vincent schrieb:Im übrigen hat ein Mann das Automobil erfunden; es ist mir bis heute unbegreiflich, wieso auch Frauen Auto fahren dürfen..
Weil sie den Scheibenwischer dazu erfunden haben. Vorher konnte man bei Regen nicht fahren.
@shionoro @CosmicQueen Interessant ist, dass mehr Feminismus zu mehr sexueller Offenheit und mehr Masturbation führte.
In Gesellschaften, in denen es keine Emanzipation und keinen Feminismus gibt, ist meistens mit sexueller Freiheit auch nichts los. Anscheinend gibt es da einen direkt proportionalen Zusammenhang -
also das Gegenteil von dem, was
@Billy73 unterstellt (einen umgekehrt proportionalen Zusammenhang) ... was er nie begreifen wird.
Abgesehen davon sind Studien, die auf Befragungen beruhen, bei diesen Themen nicht unbedingt sehr aussagekräftig, wie man seit Kinsey weiss. Da wurde, was z.B. die wöchentliche Beischlafrate angeht, auch kräftig nach oben aufgerundet.
@vincent @Billy73 vincent schrieb:Aber was soll uns das jetzt sagen?
Das soll uns sagen, dass Frauen etwas länger brauchen, um sich zu trauen, sich selbst zu erkunden. Ich war z.B. vor allem neugierig (und jetzt halte Dich fest, das wird Nerven kosten), weil in der Emma in den 70ern, als meine Mutter sie für zwei Jahre abonniert hatte, Artikel über weibliche Sexualität noch und nöcher standen.
Ansonsten gab es dazu aber wenig zu lesen oder hören ... sämtliche Pornografie, sofern wir sie in die Hände bekamen, beschäftigte sich ausschliesslich mit männlichen Orgasmen.
Einzige andere Quelle war Anais Nin, die sich bei den Eltern im Bücherschrank fand und dann auch von den Kumpels höchst interessiert verschlungen wurde:
So empfinden das also Frauen?
Wir selbst konnten es ja noch kaum artikulieren.
Allerdings war es eine nette Erfahrung, dass die Kumpels davon sehr inspiriert waren. Anscheinend wollten sie wirklich wissen, wie Frauen empfinden, und fanden das auch aufregend.
Heute scheinen die Jüngeren aufgeklärter ... aber wie mir eine Freundin, die Sexualtherapeutin ist erzählte, wissen sie zwar über alle abgefahrenen Spielarten Bescheid, aber nicht über die Basics.
Erotik ohne sexy Wäsche, ohne Spielzeuge, ohne wilde Stellungen und Bondage, ohne glattrasiert zu sein bis in die Poren, ohne Gangbangs und und und? Kaum vorstellbar.
Teenager entdecken nicht langsam Schritt für Schritt, sondern fangen gleich beim Hauptprogramm an. Kann man ja im Internet sehen, worum es geht!
Nämlich, wie
@Billy73 uns weismachen will, um vaginale Orgasmen, um tagtägliche Lustorgien, b.z.w. um das Ausbleiben dieser.
Da wird das dann schon als Problem empfunden, wenn man nicht in allen Stellungen die totale Lust empfindet, und man landet ratlos bei der Sexualtherapeutin. Nur um erklärt zu bekommen, dass das total normal ist.
Die hat auch andere Fälle: Eine ältere Dame fragte sie, ob es normal sei, dass sie noch nie einen Orgasmus hatte. Gefragt, ob sie sich schonmal an ihren Arzt gewendet hatte (es könnte ja auch medizinische Gründe geben), sagte sie, der habe gefragt, ob dennn das noch so wichtig sei.
Männer bekommen Viagra und Pipapo ... Frauen müssen sich damit abfinden. Dass es für eine Frau ein ebenso grosses Problem sein könnte, kommt einigen gar nicht erst in den Sinn.
So wie
@Billy73, der behauptet, Frauen setzten ihre Unfähigkeit zur Lust gegen die Männer ein ... was andererseits überhaupt keinen Sinn macht wenn Männer, wie er auch behauptet, "Schlampen" und Frauen, die andauernd Lust haben besonders lieben. Wieso nehmen sie sich seiner Ansicht nach dann solche, die das Gegenteil sind?
Einen Lichtblick könnte man darin sehen, dass es immer mehr Pornografie gibt, die sich auch mit weiblicher Lust beschäftigt. Wenigstens als Marktfaktor interessiert jemanden, was Frauen anturnt.
@shionoro Natürlich hast Du darin recht, dass weibliche Lust und Masturbation bis noch vor Kurzem als Tabu galt. So wie in sehr vielen Gesellschaften immernoch.
Das ist ja, was internationale Studien so verzerrt ... was da alleine der Katholizismus ausmacht, ganz zu schweigen vom Islam (der in einigen Ländern Frauen überhaupt keine Lust zugesteht und Männer dafür schon vor dem Anblick von Weiblichkeit schützen will) oder gar den Beschneidungs-Traditionen ...
In solchen Gesellschaften haben Frauen einerseits Schwierigkeiten, ganz ehrlich auf Befragungen zu antworten, und andererseits ist die Scham gross, sich selbst zu erkunden.