georgerus schrieb:leider kommen dann wieder normale, dunkle tage..aber im ganzen werd ich immer freier, das alte leben stirbt, das neue ewige wird geboren..habe keien angst mehr vor dem tod..u so auch nicht im leben grob gesagt...
Glück bzw die Suche dannach ist wie ein Trip.
Nach jedem Up folgt das down.
Ergeht teilweise jedem so, kommt halt drauf an wie man mit diesen Polsprüngen umgeht.
Bzw diese erkennt und lernt umzupolen.
In meinem Fall ist es mit den dunklen Tagen so, dass obwohl ich von jetzt auf gleich in egal welcher Situation glückseeligkeit verspüren kann, mich gerne in die Melancholie zurück ziehe und daraus Energie und gewisse Erkenntnisse beziehe. Da ich mir der beiden Pole jedoch bewusst bin, können keine schwerwiegenden Abhägigkeits folgen entstehen.
Dazu ein Zitat von Osho;
Was suchst du? Glück, Glückseligkeit, Freude – das ist, was du suchst. Du hast seit Jahrtausenden danach gesucht, und du hast es noch nicht gefunden. Es ist Zeit, die richtige Zeit, um nochmals nachzudenken, um nochmals zu meditieren. Du hast so sehr danach gesucht, du hast es so hartnäckig versucht – vielleicht verpasst du es ja, gerade weil du es versuchst? Vielleicht ist es dein Bemühen, das dich vom Glück fernhält? Lass es uns überdenken, darüber nachdenken. Gib deiner Suche eine kleine Pause – bedenke es.
Du bist seit vielen Leben auf der Suche. Du erinnerst dich nicht an andere Leben, das macht nichts – aber in diesem Leben bist du auf der Suche, das wird reichen. Und du hast es nicht gefunden: niemand hat es je durch Suchen gefunden, etwas ist falsch an dieser Suche. Auf der Suche vergisst du dich naturgemäß; du beginnst überall zu schauen, überall anders. Du schaust in den Norden und in den Osten und in den Westen und in den Süden, und in den Himmel und in die Tiefe des Meeres, und du suchst überall weiter. Die Suche wird immer verzweifelter, denn je länger du suchst und nicht findest, macht sich große Angst breit – „Werde ich es dieses Mal schaffen, oder werde ich es wieder verfehlen?“
Immer mehr Verzweiflung, immer mehr Elend, immer mehr Wahnsinn – du drehst durch. Und das Glück ist so weit entfernt wie eh und je, genau genommen entfernt es sich immer weiter von dir. Je mehr du suchst, desto geringer ist die Chance, dass du es findest, weil es in dir drin ist.
Glück ist eine Funktion deines Bewusstseins, wenn es wach ist, Unglück ist eine Funktion deines Bewusstseins, wenn es schläft. Unbewusstheit ist dein Spiegel, auf dem viel Staub und Gepäck und die Vergangenheit lasten.
Glück bedeutet, dass die Last abgeworfen wurde und der Spiegel wiedergefunden wird; dein Spiegel kann wieder die Bäume spiegeln und die Sonne und den Sand und das Meer und die Sterne. Und wenn du wieder unschuldig geworden bist, wenn du wieder die Augen eines Kindes hast – in dieser Klarheit bist du glücklich.
Ich habe ein paar schöne Zeilen von Michael Adam gelesen:
„Vielleicht trägt das Bemühen sogar zum Unglück bei. Vielleicht hat all das Lärmen meines Verlangens den seltsamen Vogel von meiner Schulter ferngehalten. Ich habe mich so lange und so laut um das Glück bemüht. Ich habe weit und breit danach Ausschau gehalten. Ich habe mir das Glück immer als eine Insel im Fluss vorgestellt. Vielleicht ist es der Fluss. Ich dachte, dass das Glück der Name einer Kneipe am Ende der Straße ist. Vielleicht ist es die Straße. Ich glaubte, dass das Glück immer morgen und morgen und morgen stattfinden würde. Vielleicht ist es hier. Vielleicht ist es jetzt. Ich habe überall anders gesucht. “
Also: hier und jetzt.
Aber hier und jetzt ist eindeutig Unglück. Vielleicht gibt es dann sowas wie Glück gar nicht. Vielleicht existiert Glück überhaupt nicht, es ist nur ein Traum, kreiert von einem unglücklichen Menschen. Zweifellos kann es nicht so sein, wie ich es mir vorstelle, unglücklich wie ich bin. Hier und jetzt gibt es das Glück nicht. Also gibt es das Glück überhaupt nicht. Somit brauche ich mich nicht für etwas aufzuzehren, das es nicht gibt. Dann kann ich das Glück vergessen; ich kann aufhören mich dafür zu interessieren und mich stattdessen mit etwas befassen, das ich kenne, fühlen und vollständig erleben kann. Glück ist ein nutzloser Traum: Jetzt ist es Morgen. Ich kann aufwachen und beim Unglück bleiben, bei dem, was in diesem Moment unter der Sonne real ist. Und jetzt sehe ich, wieviel meines Unglücks von meinem Bemühen, glücklich zu sein, herrührt; ich kann sogar sehen, dass das Bemühen Unglück ist. Das Glück bemüht sich nicht …
Am Ende bin ich hier und jetzt. Am Ende bin ich, was ich bin. Ich täusche nichts vor und bin gelassen. Ich bin unglücklich – na und? Aber ist es das, wovor ich weggelaufen bin? Ist das wirklich Unglück?“
Denke darüber nach, meditiere darüber.
„Und wenn ich nicht mehr versuche glücklich zu sein oder irgendetwas anderes, wenn ich nicht mehr suche, wenn es nicht mehr wichtig ist, irgendwo hinzugehen, irgendetwas zu bekommen, dann sieht es so aus, als ob ich bereits an einem seltsamen Ort angekommen bin: ich bin hier und jetzt. Wenn ich erkenne, dass ich nichts tun kann, dass all mein Tun der gleiche Traum ist, in dem Moment, in dem ich das erkenne, ist mein Verstand, der alte Träumer und Wandler, für den Moment still und präsent.“
Natürlich. Wenn du nicht suchst, dich nicht bemühst, nicht begehrst, nicht träumst, fällt der Geist für einen Moment in die Stille, er ist still. Es gibt nichts zu verlangen, um nichts Aufhebens zu machen, nichts zu erwarten und nichts, um frustiert zu sein. Für einen Moment hört der Verstand mit seinem ständigen Jagen auf. In diesem Moment der Stille bist du an einem seltsamen Ort, du bist in einem seltsamen, unbekannten Raum, nie vorher gekannt. Eine neue Tür hat sich geöffnet und für den Moment ist der Verstand still und präsent.
„In diesem Moment, hier und jetzt, zeigt sich die wahre Welt, und siehe da: hier und jetzt ist bereits und war schon immer das, wonach ich anderswo und entfernt gesucht und gestrebt habe. Mehr als das: Ich habe hinter Schatten hergejagt; die Wirklichkeit ist hier an diesem sonnenbeschienenen Ort, in diesem Vogelruf – jetzt. Es war mein Suchen nach der Wirklichkeit, das mich von ihr entfernt hat; Verlangen hat mich taub gemacht. Der Vogel hat währenddessen die ganze Zeit hier gesungen.
Wenn ich still bin und nicht damit beschäftigt, das Glück zu finden, dann scheint es, dass das Glück mich finden kann. Es geschieht, wenn ich wirklich still bin, so still wie der Tod – wenn ich vollständig tot bin, hier und jetzt.“
Das Glück springt plötzlich auf dich. Wenn das Verlangen verschwindet, taucht das Glück auf. Wenn das Bestreben aufhört, siehst du zum ersten Mal, wer du bist. Dieses Erkennen ist das, was Buddha meint: Komm und sieh: Ihi passika. Von wo ruft er dich: Komm und sieh? Er ruft dich von deinem Verlangen weg. Du hast weit von deinem Zuhause entfernt, du hast deine Heimatbasis verloren und bist nicht da, wo du zu sein scheinst. Dein Traum hat dich zu weitentfernten Welten getragen: frei erfunden, illusionär, deine eigene Kreation.
Osho, This Very Body the Buddha, Talk #1