ErroDumVivo schrieb:Ich bin selbst eine Ausländerin und ich habe bis heute noch keine Familienangehörigen hierher geholt. Bin damals mit meiner Mutter hierher gekommen und dabei ist es auch geblieben. Es muss eben nicht immer gleich der ganze Clan herangeschleppt werden, man kann sich auch gegenseitig alljährlich besuchen kommen.
Schau an. Ich habe jahrelang mit einer Algerierin zusammengearbeitet, der beste Freund meiner Tochter ist Pakistani und beide haben Familie im Ausland. Also scheint das mit dem nachholen vielleicht doch nicht sooo wild zu sein, wie mancher hier zusammenfantasiert? Gerade die älteren Generationen wollen doch gar nicht mehr entwurzelt werden, wenn es nicht sein muss. Insofern finde ich, dass mit Schätzungen auch maßlos übertrieben werden kann, was Rechtspopulisten für ihre Zwecke gerade recht kommt.
Übrigens kann ich mir geraden keinen Reim drauf machen, warum Leute mit ausländischen Wurzeln in diese Panik verfallen müssen. Gerade wenn du und deine Ma hier einen neuen Start gefunden habt, dann steht dieses Recht auch anderen Menschen zu, oder nicht?
Kann mich noch erinnern, dass ich ganz zu Anfang in diesem Forum eine kurze Diskussion mit einer Dame hatte (buntervogel oder so), die ebenfalls ausländische Wurzeln hat und nicht gerade freundlich auf den Islam zu sprechen schien. Kann es sein, dass sich mitgebrachte Feindseligkeiten hier anderweitig äußern?
ErroDumVivo schrieb:Dass die Frauen beispielsweise hierzulande seit der großen Flüchtlingsflut vermehrt sexuell belästigt werden (siehe insb. Köln am vergangenen Silvester) ist kein Zufall und nur die Spitze des Eisbergs.
Wir sehen überall nur die Spitze des Eisberges.
In einem Kindesentführungsfall mit sexuellem Missbrauch vor einigen Jahren berichtete die Zeitung, dass allein im Stadtteil Dresden-Striesen (Einwohnerzahl 37.726) 1200 Sexualstraftäter aktenkundig sind. Und das in einem (!) Stadtteil in einer Stadt mit 500.000 Einwohnern.
Dresden hat 56 weitere Stadtteile in denen es in manchen Problemvierteln nicht besser aussehen wird. Da könnte man mal ein bisschen was herumrechnen. „Das Böse“ kommt viel zu oft in ganz deutscher Erscheinung daher und das erschreckt mich wirklich.
ErroDumVivo schrieb:Wie kann man sowas bitte gutheißen und auch noch denken, das wäre auch nur irgendwie förderlich für das Land?
Weil ich nicht jeden Morgen mit soo nem Angstlevel aufwache und mir die schlimmsten Szenarien durch den Kopf schießen, wenn ich an Ausländer oder Flüchtlinge denke. Mir echt nicht erklären kann, was durch mancher Leute Köpfe geht, wenn sie panisch jeden Montag im Kreis rennen und wirre Parolen schreien. Angst bleibt ein schlechter Ratgeber. Hass, Hetze und Missgunst sind nichts anderes als verkappte Angst.
ErroDumVivo schrieb:Der riesige Menschenstrom bedeutet in erster Linie ungeheure Belastung, weil sie zunächst verpflegt und versorgt, einquartiert, ausgelernt und ausgebildet werden müssen, bevor sie irgendwann durch ihre Arbeitskraft den Staat entlasten können werden.
Auch das schafft Arbeitsplätze. Ohne Vorleistung und einem gewissen Risiko wird man nichts erreichen.
ErroDumVivo schrieb:..da sie ihre Kultur nicht einfach an der Grenze ablegen, und es ist fraglich, ob sie gewisse Anschauungen überhaupt jemals revidieren werden.
Weiß nicht ob wir immer noch von den selben Menschen reden... Hier im Viertel gibt es einige Familien und alleinstehende Flüchtlinge in WGs. Diese Menschen fallen definitiv nicht durch komische Sitten und Gebräuche auf und sie belästigen niemanden mit ihrer Religion oder Weltanschauung. Vermutlich weil es ihnen völlig egal ist was wir glauben und sie den Kopf voll mit anderen Sorgen haben.
Sie sind nicht wie die Leute, die montags an der Tür klingeln und über „Gott reden wollen“ oder nen Wachturm ungefragt in den Briefkasten stecken.
Und das ist ein Unding, über das sich aufzuregen sehr wohl gerechtfertigt ist, auch wenn es dir nicht in den Kram passt und es in deiner rosa Einhornwelt alles cool und easy ist. […] Tja, dann schau mal ein wenig über deinen Tellerrand und deine Käseglocke, in der du lebst, hinaus. […] Aber wie soll man einem Blinden die Farben erklären...
Sorry, aber da musste ich gerade herzhaft lachen. Kennst du mich oder warum muss es persönlich werden?
Ich weiß, dass es Viertel in Deutschland gibt, die jenseits von gut und böse sind. No Go Areas.. da hat sich jahrzehntelang niemand drum geschert. Ghettobildung trägt definitiv nicht zur Integration bei. Darüber sind wir uns einig.
Duisburg Marxloh und wie die Viertel alle heißen, sind nicht erst seit 2014/15 so. Ich schrieb in einem anderen Thread, die Schwierigkeiten, die manche jetzt gern als große Probleme sehen (und mit Flüchtlingen in Verbindung bringen wollen), waren schon vorher und in anderer Form da.
Hier sterben ganze Dörfer aus, weil die jungen Leute in den „Westen“ gehen. Das sind hausgemachte Probleme, da wird man den Flüchtlingen auch keine Schuld für geben können. Man wird auch nichts erreichen mit aller Macht die Struktur wieder „aufzuforsten“.
ErroDumVivo schrieb:In dem Falle wäre es dann wohl am vernünftigsten direkt am Kern des Problems anzusetzen und vor Ort mit sozialen Projekten aushelfen, für Bildungsmöglichkeiten, medizinische Versorgung, Nahrung und Wasser sorgen, anstatt die halbe bedürftige Welt ins eigene Land zu holen und sowohl die Einwanderer als auch die eigene Bevölkerung mit dem Zusammenprallen grundverschiedener Kulturen zu überfordern, meinst du nicht?
Denkst du die fragen danach ob sie HIERHER kommen dürfen? Das klingt naiv.
Hilfe zur Selbsthilfe ist angebracht und vor allem die Finger von den Märkten dort lassen, was wiederum bedeutet, das in den Industrienationen Arbeitsplätze flöten gehen.
ErroDumVivo schrieb:Hast hoffentlich mal einen Blick auf die Weltkarte geworfen und gesehen, wie winzig Deutschland ist. Und ausgerechnet dieses winzige Land soll jetzt die Probleme aller Welt lösen, weil angeblich ausgerechnet es maßgeblich für alles Leid in armen Ländern verantwortlich ist. Das ist, mit Verlaub, Bullshit.
Was hat Größe mit Leistung zu tun?
:D Die Schweiz ist nur ein Strich in der Landschaft und schluckt tapfer deutsche Arbeitsbettler. Schau dir Tokio an. In dieser Stadt leben 10 Millionen Menschen. Tokio erwirtschaftet ca. ein Viertel des BIP Japans. Warum sollte klein nicht viel hervorbringen können?
Bullshit wäre, wenn man sich aus allen Konsequenzen heraushalten wöllte.
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KillingTime schrieb:Verständlich, dass das dem einen oder anderen Deutschen sauer aufstößt.
Der Golfkrieg wurde in Milliardenhöhe vom Solidaritätszuschlag bezuschusst, die EU fördert mit Steuergeldern Fracking-Studien, Steuergelder werden für sonstigen Kokolores verwendet.. da verschluckt(e) sich niemand dran.. Doppelmoral.