@Para-doxa Para-doxa schrieb:Weshalb ich auch nicht ganz stimmig fand, dass dem (der Einheit) zu Folge grobe Ungerechtigkeiten nicht erwähnenswert sein sollen. Wenn gesagt wird Kriegsopfer und Kriegsführer sollten sich nicht um Kaisers Bart streiten, ob der Krieg und die Opfer nun gerechtfertigt seien oder nicht, da jeder den Krieg anders erlebe und interpretiere, dann kommt das bei mir sehr schwammig und fragwürdig an.
So dass ich zum Einen beim Lesen verleitet war die „Gefahr“ einer Verleugnung bzw. ein „unterm-Teppich-kehren“ extrem unguter Ereignisse zu sehen, das zu Lasten der Opfer geht, und mir zum Anderen somit ein aller subjektiven Interpretationen übergeordnetes Gewahrsein, fähig zur Unterscheidung von Richtig/Falsch fehlte.
Vermutlich, und da gehe ich mal von aus, ist das aber nicht so gemeint, und der Beitrag bezieht sich nur darauf die Einheit von Polaritäten zu verdeutlichen.
Solange Opfern nicht der Mund „verboten“ wird über die Täter und den grausamen Erfahrungen zu sprechen ist ja alles in Ordnung. Denn auch das gehört ja eingeschlossen in „Alles in Allem“.
Da ich diese missverständliche Haltung aber des öfteren mal in und zwischen den Zeilen Spiritueller lese, die nur allzuschnell mit Licht und Liebe und Vergebung aufdringlich mahnend winken, fand ich es wichtig zu erwähnen und noch mal klarzustellen, dass das nicht im Geringsten etwas mit einem Racheakt oder einer Täterschaft zu tun hat, wenn Opfer anfangen zu reden. Ganz im Gegenteil kann es sich hierbei um einen längst überfälligen Befreiungsakt handeln, den das Opfer nachträglich vornimmt. Wobei es nämlich gar nicht mehr um wer ist Gut/Böse geht, sondern um eine Seelenhygiene, die wichtig und gut ist allein um Depressionen zu vermeiden.
Sowieso will ja schließlich jeder frei sagen dürfen was er denkt und fühlt.
... "wenn gesagt wird Kriegsopfer und Kriegsführer sollten sich nicht um Kaisers Bart streiten, ob der Krieg und die Opfer nun gerechtfertigt seien oder nicht, da jeder den Krieg anders erlebe und interpretiere " wer hat das gesagt oder war das deine Schlussfolgerung aus dem Beitrag von
@callida?
Nein, ich glaube, da liegst du richtiger, dass sie wohl nur die Einheit von Polaritäten verdeutlichen wollte.
Callida spricht ja doch nicht von der Gut&Böse EBene, wo Täter und Opfer noch ihre Realität haben, sondern aus der transzendierten transpersonalen befreiten Perspektive, wobei das Gut&Böse-Prinzip als ein Einheit, bzw. als ein Konzept/Konstrukt erkannt wurde.
Überhaupt: All das, über was wir hier reden, ist nur Konstrukt, GEdankenspiel, Konzept und hat keinerlei Realität im Hier und Jetzt. Das kann jeder nachprüfen, dass das alles nur in deinem Kopf passiert: Gut-Böse, Krieg... Opfer, Täter - ganz egal, von was wir reden und schreiben, es sind alles nur Schemen ohne jegliche Realität. Warum wir trotzdem hier schreiben und diskutieren? Zur Unterhaltung, weil wir uns Ich und Du einbilden und diese Illusion aufrechterhalten wollen...LOL! Der Unterschied zwischen mir und den meisten anderen Diskussionsteilnehmer ist nur der: Ich bin mir der Scheinbarkeit bewusst, und die anderen nicht.
Des weiteren:
Bezugspunkt außerhalb der Gegensätze/Polaritäten ist der sog. Archimedische Punkt, anders gesagt: das Dritte Auge oder Gewahrsein genannt.
Goldene Mitte zwischen zwei Extremen - z.B. Gut und Böse - gibt es wirklich nicht. Gut und Böse pendelt sich nicht ein, sondern schwingt oder fliesst wie yin und yang immer ineinander: das Gute ist im Bösen und das Böse ist im Guten. Ähnlich wie Callida von warmem Pippiwasser redet, redet der Engel zu Johannes in der Geheimen Offenbarung:
»Schreibe an den Engel der Gemeinde in Laodizea: So spricht Er, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige ZEUGE, der vor allem da war, was Gott geschaffen hat:
Ich kenne euer Tun: Ihr seid weder warm noch kalt. Wenn ihr wenigstens eins von beiden wärt! Aber ihr seid weder warm noch kalt; ihr seid lauwarm. Darum werde ich euch aus meinem Mund ausspucken.
Ihr sagt: ‘Wir sind reich und bestens versorgt; uns fehlt nichts.’ Aber ihr wisst nicht, wie unglücklich und bejammernswert ihr seid, elend, blind und nackt. Ich rate euch: Kauft von mir Gold, das im Feuer gereinigt wurde; dann werdet ihr reich! Kauft euch weiße Kleider, damit ihr nicht nackt dasteht und euch schämen müsst! Kauft euch Salbe für eure Augen, damit ihr sehen könnt! Alle, die ich liebe, weise ich zurecht und erziehe sie streng. Macht also Ernst und kehrt um! Gebt Acht, ich stehe vor der Tür und klopfe an! Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, werde ich bei ihm einkehren. Ich werde mit ihm das Mahl halten und er mit mir. Alle, die durchhalten und den Sieg erringen, erhalten von mir das Recht, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie ich selbst den Sieg errungen habe und nun mit meinem Vater auf seinem Thron sitze. Wer Ohren hat, soll hören, was der Geist den Gemeinden sagt!« TextBalance gibt es letztendlich nur, wenn Gut und Böse transzendiert ist und du damit ganz heraustrittst aus dem Gut-Böse-Zirkel, und wenn z.B. die männlichen und weiblichen verdrängten Anteile aus dem Unbewussten befreit sind. Organisch betrachtet, ist Balance das Gleichgewicht von linker und rechter Hirnhälfte.
Die Folge dieses Gleichgewicht ist unerschütterlicher Gleichmut in allen Lebenslagen.
Krieg gibt es für mich nicht, solange er mich nicht konkret in meinem Hier und JETZT trifft. Hehehe - eigentlich dürfte ich nicht mal diese Aussage tätigen, denn auch das ist nur eine Vorstellung: dass Krieg mich in meinem Hier und Jetzt treffen oder nicht treffen könnte.... alles was ich sage, ist nur eine Annäherung, sonst bliebe mir nichts anderes übrig, als ganz die Klappe zu halten....LOL...
Kurz: Jenseits von Gut & Böse bin ich mir bewusst, dass das, was ich z.B. über Kriege in den Medien höre und lese, nur in meinem Kopf erzeugte Bilder/Vorstellungen ohne WIRKLICHKEITSgehalt.
Ob ich dieses oder jenes tun würde, im Falle dies oder jenes Gute oder Böse mich treffen würde, sind ebenfalls Gedankenspiele, unbeantwortbar, weil ich nicht weiss, was ich in einer Zukunft tun werde, die ebenfalls nur eine Vorstellung und Gedankenspiel ist. Deshalb - weil ich mir all dieser SCHEINbarkeit bewusst wurde, berührt mich Krieg und Böses oder Gutes nicht mehr. Es gibt absolut keinen ANlass mehr, mir den Kopf über Gut und Böse, Opfer oder Täter zu machen. Und frag mich jetzt bloss nicht, was ich machen würde, wenn mir ein böser Mensch einen Knüppel auf die Birne hauen würde....LOL.... solche Fragen sind wie gesagt, absolut obsolet geworden, was bedeutet, dass es nichts gibt, was mir meinen Seelenfrieden rauben oder mir meinen Gleichmut nehmen könnte.
Balance ist also erst möglich, wo Gegensätze und Polaritäten transzendiert sind. Balance heißt, dass du weder Höhen noch Tiefen mehr kennst - im vollkommenen Gleichmut bist.
Ich empfehle gerne Bücher, in diesem Falle empfehle ich unbedingt Paul Watzlawik zu lesen und sich ein bisschen mit dem Konstruktivismus zu beschäftigen. DAS ist unbewusste Magie! Der zeigt ohne religiöses Brimborium, auf welche Weise man seine eigene Realität konstruiert. Für mich war Watzlawick zu lesen, Zen zu verstehen.
@all