Andante schrieb:Ich fürchte, hierzulande wird es weiter am politischen Willen zur Einführung einer Katzensteuer fehlen.
Also, in der Politik braucht es weniger Furcht und mehr Hoffnung. Und so pessimistisch würde ich das nicht sehen.
Die Tierschutzpartei ist schon mal grundsätzlich dafür, die Grüne Jugend dachte mal drüber nach und je mehr Gelder Özdemir Jahr für Jahr - aus allgemeinen Steuermitteln des Bundes - an die Tierheime zuschießt bzw. zuschießen muss, wegen letztlich unverantwortlicher Katzenfreunde, desto sympathischer könnte den Gedanken auch die FDP finden. Die meisten Hundehalter könnte man auch leicht an Bord holen, entweder mit Argument Gerechtigkeit oder dem Versprechen von niedrigeren Hundesteuern
:)Bleibt das Argument, dass es so eine Steuer europaweit nicht gibt, aber das gilt eigentlich auch für die Hundesteuer, da gibt es m. W. nur 3 Länder
:)Der deutsche Jagdverband war schon dafür.
Rund zweieinhalb Millionen Katzen leben verwildert auf der Straße oder in Parks und gefährden die Artenvielfalt. Deshalb befürwortet der Deutsche Jagdverband, eine Steuer für Katzenbesitzer einzuführen.
"Angesichts von zweieinhalb Millionen besitzerlosen, unterernährten Katzen, die die Artenvielfalt gefährden, fordern wir, dass Katzenbesitzer mehr Verantwortung übernehmen", sagte Verbandspräsident Hartwig Fischer der "Bild"-Zeitung.
Quelle:
https://www.t-online.de/finanzen/geld-vorsorge/steuern/id_80153128/deutscher-jagdverband-fordert-katzensteuer.htmlUnd auch der Rheinische Landwirtschafts-Verband.
Der Rheinische Landwirtschafts-Verband zum Beispiel ist dafür: Die Steuer würde "langfristig bewirken, dass Bürger sich bewusster für eine Katze entscheiden und sie nicht einfach wieder aussetzen".
Quelle:
https://www.stern.de/wirtschaft/news/katzen-gegen-hunde--braucht-deutschland-eine-katzensteuer--7295628.htmlEben. Du solltest langfristiger und nicht so pessimistisch denken.
Viele Katzenbesitzer würden ihre Katze einfach aussetzen?? Hm, das zeichnet aber kein sonderlich vorteilhaftes Bild von Katzenbesitzern, sage ich mal dazu.
Außerdem fehlt mir da der Blick auf die Trends und Gewinnsteigerungen im Haustiermarkt.
Les dir mal diesen Artikel durch.
Teure Freunde: Der Milliardenzirkus um Hund und Katz
von Henryk Hielscher
07. April 2010
Für ihre Haustiere kaufen die Deutschen Luxusfutter, schleifen ihr Tier zum Therapeuten und quartieren es in Edelhotels ein. Inspektion einer Branche zwischen Freakshow und Milliardenbusiness.
Quelle:
https://www.wiwo.de/unternehmen/haustiermarkt-teure-freunde-der-milliardenzirkus-um-hund-und-katz/5634064-all.htmlIst ein langer Artikel, aber lohnt sich.
Ist von 2010. Seitdem haben sich die Trends noch verstärkt, die Deutschen haben die Briten abgelöst, als spendabelster und lukrativster Markt in Europa. Und die Katzenzahlen in D haben sich mehr als verdoppelt.
Und ich sagte ja (nur), es geht voran.
In Polen gelten Katzen neuerdings als invasive Art, so wie Waschbären, in den USA gibt es bald ein Gesetz zur Beschränkung des Freigangs und auch in Deutschland gab es schon einen Katzen-Lockdown.
Und in Europa sind die rechtlichen Grundlagen dafür im Grunde auch schon da, nach 2 niederländischen Juristen.
Die juristische Grundlage für ein derart radikales Vorgehen liefern die Forscher mit - etwa die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Artikel 6 sowie 22b, dem zufolge eingeführte Arten die heimische Fauna nicht gefährden dürfen. Zusätzlich biete die Vogelschutz-Richtlinie, Artikel 2 und 5, eine Handhabe: Insbesondere Artikel 5 fordert ein Verbot des absichtlichen Störens, Tötens oder Fangens von Vögeln. "Die Richtlinien decken eine große Bandbreite ab", sagt Jan-Henrik Meyer vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt. "Die Forscher liefern das argumentative juristische Rüstzeug für ihre Durchsetzung." Ob das aber im Einzelfall juristisch standhalte, sei offen.
Da liegt wohl das Problem, aber das könnte sich auch ändern:
Trouwborst und Somsen halten es für kaum verständlich, dass Interessen von Hauskatzen über denen der von ihnen gefährdeten Arten stünden. Auch die Privatinteressen der Katzenhalter wögen nicht schwerer als das öffentliche Interesse an einem Erhalt der Artenvielfalt. Dennoch stellen sie fest: "Nach unserem Wissen hält derzeit nicht ein einziger Mitgliedstaat Katzenhalter davon ab, ihre Haustiere streunen zu lassen" - obwohl die EU-Schutzbestimmungen dies verlangten.
Warum kein Staat gegen Katzen vorgehe? "Wir spekulieren, dass die Zurückhaltung der EU-Mitgliedstaaten, das Hauskatzenproblem effektiv anzugehen, zumindest teilweise von der vermutlichen Unpopularität solcher Handlungen in manchen Teilen der Gesellschaft herrührt", schreiben die Juristen und betonen, dies erkläre zwar die Untätigkeit, rechtfertige sie aber keineswegs.
Quelle:
https://www.n-tv.de/wissen/Sollten-Katzen-nicht-mehr-frei-herumlaufen-article21436393.htmlVielleicht sogar schon bald.