Findibus schrieb:wie genau macht man das? Finde ich echt toll
Das größte Hindernis ist das entfernen des Kokosmark durch eine kleine Öffnung. Da hab ich damals sehr viel probiert - inkl. 30% Natronlauge, Schwefelsäure und weiß der Geier was nicht noch alles.
Am besten hat sich für mich das Kochen bewährt. Zunächst braucht man aber das Mundstück. ich hab damals welche aus Holz gedreht - mit einem definierten Durchmesser. Nach diesen Durchmesser am Unterteil des Mundstücks richtet sich der Durchmesser der Bohrung in der Kokosnuss. Waren da glaub ich 22 mm.
Dann wurde ein 22 mm Loch im die Kokosnuss gebohrt - und die Milch erst mal getrunken, weil jami-gut!
Dann kam die Kokosnuss in einen große Topf und wurde knapp 7 Stunden lang am kochen gehalten......das Wasser muß die ganze Zeit über sprudelnd kochen - damit die Hitze erreicht wird, bei der sich das Einweiß im Mark "zersetzt"...es wird hart und bröselig/krümmelig.
Ist dieser Punkt erreicht die Kokosnuss abkühlen lassen und mit allerlei zurecht gebogenen Werkzeugen durch die 22 mm Öffnung das Mark raus friemeln. Das hat nochmal Stunden gedauert und war ne schöne Sauerei.
Ist die Nuss innen drinne komplett frei vom Mark muss diese austrocknen - dauert ein bis zwei Tage.
Danach das Mundstück einkleben. Will man die Falsche als Trinkflasche benutzen muß man lebenmittelechten Kleber verwenden.
Ist das Mundstück eingesetzt und dicht kommt der zweite Akt das " Auspechen". Man braucht dazu etwas frisches, neues Fasspech - das macht man richtig heiß - gibts es in die hohle Nuss - Korken rein - und dann wendet und dreht man die Nuss so, das dass flüssige Fasspech im inneren überall hinkommt - dann Korken raus - und das überschüssige Fasspech wieder in eine Form gießen. Da reicht eine selbst gemachte Form aus mehrlagiger Alufolie, oder ein entsprechendes Gefäß das mit Alufolie ausgelegt wird.
Trocknen lassen.
Dann eben noch die entsprechende Schnürung / Tragevorrichtung anbringen - und fertig ist die Kokosnuss-Trinkflasche.
Ich habe damals mit einem Chemiker geplaudert, aus der Lebensmittel - Analyse, der meinte man könne wohl das Kokosmark auch auf "enzymmischer Basis" zersetzen und dann auswaschen...leider schlief dieser Kontakt um diese Methode zu testen dann wieder ein.
Ich würde auch vom Einsatz irgendwelcher Scharfen Chemikalien / Säuren / Laugen ect. dringend abraten. Schließlich will man den Behälter ja auch nutzen, oder?
Was das Mundstück betrifft: Ich hatte es da natürlich einfach - so ein teil war auf der Drechselbank schnell hergestellt. Leider ist mir das heute nicht mehr möglich - massive Holzstaub-Allergie
:(