Bewusstseinsentwicklung

@poet
Philosophie wird dich an dieser Stelle nicht besonders weit bringen. Von welcher "Wesenheit" sprichst du? Es gibt das Leben, das sich selbst erfährt, keine Wesenheit, die dich befehligt, sofern du dich selbst keiner unterwirfst.
Dass du dich selbst jetzt gerade als genau dieser eine Mensch erfährst bedeutet nicht, dass du diese Erfahrung gezwungenermaßen machst ;)

Von den Buddhisten kannst du lernen, dass du nicht mit deinen Gedanken identisch bist, also vergiss Theodizee und den ganzen Quatsch.
Hast du es schon einmal mit Meditation versucht?

@poet

poet schrieb:Wie kann man auch nur eine Sekunde lang und vor allem mit was, eine Existenz wie oben kurz beschrieben rechtfertigen?

Entwicklung unterscheidet nicht... du bist ja selbstverständlich nicht auf dein jetziges Leben beschränkt, sondern weitaus umfangreicher, wenn man es mal mit einem räumlichen Begriff andeuten möchte: Ausgedehnter.
Dein Geist reicht alleine schon, je nach bewusstheits-grad, über dieses Leben hinaus. Wie enorm reich an Erfahrung deine Seele ist, mag sich dein Ego gar nicht vorstellen können.

Entwicklung unterscheidet nicht zwischen "Gut" oder "Schlecht" - es gibt ein "Lernen", oder ein "Wiederholen".
Die Wertungen "positiv" oder "negativ" sind Auswüchse des Egos, welches durch Kategorisierung versucht, die Welt zu erfassen.
Den Blick nur auf das diesseitige Leben zu wenden, ist durchaus praktisch, lässt das gesamte Bild allerdings verschwimmen.
Den Blick nur auf das gesamtbild zu richten, lässt das diesseitige unscharf werden. Es kommt immer auf deinen Fokus an.
Fokussierst du dich bei der Einordnung, ob etwas Positiv oder Negativ ist, auf den Aspekt "Lebensstandard", welcher zweifelsohne zum Materialismus gehört?
Oder achtest du eher auf "Inneres Wachstum"?
Beachte man primär Zweiteres, dann kann ein Leben als Erbe eines Reichen Firmeninhabers, welches von Bezirzungen des Egos nur so überquillt (Party, Mode, etc.), durchaus wirklich arm sein.

Welch Seele sucht sich denn sowas aus? ;)



Anders gesehen kann auch die schlimmste Qual als Erfahrungs-Uplink in irgendeiner Realität deiner Seele zu einem Quantensprung deines Bewusstseinsgrades führen.
Nicht selten haben die Weisen Menschen bereits enormes Leid duchlebt...

@dedux
@poet

Zur Theodizeefrage:

Man möge diese Frage bitte umformulieren von "Warum lässt Gott das Leid zu?" hin zu "Warum lässt der Mensch das Leid zu?"
Der Mensch ist hier zwar allgemein gefasst, kann aber durch jeden Namen auf dieser Welt ersetzt werden.

@Al_Nabu
Bevor ich auf deinen letzten Beitrag eingehe, hier schnell noch zur Vervollständigung der Theodizeefrage dieses:

Eine prägnante, oft zitierte christlich-philosophische Formulierung der Theodizee lautet:

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?

@poet
Gott ist kein Individuum, "er" tut gar nichts. Die Theodizeefrage ist ein philosophischer Auswuchs, der auf der Annahme basiert, dass Gott ein Individuum sei. Das kann man getrost vergessen und sich der Selbsterkenntnis widmen ;)

@poet

Kleiner Insider:
"Gott", als Wesen, welches außerhalb des Menschen als Sphäre der Vollkommenheit existiert und auf diese Existenzu Zugriff haben soll, gibt es nicht.

Aber *Pssst!* ...keinem weitersagen^^

Ich sollte vielleicht noch Anfügen, dass der Gedanke Gott gar nicht sooo übel ist - mit ihm wird lediglich viel unfug betrieben.
Man verschiebe dieses Wesen von Außen nach Innen, hinein in jedes Lebendige, in die gesamte Materie, und dann werden die 3 Augen bald weit geöffnet sein...

@Al_Nabu
Ohne Gott ist es erstmal einfacher, die Basics sind schneller gelernt und dann geht es auch mit Gott aber bitte ohne weißen Bart :D

@dedux

dedux schrieb:Ohne Gott ist es erstmal einfacher, die Basics sind schneller gelernt und dann geht es auch mit Gott aber bitte ohne weißen Bart :D

Gut, klar... wenn man es so sehen möchte. :D
Es sagt auf jeden Fall das gleiche aus.

Dieses Gebot "Du sollst dir kein Bild von Gott machen", ist eigentlich klar ausgedrückt. Problem nur, dass unser Ego in Bildern denkt, ergo wird es nahezu unmöglich von einem Konzept Gott zu reden, ohne direkt ein Bild im Kopf zu haben.

Deshalb erstmal ohne Gott, kann ich voll und ganz zustimmen.
Erst wenn die Erfahrung da ist, also die Resonanz mit dem Feld, mit der Quelle, oder wie man es sonst so nennen mag - DANN kann von Gott die Rede sein, ohne gleich in Gedankliche Bilder abzudriften.

Naja gut, man hantiert dann in der Regel kaum noch mit dem Begriff "Gott". ^^

@Al_Nabu
@dedux
@Bublik79
@EZTerra
Egal, welche Annahmen oder individuellen Erkenntnisse und Erfahrungen schlussendlich der absoluten Wahrheit unserer Existenz am nächsten kommen, mir drängt sich beständig die Frage auf: Wenn wir wirklich diese Überwesen, also mit göttlichen Aspekten ausgestattet sind, wozu müssen wir dann dieses Affentheater "Menschsein" überhaupt auf uns nehmen, wenn ich den biblischen Bezug der Bestrafung (Erbsündenquatsch) mal außen vor lasse? Ich vermag darin keinerlei Sinn zu erkennen. War das, was sich das "Absolute" nennt, sich selbst nicht genug, geschah die Schöpfung als Folge von Zwängen, oder beruht das große Geheimnis gar auf einem Demirurgen, der lediglich daran interessiert war, seine Schöpferkraft einmal auszuprobieren, um sich anschließend gelangweilt von ihr abzuwenden und uns somit einem undefinierbaren Schicksal zu überlassen, wobei alle positiven Aspekte lediglich vorgetäuschte wären, praktisch eine gigantische Hologrammillusion par Excellence... :troll:

@poet
Auf jeden Fall sehr interessante Ansätze hast du da. :D

Naja, betrachten wir die Sache hermetisch:
Wie oben - so unten.
In der Ruhe geschieht nichts. Veränderung kommt auf ----> Aktion ----> Reaktion ---->Kausalitätskette ----> Entwicklung startet.

Es wird schwer, wenn wir von der Urquelle reden, noch irgendwie das ganze in Begriffe zu quetschen.
Da versagen nicht nur Worte, sondern auch noch Bilder. Zwei der Hauptbestandteile unseres materiellen Daseins also.^^

Die Frage "Warum", ist im Prinzip die falsche Frage. Es gibt immer ein "Warum" hinter einem "Darum".
Das gleiche äußert sich in der Wissenschaft durch die Urknallproblematik.
Man fragt generell nach dem Warum, sieht allerdings dann ein, dass man auf das "Wie" ausweichen muss, um eventuell dem Warum etwas näher zu kommen.

Am Ende haben wir unzählbar viele "Wie's" beantwortet, aber immer noch nicht das "Warum".
Fällt was auf? ;)

@poet
Deine Vorstellungen sind sehr zahlreich und weit verteilt. Ich würde es erstmal damit versuchen, Demiurgen und Erbsünden und auch den ganzen YT Quatsch beiseite zu lassen und den inneren Ruhepol zu finden. Der Verstand ist ein wilder Affe oder so ähnlich heißt es in einem schlauen Spruch. Das Wissen-Wollen und ständige Suchen nach neuen Informationen muss erst zum Erliegen gebracht werden. Leere, Stille, Ruhe, Konzentration, Beobachtung.

@Al_Nabu
Alles soweit nachvollziehbar, bzw. ziemlich schlüssig, allerdings handelt es sich stets nur um Konzepte, wie im übrigen auch meine Ausführungen, mehr aber auch nicht, denn niemand kann seine innere Erfahrungswelt per Sprache anderen mitteilen, ein Ding der Unmöglichkeit, und somit wird jedweder Kommunikationsveruch in dieser Richtung obsolet, d.h. das Individuum ist und bleibt auf sich zurückgeworfen, sprich erfährt sich in seiner Wahrnehmung völlig vom Rest des Kosmos isoliert. Wer das Einheitsgefühl je erfahren durfte, möge zwar die Ausnahme bilden, aber was nutzt das dem Massendurchschnitt?

@dedux
@Al_Nabu
@Bublik79

Okay, für heute soll es mal genug sein, denn mir schwirrt der Kopf..., morgen gerne auf ein Neues.

Vielen Dank für eure Mühen...., bon nuit alors :D

@poet
Im Erwachensprozess machte ich auch eine solipsistische Erfahrung durch. Geh einfach davon aus, dass nichts außerhalb deiner selbst existiert und schau dir an, was es mit dir macht ;)

@poet
Ich wünsche dir eine gute Nacht und einen erholsamen Schlaf :)

@poet
Gute Nacht, auf ein wiedersehen^^

@dedux
@Al_Nabu

merci egalement..., et á demain :D

dedux schrieb:Im Erwachensprozess machte ich auch eine solipsistische Erfahrung durch. Geh einfach davon aus, dass nichts außerhalb deiner selbst existiert und schau dir an, was es mit dir macht ;)

Die Frage, in wiefern die Welt außerhalb von einem Selbst existiert, hängt immer mit dem Maßstab der Betrachtung zusammen, würde ich sagen.
Man kann sich auf ein Detail Fokussieren, dann liegt selbstverständlich alles weitere außerhalb. Man kann aber auch aus dem Holonistisch - holografischen heraus blicken und alles ist ineinander fraktal eingebettet.
Sowohl das eine, als auch das andere besitzen eine Richtigkeit. :)

Ich hab meine eigene Welt. Besteht aus meiner Tochter und mir. Fertig