Tussinelda schrieb:https://www.earsandeyes.com/blog/geschlechtergerechte-sprache-gendersternchen-17097/
Wo kann man sich die Studie anschauen?
Aber sehen wir uns mal das Ergebnis aus der Zusammenfassung an:
- Beim generischen Maskulinum denken mindestens 28% der Befragten, daß damit auch Frauen adressiert sind. 72% haben nur Männer genannt, aber man kann daraus nicht folgern, daß sie aufgrund des generischen Maskulinums nur an Männer denken würden, dazu auch gleich mehr.
- Bei expliziter Nennung auch des weiblichen Geschlechts (egal ob ausgeschrieben oder mit *-Notation) werden zu 55% ausschließlich Männer genannt. Man kann also davon ausgehen, daß 55% so oder so erstmal nur an Männer denken.
Daraus ergibt sich, daß nur bei 17% der Befragten (55% - 28%) das Gendern so einen Einfluss hat, daß ein anderes Ergebnis herauskommt. Wir wissen nicht, bei wievielen der 55% das Gendern auch Frauen als Antwortmöglichkeit eröffnet hat.
Diese 17% betreffen noch nicht einmal konkrete Personen, da das ja nur eine statistische Größe zwischen zwei Größen ist und die Teilnehmer nicht direkt befragt wurden, ob sie bei anderer Nennung an andere Leute denken.
- Bei Nennung der "...er -und ...erinnen"-Form werden 12% nur weibliche Antworten genannt, bei der *-Form sind es 16%. Da hier in beiden Fällen das weibliche Geschlecht mit aufgeführt wird, sollten eigentlich gleiche Ergebnisse erwartet werden. Da das nicht so ist, könnte das auf größere Schwankungen innerhalb der Gruppen hinweisen.
- Bei expliziter Nennung des weiblichen Geschlechts werden 12-16% nur Frauen genannt, gegenüber den 55% nur Männern. D.h. selbst mit Gendern wird 3-4 mal so häufig an Männer gedacht als an Frauen.
Kurzes Fazit: Offenbar ist das Gendern an nur 17% der Bevölkerung gerichtet. Und die Beschränkung auf nur zwei Antworten verzerrt das Ergebnis erheblich, wenn die Wahrscheinlichkeit, daß ein Mann genannt wird, um ein Vielfaches höher ist als bei einer Frau. Welches Bild hätte sich wohl bei 5 Nennungen ergeben?
Ich werde da gleich mal ein mathematisches Modell draus entwickeln. Bis dahin noch kurz diese Fragen:
- Wurde so eine Art Gegenprobe durchgeführt, beispielsweise wie das bei "Einwohnern", "Mietern" oder "Besuchern" gesehen wird?
- Wie groß ist die Standardabweichung innerhalb der Gruppen?
- Wird untersucht, warum das Ergebnis bei den unterschiedlichen Genderei-Formen so unterschiedlich ist?