Partnerin kennen lernen - aber wo?

@Venom

Venom schrieb:Aus meiner Sicht ist die monogamische Einstellung und die dazugehörige Treue und so kein so hoher Anspruch und ich sowas schon vor nem Date festmachen würde.

Und ich glaube, dass sich die Vorstellungen und Ansprüche an diese Dinge bei vielen Menschen im Laufe des Lebens und mit zunehmender Erfahrung verändern.
Das macht auch die Diskussion hier etwas anstrengend, denn keine dieser Lebensabschnittsansichten ist ja falsch.
Ich hatte eine ähnliche Einstellung wie Du, also ich noch wesentlich jünger war. Nun nach vielen Jahren Beziehungserfahrung und einigen Trennungen sehe ich das bei weitem nicht mehr so ausschließlich.

Eya schrieb:Du schriebst dass Krankheit eben ein Ausschulsskriterium sei, was so pauschal gesehen nicht stimmt.

Was? Ich sagte, dass das Aussehen eine Rolle spielt. Verdreh mir mal bitte nicht die Worte im Mund. Natürlich sind fehlende Zähne und fettige Haare und abgebrochene Fingernägel, die auch aufgrund von Krankheiten entstehen können, nicht sonderlich attraktiv.

Eya schrieb:Die Anziehung ist in erster Linie für Sex da, das mag zutreffen dennoch kenne ich wenige die das dann auch sofort praktizieren oder auf Grund dessen eine Liebesbeziehung eingehen ..

Hormone kann man nunmal nicht einfach so abstellen. Ob nun Sex erwünscht ist oder nicht, dennoch entscheiden die u. a. darüber, ob jemand attraktiv wirkt.

Kältezeit schrieb:Hormone kann man nunmal nicht einfach so abstellen. Ob nun Sex erwünscht ist oder nicht, dennoch entscheiden die u. a. darüber, ob jemand attraktiv wirkt.

Sexuell attraktiv ..

-Alexa- schrieb:Diese Selektion findet unterbewusst statt.

Nicht, wenn Du sie ganz bewusst anwendest: "Ich kenne den nicht, aber aufgrund seiner Größe kommt er nicht in Frage, den würde ich bei Parship gleich aussortieren!"
@Interested

Interested schrieb:Der kann zwar aussehen, wie ne eingeschlagene Wirthaustür, hat aber vielleicht auch nen ganz tollen Charakter - gib ihm doch einfach ne Chance.

Ich habe auf Beiträge geantwortet, in denen es vorrangig um eine Mindestgröße ging. Wenn die eingeschlagene Wirtshaustür nicht höher als die Schwingtür im Saloon ist, oder so. Dann hilft auch kein tolles Auto. :D

Natürlich muss Anziehungskraft da sein. Die muss aber nicht auf bestimmte äußere Kriterien festgelegt sein. Man kann auch unterschiedliche Eigenschaften attraktiv finden - je nachdem, wie das Gesamtpaket ausfällt.
Legt jemand aber von vornherein fest, dass ihn Personen erst ab einer bestimmten Größe überhaupt als Partner interessieren (von Sex hatte ich gar nicht so explizit geschrieben, sondern von Beziehungen), dann empfinde ich das als oberflächlich, weil es ein rein äußerliches Kriterium ist. Es ist auch eines, das keine Relevanz für seine Eignung als Sex- oder Beziehungspartner hat. Es ist eine optische Sache und ein Schutzdings, das auf ein Merkmal beschränkt wird, das für seine Fähigkeit, Dich zu beschützen, irrelevant ist. Es sei denn, Du würdest regelmäßig von großen, starken Männern oder wilden Tieren bedroht. :D
Ich fühle mich von einem aufmerksamen, umsichtigen Menschen beschützt, der mir unangenehme Situationen erspart und mich in Notsituationen, wie sie in meinem Leben vorkommen (und nicht im Leben eines Höhlenweibchens) unterstützen kann. Seine Körpergröße hat sich dabei als irrelevant erwiesen - einer der kleinsten Männer war einer der stärksten. Ein anderer hätte mich vor jeder finanziellen Not beschützen können. Ein anderer hätte mich mit bloßen Händen vor Säbelzahntigern beschützt, war aber in der heutigen Gesellschaft lebensuntauglich. Andere hatten die körperliche Idealgröße, haben aber eher meinen Schutz gesucht. Und andere waren sehr sexy, konnten mich aber nicht vor Langeweile beschützen.
Man lernt daraus ... und verlässt sich mehr auf andere Kriterien, die im Alltag und Bett viel wichtiger sind. ;)

Interested schrieb:Ja eben, weil er nicht in die engere Wahl kam - aufgrund eben der persönlichen Kriterien und nicht vorhandener sex. Attraktivität - sonst hätte es ja direkt geraschelt. Hat es aber nicht - und es gibt auch durchaus diese Fälle, wo man eben dann notgedrungen nehmen muss, was gerade da ist - wer eben nicht als Single glücklich sein kann oder will.

Die 3 Fälle, die ich kenne, in denen sich beste Freunde nach vielen Jahren für einander entschieden, sind nicht gerade die einsamen Mauerblümchen gewesen, und auch keine unattraktiven Menschen. Eher sogar im Gegenteil. Und glaube mal nicht, dass die dann nicht genauso verliebt und leidenschaftlich waren, als hätten sie sich neu kennengelernt! :D

Sexuelle Attraktivität ist etwas komplizierter, als man denkt. Der Kumpel kann z.B. wie ein Geschwister wahrgenommen werden, mit dem entsprechenden Tabu.
So wie bei Eya:

-Alexa- schrieb:Bei meinem besten Freund ist es beispielsweise so, dass er vom Charakter her super zu mir passen würde, aber ich mir einfach uns beide niemals zusammen im Bett vorstellen könnte ;)

(Ein anderer Punkt bezüglich der sexuellen Attraktivität ist, dass man sich etwas vorstellen kann ... oder nicht. Was auf Erfahrungen beruht, und bedeutet, dass bei manchen die Kriterien mit dem Alter etwas variabler werden. ;) )

Fällt das Tabu, weil einem klar wird, dass das ein Mensch wie jeder andere ist, der auch als Partner in Frage kommt, ist auch die sexuelle Attraktivität da.
Natürlich nicht immer! Aber ich schrieb ja auch von den vielen, vielen verschiedenen Möglichkeiten. Mit meinem besten Kumpel bleibt es auch bei der Freundschaft.

Andere mögen feststellen, dass der sexy Typ, in den sie sich heillos verliebten, als Kumpel sehr viel besser taugt. Ich fürchte, das ist sogar öfter der Fall.
Sagt sexuelle Attraktivität etwas über die Eignung als Partner aus? Nö. Sie sagt ja nichtmal etwas über die Eignung im Bett aus.

Boah, ihr schreibt zu schnell ... muss noch aufholen. :D

Venom schrieb:Ich dachte du redest von der Theorie, dass Monogamie unnatürlich sei, das meine ich.

Mit dem Thema hast du doch aber hier wieder angefangen?

Eya schrieb:Sexuell attraktiv ..

Alles andere wird dann wohl unter Freundschaft verbucht ... ;)

@stanmarsh

stanmarsh schrieb:nach vielen Jahren Beziehungserfahrung und einigen Trennungen sehe ich das bei weitem nicht mehr so ausschließlich.

Ja gut, aber das ändert sich nunmal nicht bei jedem und es kommt wohl auch auf die Erfahrungen an die man im Laufe des Lebens machte, manche würden zb wenn sie dieselben Erfahrungen gemacht hätten wie du zu Sexisten werden, andere widerum immernoch monogam bleiben, andere widerum promisk werden, usw. usw.

@Kältezeit
Du schriebst doch dass Krankheit dazu führen kann dass man das Aussehen dadurch als unattraktiv empfindet .. Ich nehme gerne wieder Schuppenflechten und hast im selben Atemzug den Fortpflanzungstrieb ins Spiel gebracht, also wo verdrehe ich hier Worte?

Hormone entscheiden über den Sexualtrieb welche erst durch visuelle, akustische und olfaktorische Reize produziert werden. Wenn keine Reize stattfinden, wird auch keine Hormonproduktion für Sex stattfinden. Was uns gefällt und positive Reize auslöst, hängt viel von unserem Umfeld ab, Erziehung, Erfahrungen sodass eben nicht NUR Hormone verantwortlich sind, auch wenn diese einen wesentlichen Bestandteil darstellen.

FF schrieb:Die 3 Fälle, die ich kenne, in denen sich beste Freunde nach vielen Jahren für einander entschieden, sind nicht gerade die einsamen Mauerblümchen gewesen, und auch keine unattraktiven Menschen. Eher sogar im Gegenteil. Und glaube mal nicht, dass die dann nicht genauso verliebt und leidenschaftlich waren, als hätten sie sich neu kennengelernt! :D

Dann war vermutlich eine sexuelle Anziehungskraft schon vorhanden, wurde aber vielleicht unterdrückt?

Ich wiederhole mich gerne, es ist ein unbewusster nicht steuerbarer Vorgang- diese körperliche Anziehungskraft.
Demzufolge können auch unterschiedliche Menschen auf einen attraktiv wirken.

Meine Partner glichen jetzt nicht einer einzigen Schablone...

@FF

Körpergröße ist wie alle anderen körperlichen Eigenschaften aber ein Bestandteil der äußeren Wirkung. Das kann man doch nicht wegdiskutieren. Ebenso wie andere offensichtliche körperliche Eigenschaften wie der Körperbau (dünner, dicker, feingliedrig, stämmig)
Und Körpergröße wirkt sich auch oft ganz direkt auf den Charakter oder zumindest auf Gestik und Auftreten aus. Sehr große Leute machen sich oft absichtlich kleiner, sprechen leiser, machen weniger ausladende Bewegungen, versuchen weniger im Mittelpunkt zu stehen. Kleinere Leute machen oft genau das Gegenteil um mehr wahrgenommen zu werden.

FF schrieb:Sagt sexuelle Attraktivität etwas über die Eignung als Partner aus? Nö.

Nö - aber ein toller Charakter eben auch nicht, wenn die Anziehung gänzlich fehlt. Mit solchen Menschen geht man dann vielleicht ne Freundschaft ein.

Das man in der Partnerwahl variabel ist, ist ja klar - man ist ja nicht mit Klonen der Vorgänger zusammen. Aber wenn es Punkte gibt, die es von vornherein eben ausschließen, dann geht man mit denen auch keine Beziehung ein und sortiert die auch im Vorfeld bereits aus.

Und ja, ich würde keinen Partner nehmen, der nen Kopf kleiner ist als ich - der kommt eben einfach nicht in die engere Wahl - er kann sicherlich ein guter Freund werden - aber sicher kein Beziehungspartner. Ebenso kein stark übergewichtiger Mensch. Ja, da bin ich absolut oberflächlich - ich stehe aber auch dazu.

Ach, ich habe eigentlich alles gesagt. :)

Wird Attraktivität aber nicht auch durch Ausstrahlung bestimmt? Ich hab oft gehört, dass der bedürftige unsichere Mensch meist weniger attraktiv ist als der selbstbewusste, da die innere Haltung durch bestimmte Verhaltensweisen nach außen kommt.

@Perli
Steuerbar wird Anziehungskraft, wenn Erfahrung dazu kommt ...wenn jemand anziehend wirkt, sich dann aber Eigenschaften zeigen, die sich bei jemandem schonmal als negativ erwiesen haben, kann man sich bewusst entscheiden, den Menschen nicht mehr anziehend zu finden.
Die Macht des ersten Eindrucks wird oft überschätzt. Die Biologie wäre ja auch blöd, wenn nicht Erfahrung und andere als optische Reize genauso in die Auswahlkriterien einfließen würden.
Der erste Eindruck taugt für ein Kennenlernen - ob man überhaupt in Kontakt kommt.
Alles weitere hängt von sehr viel mehr Faktoren ab, als es meist dargestellt wird.

NothingM schrieb:Ich hab oft gehört, dass der bedürftige unsichere Mensch meist weniger attraktiv ist als der selbstbewusste, da die innere Haltung durch bestimmte Verhaltensweisen nach außen kommt.

Das ist ein typisches beispiel für so eine Allgemeinaussage, die im Grunde total falsch ist. Denn es gibt einerseits selbstbewusste Menschen, die ebenso selbstbewusste Partner suchen, andererseits solche, die gerne jemanden beschützen möchten. Und es gibt unsichere Menschen, die ganz gerne mit jemandem zusammen sind, der ebenso unsicher ist. Unsicherheit kann deshalb auch attraktiv sein.

Statistiken helfen einem doch sowieso nicht weiter. Ich bin immer nur ein Einzelner, und egal wie wahrscheinlich irgendwas ist, gibt es doch auch immer die ststistisch weniger wahrscheinliche Variante, die aber für mich persönlich viel wahrscheinlicher ist. ;)

Ich sage immer , Das Aussehen bringt dich zusammen und der Charakter dafür das es so bleibt ...

FF schrieb:Steuerbar wird Anziehungskraft, wenn Erfahrung dazu kommt ...wenn jemand anziehend wirkt, sich dann aber Eigenschaften zeigen, die sich bei jemandem schonmal als negativ erwiesen haben, kann man sich bewusst entscheiden, den Menschen nicht mehr anziehend zu finden.
Die Macht des ersten Eindrucks wird oft überschätzt. Die Biologie wäre ja auch blöd, wenn nicht Erfahrung und andere als optische Reize genauso in die Auswahlkriterien einfließen würden.

Volle Zustimmung....

Hier ging es mir aber um dieses:

FF schrieb:Der erste Eindruck taugt für ein Kennenlernen - ob man überhaupt in Kontakt kommt.

Und das bestimmen nun mal die Hormone/Pheromone usw.

Um mehr ging es mir zunächst nicht. Dass zu einer Partnerschaft ganz andere Dinge dazu kommen ist selbstverständlich ;)

Oder um es mit deinen schönen Worten zu sagen:

LastAvenger schrieb:Ich sage immer , Das Aussehen bringt dich zusammen und der Charakter dafür das es so bleibt ...

So, bin raus, wünschen allen nen schönen Abend ;)

und was ist verantwortlich wenn man sich in jemanden verknallt nur weil man mal ein bild gesehn und die stimme gehört hat zb durch lange telefonate :ask: das hat dann weniger was mit berührungen,pheromonen ect zu tun.

stanmarsh schrieb:Körpergröße wirkt sich auch oft ganz direkt auf den Charakter oder zumindest auf Gestik und Auftreten aus. Sehr große Leute machen sich oft absichtlich kleiner, sprechen leiser, machen weniger ausladende Bewegungen, versuchen weniger im Mittelpunkt zu stehen. Kleinere Leute machen oft genau das Gegenteil um mehr wahrgenommen zu werden.

Alles wirkt sich aus. Das stabilste Selbsbewusstsein habe ich bei einer Frau mit verkümmertem Arm, und einer mit einer prophylaktischen Totaloperation beider Brüste erlebt, die keine Rekonstruktion hatte. Deren Selbstbewusstsein war nicht Trotz, sondern echtes Bewusstsein ihres Körpers, ihres Lebens, ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten, ihrer Stärken und Schwächen. Beide bezeichneten sich als "nicht behindert" und "nicht eingeschränkt". Nicht nur, weil sie trotzdem irgendwie alles geregelt kriegten und einen Mann hatten, sondern weil sie begriffen hatten, das sie nicht weniger leben, nicht weniger fühlen, nicht weniger lernen, nicht weniger lieben können als andere Menschen.
Andere haben beide Hände oder Brüste zur vollen Verfügung, und erleben trotzdem nicht mehr.
Genauso gibt es auch große Menschen, die aufrecht gehen, und kleine, die sich anders zu beweisen wissen. ;)

@Zweitheld
Ja, das geht ^^ Man hat sich da wohl in die Art des Menschen verliebt und da bleibt noch zu hoffen, dass wenn du diese Person auch im realen siehst sie dir immernoch genauso gefällt (es sei denn die Person hat dir in der virtuellen Welt alles vorgespielt und dich manipuliert).

@Venom

Venom schrieb:(es sei denn die Person hat dir in der virtuellen Welt alles vorgespielt und dich manipuliert).

das stimmt leider.
aber sobald man sich auch rl kennenlernt denke ich kann man vieles nicht mehr überspielen zumindest nicht auf dauer :Y:

@Zweitheld
Genau so sieht es aus ;) Aber ein guter Mensch würde sowas nie tun würde ich mal sagen zumindest wenn er gut denken kann ;)

@FF

Es gibt nichts, was es nicht gibt und in der Einzelbetrachtung sind wir alle Individuen. Hier können wir aber nur übergreifend diskutieren, da wir uns ja nicht kennen bzw. keine gemeinsamen Bekannten haben (selbst wenn, darüber verbietet es sich dann zu sprechen)
Daher müssen wir verallgemeinern und im Schnitt findest Du dann eben doch wieder ähnliche durchschnittliche Verhaltensweisen oder Merkmale.

Das macht die ganze Diskussion natürlich auch müßig, denn jeder kennt über drei Ecken ein glückliches Paar, dass komplett aus dem Rahmen fällt. Das macht den "Mainstream" aber nicht unwahrer.