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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

183 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Katzen, Reptilien, PRO ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

15.09.2021 um 19:29
Da in einer anderen Umfrage die Katzenfrage überhand nahm, entschied ich mich, eine gesonderte Umfrage zu erstellen.

Zwei niederländische Forscher von der Universität Tillburg, Arie Trouwborst und Han Somsen, haben im Journal of Environmental Law (November 2020, Seiten 391-415) die ökologischen Auswirkungen von Katzen als invasiver Art untersucht im Zusammenhang mit Richtlinien der EU.

Der Abstract

Spoiler
Free-ranging domestic cats (Felis catus) impact biodiversity through predation, disturbance, competition, disease and hybridisation. Scientific knowledge regarding these impacts has recently increased. This article interprets the European Union (EU) Birds and Habitats Directives (Nature Directives) in light of this knowledge. The outcome indicates that various obligations in the Directives, particularly concerning Natura 2000 sites and the generic protection of birds and other species, have significant implications for the management of free-ranging domestic cats. Regarding (unowned) stray and feral cats, these must be removed or controlled when they pose a threat to protected species and/or sites. Regarding (owned) pet and farm cats, the Nature Directives require EU Member States to ensure that letting cats roam free outdoors is forbidden and effectively prevented. Current practice across the EU does not yet conform to these requirements. Whereas the article identifies and assesses various factors that may explain this compliance gap, legally valid justifications appear absent.
Quelle: https://academic.oup.com/jel/article/32/3/391/5640440


Die volle Studie:

https://academic.oup.com/jel/article/32/3/391/5640440

Dazu berichtete die Frankfurter Rundschau kurz mit einigen Zahlen:
„Weltweit waren Hauskatzen an der Ausrottung von mindestens zwei Reptilienarten, 21 Säugetierarten und 40 Vogelarten beteiligt – das heißt an 26 Prozent aller bekannten derzeitigen Ausrottungen in diesen Tiergruppen“, schreiben Trouwborst und Somsen. „Derzeit stellen Hauskatzen eine Gefahr für mindestens 367 bedrohte Arten dar.“

Mit Zahlen aus den USA unterstreicht das Duo die Größenordnung. Dort töten Katzen demnach jährlich geschätzt knapp 100 bis 300 Millionen Amphibien, rund 260 bis 820 Millionen Reptilien, 1,3 bis vier Milliarden Vögel und 6,3 bis 22,3 Milliarden Säugetiere. Nabu-Experte Lachmann schätzt, dass Katzen in Deutschland pro Jahr 25 bis 100 Millionen Vögel – bei einem Gesamtbestand von 500 Millionen – erlegen.
Quelle: https://www.fr.de/panorama/niederlande-juristen-fordern-hausarrest-hauskatzen-13270251.html

Also die Forscher behaupten, dass mindestens 367 vom Aussterben bedrohte Arten durch Hauskatzen gefährdet sind.

Was ist die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie?

http://www.fauna-flora-habitatrichtlinie.de/

Und die Vogelrichtlinie des Bundesamtes für Naturschutz?

https://www.bfn.de/themen/artenschutz/regelungen/vogelschutzrichtlinie.html

In diesem Zusammenhang sind auch andere Studien zu bedenken.

So kam ein Team von Biologen
am Smithsonian Conservation Biology Institute in Washington kam zu dem Schluss, dass Katzen eine größere Gefahr für die Artenvielfalt darstellen als landwirtschaftliche Pestizide oder die Zerstörung der natürlichen Lebensräume durch den Menschen.

In den gemäßigten Klimazonen Nordamerikas und Europas tötet eine Katze demnach im statistischen Mittel zwischen 30 und 47 Vögel sowie zwischen 177 und 299 kleine Säugetiere im Jahr.
Quelle: https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article113234856/Katzen-fuer-Artenvielfalt-gefaehrlicher-als-Pestizide.html

Heiko Werning von der taz sagte im Januar dieses Jahres: Sperrt die Kittys ein!
Die Stadt ist ein einziger Kitkatclub, aber ohne Verhütungsmittel. Die Folgen: schlechter Ernährungszustand, Krankheiten, Stress mit Artgenossen und Autos. Gleichzeitig landen ungewollte Kittys im Tierheim. So gesehen sind Verordnungen, wie die in Berlin geplante, sehr zu begrüßen.

Einzig: Sie gehen längst nicht weit genug. Wer unter Tierschutz mehr versteht als den Schutz von Kuscheltieren, kann über solch gefühlige Maunz-Verordnungen statt sachgerechter Gesetze nur den Kopf schütteln. Denn Katzen wollen draußen nicht nur vögeln, sondern auch Vögel.
Quelle: https://taz.de/Freigang-der-Stadtkatzen/!5739038/

In einer weiteren Studie vom letzten Jahr
The small home ranges and large local ecological impacts of pet cats
Quelle: https://zslpublications.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/acv.12563

untersuchten Forscher die Relation zwischen Räuber und Jagdgrund.

Dazu kurz:
Es geht also um die Relation zwischen Räuber und Jagdgrund beziehungsweise der Frage, wie viele Beutetiere pro Hektar sterben. Da sieht die Statistik für die Hauskatze plötzlich anders aus. Und die Bilanz wird noch bedrohlicher, wenn man einbezieht, wie viele Katzen in den dicht besiedelten Gebieten der Menschen leben.
"Das maximale Vorkommen von Hauskatzen in einem Gebiet übersteigt das, welches man von Wildkatzen erwarten würde, um das doppelte. Das erweitert den ökologischen Einfluss der Hauskatzen. Somit ist der tatsächliche Einfluss zwischen vier und zehnmal so hoch, wie wir das erwarten würden von wilden Räubern", sagt Kays.
Quelle: https://www.mdr.de/wissen/hauskatzen-groessere-gefahr-fuer-voegel-als-wildkatzen-100.html

Das ist natürlich eine komplexe Frage, deshalb die Umfrage.

NABU Vogelschutzexperte Lars Lachmann findet die neuen Ergebnisse wichtig, Katzen üben einen überproportionalen Druck aus, findet aber auch ein Ausgehverbot für Freigänger übertrieben.

Andere Experten wiederum finden, dass temporär (während der Brutzeit) oder lokal begrenzte Ausgehverbote Sinn machen würden.

Wie siehst du das?


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Ich bin für ein generelles Ausgehverbot
7 Stimmen (7%)
Temporäre Ausgehverbote machen Sinn
16 Stimmen (15%)
Lokal begrenzte Ausgehverbote machen Sinn
2 Stimmen (2%)
Scheiß Umfrage!
7 Stimmen (7%)
Alle Macht den Katzen!
29 Stimmen (27%)
Die Frage ist mir zu komplex
4 Stimmen (4%)
Ich bin gegen jegliche Ausgehverbote, auch für Katzen
15 Stimmen (14%)
Ich bin grundsätzlich gegen Katzen!
10 Stimmen (9%)
Anleinen ja
8 Stimmen (7%)
Anleinen nein
6 Stimmen (6%)
Ähm, Gulasch?
1 Stimme (1%)
Andere Antwort (bitte ausführen)
2 Stimmen (2%)

Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

15.09.2021 um 19:33
Katzen nur Werktags zwischen 11 und 14 Uhr Ausgang gewähren :melden:


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

15.09.2021 um 20:27
cat-on-wine-barrel


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

15.09.2021 um 20:31
@Pony2.4
Da warst zu spät, die Umfrage wurde von einem anderen Qualitätsuser erstellt


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

15.09.2021 um 20:33
EBczSTtUYAAsRSP


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

15.09.2021 um 22:43
@schnitzel

:bier:


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

16.09.2021 um 16:55
Manchmal endet der Freigang für Katzen auf dem Lande für alle Beteiligten höchst unangenehm:

Als meinem Nachbarn eine unserer Katzen in die Mähmaschine gelaufen war, präsentierte der meiner damals fünfjährigen Tochter den zermatschten Katzenkopf mit den Worten:
"Wör dat dien Katt, mien Deern? Wüllt jo den Rest ok noch hebben?"

Für Menschen südlich der Elbe:
"War das deine Katze, mein Mädchen? Willst du den Rest auch noch haben?"


Sie hat den Kopf genommen und mit mir zusammen beigesetzt. Auf den Rest haben wir verzichtet.

(Hm, "mit mir zusammen beigesetzt" klingt bei nochmaligem Lesen irgendwie irreführend.)

Also, wir haben den Kopf eingebuddelt, auf unserem Friedhof der Kuscheltiere. Katzen haben auf dem Lande ein kurzes, hartes Leben. Ich glaube, Caitlin fand es daher weder besonders ekelig noch besonders traurig.

So lernen Kinder durch Tiere etwas über die Vergänglichkeit des Daseins.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

17.09.2021 um 04:17
Zitat von DoorsDoors schrieb:Katzen haben auf dem Lande ein kurzes, hartes Leben. Ich glaube, Caitlin fand es daher weder besonders ekelig noch besonders traurig.
Das tut mir leid. Aber Einzel-Geschichten über Kinder und ihr je individuelles Verarbeiten von mehr oder weniger traumatischen Verlusterfahrungen bringen die Diskussion auf einer allgemeinen oder systemischen Ebene nicht wirklich weiter.

Eine Diskussion, welche die existenzielle Bedrohung von verwilderten Hauskatzen für die seltenen Wildkatzen (Hybridisierungen) noch gar nicht angeschnitten hat.

Ich empfehle, auch dir @Doors , den kürzlich erschienenen Aufsatz in Current Biology (March 2021, S. 1107-1111)
Provision of High Meat Content Food and Object Play Reduce Predation of Wild Animals by Domestic Cats Felis catus
Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982220318960

Darüber, was Katzenbesitzer machen können, um die Jagdgier ihrer Katze zu reduzieren.

Hm, wie es scheint sank die Fangrate am stärksten in der Katzengruppe mit der Nahrungsumstellung: hauptsächlich Fleisch, kein Getreide und Tiermehl. 44% weniger Vögel.
the trial food had multiple attributes that differed from most previous foods: freshly prepared meat was the primary source of proteins and the food lacked grains, rendered meat, or meat meal.
Woran lag es? Ganz genau wissen sie es nicht. Die Forscher wollen weiter forschen. Denn schließlich schädigt die Fleischproduktion für das Futter das Klima und die Umwelt. Könnte der Zusatz bestimmter Mikronährstoffe die Katze vom Jagen abhalten?
It is possible that the effect arises from augmentation of a specific micronutrient or amino acid, the availability of which has the potential to be increased in a targeted way, without necessarily increasing any wider environmental impacts of providing meat-rich diets to companion animals. 15 It is therefore desirable and feasible to evaluate the precise nature of the relationship between food contents and hunting behavior in a blinded trial, with a view to targeting recommendations for owners and pet food manufacturers.
Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982220318960


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

17.09.2021 um 18:37
Hackts? Man kann doch die armen Aliens nicht einfach einsperren!


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Doors ehemaliges Mitglied

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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

18.09.2021 um 12:11
@Fellatix

Sinnvoll, aber politisch wohl kaum durchsetzbar, wäre ein generelles Haltungsverbot von Tieren aus Gründen des Arten-, Natur- und Klimaschutzes.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

18.09.2021 um 13:16
Ich halte meine Kater im Haus, ich hab sie aber auch so gekauft. Außerhalb der Wohnung sind sie sehr schnell sehr verzweifelt. Generell sollte es in der Nähe von Naturschutzgebieten (o.ä.) keine freilaufenden Katzen geben.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

18.09.2021 um 18:56
Zitat von DoorsDoors schrieb:Sinnvoll, aber politisch wohl kaum durchsetzbar, wäre ein generelles Haltungsverbot von Tieren aus Gründen des Arten-, Natur- und Klimaschutzes.
Hm, da ist vielleicht was dran.

Die Leut beklagen sich einerseits über die Verflachung des Wahlkampfes, andererseits wollen sie alle wissen, ob und welche Haustiere die Kandidaten haben. Meistgeklickte Artikel und so - darüber weißt du als Ex-Journalist wahrscheinlich mehr als ich :)

Aber man muss ja nicht von einem Extrem ins andere fallen.

Hier in der Umfrage z.B. ist eine leichte Mehrheit für temporäre Ausgehverbote. Das finde ich z.B. schon interessant :)

Und nach dem Verweis auf die Geschichte - Hunde galten lange als Luxusgut, weshalb Hundebesitzer eine Luxussteuer bezahlen mussten - fasste Finanzen dieses Jahr noch einmal die Pro-Argumente für eine Katzensteuer zusammen.
Argumente für eine Katzensteuer gibt es viele. So bewegen sie sich auch in Städten oft frei, weswegen ihre Besitzer hinterlassenen Kot nicht wie Hundebesitzer beseitigen. Abgesehen davon töten sie viele Vögel und können dadurch - in bestimmten Regionen - Artenschützern ein Dorn im Auge sein. Die FAZ nennt als weiteren Grund den extrem schlechten ökologischen Fußabdruck von Katzen.
Als Kontra-Argument verweisen sie im wesentlichen auf den Spiegel.
Der Spiegel erklärt, dass neuere Versuche, eine Katzensteuer einzuführen, immer wieder an ihrer Unwirtschaftlichkeit scheiterten. Erhebung und Kontrolle würden mehr kosten als das resultierende Aufkommen hergebe.
Das Problem ließe sich aber organisieren und auch beheben.

Und die Öko-Argumente ändern da auch die Sicht, setzen sie hinzu.
Diese Unwirtschaftlichkeit bezieht natürlich nur die direkten Euros für den Fiskus ein. Die Einführung einer Katzensteuer würde sich aus ökologischen Gründen vermutlich dennoch lohnen - eventuell sogar im Laufe der Zeit auch wirtschaftlich.
Quelle: https://www.finanzen.net/nachricht/geld-karriere-lifestyle/haustiere-besteuern-warum-muss-man-fuer-hunde-steuern-zahlen-fuer-katzen-aber-nicht-9528767

Dass sich sogar Finanzen dieses köchelnden Themas annimmt, ist in der Tat bemerkenswert.

Danke für deinen Input, @Doors , und auch deine wie immer das ganze Große im Blick habende Sichtweise :)


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

19.09.2021 um 00:48
Zitat von DoorsDoors schrieb:Sinnvoll, aber politisch wohl kaum durchsetzbar, wäre ein generelles Haltungsverbot von Tieren aus Gründen des Arten-, Natur- und Klimaschutzes.
Tja, natürlich haben die Menschen die Tiere weitaus eher nötig als umgekehrt. Ob als Nutz- oder als Kuscheltier, als Partnerersatz, als Lehrmeister für Kinder, wie man anständig mit Lebewesen umgeht, als Assistenz-, Blinden-, Rettungshund oder sonstwas. An den Tieren liegt es nicht, die wollen bloß artgerecht leben und vom Menschen nicht missbraucht werden.

Und Katzen wollen selbstverständlich nicht angeleint werden. Lieber ein kurzes glückliches Leben in Freiheit als an der Leine. Oder als Hund auf dem Arm von so Leuten wie Paris Hilton.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

19.09.2021 um 01:15
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Woran lag es? Ganz genau wissen sie es nicht. Die Forscher wollen weiter forschen. Denn schließlich schädigt die Fleischproduktion für das Futter das Klima und die Umwelt. Könnte der Zusatz bestimmter Mikronährstoffe die Katze vom Jagen abhalten?
Katzen sind Carnivoren, also Fleischfresser. Werden sie mit irgendwelchen nicht besonders fleischhaltigen Abfällen gefüttert, müssen sie sich, weil darauf ihr Organismus ausgelegt ist, das fehlende Fleisch mit den darin enthaltenen für sie lebensnotwendigen Nährstoffen, insbesondere Taurin, woanders besorgen.

Es soll ja Leute geben, die aus irgendwelchen abartigen Gründen ihre Katze VEGAN ernähren. Das ist schlicht eine riesige Tierquälerei.

https://www.bayern3.de/hund-katze-vegan-vegetarisch-ernaehren

Und nein, ich denke nicht, dass man der Katze igendwelches Tofu, wie Fleisch aussehend, schmackhaft machen könnte. Katzen würden, wie aber ein alter Werbespruch lautet, eben kein Whiskas kaufen (das nur sehr wenig aus Fleisch besteht), sondern Mäuse.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

19.09.2021 um 17:30
Zitat von AndanteAndante schrieb:Katzen würden, wie aber ein alter Werbespruch lautet, eben kein Whiskas kaufen (das nur sehr wenig aus Fleisch besteht), sondern Mäuse.
Das stimmt. Oder Vögel.

Als Rattenfänger sind sie eklatant überbewertet.
Die Studie beweist, was manche Zoologen schon seit langem vermutet haben: Katzen mögen Ratten gar nicht. Wahrscheinlich sind sie ihnen schlicht zu groß und zu aggressiv. Die Ratten in der untersuchten Kolonie wogen im Schnitt immerhin 330 Gramm. Das ist deutlich schwerer als eine Maus, die etwa 30 Gramm wiegt oder ein Vogel mit durchschnittlich 15 Gramm. Zur Bekämpfung von Ratten sind Katzen also ungeeignet.

"Die Vorteile werden durch die vielen Nachteile, die Katzen für andere Lebewesen haben, mehr als aufgehoben", sagt Parsons. Denn für viele kleinere Tiere sind Katzen so etwas wie eine Naturkatastrophe.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wissen/schaedlinge-katzen-versagen-als-rattenfaenger-1.4147161


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

19.09.2021 um 20:57
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Als Rattenfänger sind sie eklatant überbewertet.
Hm, kommt denke ich auch auf die Katze an. Meine Main Coon Kater mit einem Kampfgewicht von etwas über 7 Kilo würden jeder Ratte kurzen Prozess machen.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

19.09.2021 um 22:31
Zitat von paxitopaxito schrieb:kommt denke ich auch auf die Katze an
Ok. Ist sie freilaufend?

Zur Erläuterung:

In der Studie ging es um freilaufende Hauskatzen und schlaue Nager, die sich perfekt an ihr Milieu - in diesem Fall: urbanes Stadtmilieu - angepasst hatten.
Das Ergebnis: Katzen sind erstaunlich schlechte Rattenfänger – und wenig motiviert. Sie jagen Ratten nur im Notfall und sind selbst dann nur erfolgreich, wenn sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben. Die schlauen Stadtratten haben in diesem Duell demnach klar die Nase vorn, so die Forscher.
Als eine Gruppe Katzen das Müllrecycling-Zentrum entdeckten, passierte was? Die Nager der Nagerkolonie wurden einfach nur vorsichtiger und passten ihr Verhalten an :) In 79 Tagen versuchten die Katzen nur 20 Mal, eine Ratte zu jagen und gaben in den meisten Fällen schnell auf.

Deshalb die Folgerung der Forscher:
„Die Katzen müssen schon sehr hungrig sein und kein anderes, weniger riskantes Futter finden. Zudem benötigen sie das Überraschungselement, um überhaupt Erfolg zu haben“, erklärt Deutsch.

Nach Ansicht der Forscher ist es daher ziemlich nutzlos, Katzen gezielt als Helfer gegen eine Rattenplage einzusetzen. Statt die Ratten zu jagen, gefährden die freilaufenden Katzen nur Singvögel und andere nützliche Kleintiere – und entwickeln sich so selbst zu einer ökologischen Plage. (Frontiers in Ecology and Evolution, 2018; doi: 10.3389/fevo.2018.00146)
Quelle: https://www.scinexx.de/news/biowissen/katze-gegen-ratte-wer-gewinnt/


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

19.09.2021 um 23:04
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Ok. Ist sie freilaufend?
Nein, die beiden Kater sind Stubenkater. Ganz bewusst so gewählt (es waren bereits Stubenkater als ich sie kaufte).
Zitat von FellatixFellatix schrieb:In der Studie ging es um freilaufende Hauskatzen und schlaue Nager, die sich perfekt an ihr Milieu - in diesem Fall: urbanes Stadtmilieu - angepasst hatten.
Ich zweifle die Studie nicht an, das passt schon so. Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen mit den typischen Katzen. Ich wollte nur zu bedenken geben, dass es sich bei speziellen Katzenarten wie den Main Coon anders verhalten könnte - und das ist auch nur geraten und nicht gewusst.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

19.09.2021 um 23:13
Aus langjähriger Katzenhaltererfahrung möchte ich beisteuern, dass nicht alle Katzen grau, äh..gleich sind. Junge Katzen können ziemliche Jäger und Draufgänger sein, Seniorenkatzen haben es dagegen eher gemütlich und lassen es langsamer angehen. Anpirschen und Anschleichen gerne, aber wenn das Objekt der Begierde sich davonmacht, wird nicht mehr lange hinterhergejagt, man hat ja auch als ältere Katze schon mal mit Arthrose zu tun, und satt wird man auch so beim Menschen.

Wem übrigens am Schutz der Wildvogelbestände liegt, der sollte sich nicht ausschließlich auf Katzen fixieren, sondern ebenso und noch viel mehr auf Glyphosat und andere Pestizide, die für den erschreckenden Rückgang der Insekten und damit der Nahrungsgrundlage für alle Insektenfresser unter den Vögeln verantwortlich sind.

Dazu kommen fehlende Nistmöglichkeiten für Vögel. Jeder mag Schwalben, aber wehe, sie nisten über dem eigenen Hauseingang und k…. alles voll, da wird dann, kaum ist die Brut raus, alles abgemacht und zugeschmiert, damit Familie Schwalbe nächstes Jahr garantiert nicht wiederkommt….

Und dann noch Dummköpfe, die sich Tierschützer nennen. Bei uns in der Gegend gab es mal eine Pelztierfarm, amerikanische Nerze, also Minks. Eines Nachts drangen Dummköpfe in die Anlage ein und „befreiten“ alle Nerze. Es waren Tausende. Viele konnten wieder eingefangen werden, viele auch nicht. Die, die in Freiheit leben, vetmehren sich nun prächtig, natürliche Feinde haben sie hier nicht. Die heimische Bodenbrüterpopulation unter den Wildvögeln haben sie inzwischen weitgehend ausgerottet.


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Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

20.09.2021 um 17:40
Bei uns auf dem Hof treiben sich rd. zwei Dutzend Katzen herum. Sie kommen und gehen. Offenbar sind wir der zentrale Anlaufpunkt für freilaufende Hauskatzen aus Südjütland und Nordfriesland. Wer bei uns oft genug zum Essen kommt, wird eingefangen, vom Tierarzt durchgecheckt, entwurmt, geimpft und kastriert. Bei menschlichen Besuchern gelten Ausnahmeregeln.


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