@annessa: genauso ist es. Es steht niemanden auf der Stirn geschrieben und man kann sich eben täuschen. Und psychisch Kranke sind auch ein Teil unserer Gesellschaft.
Mein ehemaliger Partner war im der Jugendpsychatrie - lange bevor ich ihn kennengelernt habe.
Aber es hat offensichtlich nichts gebracht. Nach Schnittverletzungen, die er sich immer wieder selbst beibrachte, war er oft im Krankenhaus ... Es wurde genäht und dann war er wieder da!
Ich habe die Sanitäter angefleht, dass sie ihn ein paar Tage wenigstens abchecken sollen. Das es so nicht weiter geht und er teilweise aggressiv ist. Aber da es meist bei Worten und derben festhalten blieb, passierte nichts.
Die Trennung war ein einziges Desaster und Spiel mit den Nerven.
Er hatte schnell Ersatz für mich gefunden. BL'er bleiben ungern alleine. Diese Person hat mir zusätzlich noch zugesetzt ... Terror am Telefon... Ich wollte nur meine Tiere haben aber es wurde mit mitgeteilt, ich solle mich vom Acker machen sonst passiert was. Das änderte sich schnell und ich bekam zahlreiche Abrufe und Briefe.
Und dann eines abends hat er fasst meine Wohnungstüre eingetreten und einen Mitbewohner der sich einmischte verletzt. Die Polizei hat da übrigens nichts gemacht.
Nachdem er wohl eine Freundin von ihm geschlagen hat verschwand er von hier ohne alles... Sogar ohne seine Tiere ...
Meine Telefonnnummer musste ich dennoch ändern. Einmal hat er auf meine Mailbox gesprochen und sich als sein eigener Opa ausgegeben. Man weiß nicht in man lachen oder weinen soll.
Das soll hier nur ein kleiner Einblick in das diffuse Wesen einer psychisch Kranken Person sein.
Es ist dennoch ein Mensch und das Verhalten kann er nicht steuern.
Seine Lieblingsfilme waren auch American Psycho, Texas Chainsaw Massacer,
Der Kannibale von R., Hannibal.
Ich denke für ein solch in Splitter zerrisseneres Wesen ist oben genanntes Gift.
Die meisten Briefe waren mit ta ta unterschrieben.
Der intelligente Hannibal ist eben ein Idol. Und im Film wirkt er doch sogar sympathisch.
Eine ungefestigte Persönlichkeit nimmt sich das vielleicht zu Herzen und vielleicht zu sehr.
Nichts desto trotz. Herr Magnotta macht auf mich nicht den Eindruck psychisch stabil zu sein.
In dem Video wo er über seine Haartransplantation redet, wirkt er sehr gestört aber auch traurig.
Es ging ihm sicher noch nie gut. Ich will ihn nicht in Schutz nehmen aber noch mehr Hass bringt an dieser Stelle auch gar nichts. Man merkt doch, dass er sich selbst gar nicht akteptiert.
Ich finde auch die Diskussion über das was man ihm alles antun könnte sinnlos ... Das tut er sich schon selbst an. Während meiner Trennungsphase war ich sehr wütend und ich habe meinen Partner gehasst. Aber Hass ist ein sehr lähmendes Gefühl und bringt einen nicht weiter. Man muss schon mit dem Geschehenen seinen Frieden machen. So schwer das auch ist. Herr Magnotta sollte irgendwo sicher untergebracht werden. Freiheit wird es natürlich nie wieder für ihn geben. Und das soll auch nicht so sein. Aber man sollte nicht so hart über ihn urteilen, er hat es mit sich selbst sicher nicht einfach. Vielleicht redet er es sich sogar ein, das Böse zu sein... Mit seinen "Devil horns" auf der Stirn oder was er da wirres von sich gibt.
Was sich in seinem Kopf abspielt, dürfte sehr komplex sein und auch nicht greifbar sein.
Hoffen wir nur, dass es keine Nachahmer gibt, für die er nun das Idol ist.