@GaiaMila GaiaMila schrieb:Ich habe U.G. Krishnamurti geschrieben, nicht Jiddu Krishnamurti. Das sind zwei verschiedene Menschen, zwei sehr unterschiedliche spirituelle Lehrer. Der zweite Krishnamurti ist bekannter als der Erste.
U.G. Krishnamurti unterscheidet sich von Jiddu Krishnamurti unter anderem dadurch, dass er es im Gegensatz zu Jiddu immer abgelehnt hat, zu lehren und Schüler/Jünger um sich zu scharen und zur Erleuchtung zu führen. Das ist ein sehr radikaler Schritt und zeigt, dass er im Gegensatz zu Jiddu nicht mit dem Archetyp des (Welt-) Lehrers identifiziert war, bezw. diese Identifizierung vermeiden konnte.
Jiddu K. allerdings ging in dieser Identifizierung noch so weit, dass er selbst die Organisationen gründete, die sich mit seinem Werk beschäftigen sollten, was im Grunde immer eine Angelegenheit der Schüler war..
Hier kann man mal einen Eindruck bekommen:
http://ugkrishnamurti.net/ugkrishnamurti-net/GERMAN/Das_Ende_der_Sehnsucht/Wir_haben.htmGaiaMila schrieb:GaiaMila schrieb:
In der Art und Weise wie das bei ihr geht, vergleiche ich sie mit UG Krishnamurti, auch so ein Freigeist
Wie "Es bei mir geht"... geht es allen Menschen, die im fortlaufenden andauernden Gewahrsein angelangt sind. Da das diskursive Denken und der lineare zeitabhängige Wissenspeicher des Ego in diesem "Zustand" nicht mehr funktionieren und spontanes "wildes" Denken an seinen Platz getreten sind, sagt man dazu, dass hier "der Wissende und das Gewusste eins sind".
Mary Daly, eine Radikalfeministische Theologin, nannte dieses Freie Spontane Assoziieren "Spinnen". Sie weigerte sich kategorisch, die altbekannten männlich dominierten "Fachausdrücke" aus der spirituellen Terminologie des Patriarchats zu übernehmen und setzte dafür die allereinfachsten Worte. Das ist zwar ganz toll und gefällt mir auch sehr gut, hat aber den Nachteil, dass ein Mensch, der das nondualistische Gewahrsein jenseits des Ego noch nicht erlangt hat, absolut keinerlei Ähnlichkeit mit irgendeiner bekannten Philosophie erkennen kann und daher nur noch verwirrt ist.
Welcher spirituell bzw. "Uneingeweihte" wüsste denn, was ich mit "Lotterbett" meine? Man kann nicht einfach alles im feministischen Sinne umbenennen, wenn man nicht gänzlich missverstanden werden will. Sie konnte den letzten "einschliessenden" Schritt nicht vollziehen: nämlich auch das Patriarchat mitsamt seiner Terminologe liebevoll "heimzuholen" bzw. einzuschliessen, was sie zuvor ausgeschlossen hatte. Sie war noch zu sehr identifiziert mit ihrer Ideologie.
Es geht darum, ALLES WAS IST "heimzuholen", Voraussetzung ist allerdings, dass man nicht mehr identifziert ist mit dem "Heimgeholten". Nur so geht es. Solange man noch konzeptidentifiziert ist,(=synonym mit "Ausschliessen" und Trennung) kann man auch nichts "einschliessen" (integrieren).
Alles hat seinen Platz im "Himmelreich".
Nur damit man mich nicht missversteht:Mit U.G. Krishnamurti kann ich mich nicht vergleichen, er ist ein ziemlich fortgeschrittener Geist, der mir ein ganzes Stück auf dem (Gewahrseins)- WEG/Dao voraus ist. Wir sind nur beide auf dem selben WEG.
PS Erleuchtungskrank kann man jeden Menschen bezeichnen, der sich weigert, die ausgeschlossenen "Dinge" wieder einzuschliessen und damit zu integrieren. Ein solcher Mensch ist noch immer dem spirituellen Konzept verhaftet, welches er in der Regel zwanghaft missionieren muss - und dieses ist es, was ihn daran hindert, mit "beiden Beinen" im "Reiche Gottes" anzukommen.
Er glaubt sich angekommen zu sein, dabei hat er erst die erste Hälfte Wegstrecke hinter sich.