@2Elai2Elai schrieb:Da hast Du ja wieder eine klasse Beschreibung von der Liebe. Alles verständlich, doch der letzte Satz ist mir nicht so begreiflich. Deshalb stelle ich den mal um, so daß ich ihn besser verstehe:
Das heißt, wenn Du Liebe erfahren möchtest, mußt Du damit beginnen, die Gleich-heit und die Gemeinsamkeit in einem Liebenden und das, was er liebt, aufrechthalten.
Ja, das paßt
Es gibt keine Gleichheit zwischen einem Liebenden und das, was er liebt. Sondern zwischen den beiden herrscht immer eine Verschiedenheit, denn sonst gäbe es die beiden nicht. Verschiedenheiten sind immer zählbare Eigenständigkeiten. Es gibt dich (1), und jemanden, den du liebst (2), und etwas, das du liebst (3), etc. etc.
Wenn du die Gleichheit von Eigenständigkeiten bemerken willst, musst du dich an den Punkt begeben, BEVOR Eigenständigkeiten auftauchen. Dort wirst du die wahre ungetrennte Liebe bemerken.
2Elai schrieb:Vlt. setzte ich fälschlicherweise voraus, daß wir über das "phänomenale Bewußtsein" sprechen.
Und vlt. ist es diese "phänomenale Aufmerksamkeit", von dem @oneisenough spricht.
Wenn ich von Bewusstsein spreche, dann spreche ich immer von Dingen, Gegenständen und Ereignissen, die einem bewusst werden können.
Aufmerksamkeit ist jedoch kein Bewusstsein, weil sie kein Ding, Gegenstand und auch kein Ereignis ist. Sie ist vielmehr das, welches jegliches Bewusstsein erschafft.
Und eine Bewusstseins-Erweiterung meint niemals ein MEHR an Aufmerksamkeit, sondern ein MEHR an Dingen, Gegenständen und Ereignissen, die bemerkt werden können. Bei diesem Mehr-Werden ist die Aufmerksamkeit stets gleich. Man kann sie nicht messen. Man kann nur Bewusstsein messen, in dem man die Anzahl von Dingen, Gegenständen und Ereignissen zählt, und der jeweiligen Summe dann die Überschrift "Bewusstsein" verpasst. Oder kennst du etwas Bewusstes, was kein konkretes Ding oder Gegenstand oder Ereignis ist?
Bewusstsein ist immer etwas Konkretes, etwas, worauf man mit dem Finger zeigen und es beschreiben kann mit den Worten "Ich meine genau das, und nicht etwas anderes".
Aufmerksamkeit dagegen ist kein konkretes Etwas. Sie ist nur durch Negation zu beschreiben im Sinne von grundlos, von allem befreit, ungetrennt, ungeliedert, unerschütterlich, unhinterfragbar, unerreichbar durch kein Bemühen, etc.
Jede positive Beschreibung wäre gleichbedeutend mit der Erinnerung an ein konkretes Etwas und ist damit ungeeignet und nicht akzeptabel.
@sesusesu schrieb:Was macht die Aufmerksamkeit, wenn es keinen Punkt gibt auf den sie sich beziehen bzw. den sie bemerken kann?
Das erfährst du, wenn du genau das tust, was du hier beschreibst.
Es gibt dazu ein ganz praktisches Beispiel, welches auch du bereits sehr gut kennst. Leg dich hin und schlafe ein. Und es wird für dich keinen solchen Punkt mehr geben, auf den du dich beziehen oder den du bemerken könntest.
sesu schrieb:Diese Definition halte ich für denkbar ungeeignet, um etwas ewiges zu beschreiben,
Dieser Thread wimmelt von Definitionen. Von welcher sprichst du? Es ist hilfreicher, wenn du die Definition, die du kommentierst, zitierst. Dann gibt es keine Irrtümer.
sesu schrieb:Aufmerksamkeit bildet immer eine Abhängigkeit, wie ein Mensch der ihr verfallen ist.
Das stimmt.
Doch nicht die Aufmerksamkeit ist die Abhängigkeit, sondern jede Abhängigkeit ist eine Folge von mindestens zwei verschiedenen Elementen, die du mit Hilfe von Aufmerksamkeit miteinander in Beziehung setzt. Und erst dann kannst du von einer Abhängigkeit sprechen. Die Aufmerksamkeit ist jedoch bereits vorhanden, BEVOR du ein Bezugssystem erschaffst.
Eine Abhängigkeit ist immer eine Beziehung. Es bedarf mindestens zwei Beteiligter, um sie miteinander in eine abhängige Beziehung setzen zu können. Doch das, womit du dies tust, ist keine Abbhängigkeit, denn du kannst jederzeit wählen, nichts miteinander in Beziehung zu setzen.
Selbst wenn keine abhängigen Beziehungen bestehen, dann ist Aufmerksamkeit trotzdem vorhanden und bezeugt, dass keine Abhängigkeiten vorhanden sind.
Deswegen stimmt es, dass Aufmerksamkeit zwar jede Abhängigkeiten erschafft, ist aber selbst keine.