Kephalopyr schrieb:Als ich in die eine Querstraße einbog um den Haufen von meinem Hund zum Mülleimer zu bringen, welcher an der anderen Straßenecke steht(Kreuzung), sehe ich an dieser Ecker auf dem Bürgersteig einen total vermummten Mann, mit Kapuze tief ins Gesicht und wisst ihr was er machte? Er war der Inbegriff von "jemandem auflauern".
Würdest du dich eigentlich als grundsätzlich "ängstlich" bezeichnen? Hast du dich in der Vergangenheit schnell bedroht gefühlt, von anderen Menschen? Hast du das öfters, dass du Menschen als Bedrohung wahrnimmst? Für uns entspinnt sich beim lesen natürlich immer ein Bild der Situation, weil wir das Gelesene natürlich mit vergleichbaren eigenen Erfahrungen verbinden. Das kann natürlich dazu führen, dass man deine Begegnung nicht gleich so ernst nimmt, wie du sie empfunden hast.
Allerdings finde ich es sehr wichtig, solche Aussagen ernst zu nehmen. Menschen haben schließlich ein gutes Gespür für Gefahren. Und ich als Dorfkind weiß wie das ist, wenn auf einmal in kurzer Zeit mehrere merkwürdige Begegnungen in so der gewohnten Umgebung statt finden. Da geht ganz automatisch das Kopfkino los. "Was hat der vor?", "Wo kommt der her?", "Warum hängt der hier rum?".
Ich halte es durchaus für möglich, dass die Typen alle in irgendeiner Form zusammen gehören. Mir ist zwar nicht bekannt, dass es Banden gibt die einen Ort immer wieder aufsuchen um Menschen auf der Straße auszurauben oder irgendwie anders zu attackieren. Ich halte es aber für durchaus möglich, dass diese vor hatten irgendwas auszukundschaften und du kamst quasi dazwischen. Entweder wollte man dich dann gezielt einschüchtern, damit man nicht beobachtet wird ... oder man hatte plötzlich andere Ideen, als man einen Passanten sah. Das ist alles reine Spekulation. Aber ich finde es grundsätzlich wie gesagt wichtig, aufs Bauchgefühl zu hören. Versuche aber zu vermeiden, dass solche suspekten Typen raus kriegen, wo du genau wohnst. Möglicherweise hat der Typ auch nur für irgendwas "Schmiere" gestanden und der wollte dich auf diese Weise vom eigentlichen Corpus delicti ablenken. Das kann von einem Drogendeal bis zum Einbruch alles sein.
Kannst du dir denn überhaupt vorstellen, dass die Typen in deinen Ort gehören? Wohnen solche Leute dort? Kann das sein, dass die aus der Umgebung kommen und nur zum feiern vorbei kamen? Oder ist das alles nicht wahrscheinlich?
Zum Thema Polizei: Halte ich beim nächsten Mal auch für richtig, dass du einfach mal die 110 wählst. Aber so, dass diese Personen das nicht direkt mitbekommen. Kann mir vorstellen, dass das in der falschen Situation sehr schnell zu einer Eskalation beiträgt. Stell dir vor, der wollte dich wirklich nur "wegjagen", weil da hinten irgendwas anderes lief. Dann würden bei dem die Synapsen durchbrennen, wenn der mitbekäme, dass du dem jetzt einen Streifenwagen holst.
Hast du schon mal eine Notrufnummer gewählt? Viele Menschen haben Hemmungen, wenn sie das noch nie Taten. Hattest du Zweifel, ob die Situation überhaupt wichtig genug ist, um die Polizei anzurufen? Zumindest in der Situation, da denkt man ja selten rational. Von mir weiß ich jedenfalls, dass ich früher Hemmungen hatte ... was wäre wenn die das nicht ernst nehmen? Was wäre wenn die denken ich Missbrauche die Telefonnummer der Polizei? Sowas geht manchen Menschen ja durch den Kopf. Das schwindet aber, wenn man schon mal dort anrief ... und dir klar wird, dass das eigentlich auch nur Menschen am Telefon sind.
Ich denke in deinem Fall hätte die Polizei das sehr ernst genommen und mal einen Streifenwagen los geschickt, um mal nach dem "Rechten" zu schauen. Auch wenn das vielleicht nach einem "Klischee" klingt, viele Verbrechen gingen mit einem komischen Typen, der mal nur irgendwo rum stand los. Und das weiß auch die Polizei! Die wären auch nicht zwangsläufig zu dir, sondern wären möglicherweise einfach nur mal Streife gefahren. Um Präsens zu zeigen und z
Kephalopyr schrieb:Er hat ganz komische Bewegungen gemacht, als ob er einen Menschen imitieren wollte und dann seine Armbewegungen. Es sah so aus als ob er was in seiner Hand hielt und damit gleich angreifen wollte.
Möglicherweise ein klassischer Sprallo. Möglicherweise auch nicht. Wenn er dir Angst machen will, und mit der Körperhaltung will man einschüchtern, dann ist der auch bereit einfach mal auf die Schnauze zu hauen. D
Dr.Edelfrosch schrieb:@Kephalopyr
Mich wundert ein wenig, wo diese Leute plötzlich herkommen, weil du in einem anderen Thread meintest, das in deiner Umgebung nur Leute über 60 wohnen und abends keiner mehr auf der Straße rumläuft.
Dr.Edelfrosch schrieb:Warum zu spät? Besser spät als nie. Wer weiss ob der Typ nicht jetzt gerade auf das nächste Opfer lauert.
Ja das wundert mich auch. Wenn es in dem Ort keine ähnlichen Situationen in der Vergangenheit gab, man die Leute auch nicht zuordnen kann, muss man das einfach ernst nehmen. Es gibt ja nun mal Banden, die sich über einen gewissen Zeitraum eine bestimmte Region (Ort oder Wohngebiet) vornehmen. Und manchmal treten die dabei präsenter auf, als man denkt. Oft laufen diese Typen sogar ungefragt auf dein Grundstück. Das berichten dir hier in BaWü sehr häufig die Leute. Wenn so einer mal auf deinem Grundstück steht, rufst du natürlich auch sofort die Polizei
:D Da kommt auch die emotionale Ebene sofort zu dem selben Entschluss, wie die rationale. Habt ihr eigentlich eine gute Autobahnanbindung? Was ist das für ein Ort in dem du lebst? Sind die Grundstücke von au
Kephalopyr schrieb:Wenn ich jetzt die Polizei rufe und die tatsächlich hierherkommen um festzustellen dass der Typ nicht mehr da ist, wäre das mehr als unangenehm. Zumal an jedem Fenster hier Augen und Ohren sind sobald irgendwo ein Bullenwagen steht. :nerv: Da sind alle immer ganz hellhörig, aber wenn eingebrochen wird, hat keiner was gesehen oder gehört.
Jo. Also das kann ich als Dorfkind sehr gut nachempfinden. Heute sehe ich das anders, aber ich bin auch älter. Solche Gedanken gehen einem schon durch den Kopf. Das erinnert mich an eine Polizeikontrolle, 300 m von meinem Haus entfernt vor vielen Jahren. Ich wollte nur noch mal schnell raus, um die Karre in Fahrtrichtung zu parken, damit ich am nächsten Tag weniger Geschiss hab. Also los gefahren, auf den Parkplatz oben drehen und wieder zurück. Kaum auf dem Parkplatz, fährt ein Sixpack vorbei ... hält an, Rückwärtsgang. Guten Tag, Führerschein und Fahrzeugpapiere. Ich sitz da also in Jogginghose, nix weiter dabei und erkläre denen, dass ich nur kurz umdrehen wollte und dass sie doch gern mit zu mir kommen können, ich wohne da unten, dann könne ich das alles vorzeigen. In dem Moment spielte sich in meinem Kopf ein Film ab: Was denken die Großeltern (wohnten in dem Haus), was denken die Nachbarn usw. ... und die kämen sicher zum Schluss, dass das was mit Drogen zu tun haben müsste
:D Irrational, aber Dorfkindgedanken halt. Zumal ein Sixpack diese Gedanken im Vergleich zu einer E-Klasse nur noch verstärkt.
Fellatix schrieb:nö, wenn du die polizei rufst, dann kommt sie und schaut nach, und fährt dann in den nächsten Tagen dann auch öfters mal vorbei, zum nachschauen.
Sehr wahrscheinlich, dass sie das machen. Auch sehr wahrscheinlich, dass sie sich die Ecke mal etwas genauer angucken, an der er stand. Für den Fall, dass er dich von etwas anderem ablenken wollte.
Photographer73 schrieb:Häh? Das ist nicht traurig, sondern unser Rechtsstaat. Du kannst doch niemanden wegsperren, nur weil der Verdacht bestehen könnte, dass er irgendwann mal etwas illegales tut!
Jup und das ist auch richtig so. Leider kommt es dennoch manchmal zu absehbaren Verbrechen, bei denen im Vorfeld schon eindeutige Hinweise vorhanden waren. Das ist ja beispielsweise bei Beziehungstaten nicht selten. Da kann die Polizei im Vorfeld aufgrund der Gesetzeslage nicht aktiv werden, sehr zum Nachteil des späteren Opfers. Ich denke solche Fälle führen zu einer dieser Aussage.
Photographer73 schrieb:Ich kann mir durchaus vorstellen, dass solche Situationen beängstigend sind, unangenehm und richtig scheiße, aber dennoch weißt du nicht, ob er dir oder jemand anderem etwas tun wollte. Der kann hackedicht gewesen sein, wollte dich vielleicht anschnorren, kann ne körperliche Behinderung oä gehabt haben und deshalb so komisch gelaufen sein oder oder oder.
Bei aller Liebe, aber es sieht schon anders aus, wenn jemand bewusst bedrohlich auf dich zu läuft, als wenn jemand Hilfe benötigt oder gar eine Behinderung hat. Wenn ich den Eindruck habe, der mache das bewusst, na dann geh ich nicht noch zu dem hin. Und ich würde mich schon als hilfsbereiten Menschen beschreiben
:DKephalopyr schrieb:Es muss anscheinend erst was passieren, bis man wirklich etwas unternimmt. Es gab genug Fälle in denen ein Täter sogar wieder laufen gelassen wurde, oder Sexualstraftäter wiederholt jemanden überfielen, wo man sich nur fragt, wieso diese nicht hinter Gittern sitzen, statt frei herumlaufen zu können und dabei rede ich freilich nicht von ehemaligen Straftätern. Auch egal. Ich will das Thema nicht ausweiten, wieso weshalb warum. Das gehört hier auch nicht unbedingt hin.
Ja solche Fälle gibt es leider, das ist die Kehrseite eines Rechtsstaats. Die andere Seite würde aber bedeuten, dass die staatliche Gewalt anhand von Vermutungen handeln könnte ... das ist immer noch die schlechtere Option. Die Polizei hätte in diesem Fall den Typen zumindest mal unter die Lupe genommen, ob sie in den folgenden Tagen wieder gekommen wäre, hängt wohl eher davon ab, was und ob sie was gefunden hätten. Aber man hätte in der Folge weitere Anrufe ernster genommen, vor allem, wenn sie nicht von dir kommen.
Photographer73 schrieb:Wie gesagt, der kann besoffen, unter Drogen, körperlich behindert oder sonst was gewesen sein. Oder eben auch ein Arschloch, was dir was tun wollte. Aber ich glaube, dass deine Angst mittlerweile so groß ist, dass du in der Hinsicht "hinter jedem Busch nen Feind witterst". Verstehst du, was ich meine?
Wenn solche Personen in dem Ort eher unüblich sind, halte ich es für unwahrscheinlich, dass sie ein getriggerter Angsthase ist. Natürlich führt gesteigerte Angst zu einer getrübten Wahrnehmung. Da das andere Erlebnis aber noch nicht so lang her ist, wird sich Kephalopyr vermutlich auch ein wenig mit sich selbst und ihren Ängsten auseinander gesetzt haben und diese neue Begegnung skeptisch bewertet haben, bevor sie das hier rein schreibt. Das glaube ich jedenfalls. Und daher bleibt beim nächsten Mal natürlich, sieht sie ja genauso, nur noch eine Möglichkeit: "Aus der Situation gehen, an einem sicheren Ort die Polizei verständigen und die Profis auf den Fall ansetzen".
Auch wenn sich die Einsatzkräfte manchmal nur allzu menschlich verhalten, sollte man sich selbst zu Liebe auf deren Bemühen vertrauen.
Kephalopyr schrieb:Das geht nur in so einem Fall nicht mehr, wenn ein Verhalten mehr als offensichtlich ist und wozu gibt es Beschreibungen? Wozu erkläre ich was Derjenige getan hat, wenn es so dargestellt wird, als hätte man sich täuschen können?
Ich denke allerdings auch, dass ein Forum der falsche Ort dafür ist, der einzigen Person vor Ort klar zu machen, ihr Eindruck könnte falsch sein. Ich bin jedenfalls weder Polizist noch Psychologe, und wenn ich es wäre, glaube ich nicht, dass das Internet der richtige Ort wäre ihre Erzählungen zu werten. Daher bleibt für mich nur, ihr zu glauben.
Kephalopyr schrieb:Ja, als ich damals in der Schule zusammengeschlagen wurde, da hat man mich rein des Alters wegen versucht zum Täter zu machen, weil ich 14 war und die Täter 13. Sie haben mich fast umgebracht, aber meine einzige Verteidigung bestand darin ihnen zu sagen dass sie sich "f* sollen!". Das hat die Polizei mir auf dem Revier trotz blutiger Verletzung am Kopf dann versucht einzureden, dass ich schuld habe verprügelt worden zu sein, denn ich konnte ja schon strafrechtlich verfolgt werden in dem Moment, die Täter jedoch nicht. Das ist die tolle Logik unseres Landes. Man tut nur da etwas, wo man es "rein rechtlich" auch kann und entscheidet damit jedoch über eigentliche Gerechtigkeit hinweg, die zur Ungerechtigkeit wird.
Das tut mir leid, dass du so einen Mist mitmachen musstest. Verständlich, dass du ein Vertrauen erschüttert ist.
Ich habe aber auch gegenteilige Erfahrung gemacht. Und selbst Richter haben mehr Spielraum, als man denken würde.