Lemniskate schrieb:Weil ich überlege mir so ein Ding anzuschaffen.
Ich habe mir das jetzt mal angeguckt und bin immer noch nicht überzeugt. Ja, man kann manche Sachen damit prima machen, auch Eis.
Aber bei dem Rezept für Braten fiel mir auf:
Man kann damit nicht scharf anbraten. Das heißt, dafür müsste man eine Pfanne extra benutzen.
(Darum muss man in das Bratenrezept noch Gemüsebrühe geben, obwohl schon Suppengemüse drin ist. Brät man das Gemüse und den Braten vorher richtig an, kann man sich die Geschmacksverstärker aus der Retorte sparen.)
Dünsten, Dämpfen und kochen kann man toll... bis zu einer bestimmten Menge. Was darüber hinaus geht, muss in den Topf auf den Herd (Ich koche gerne für viele Personen oder eine große Menge zum Einfrieren). Und dann muss der Braten noch kross gegrillt werden... also doch den Ofen anschmeißen. Warum dann nicht den Braten gleich für 2 Stunden bei 100° in den Römertopf oder Bratschlauch (falls man die Sauerei in der Backröhre scheut) und dann grillen (also doch Sauerei), während man die Sauce püriert?
Richtig, das Ding kann auch schneiden. Aber am Gemüse nervt das Schälen viel mehr als das Schneiden und wer braucht Gemüse gehäckselt, wenn es sowieso noch 2 Stunden weich gekocht und dann püriert wird? Da genügt grob würfeln.
Bei dem Rezept ist außerdem nicht vorgesehen, sowas wie Lorbeer oder Rosmarin vom Busch zu verwenden... beides müsste man vor dem Pürieren rausfischen. So kommt ein Rezept natürlich auch sehr einfach daher.
Fazit: Das Ding kann nichts, was meine vorhandenen Utensilien nicht können. Nur dass es einen Timer hat (mein Herd hat so einen Schnickschnack nicht) und Platz wegnimmt.
Die Rezepte kommen mir nicht gerade revolutionär vor und für den Alltag brauche ich meist auch nur einen Topf und eine Pfanne... für den Braten muss man die Beilage auch noch separat kochen. Es ist also keine Ersparnis, was Geschirr angeht.
Für Schlagsahne? Die Frau ist ja selbst nicht ganz überzeugt vom Ergebnis (wenn man aber auch sonst gleich Butter macht....) und ob ich nun Topf, Deckel und Rühreinsatz oder Topf und zwei Mixer-Aufsätze reinige, kommt wohl auf´s gleiche raus. Meine Großmutter benutzte ein Handrührgerät aus einem Glastopf und einem Aufsatz, das war noch ökonomischer (ich habe mir vorgenommen, so ein Teil bei ebay zu ersteigern).
Mir kommt das Ding nicht ins Haus, das ist so überflüssig wie Tupperwaren. Die suggerieren auch, dass irgendwas in der Küche besser klappt, weil sie schweineteuer sind, und man darum besser und gesünder lebt. Das ist natürlich Quatsch. Das wesentliche können auch andere Plastikboxen, so wie andere Küchenhelfer das wesentliche des Thermomix können.
Natürlich ist der horrende Preis ein Anreiz, das Teil, das so viel Platz wegnimmt, auch zu nutzen. (Ist ja auch in der Mikroküche kein Platz mehr da zum Schnibbeln.
;) ) Da muss man ihn quasi benutzen. Genauso wie damals die Braun Küchenmaschine, die meine Mutter besaß, die 80% der Arbeitsfläche blockierte. Also stand sie meist im Schrank und wurde nur für spezielle Zwecke herausgeholt, wenn eine echte Küchenschlacht anstand.
Eine Frau auf youtube meint, dass ihr Mann vielleicht cool findet, dass das so technisch ist, und dann auch mal kocht. Mein Tipp: wird er nicht. Denn erstens steht seine Frau ständig daneben um ihm zu erklären, wie er die Maschine programmieren muss, oder er muss akribisch Rezepte lesen (wie bisher auch), und zweitens hat ihn die bahnbrechende Technik der Mikrowelle auch nicht animiert, zu kochen. Drittens kann er damit weder Steak, noch Hamburger, noch Pizza machen. Nichtmal ein Spiegelei.
Entweder interessiert er sich für Kochen oder nicht.
Und wie lange hält das Teil, bis die Elektronik aufgibt? Die teure Küchenmaschine meiner Mutter wurde immerhin weit über 20 Jahre alt.
;)Fazit: Für manches ganz nett, aber dafür zu teuer.