Katzen - Ausgehverbot oder gar Anleinen? Gute Idee oder nicht?

Puh, das ist aber mal ein mutiger Artikel, kannte ich noch gar nicht.

Von Heiko Werning.

Killerkatzen zum Knuddeln

Quelle: https://taz.de/Jagdtiere-im-Haus/!5365834/

Das Problem mit den Katzenkolonien gibt es ja auch in D.

Befeuert werde das Problem durch den Bevölkerungsschwund im ländlichen Raum: „Wir haben Höfe, wo komplette Katzenpopulationen sich selbst überlassen werden“, sagt Müller.

Quelle: https://www.fr.de/rhein-main/wenige-kommunen-katzen-kastrationspflicht-11006565.html

Und

„Ganze Kastrationsaktionen werden immer ins Leere laufen, wenn sie nicht an das Unfruchtbarmachen sämtlicher Freigänger gekoppelt sind“, sagt Madeleine Martin. Katzenhalter ohne Sinn für die Problematik ließen ihre Tiere unkastriert heraus. Diese Katzen zeugten dann neue Streuner.

Quelle: https://www.fr.de/rhein-main/wenige-kommunen-katzen-kastrationspflicht-11006565.html

Ja, das sagt Herr Werning auch. Und schließt noch mutiger.

Viel wäre schon geholfen, wenn Katzenhalter nicht verantwortungslos handeln und ihre Mimis und Miezen ständig nach draußen lassen würden. Aber, wie Marra und Santella resignierend festhalten: „Viele werden auch zukünftig jede Erkenntnis zurückweisen, dass Katzen eine Gefahr für die Ökologie und die öffentliche Gesundheit darstellen, vollkommen gleichgültig, welche Beweise vorgelegt werden.“

Sie sehen darin den „fehlenden Willen oder die Unfähigkeit, wissenschaftliche Ergebnisse anzuerkennen, besonders wenn sie den eigenen Vorstellungen widersprechen.“ Die Katzenliebhaber verhalten sich da nicht anders als Klimaskeptiker oder Impfgegner. Die Leidtragenden dieser Ignoranz sind meistens andere: zu Tode gequälte Vögel, für immer ausgerottete Arten, an Toxoplasmose erkrankte Kinder – und nicht zuletzt die Katzen selbst.

Quelle: https://taz.de/Jagdtiere-im-Haus/!5365834/

Puh, hoffentlich braucht er jetzt keinen Personenschutz.

Statt Katzen sollte man gewisse Menschen an die Leine nehmen. Mir fallen da einige ein.
Freigängerkatzen sollten eben kastriert werden.

Katzen-Lockdown geht nicht? Es gibt Krach in Walldorf ...

Die Kritik gegen die Maßnahme wird nun lauter. Das Landratsamt rechtfertigt sich für das Vorgehen. Für den Fortbestand der Haubenlerche komme es „auf das Überleben jedes einzelnen Jungvogels“ an, so der Landkreis. Zuvor hatten schon andere Medien über die Anordnung berichtet.

Kritik daran kam unter anderem von der Landestierschutzbeauftragten, Julia Stubenbord: „Es ist sehr kritisch, Katzen länger einzusperren. Das bedeutet erheblichen Stress und Leid, wenn man den Freigang völlig beschneidet.“

Quelle: https://www.rnd.de/panorama/katzen-lockdown-in-walldorf-kritik-an-vogelschutz-massnahme-wird-lauter-42B7KEXOO3IUMXGGPXOVRSI6CE.html

@Fellatix
Ich glaub, ich würde meine Katze nicht so lange einsperren, wäre sie Freigänger. Was ich aber gar nicht abkann, Katzen an die Leine zu nehmen. Das ist so wider deren Natur und eigentlich Tierqüälerei.

Cat People (Putting Out Fire)

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Interested schrieb:Ich glaub, ich würde meine Katze nicht so lange einsperren, wäre sie Freigänger.

Das wäre dann da mit dem Risiko von 500 Euro Zwangsgeld verbunden.

Ich sag da nichts, aber ist schon erstaunlich, wieviel Zoff es da wegen des Katzen-Lockdowns gibt :)

Beim Umgang mit streunenden Katzen auf dem Land gilt hier oben bei uns eine Zeile aus einem bekannten Kinderlied:

"Sonst wird dich der Jäger holen mit dem Schießgewehr..."

@Interested
@Doors

Juristisch sieht es schlecht aus für die Katzenhalter!

Die Entscheidung des Rhein-Neckar-Kreises zum »Hausarrest« für Katzen erregt die Gemüter. Wie bewerten Sie den Schritt?

Als Jurist, der sich mit EU-Naturschutzrecht befasst, kann ich sagen, dass diese Entscheidung genau das ist, was das europäische Recht von deutschen Stellen fordert. Und es ist natürlich eine mutige Entscheidung, denn der öffentliche Diskurs im Zusammenhang mit Beschränkungen für frei laufende Katzen wird sehr von lautstarken Stimmen der Gegner solcher Maßnahmen bestimmt.

Quelle: https://www.spektrum.de/news/zum-schutz-seltener-haubenlerchen-sollen-katzen-im-haus-bleiben/2022391

Ganz tolles Interview mit Arie Trouwborst. Mit tollen Überlegungen.

Hunde müssen während der Brut- und Setzzeit und in Naturschutzgebieten an der Leine geführt werden. Katzen dürfen überall herumstromern. Warum kann man von Katzenhaltern nicht das erwarten, was von Hundebesitzern erwartet wird?

Hinter Ihrem Einwand steht die Frage: Gibt es irgendwelche objektiven Gründe, Katzen anders zu behandeln als andere Haustiere? Das ist eine sehr berechtigte Frage, der wir auch nachgegangen sind. Aus rechtlicher Sicht gibt es das nicht. Doch das Faszinierende an der Sache ist, dass so getan wird, als existiere das Problem nicht. Die totale Realitätsverweigerung!

Woran liegt dieser Sonderstatus von Katzen, vielleicht an ihrer Lebensweise?

Wir haben bei vielen Arten überlegt, ob es für sie tragbar ist, dauerhaft nur in Wohnungen oder Häusern zu leben oder draußen unter Aufsicht eines Menschen. Wenn die Antwort Ja lautet, ist es ein geeignetes Haustier. Wenn sie Nein lautet, sagen wir: Leider ist es kein geeignetes Haustier. Das sagen wir ja auch für Wölfe, Elefanten und weitere. Wenn sie kein gutes, lebenswertes Leben innerhalb von menschlichen Behausungen führen können, dann sind sie leider keine geeigneten Haustiere. Bei Katzen sagen viele Menschen aber beides: Sie sollen Haustiere sein, aber wir müssen sie rauslassen, damit sie sich wohlfühlen. Es ist nicht rational – der einzige Grund, warum das so weitergehen sollte, ist, dass es eine starke Gewohnheit ist. Und das ist keine wirklich tragfähige Begründung. Rauchen in Kneipen und anderen Orten war lange eine starke Gewohnheit, aber das ist Vergangenheit, und wir wundern uns, dass das mal normal war.

Und mit tollen Fragen:

Wieso lassen wir es dennoch zu?

Katzen werden häufig als Haustiere angesehen, um die man sich nur kümmern muss, wenn man Lust dazu hat. Wir geben ihnen Futter und Wasser und freuen uns, diesen wilden Kreaturen ab und zu über den Rücken zu streicheln oder sie am Abend auf dem Schoß zu halten. Aber wir können sie auch 24 Stunden am Tag allein lassen, es gibt ja Katzenklappen. Es ist wieder wie beim Rauchen: Ich kann die Vorteile für den Einzelnen sehen, aber wir sind nicht allein auf dieser Welt, wir sind eine Gesellschaft und es gibt die Natur.

Quelle: https://www.spektrum.de/news/zum-schutz-seltener-haubenlerchen-sollen-katzen-im-haus-bleiben/2022391

Wir waren Besitzer von viele Katzen und ich kann schreiben nicht alle Katzen jagen.
Wir haben meist verwilderte kranke freilaufende Katzen aufgenommen und gesund gepäppelt, und sie sind einfach geblieben.
War so alsob sie ein zuhause zu schätzen würde, weil sie waren immer in die nähe unsere hauses waren, brauchte nur pfeifen und sie kamen angerannt.

Trotzdem bin ich für freigang, es gibt Tiere die streunen ich weiß nicht wieviele kilometers, und wir wissen nicht was wir sie antun wenn wir sie einsperren.

Obwohl ich der meinung bin das sie vielleicht in die Monaten wo die Vögel brüten sie ins haus bleiben sollen. Aber diese nerv hat man meistens nicht als katzenbesitzer. Katzen wissen was sie wollen und zeigen dies auch deutlich.

Die Vögel haben auch nicht mehr genug schutz in den Gärten.

Jetzt habe ich keine Katze mehr und ich sehe wie die Vögel unser Garten erobern. Sie ziehen sie groß, wenn sie aus dem nest fallen pflegen sie von den Boden aus.

Ich würde sehr gerne wieder ein Katze haben, sie fehlen mir so sehr, aber jetzt wo die Vögel unser Garten wieder zurück erobern verzichte ich.

Ich entwickel auch gerade ein Herz vor Vogel. Bieten auch immer ein lustiges Schauspiel im Garten.
Nur man kann sie nicht knubbeln.

@Fellatix

Warum ist das leben so oft kompliziert?

klompje1 schrieb:Warum ist das leben so oft kompliziert?

Das kann ich dir nicht beantworten, das Leben ist kompliziert :)

Aber würde auch sagen, in diesem Fall noch relativ einfach.

Interessant hier finde ich, was da ein Krawall im Rhein-Neckar-Kreis ist. Und welche Argumente da (nicht von dir!) laut beschrien werden von Leuten, die sich sonst als so aufgeklärt geben. Also Argumente, die nichts mit dem Thema zu tun haben und auch sonst ziemlich realitätsfern sind. So Sachen wie: Und was ist mit den Windrädern? Legt die Windräder still! Ja klar Spoiler

. Ok, über die Zahlen kann man diskutieren, aber nicht über die Relationen. Oder auch: Die Natur bedeutet nun mal Veränderung. Aha, merke: Die 17 Mio. Katzen in D sind nun einfach Natur :) usw. usf.

Kurz bei Quarks geschaut.

Spoiler

Hauskatzen, die frei herumlaufen, leben auch ihren Jagdtrieb aus. Eine aktuelle Studie von Umweltrechtlern der Universität Tilburg zeigt, dass zweieinhalb Millionen Hauskatzen in den Niederlanden rund 140 Millionen Tiere pro Jahr töten ... So sieht die EU-Vogelschutzrichtlinie vor, dass jeder EU-Staat Maßnahmen gegen die Tötung der heimischen Vögel unternehmen muss.

Sind Katzen tatsächlich ein Problem für den Vogelschutz?

Grundsätzlich ja. Hauskatzen gelten als Sportjäger, die gerne auf Vogeljagd gehen. Im Gegensatz zu Wildkatzen, die vorwiegend Mäusejäger sind, sind sie nicht zwingend darauf angewiesen, Beute zu machen. Sie bekommen ihr Futter ja Zuhause. Hauskatzen jagen darum Vögel überwiegend zum Spaß. „Es gibt kein natürliches Räuber-Beute-Gleichgewicht, da Katzen im Zweifelsfall am heimischen Futternapf oder im Abfall von Menschen immer genug zu fressen finden“, erklärt Lars Lachmann Experte für Vogelschutz beim NABU.

Studien zeigen: Katzenhalter ignorieren häufig die Schäden, die ihre Katzen anrichten können. Oft streiten die Besitzer ab, dass ihre Katzen Jäger sind und regelmäßig Beute mit nach Hause bringen.

Quelle: https://www.quarks.de/umwelt/tierwelt/das-wuerde-eine-leinenpflicht-fuer-katzen-bringen/

Ok, auch Quarks übertreibts schon mal gerne, aber grundsätzlich stimmt auch das.

klompje1 schrieb:Ich entwickel auch gerade ein Herz vor Vogel. Bieten auch immer ein lustiges Schauspiel im Garten.

Das finde ich schön :)

Hm warum nicht wie sonst auch Katzen kastrieren.
Und während der Vogezeit ein Glöckchen umbinden.
Jedenfalls für die Freigänger.
Irgendwie ist es doch auch völlig normal das es Jäger und Gejagten gibt war schon immer so. Nur den Mensch ist der Meinung überall einzugreifen und dann zu sagen zum Wohle des Tierschutz.
Nur durch den Menschen sind Vogelarten bedroht wie das Beispiel: mit den Nerze. Der Nerz kann für nichts nein weil irgendein Idiot eine Fellfarm eröffnet hat mit Tieren die hier nicht hingehören.

Das Landesjagdgesetz für Schleswig-Holstein erlaubt das Abschiessen von Katzen, die in einer Entfernung von mehr als 200 Metern vom nächsten Haus angetroffen werden. Das wissen JägerInnen und praktizieren es auch einige tausend Mal im Jahr.

Doors schrieb:Das Landesjagdgesetz für Schleswig-Holstein erlaubt das Abschiessen von Katzen, die in einer Entfernung von mehr als 200 Metern vom nächsten Haus angetroffen werden. Das wissen JägerInnen und praktizieren es auch einige tausend Mal im Jahr.

Ganz ehrlich in mein Augen ist sowas nicht normal. Die Menschen sind echte Psychopathen, die sowas beschließen.

@Zimove

Gesetze werden von Parlamenten beschlossen. Das Jagdrecht gehört dazu. So wird wenigstens verhindert, dass Grünberockte Dir die Miez vom Schoss schiessen.

Zimove schrieb:Und während der Vogezeit ein Glöckchen umbinden.

Was übrigens nicht funktioniert, weil:

1. Klein-Piepmatz in der Vogelschule nicht ins Spatzenhirn bekommen hat, dass Gebimmel den Tod bringt.

2. Kluge Katzen (ich hatte welche) sehr schnell heraus bekommen, wie sie sich bewegen müssen, dass die Glocke nicht anschlägt. Katzen sind Schleich- und Lauerjäger. Wenn sie die Beute anspringen, kommt wird das Glöckchen zum Totenglöckchen für die Beute.

Nach Aussagen eines Vogelschützers aus meinem Bekanntenkreis müsste die Glocke um den Hals mindestens zehn Kilo wiegen, damit die Katze wenigstens in ihrer Bewegung eingeschränkt ist.

Ich hatte mal meine Katzen mit Glöckchen versehen, nicht der Vögel wegen, sondern damit ich sie auf meinem Riesengrundstück wiederfinden konnte. Ich bin davon abgekommen, weil sich die Katzen entweder von den Dingern befreit haben, oder weil sie sich beim Versuch, das Halsband abzustreifen, bzw. weil sie damit hängen geblieben sind, fast umbrachten.

Seither sind die Katzen glockenfrei. Auch die Verluste durch das Jägervolk halten sich in Grenzen, weil ich z. B. über Treibjagden informiert werde - dann bleiben kluge Katzen mit Unterstützung des Katzenhalters in der Scheune.

@Doors
Naja Parlament hin oder her es sind Psychopathen, die der Meinung sind das es in Ordnung ist unfair zu jagen.

@Zimove

Jagd ist immer unfair, so lange das Wild nicht zurück schiessen kann.

Doors schrieb:Jagd ist immer unfair, so lange das Wild nicht zurück schiessen kann.

Oder der Mensch muss lernen sich selbst Ranzupierschen und seine Beute zu reißen. Das wäre auch noch fair. 😂

140 Millionen Vögel – vielleicht auch mehr als 200 Millionen – sterben in Deutschland in jedem Jahr durch Katzen. Riesige Flächen werden von Vögeln gemieden und fallen als Teil ihres Lebensraums weg, weil dort Katzen herumstreunen.

Quelle: https://www.riffreporter.de/de/umwelt/katzen-gehoeren-an-leine-freilaufverbot-leinenzwang-ausgehverbot-voegel-kommentar?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE


Ich würde Tierhaltung "just for fun" als Form der Dekandenz einer übersättigten, gelangweilten Wohlstandsgesellschaft bezeichnen.

Absurd wird es pätestens dann, wenn Frauchen und Herrchen aus Tierschutzgründen auf Fleisch verzichten, aber Hund & Katz im veganen Haus wie selbstverständlich ihr Protein-lecker-fein-fein-Tierfutter erhalten, weil es sind ja "Carnivoren"! :D

Und das Tierfutter wächst ja auch tier- und klimafreundlich auf Bäumen, schon klar ........

Cpt.Germanica schrieb am 26.05.2022:Ich würde Tierhaltung "just for fun" als Form der Dekandenz einer übersättigten, gelangweilten Wohlstandsgesellschaft bezeichnen.

Also das finde ich schon bisschen überheblich. Ich bin mit diversen Haustieren aufgewachsen und meine Favoriten waren und sind Kaninchen, perfekte Mischung aus Hund und Katze vom Wesen her. Würde ich nicht Vollzeit arbeiten, hätte ich längst wieder Kaninchen. Und das ist für dich Dekadenz?

Rhabarbara schrieb:Kaninchen. Und das ist für dich Dekadenz?

Kaninchen kann man sonntags wunderbar-nutzhaft "verarbeiten". :)

Nee, im Ernst: Kaninchen fressen wenigstens keine Singvögel. Also passt scho' ... ;)

Cpt.Germanica schrieb am 26.05.2022:Absurd wird es pätestens dann, wenn Frauchen und Herrchen aus Tierschutzgründen auf Fleisch verzichten, aber Hund & Katz im veganen Haus wie selbstverständlich ihr Protein-lecker-fein-fein-Tierfutter erhalten, weil es sind ja "Carnivoren"! :D

Das ist tatsächlich eine Art Doppelmoral. Die Lösung wäre ein veganes Kaninchen als Haustier, anstatt Hund oder Katz. ;)