Zyra schrieb:Ich möchte dir die Frage noch beantworten, wobei ich es etwas schade finde, dass der Part das Einzige ist, was du dir aus meinem langen Beitrag rausgepickt hast bzw. für dich "mitnehmen" konntest.
Mir war es Gestern leider nicht möglich auf alles vereinzelt eingehen zu können, weil einfach zu viel von allen Seiten kam.
:) Zyra schrieb:Ich persönliche finde es einfach schwierig, anhand deiner Beschreibungen zwangsläufig anzunehmen, dass er zweifelsfrei etwas vorhatte. Was bedeutet "etwas vorhaben" in dem Sinne denn eigentlich genau?
Letzten Endes hat da ein Typ abends in einem schwarzen Kapuzenpulli an der Straße herumgelungert. Fände ich als Frau wahrscheinlich auch unheimlich, wäre ich alleine unterwegs. Ich würde mich auf jeden Fall schnellstmöglich von dem Kerl distanzieren, wie du es ja auch gemacht hast. Aber ich weiß am Ende doch trotzdem nicht, was der da wollte, zu wem der gehörte, auf wen der wartete, ob der nüchtern war usw., oder habe ich etwas überlesen?
Er war nüchtern und brauchte weder Hilfe, noch war er sonst irgendwie in einer Notlage. Ich möchte mich auch nicht ständig wiederholen müssen diesbezüglich, dass er definitiv etwas negatives mit einer anderen Person vorhatte und woran man es erkannt hat. Ich kann natürlich verstehen, dass sich niemand hier in meine Lage versetzen kann, weil keiner von euch dabei gewesen ist, aber deshalb muss nichts in Frage gestellt werden, als gäbe es da ne "gefühlte und echte Wahrheit".
Pallas schrieb:Vor allem da der Threaderstellerin im Eingangspost nichts passiert ist, es sei denn ich hab was überlesen 🤐
Logisch dass nichts passiert ist, wenn ich rechtzeitig wieder zurückgelaufen bin.
Pallas schrieb:Dies kritisiert hier niemand, sondern, dass du schon "weißt", welche Absichten die Typen hatten.
Und welcher Logik folgt diese Kritisierung? Soll man sich erst überfallen lassen um sagen zu können: "Der hatte was böses vor!" ?
Nur weil nichts passiert ist, heißt es ja nicht dass Derjenige nix vorhatte, wenn ich wieder einmal betonen muss, wie er in seinem Verhalten war. Da spielt die Kapuze nicht die Hauptrolle. Ich habe auch keine Angst nur weil jemand ne Kapuze aufhat. Das Gesamtbild, nicht nur optisch, hat mehr als offensichtlich dargelegt, dass er etwas von mir wollte, andernfalls wäre er nicht direkt auf mich zugekommen, als er mich sah. Woraufhin ich dann auch direkt weggelaufen bin. Logisch. Ich habe ihn aber zuvor schon gesehen. Man hat gemerkt, dass er auf die Gelegenheit wartete, jemanden überfallen zu können und das war nicht nur aus meiner Sicht so, sondern ne Tatsache.
Tussinelda schrieb:Hier ein interessanter Artikel zur Wahrnehmung und wie diese beeinflusst wird:
Ist ja in Ordnung wenn die Statistiken besagen, die Gewalt würde abnehmen, hier geht es jedoch nicht um allgemeine Gewalt, sondern Situationen in denen Frauen allein unterwegs sind, Angst verspüren und im besten Fall natürlich niemanden über dem Weg laufen der seltsam ist. Wenn es aber doch der Fall ist, ist die Statistik leider auch vollkommen egal. Du kannst zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Niemand kann behaupten es wäre jetzt vollkommen ungefährlich als Frau Nachts allein unterwegs zu sein, nur weil eine Statistik meint, im allgemeinen wäre die Gewalt zurückgegangen.
Man muss vor allem Ortschaft, Zeit und die jeweilige Situation individuell betrachten. Keine Frau geht Nachts durch einen Wald als Beispiel und denkt sich: "Jetzt muss ich keine Angst haben, weil die Statistiken schließlich sagen alles wäre ruhiger geworden!". Das heißt ja leider noch lange nicht, dass dir nicht trotzdem etwas passieren kann, weil der Zufall sich so ergibt.
Frau.N.Zimmer schrieb:Frauen haben sich doch damals geschämt, wenn ihnen sowas "passiert" ist und nicht angezeigt. Wozu auch anzeigen, denn beweisen konnten sie es ja sowieso nicht. Ungerechtfertigte Schuldzuweisungen gab es doch auch wie : " Was hat die sich da auch rumgetrieben" " Muss man sich nicht wundern, wenn man sich "so" anzieht" usw. Wozu hat es denn erst die "me too" Bewegung gebraucht und wie kurz ist das erst her?
Das hat sich in vielerlei Hinsicht Heute auch so gehalten, sich nicht bei der Polizei zu melden, obwohl man in einer Gefahrensituation war. Dieses Schamgefühl, oder Unwohlsein ist immer noch vorhanden, gerade bei Vergewaltigungen hat sich da kaum viel geändert, weil das für die Allermeisten ein traumatisierendes Ereignis ist, verständlicherweise. Da gehen die Wenigsten direkt zur Polizei. Bzw. meist erst viel viel später.
rhapsody3004 schrieb:Und ja, gefühlte Wahrheiten verursacht durch verschiedene Einflüsse können sich von der tatsächlichen Wahrheit unterscheiden.
Und worauf bezieht sich das jetzt wieder? Wenn man einem Mann begegnet der zweifellos was vorhat mit dir und dir nur nichts passiert ist, weil du rechtzeitig reagiert hast?
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Ich möchte mal etwas für alle Beteiligten hier erwähnen:
In diesem Thread soll es ausschließlich um Frauen gehen, welche Nachts allein unterwegs sind und ein Unbehagen dabei empfinden. Wir müssen hier nun wirklich nicht ständig hinterfragen, ob dieses berechtigt ist oder nicht. Man erwähnt zwar keine Ängste herunterspielen zu wollen und dennoch wird immer wieder hinterfragt, wie jene Situation sich wirklich abgespielt haben könnte, oder es gäbe eine gefühlte und echte Wahrheit. Der Thread läuft leider immer wieder in eine ganz unangenehme Richtung für jene Beteiligte, die Ängste empfinden rauszugehen. Ich selbst habe grundsätzlich keine Angst Abends/Nachts rauszugehen. Wie ich bereits schrieb, kommt diese erst dann auf, wenn mir eine Gestalt entgegenkommt, oder ich dieser über den Weg laufe, die zusätzlich merkwürdig in ihrem Verhalten ist. Es kann jedoch nicht sein, dass ich hier per Privatnachricht Zuspruch von ein paar wenigen Frauen erhalte, die sich jedoch nicht/nicht mehr im Thread äußern wollen, weil sie das Gefühl haben nicht ernst genommen zu werden.
Ich habe diesen Thread hier ursprünglich eröffnet, um mich mit anderen Frauen darüber austauschen zu können und wir gemeinsam Tipps einholen können, die vielleicht dem ein oder anderen helfen, sich selbst ein etwas sicheres Gefühl zu geben und da kamen ja auch schon gute Ideen und Vorschläge. Dafür bin ich auch dankbar, aber bitte lasst es mit den Hinterfragungen, als wären wir hier bei einem Verhör. Es führt auch zu nichts, wenn wir uns alle ständig wiederholen müssen.