil-hat-macron-gegenueber-scholz_id_259744592.html

Interessant und lesenswert, das Interview. Er sagt da auch gut, dass man bei Macron immer ganz genau zuhören muss. Jedenfalls hat Scholz das Vakuum entstehen lassen. Und so wie es scheint, kann und will er nicht strategisch denken.


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

17.03.2024 um 22:42
Wieder eine interessante, längere Kolumne von Dieter Schnaas.

Darüber wie der Taurus zu mehr als nur einem Waffensystem und zu einem Triggerpunkt werden konnte.
Ob des Kanzlers Worte je Richtschnur seines Handelns waren? Die meisten Vertreter von Union, FDP und Grünen bezweifeln es seit zwei Jahren – seit Scholz’ Angst-vor-dem-Atomtod-Annonce im „Spiegel“, seit seiner Zögerlichkeit bei der Lieferung von Kampfpanzern – und heute ungeduldiger denn je. Speziell die Koalitionspartner beargwöhnen den Willen der SPD und des Kanzleramts, Putin Grenzen zu setzen. Sie unterlaufen Scholz’ Machtworte (Marie-Agnes Strack-Zimmermann), sie werfen dem Kanzler vor, „unverantwortlich“ zu agieren (Anton Hofreiter), schütteln auf der Regierungsbank die Köpfe (Annalena Baerbock), wenn der SPD-Fraktionsvorsitzende das Wort ergreift. Es ist ein kalter Entzug von Gefolgschaft. Ein schleichendes Misstrauensvotum. „Ich bin Kanzler, und deshalb gilt das“, sagt Scholz. Es fehlt nicht mehr viel, und der erste Grüne antwortet: „Solange du noch Kanzler bist.“

Vielleicht noch schwerer wiegt die Vertrauenskrise zwischen Paris und Berlin ...
Und wer sind die "Spielernaturen"? Sind es die Anderen? Oder sind es Mützenich und Stegner?

Quelle: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/tauchsieder-die-vertrauenskrise-zwischen-berlin-und-paris-wiegt-schwer/29710968.html


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

18.03.2024 um 17:36
Nicht nur sprachliche Verwirrung weiterhin.

Nun hat sich auch Baerbock geäußert.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erteilt Forderungen nach einem Einfrieren des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eine klare Absage. Dabei kritisierte sie den SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich zumindest indirekt.

Wer sich den jüngsten UN-Bericht zu russischen Kriegsverbrechen in den besetzten Gebieten durchgelesen habe, "der wird aus meiner Sicht nicht wieder darüber sprechen, dass man vielleicht den Konflikt einfrieren sollte", sagte Baerbock vor Beginn eines Treffens der EU-Außenministerinnen und Außenminister am Montag in Brüssel. Der Bericht lese sich "wie ein absolutes Horrorbuch".

Er mache deutlich, "was ein Einfrieren bedeutet, für all die Menschen, die nach wie vor jeden Tag und jede Nacht unter russischer Gewalt leben müssen", erklärte Baerbock weiter.
Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100366714/rolf-muetzenich-baerbock-erteilt-forderung-zu-ukraine-krieg-absage.html

Noch deutlicher Katrin Goering-Eckhardt. Die Verärgerung in der Partei auf Mützenichs Rede scheint weiterhin groß zu sein.
Schaltet die „Friedenspartei“ SPD in den Wahlkampfmodus?

Mit diesem Kurs ist die SPD gerade keine Partei, die verlässlichen Frieden garantieren wird. Im Gegenteil. Aber ja, so manche Einlassungen der vergangenen Tage besorgen mich: Ängste in der Bevölkerung zu schüren ist kein besonnenes Handeln, und es ist erst recht keine Friedenspolitik. Eine verlässliche, vorausschauende Sicherheitspolitik darf nicht von falschen innenpolitischen Motiven geleitet werden.
Quelle: https://www.rnd.de/politik/goering-eckardt-an-spd-aussenpolitischer-kurs-muss-geklaert-werden-4BDGSZIZ7JEVLPEBONFNYX62LE.html

Auch interessant, sie lobt Wadephul für das Ansprechen der Fehler der Vergangenheit, während Mützenich in seiner Rede mehrfach Wadephul angegriffen hatte (und Intellektuelle und sog. Experten, die im TV angeblich nur schnell ihre Bücher anpreisen wollten, Intellektuellenschelte neuerdings von der SPD).

Und, als ob man ihn bestellt hätte, Gerhard Schröder liefert weiter ab (für wen?), so fällt der Partei die Nicht-Aufarbeitung auf die Füße.
»Mir scheint, dass der Fraktionsvorsitzende der SPD, Herr Rolf Mützenich, auf dem richtigen Weg ist. Seine Position sollte von der Partei und Fraktion unterstützt werden«, forderte der Altkanzler.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-krieg-gerhard-schroeder-lobt-olaf-scholz-fuer-nein-zu-taurus-a-e5f3454f-f369-454d-815f-79233121c309

Distanzierung selbst von Pistorius.
Boris Pistorius hat sich von den Äußerungen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich zum Einfrieren des Ukraine-Kriegs distanziert. "Es würde am Ende nur Putin helfen", sagte Pistorius.
Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html#feed-item-130820

Nicht ohne Grund sieht Dieter Schnaas die "Spielernaturen" eher bei Mützenich und Stegner.
Sie selbst sind die „Spielernaturen“, nicht die anderen, indem sie nationales Selbst-Vertrauen verspielen und sich darin genügen, den Deutschen als Sprachrohr und Echo ihrer Friedenssorgen zu erscheinen, statt den erklärten Feinden des Friedens entschlossen die Stirn zu bieten.
Quelle: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/tauchsieder-die-vertrauenskrise-zwischen-berlin-und-paris-wiegt-schwer/29710968.html


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

19.03.2024 um 16:27
Es wird alles nur noch verwirrender. Und trauriger.

Hätte Scholz mehr GoT schauen sollen?
Schließlich musste Scholz sogar sagen: »Ich bin der Kanzler, und deshalb gilt das.« Offensichtlich hat er nie die Serie »Game of Thrones« gesehen, in der Tywin Lannister den Satz sagt: »Any man who must say, ›I am the King‹, is no true king«, also: Ein Mann, der sagen muss: »Ich bin der König«, ist kein wahrer König.
Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/news-olaf-scholz-taurus-klaus-johannis-katie-britt-a-4126519e-3082-4807-91ea-d39b48b9ebf1

Mützenich stellt Kritiker in die Ecke von Kriegstreibern und die Attacken werden wilder ... Planlosigkeit?
Das Kanzler-Basta ersetzt die Erklärung, das Austeilen kommt anstelle des Arguments. Tatsächlich ist weiter unklar, weshalb genau Scholz die Taurus-Lieferung ablehnt.
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Ukraine-Politik-der-SPD-Die-Beleidigten-schlagen-um-sich-article24813161.html

Also wenn mir nur die Falschen zujubeln (AfD, BSW), würde ich mich vielleicht mal hinterfragen? Und noch mehr Verwirrung, Pistorius kritisiert Mützenich, Scholz will sich dem aber nicht anschließen
Der Kritik an Mützenich, die unter anderem auch von Verteidigungsminister Pistorius geäußert worden war, wollte er sich aber nicht anschließen und griff auch den Begriff des »Einfrierens« nicht auf.
während Mützenich nachlegt:
Mützenich hatte seine Aussagen zu einem Einfrieren des Ukrainekriegs aus einer Bundestagsdebatte in der Vorwoche am Dienstag in der »Neuen Westfälischen« bekräftigt. »Ich bin in den Sozial- und Friedenswissenschaften ausgebildet. Dort wird das Einfrieren als Begrifflichkeit genutzt, um in einer besonderen Situation zeitlich befristete lokale Waffenruhen und humanitäre Feuerpausen zu ermöglichen, die überführt werden können in eine beständige Abwesenheit militärischer Gewalt«, präzisierte Mützenich in dem Blatt. Das benötige natürlich die Zustimmung beider Kriegsparteien, was man nicht von außen diktieren könne.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/taurus-streit-kanzler-scholz-kritisiert-debatte-in-deutschland-als-laecherlich-a-2fb5830c-b60f-4624-b785-3226f236f9f0

Ähm, nein. Als eingefrorener Konflikt wird eine Situation bezeichnet, in der die Kampfhandlungen beendet sind, es aber keinen Friedensvertrag gibt oder eine politische Lösung.

Wikipedia: Eingefrorener Konflikt

Begriffsklärung auch von Joerg Lau
Dabei ist die Lehre des vergangenen Jahrzehnts eindeutig: Der Vorteil des Einfrierens von Konflikten liegt immer bei der Seite, die langfristig an Instabilität interessiert ist, unklare Grenzen bevorzugt und im Zweifel bereit steht, die provisorische Ordnung gewaltsam über den Haufen zu werfen. Der Begriff des „eingefrorenen Konflikts“ beschönigt die aggressive Strategie einer imperialen Macht, die ihre Einflusszone durch Einschüchterung ausdehnt. Er passt nicht zu einer Außenpolitik, die sich dem Recht verpflichtet weiß.
Quelle: https://internationalepolitik.de/de/eingefrorener-konflikt-0

Und dann meldet sich auch noch der untote Ex-Kanzler zu Wort, der findet, dass Mützenich auf dem richtigen Weg ist.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-krieg-gerhard-schroeder-lobt-olaf-scholz-fuer-nein-zu-taurus-a-e5f3454f-f369-454d-815f-79233121c309

Es ist zum Weinen ...
Haben also auch die Grünen Mützenich „bewusst missinterpretiert“, wie es der SPD-Vorsitzende Klingbeil allen Kritikern vorwarf? Er klang dabei wie Kardinalstaatssekretär Parolin, als der versuchte, die Welt davon zu überzeugen, dass der Papst der Ukraine gar nicht die Kapitulation empfohlen habe.

Die Ukrainer müssten nur kapitulieren

Altkanzler Schröder aber scheint Mützenich ganz richtig verstanden zu haben – der sei auf dem richtigen Weg. Da kann man nur sagen: Alle Irrwege führen nach Moskau.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/einfrieren-des-ukrainekriegs-schroeder-unterstuetzt-muetzenich-19595638.html


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

26.03.2024 um 14:45
Und das nur ein paar Tage, nachdem Mützenich zeigte, dass er mit seinem "Einfrieren" die SPD dominiert?

Michael Roth zieht sich zurück, er hatte bei der Rede nicht geklatscht, er kündigt Rücktritt für 2025 an.
Obwohl er sich selbst als leidenschaftlichen Sozialdemokraten betrachtet und sogar Ambitionen hatte, Vorsitzender der SPD zu werden, fühlte er sich in letzter Zeit zunehmend fremd in den Gremien: "Im letzten Jahr habe ich gemerkt, dass ich mit unseren Sitzungen immer mehr fremdele, dass mich die Gremien stören, die Stimmung darin. Wenn die Tür zum Fraktionssaal aufging, hatte ich zuletzt den Eindruck, ich steige in einen Kühlschrank."

Roth: Einsatz für Ukraine gefiel nicht allen

Seine Positionen zur Ukraine-Krise hätten für zusätzliche Spannungen innerhalb der Partei gesorgt: "Die Frage von Krieg und Frieden hat in der SPD für eine neue Härte gesorgt. Mein früher Einsatz für die Ukraine gefiel nicht allen." Einige Kollegen würden ihn nicht einmal mehr grüßen.
Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100372244/spd-politiker-michael-roth-kuendigt-ruecktritt-ueberraschend-an-seine-gruende.html

Kontinuitäten?

Das sagte Mützenich schon (oder noch) im Januar 2022:

Spaltung?
Ist die Ampel in der Außenpolitik gespalten?

Es gibt keine Spaltung in der Koalition.

Wer macht denn die Außenpolitik – Scholz oder Baerbock?

Die Außenpolitik wird von der Regierung gemacht im Zusammenspiel von Kanzleramt, Außenministerium, Bundesministerium der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und dem Verteidigungsministerium bis hin zur Umweltpolitik.

Sie haben kürzlich gesagt: Die Außenpolitik wird im Kanzleramt bestimmt. Diese Aussage klang für die Grünen nicht nach Augenhöhe.

Und ich kann nur jedem empfehlen, diesen Satz nicht zu überhöhen. Natürlich gestaltet der Bundeskanzler allein schon durch seine häufigen internationalen Kontakte die Außenpolitik maßgeblich mit.
Keine Spaltung, alles klar.

Und wovon träumt er?
Wie kann eine langfristige Lösung des Konflikts mit Russland aussehen?

Wir brauchen perspektivisch eine europäische Friedensordnung unter Einschluss Russlands – auch wenn dies derzeit noch illusorisch erscheint. Ich hoffe dennoch auf eine künftige gesamteuropäische Friedensordnung, die als „pluralistische Sicherheitsgemeinschaft“ Krieg zwischen ihren Mitgliedern ausschließt und am Ende die Militärbündnisse überwindet.

Also die Überwindung der Nato …

Ein solches Szenario ist für die nächsten Jahrzehnte sicherlich unrealistisch. Aber ich finde, wir sollten wenigstens damit anfangen, die alleinige Fixierung auf militärisch-politische Überlegungen zu überwinden. Wir müssen ja auch zur Kenntnis nehmen, dass selbst die Nato keine hundertprozentige Garantie mehr für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie bietet – wenn sie es denn je tat.
Quelle: https://taz.de/SPD-Fraktionschef-ueber-russische-Aengste/!5825219/

Also, hm, was? Weg von der NATO, weg auch von den USA (nebenbei, ist auch für Höcke eine "raumfremde Macht") und hin zu einer europäischen Friedensordnung unter Einschluss Russlands.

Aha.

Da denke ich mal, die anderen Parteien werden sich dann noch genauer überlegen, wie mit der Mützenich-SPD noch außenpolitisch zu kooperieren und zu koalieren ist.


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26.03.2024 um 15:41
Upsi. Das hätte ich auch nicht gedacht, dass das ausgerechnet heute aufploppt.
FOCUS: Historikergruppe um Heinrich August Winkler wirft SPD-Führung schwere Fehler im Umgang mit dem Ukraine-Krieg und Wissenschaftsfeindlichkeit vor
Kritik an der Kommunikation und hm ...
Mit ihrer Politik spiele die SPD „Russland in die Hände“, kritisieren die Autoren. Dass Fraktionschef Rolf Mützenich von „Einfrieren“ des Kriegs spricht, sei „besonders fatal“. Die „unter dem Schlagwort Friedenspartei“ verfolgte Politik ignoriere das Geschehen in den russisch besetzten Gebieten und Moskaus Drohungen, „weitere europäische Länder anzugreifen“. Risiken würden nicht durch Zurückhaltung minimiert, stattdessen steige die Eskalationsgefahr, „wenn Putin keine Grenzen gesetzt werden“, schreiben die Historiker, die ihrer Partei „Realitätsverweigerung“ attestieren. Seit Wochen streiten führende Sozialdemokraten über den richtigen Kurs in der Ukraine-Politik, dabei habe insbesondere die Äußerungen Mützenichs die Koalitionspartner FDP und Grüne erzürnt. Die Historiker um Winkler kritisieren als besonders problematisch „ausgesprochen wissenschaftsfeindliche Aussagen und abwertende Äußerungen“ aus der SPD über Experten im Bereich Militär und Osteuropa. So würden der Kanzler und andere SPD-Politiker „diese wertvollen Wissensressourcen“ ignorieren. Jüngst hatte Olaf Scholz mit Blick auf Militärexperten despektierlich von „Generalfeldmarschällen in Talkshows“ gesprochen. Diesen Militärrang gibt es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Quelle: https://focus-magazin.de/exklusivmeldungen/16596/focus-historikergruppe-um-heinrich-august-winkler-wirft-spd-fuehrung-schwere-fehler-im-umgang-mit-dem-ukraine-krieg-und-wissenschaftsfeindlichkeit-vor

Da hoffe ich mal, dass der Brief der SPD-nahen Historiker in den nächsten Tagen ganz zu lesen sein wird.

Das wird interessant.


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

27.03.2024 um 17:07
Zur Frage, wo Mützenich herkommt, da ist auch dieses Interview von 2020. Da wollte er weg von der nuklearen Teilhabe und sagte auf Einwand
Von der Nato können Sie keine Unterstützung erwarten. Ihr Generalsekretär Stoltenberg hat den Vorschlag der Verteidigungsministerin gelobt, Ersatz für die Tornados zu beschaffen.

Ich brauche nicht die Unterstützung der Nato, ich möchte die Unterstützung der Bevölkerung. Ich bin sehr zuversichtlich, dass viele Deutsche es begrüßen werden, wenn ihre Regierung sich noch stärker für Abrüstung einsetzt.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/es-wird-zeit-dass-deutschland-die-stationierung-zukunftig-ausschliesst-5064859.html

H. A. Winkler sah darin eine Abkehr von der Westbindung der Bundesrepublik und Mützenich auf dem Weg in ein Wunschreich, wo ihm nur noch Koalitionen mit den Nationalpazifisten der Linken blieben.

Außenpolitik spielte bei der BTW keine Rolle.

Außenpolitik? 2 Jahre Außenpolitik, Jana Puglierin zieht Bilanz:
Germany Needs to Recover Its European Spirit

The government of Chancellor Olaf Scholz set out to define its foreign and security policy in “the European interest,” but has regularly failed to do so. It should change course now.

Jana Puglierin
Quelle: https://ip-quarterly.com/en/germany-needs-recover-its-european-spirit


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

28.03.2024 um 14:04
Einige Klärungen von Christian Mölling von der DGAP, schon von 2022.
Keine Gewalt ist keine Lösung

Russlands Angriff auf die Ukraine beweist: Frieden nur zu wollen, vermeidet keinen Krieg. Warum Deutschlands Friedenspolitik sich ganz neu aufstellen muss.
Christian Mölling
nicht nur zur Frage der Kriegspartei. Auch das war in und durch Mützenichs Rede wieder zu sehen:
Die Reaktionen auf diese Entwicklungen jedoch bewegen sich weiter in alten Begriffen: „Kriegstreiberei“, „Aufrüstung“, „Militarisierung“, „drohende Eskalation“. Man arbeitet sich weiterhin mit überkommenen Kategorien an neuen Entwicklungen und Konflikten ab, die durch die neue Qualität von Unfrieden entstanden sind ... Hinzu kommt, dass es eine persönliche Zumutung ist für jene, die ihr persönliches Lebenswerk der alten Friedensvision gewidmet haben, die ausgerechnet Russland zerschlagen hat.
Quelle: https://internationalepolitik.de/de/keine-gewalt-ist-keine-loesung

Thomas Risse hat nun einen guten Kommentar zu der Frage des "Einfrierens" geschrieben.
Krieg in der Ukraine: Was „Einfrieren“ wirklich bedeutet
Geschichte von Thomas Risse
in dem er der Aufforderung nachkommt
Rolf Mützenich hat zum Nachdenken aufgefordert, also tun wir das.
Sein klarer Schluss:
Das Nachdenken über ein „Ein­frieren“ des Konfliktes, wie es Rolf Mützenich gefordert hat, führt zu der Schlussfolgerung, dass eine solche Option nur dann möglich ist, wenn die Bundeswehr noch sehr viel stärker in die Unterstützung der Ukraine involviert wird, als dies bisher der Fall ist. Wer gegen die Lieferung des Taurus ist und zugleich den Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine kate­gorisch ausschließt, kann nicht gleichzeitig ein „Einfrieren“ des Konflikts in Betracht ziehen. Es sei denn, Deutschland gibt seine Unterstützung für den ukrainischen Abwehrkampf auf.

Der Autor ist Seniorprofessor für internationale Politik am Exzellenz-Cluster „Contesta­tions of the Liberal Script“ – SCRIPTS – an der Freien Universität Berlin.
Quelle: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/krieg-in-der-ukraine-was-einfrieren-wirklich-bedeutet/ar-BB1kBcNM

Soweit ich sehe, hat sich Baerbock von Mützenich distanziert, Pistorius auch, Scholz dagegen hat sich nicht klar gegen Mützenichs "Einfrieren" gewendet. Also weiß man nicht, steht er selbst dahinter? Oder glaubt er, Mützenich nicht widersprechen zu können? Das würde am Ende aber auf das Gleiche herauslaufen.


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Pamdi ehemaliges Mitglied

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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

28.03.2024 um 15:14
Bei jedem anderen.

Wohne in der Schweiz und sehe Baerbock immer belustigt zu. Ich mag ihre Sprachfehler..ich glaub deswegen mögen sie auch die Amis.

"Bacon of Hope" war so großartig oder "fressefreiheit"..

..jawohl, wir haben Fressefreiheit im Westen, das ist ja erstmal nicht falsch.

;)

Pistorius halte ich zB für geeignet, der Typkönnte auch Kanzler. Weil..er ein gewisses Format und Profil hat und wenig lächerlich daherkommt.


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

28.03.2024 um 15:45
Zitat von PamdiPamdi schrieb:Ich mag ihre Sprachfehler.
Das mit "bacon of hope" war lustig, ja. Aber so viele sinds gar nicht, spielt auch nicht so eine große Rolle. International ist sie geschätzt und ihre Reden sind wichtiger, gibts zum Lesen. Und nu ja, das Englisch von Pistorius ist jetzt nicht wirklich besser. Bei mancher Kritik frage ich mich auch manchmal, was haben denn ein Steinmeier oder ein Gabriel gerissen? Du musst die Grünen nicht mögen, aber außen- und sicherheitspolitisch sind sie personell und in Sachen Sachverstand besser aufgestellt als die SPD.


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

28.03.2024 um 15:55
@Fellatix

Dazu habe ich mich vorhin geäußert:

Dieter Nuhr über die Spaltung der Gesellschaft (Seite 2) (Beitrag von Pamdi)

Aussenpolitik ist die einzige Überschneidung mit den Grünen. Der Punkt geht an die Grünen.

Der Rest ist eben ein Witz.

Ich sag mal so..die Fußspuren von Heiko Maas waren mikroskopisch, das füllt Baerbock auf jeden Fall aus. Sie ist dennoch mit ihrer "feministischen und moralischen Aussenpolitik" eine Fehlbesetzung. Du kannst nicht nebenher Xi als Diktator benennen öffentlich, das ist eine infantile, zerstörerische Haltung. Wirklich niemand mag Chinas Umgang mit Minderheiten wie Uiguren, China ist ein ekelhaftes Regime und Xi IST ein Diktator. Aber als "Chefdiplomatin" sollte man nich den grünen Elefant im Porzellanladen mimen.

Was soll uns das bringen?


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

28.03.2024 um 16:08
@Pamdi

Zur China-Frage habe ich hier das eine oder andere gepostet, kannst du dir vlt mal anschauen oder auch anders sehen. Und das mit der "feministischen Außenpolitik", das wird häufig falsch dargestellt, dazu vlt n ander Mal mehr, muss weg und danke für das Interesse :-)


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

31.03.2024 um 09:08
Ja, die SPD gibt momentan ein eher befremdliches Bild ab.

Nach dem offenen Brief der Historiker um Heinrich August Winkler und die Vorwürfe waren ja nicht ohne (erratisch, faktisch falsch, wissenschaftsfeindlich).

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-03/spd-historiker-offener-brief-heinrich-august-winkler

Wundert sich nun auch Martin Schulze Wessel von der LMU München.
Der SPD fehlt die außenpolitische Kompetenz
Nicht nur über die Frage der Kompetenz
Die SPD pflegte in den Sechziger- und Siebzigerjahren den Ruf, die Partei der Intellektuellen zu sein und wissenschaftsbasierte Politik zu betreiben. Heute reklamiert die SPD keine Intellektualität mehr für sich, und es fehlt auch an Expertise. Noch vor Kurzem verfügte die Fraktion über exzellente Sicherheitsexperten. An den Rand gedrängt, warf einer nach dem anderen das Handtuch: 2015 schied Hans-Peter Bartels aus den Bundestag aus, 2021 folgte Fritz Felgentreu. Jetzt hat der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth, seinen Rückzug angekündigt.

Der außenpolitische Kompetenzverlust macht sich in der irrlichternden Argumentation des Kanzleramts und der Fraktionsführung zur Frage der Taurus-Lieferung bemerkbar.
Sondern auch über Falschinformationen, von Martin Schulz. Darüber hatte ich mich auch sehr gewundert bzw. geärgert und fragte mich, was soll das?
So erklärte Martin Schulz in einem Interview mit „Zeit Online“, Wolodymyr Selenskyj habe als Präsidentschafts­kandidat gegen die Vereinbarungen mit Russland Wahlkampf gemacht, deshalb sei eine Rückkehr zu Minsk nicht mehr möglich.

Das Gegenteil ist der Fall. Tatsächlich war Selenskyj im Wahlkampf im Frühjahr 2019 Befürworter einer Verständigung mit Russland. Als Präsident war er bereit, für Frieden in der Ostukraine schmerzhafte Kompromisse mit Russland einzugehen, bis er bei dem Gipfeltreffen im Élysée-Palast im Dezember 2019 auf den unbedingten Machtwillen Putins stieß.

Fälschlich zu behaupten, Selenskyj sei der erklärte Gegner der Vereinbarungen von Minsk gewesen, ist keine Petitesse. Es stellt die Genealogie des aktuellen Kriegs auf den Kopf. Martin Schulz sollte das wissen, er ist Präsident der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung, die über einschlägige Expertise verfügt.
Und über Rolf Mützenich befragt zur Vorgeschichte des Krieges (bzgl. Budapester Memorandum, in der SZ), dafür dass er das alles studiert haben will, scheint er es mit den Fakten nicht so zu haben.
Kein Wort verliert der Fraktionsvorsitzende über den einseitigen, flagranten Bruch der Vereinbarung durch Russland. Noch bemerkenswerter ist seine Verdrehung der Fakten: Solange die Waffen in der Ukraine waren, hatte Russland keinen Zugriff darauf, konnte ihn also nicht abgeben. Meint Mützenich, dass Russland sich die Waffen gewaltsam angeeignet hätte, wenn die Ukraine nicht verzichtet hätte? Dann wäre der Sinn des Budapester Memorandums ein vorauseilender defätistischer Verzicht der Ukraine zur Vermeidung eines Kriegs mit Russland. Nach dieser Lesart hätte sich die Ukraine in das scheinbar Unvermeidliche gefügt. Genau das ist es, was Rolf Mützenich mit seiner Rede vom „Einfrieren“ des Kriegs der Ukraine nahelegt.
Quelle: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/der-spd-fehlt-die-au%C3%9Fenpolitische-kompetenz/ar-BB1kMNKT

Und man fragt sich wirklich, was soll das? Wollen sie mit Sahra von der BSW konkurrieren?

Und was hört man von dem Kanzler zu all dem, zu Schulz und Mützenich? Ganz zu schweigen von den Wortmeldungen des Gerhard S.?

Nichts.


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

01.04.2024 um 20:21
Zitat von PamdiPamdi schrieb am 28.03.2024:Was soll uns das bringen?
Hier mal, von gestern, ein Blick von außen, wie Gautam Chikermane von einem indischen ThinkTank darauf blickt:
Begging will not de-risk Brussels from Beijing
Mit einem harten Schluss
So, while China has weaponised everything, from trade and investments to technology and culture, the EU remains trapped in the pincer of its strategic-commercial constraints on the one side and the rise of ‘wokism’ with a Confucius colour on the other ...

From the vantage of New Delhi, it is not only the possibility of Russia joining the dragon’s choir that is imminent and worrisome; it is rather the European opera halls hosting this choir that present a clear and present danger. The most important learning from this document for those reading it from outside is scary. If the lesson of its energy dependence on Russia, and the consequent decapitating impact on its security in recent years, has not taught the EU ‘Strategy 101’, nothing ever will. Isn’t it time to reconcile to this simple fact: that the EU is a non-strategic actor and, without radical rethinking—always will be?
Quelle: https://www.orfonline.org/research/begging-will-not-de-risk-brussels-from-beijing

Wenn also Baerbock anders als Scholz da ein Mehr an Strategie einfordert, sehe ich nicht, was daran falsch sein sollte.

Dann noch kurz, erstens muss eine China-Politik das internationale Umfeld mitbedenken und zweitens geht der Antagonismus Macht oder Realpolitik versus Moralpolitik so und so fehl. Werte ohne Interessen sind hohl und Interessen ohne Werte sind beliebig. Aufgabe ist, beides zusammenzubringen, manche simulieren es nur.

Und Klartext ist gut, können die Chinesen auch.
Ein anderer Punkt kam aber dabei viel zu kurz. Die Behauptung: So dürfe man nicht mit China sprechen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich klang so ähnlich, als er noch vor Baerbocks China-Reise behauptete, sie habe "sich ja sehr, aus Sicht Chinas, undifferenziert auf diese Situation eingelassen".

Aber die Vorstellung, man dürfe nur im Kammerton sprechen, weil Pekings Mächtige das Gesicht wahren müssten, ist China-Kitsch und falsch. Chinesen können selbst sehr direkt sein. Umgekehrt - und das ist wichtig - akzeptieren sie das auch.

Klartext zu reden, diene vielmehr Deutschlands Interessen, sagt auch der langjährige China-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, Kai Strittmatter.
Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/precht-china-baerbock-100.html


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Deutsche Außenpolitik: Bei wem ist sie in besseren Händen?

03.04.2024 um 07:04
Die Außen von D, F und PL haben gemeinsam geschrieben.
Germany, France and Poland: This moment may define our children’s future
Aus Anlass des 75. Geb. - Am 4. April 1949 unterschrieben Vertreter von zwölf Ländern den Nordatlantikvertrag.
April 3, 2024 4:00 am CET
By Annalena Baerbock, Stéphane Séjourné and Radosław Sikorski

Annalena Baerbock is the federal minister for foreign affairs of Germany. Stéphane Séjourné is the minister of Europe and foreign of affairs of France. Radosław Sikorski is the minister of foreign affairs of Poland.
Gute Idee, so eine gemeinsame Erklärung und Sprachregelung, hätte ich mir schon früher gewünscht. Interessant, dass sie hier von den Außen kommt.

Interessant weil so klar scheint mir
For Europe to be at peace, Russian imperialism must be stopped. We cannot allow for any “gray zones” because Putin sees them as an invitation to undermine territorial integrity and sovereignty, draw imaginary lines on the map and, ultimately, use military force. His full-scale invasion of Ukraine has also proven that a policy of concessions vis-à-vis Russia, in the hopes that it could bring peace or stability back to the Continent, is naive.
Quelle: https://www.politico.eu/article/germany-france-poland-this-moment-may-define-our-children-future-annalena-baerbock-stephane-sejourne-radoslaw-sikorski/

Den Rest muss ich noch mal mit mehr Zeit durchlesen.


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