gastric schrieb:Die fehlende infrastruktur ist mein aktueller grund gegen die anschaffung eines reinen E-autos
Aber wäre die logische Reaktion dann nicht von der Politik entsprechende Investitionen und Neuorientierungen einzufordern?
gastric schrieb:Na zum glück steht die forschung und entwicklung nicht still und wird gerade vom bund mit millionenforschungsgeldern finanziert.
Naja aber Forschung wird nichts daran ändern, dass Wasserstoff auch in Zukunft zentral produziert werden wird und von der Distribution durch große Konzerne abhängt und das ist ein riesiger Nachteil gegenüber anderen klimafreundlichen Technologien.
gastric schrieb:Das gleiche problem hast du beim E-auto doch auch.
Richtig, aber unsere Pipeline-Infrastruktur, die dann auch unseren Wasserstoff ranschaffen würde, geht nach Russland und Russland auf absehbare Zeit nicht von fossilen Brennstoffen wegkommen.
Mit so Argumenten wie "Wir können auch Wasserstoff durch Nordstream 2 leiten" lagert man seine eigenen Emissionen also nur an Russland aus.
Der Punkt ist, dass Wasserstoff nicht grün wird solange Russland noch Öl und Gas fördert und die Voraussetzung für grünen Wasserstoff einen 100% erneuerbare Stromerzeugung ist.
Entsprechend sollte das auch absolute Priorität haben.
Nur wenn man das hat, dann ist der Wasserstoff meiner Meinung nach auch gar nicht mehr nötig.
Für mich ist das deswegen eine Technologie des Greenwashings.
gastric schrieb:Ach du willst nur "großstädte" umbauen? Sorry, da fehlt mir die erfahrung.
Ich will das der Fokus in der Planung nicht auf dem Auto liegt.
Man muss ja irgendwo anfangen und da bieten sich eben Städte an.
Und was will man im ländlichen Bereich auch groß anders machen? Evtl. mehr Radwege.
Aber eigentlich wäre gerade ländlichen Regionen mehr dadurch geholfen, dass die Bahn wieder komplett verstaatlicht wird und das Schienennetz wieder ausgebaut wird, auch wenn sich nicht jede Verbindung direkt lohnt.
Seit der Privatisierungswelle in den 80ern und 90ern ist das Schienennetz in Deutschland massiv geschrumpft und gerade ländliche Regionen sind jetzt viel schlechter angebunden. Das war ein großer Fehler, so wie praktisch die gesamte Wirtschaftspolitik seit den 80ern.
gastric schrieb:Solange es amis gibt, die mit dem auto an den eigenen briefkasten fahren oder 5m weiter zum einkaufen, solange würde ich in deutschland nicht von besonders schlimmen fokus auf die karre sprechen. Die meisten deutschen können wenigstens noch kurzstrecke gehen :troll:
Das ist halt der Unterschied zwischen Städten die vor dem Auto entstanden sind und Städten die erst groß wurden als es schon Autos gab.
Ich hab mal ne Zeit lang in Austin gelebt und am eigenen Leib mitbekommen wie das ist, wenn die Stadt so gebaut wurde, das man sich eigentlich nur mit Auto in ihr sinnvoll bewegen kann.
Allein die Weitläufigkeit. Man kann locker 1 stunde lang in eine Richtung mit dem Auto fahren und ist immer noch in Austin.
Wenn ich das in München mache bin ich in Österreich.