Partnerin kennen lernen - aber wo?

@Venom

.. und es ist nunmal Fakt, dass sich Monogamie beim Menschen über die Zeit erst entwickelt hat und nicht schon von Beginn an gelebt wurde.

@slider
Und selbst wenn es so sein sollte, das heißt noch lange nicht, dass es unnatürlich sei und nicht der Natur entspricht.

@Venom
Ein übersteigertes Selbstbild ist ja nun nichts neues aber selbst da kann man nicht wirklich urteilen, weil dieser Mensch womöglich für irgendjemanden der schönste auf der Welt ist, auch wenn es die eigene Mutter ist :troll: anstrengend finde ich Menschen die etwas fordern was sie selbst bei weitem nicht bieten können und diese Eigenschaften haben meist wenig mit dem Aussehen zu tun.

FF schrieb:Ich stehe auf Männer mit Charakter, aber die Bandbreite reichte bislang von klein und dunkel über groß und schwarz bis hellblond, von intellektuell bis ... nicht so intellektuell, von Tischler bis Ex-Philosophiestudent/Ex-Galerist mit Job beim Film.
Alle sahen irgendwie gut aus, nur halt total verschieden. Manche sogar sehr gutaussehend, andere eher "Charakterkopf". Ein echter Blödmann war nur einer. ;)
Das ist, was ich damit meine, dass man nicht auf bestimmte Kriterien festgelegt sein muss.

Genau das schließt es doch aber nicht aus. Meine Erfahrung ist eine ähnliche, aber deshalb kann ich trotzdem sagen, dass ich mich körperlich zu allen Expartnern hingezogen fühlte und ich sie sehr gut "riechen" konnte.

Bei meinem besten Freund ist es beispielsweise so, dass er vom Charakter her super zu mir passen würde, aber ich mir einfach uns beide niemals zusammen im Bett vorstellen könnte ;)

@Venom
Schlimm ist nur, dass allgemein oft vom eigenen Gefühl und Befinden auf "die Natur" geschlossen wird. Es finden sich in der Natur, auch bei unseren nächsten "Verwandten" von lebenlanger Monogamie bis ausufernder Promiskuität alle möglichen Beispiele. Es finden sich auch Beispiele für eine Partnerwahl nach äußerlichen Kriterien, und anderswo für eine nach sozialer Kompetenz. Und da wird mal nach Führungsposition, mal nach Fürsorglichkeit entschieden.
Ich denke, Menschen haben den großen Vorteil, dass sie ein Stück weit selbst entscheiden können. Das macht sie nicht zuletzt zum Menschen.

@Venom

Naja, das ist wieder eher ein Problem der Begriffsdefinition. Ich glaube aber nicht, dass Monogamie genetisch beim Menschen codiert ist. Es ist ein kulturell-gesellschaftlicher Entwicklungsprozess, der sicher im natürlichen Rahmen sattgefunden hat. Aber es gibt ja nun auch andere nicht-monogame Formen der Partnerschaft, die sich in anderen Kulturkreisen auch anders entwickelt haben.

FF schrieb:Schlimm ist nur, dass allgemein oft vom eigenen Gefühl und Befinden auf "die Natur" geschlossen wird.

Das unterschreibe ich ohne zu zögern.

slider schrieb:es ist nunmal Fakt, dass sich Monogamie beim Menschen über die Zeit erst entwickelt hat und nicht schon von Beginn an gelebt wurde.

Ist das so? Und wenn, dann ist das deswegen nicht "unnatürlich", sondern eine Anpassung an veränderte Lebensumstände, also ein natürlicher Vorgang.

@slider

Glaube ich auch und am häufigsten wird man beim Menschen auch eher die serielle Monogamie finden. Das Paare von jung bis alt zusammenbleiben und dabei auch noch ihr Sexleben aufrecht erhalten, das scheint mir doch eher sehr selten der Fall zu sein.
Hier kracht die gesellschaftliche romatische Idealvorstellung und die schnöde Realtiät hart aufeinander.

FF schrieb:Alle sahen irgendwie gut aus, nur halt total verschieden.

Hier geht es auch nicht um gut aussehen. Das ist für jeden ohnehin was völlig anderes. Und der Charakter, den Du ansprichst, ist nicht das, was Du als erstes siehst und auch nicht das, was Dich u.U. dazu bewegen würde, Sex mit jemandem zu haben, wenn er Charakter hin oder her, körperlich einfach nicht in Frage für Dich käme.

FF schrieb:Ich finde es auch erschreckend, wie selbstverständlich hier von manchen davon ausgegangen wird, dass dick sein für jeden, der was auf sich hält, ein Ausschlusskriterium sein muss.

Wer hat das denn gesagt? Es gibt sogar Beispiele, wo die Korpulenz die persönliche Präferenz für jemanden darstellt - diese und nur um diese geht es die gesamte Zeit über. Das kann sowohl körperlich wie auch charakterlich sein. Aber manchen von uns geht es eben so, dass jemand charakterlich so toll sein kann wie er möchte - wenn der körperliche Anreiz fehlt - dann wird das nix mit Beziehung.

FF schrieb:Ich habe es aber bei anderen erlebt, dass aufgrund der sich selbst festgelegten Kriterien gar nicht wahrgenommen wurde, dass der Mensch, der am besten zu einem passt, schon längst da ist.

Ja eben, weil er nicht in die engere Wahl kam - aufgrund eben der persönlichen Kriterien und nicht vorhandener sex. Attraktivität - sonst hätte es ja direkt geraschelt. Hat es aber nicht - und es gibt auch durchaus diese Fälle, wo man eben dann notgedrungen nehmen muss, was gerade da ist - wer eben nicht als Single glücklich sein kann oder will.

FF schrieb:Genauso, wie andere Eigenschaften oder Krankheiten, die nicht ins gängige "Beuteschema" passen, keine Rückschlüsse auf irgendwelche Defizite eines Partners zulassen. Z.B. hat nicht jeder ein Helfersyndrom, der sich in jemanden mit einer körperlichen Behinderung oder Krankheit verliebt.

Auch das hat niemand behauptet. Es ist aber dennoch legitim, wenn jemand das nicht möchte. Das hat auch nichts mit Unsicherheit oder einem anderen Defizit zu tun. Aber ich sehe, dass genau all diese Dinge, die Du nun hier benennst, gleich ne Schönfärbung bekommen. Wenn es nicht die Optik ist, weichst Du auf Charakter aus und wenn es nicht der Charakter ist, dann auf die Optik.

FF schrieb:denn für alles andere, was nicht der Norm entspricht,

Welche Norm? Wie oft soll man noch schreiben, dass die persönliche Präferenz alles mögliche sein kann? Diese lässt sich keiner Norm zuordnen - darum nennt man sie persönliche Präferenz. Das hat nichts mit Oberflächlickeit zu tun.

@Eya
Eben genau so siehts aus :D "Ich will, dass der blaue Augen, gute Muskeln, solche und solche Gesichtszüge hat, usw usw." aber selber dies und das nicht hat.

@FF
Da stimme ich dir komplett zu, wobei ich persönlich ein absoluter Gegner von Promiskuität bin bzw insbesondere wenn man meint Promiskuität mit Familien vermischen zu müssen.

@stanmarsh
Dass es bei manchen wohl nicht klappt sagt überhaupt nicht aus, dass Monogamie nicht der menschlichen Natur entspricht, manche sind schlicht und ergreifend beziehungsunfähig oder es liegt an anderen Gründen wieso die monogame Beziehung scheiterte.

Interested schrieb:Welche Norm? Wie oft soll man noch schreiben, dass die persönliche Präferenz alles mögliche sein kann? Diese lässt sich keiner Norm zuordnen - darum nennt man sie persönliche Präferenz. Das hat nichts mit Oberflächlickeit zu tun.

Als ob du noch nie jemanden kennengelernt hast welcher behauptet hat: meine Traumfrau muss Körbchen C haben und lange Beine .. Am besten ein Pamela Anderson Duplikat und alles was nicht heran kommt scheidet aus.. Das ist oberflächlich. Es ist auch oberflächlich einen Mann zu treffen weil er ein tolles Auto besitzt aber für einen aussieht wie eine eingeschlagene Wirtshaustür und bevor etwas kommt, ja ich durfte durchaus solchen Menschen begegnen.

@Venom

Wenn es nur bei manchen der Fall wäre, dann würde ich Dir zustimmen. Da aber Ehen im Schnitt nach x(7?) Jahren geschieden werden und die allermeisten Menschen vor der Ehe auch schon mal eine Beziehung hatten, scheint mir das Konzept serielle Monogamie doch sehr weit verbreitet zu sein.

@Eya

Eya schrieb:Als ob du noch nie jemanden kennengelernt hast welcher behauptet hat: meine Traumfrau muss Körbchen C haben und lange Beine .. Am besten ein Pamela Anderson Duplikat und alles was nicht heran kommt scheidet aus.. Das ist oberflächlich.

Sollte es tatsächlich so sein, dann halte ich das für eine sehr extreme Ausprägung von Präferenzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person einfach nur Scheiße labert ist wesentlich höher.

@stanmarsh
Ehm man merkt manchmal erst nach einiger Zeit, dass man nicht zueinander passt, kommt vor, vor allem wenn man ungeduldig vor der Beziehung war und meint nach dem ersten Date den Traumpartner gefunden zu haben oder sich den Partner rein nach dem Äußeren ausgesucht hat.
Was die Ehen angeht, da gilt auch dasselbe.

Das ist also immernoch kein Beweis dafür, dass Monogamie unnatürlich für die Menschen sei und für die Natur allgemein.

@slider
Ich kann nur wiederholen dass mir so ein Typ Mensch desöfteren begegnet ist und deren Handlung dies unterstrichen hat. Das sind in meinen Augen keine Präferenzen mehr sondern Wunschträume oder berechnende Handlungen.

@Eya

Aber es die persönliche Präferenz desjenigen und heyhooooo, hier bin ich so tolerant ihm das zuzugestehen, ohne mich angepisst zu fühlen. So what?! Ob er so eine bekommt oder nicht, ist doch noch mal ne andere Frage und um diese Art der Oberflächlickeit ging es die ganze Zeit über nicht, sondern um all jene, die gesagt haben, wenn bestimmte Kriterien für einen selbst nicht in Frage kommen, wäre man oberflächlich. Ich z.B. stehe dann eben zu meiner vermeintlichen Oberflächlichkeit.
Ich kapier es echt nicht. Warum muss und soll ich mir mit jedem ne Beziehung vorstellen können, der aufgrund diverser, meiner persönlichen Präferenzen - N I C H T in Frage kommt?

Eya schrieb:Es ist auch oberflächlich einen Mann zu treffen weil er ein tolles Auto besitzt aber für einen aussieht wie eine eingeschlagene Wirtshaustür

...und genau hier lautet die Argumentation der anderen aber: Gib ihm doch ne Chance, vielleicht ist es DER Partner und der Sex ist super mit dem?! Sei doch nicht so oberflächlich.

@Venom

So etwas bewertet man meist aus seiner eigenen Perspektive. Also anhand dessen, was man selbst erlebt hat bzw. im Bekanntenkreis und bei den Eltern sieht.
Nur die allerwenigsten Menschen werden im Laufe ihres Lebens überwiegend Monogamie um sich herum sehen. Und auch die treuesten Menschen werden irgendwann im Laufe ihrer glücklichen Beziehung einen anderen Menschen interessant finden. Hier entscheidet dann mehr die Empathie gegenüber dem eigenen Partner und die Ansprüche an sich selbst (z.B. sei immer ehrlich) und der Grad des Egoismus ob der Mensch monogam bleibt oder die Chance nutzt.

Aus meiner Sicht sind das eher anerzogene Charaktereigenschaften, die die Monogamie aufrecht erhalten, denn der Körper hat sich bereits entschieden.

@Mindslaver

Hey!
Ich kann nur Kochkurse empfehlen! ;) Kein Scherz.

@Interested
Nein oberflächlich ist es einen Mann wegen seinem Prestige zu wählen. Eine Frau zu wählen weil sie gute connections hat etc pp. Das deklariere ich als "berechnend" und manipulativ im negativen Sinne.

Ich weiß nicht wo du heraus gelesen hast dass man jeden Menschen nehmen MUSS. Es ging um's kategorisieren von Menschen und selbst das sei jedem selbst überlassen wie er dies handhabt. Manche Handlungen und Ansichten sind oberflächlicher Natur das kann man auch schwer abstreiten.