Der Maya-Kalender ein Countdown?
11.03.2005 um 17:40
Religion an der Schwelle zum neuen Zeitalter
Eine Analyse religiöser und pseudoreligiöser Motivationen
Die gegenwärtige Wendezeit macht in allen Bereichen die Auflösung
starrgewordener Denkmuster notwendig, nicht zuletzt auch im Bereich der
Religionen.
Der Autor Armin Risi, der selbst zwölf Jahre lang als indischer Mönch
gelebt hat, analysiert kritisch die Gefahren und Hoffnungen, die vom
Phänomen "Religion" ausgehen, und kommt zum Schluß: Die Wiederkehr des
kosmischen Bewußtseins erfordert ein neues, universales Religionsverständnis
– und ein waches Unterscheidungsvermögen.
Laut vielen Visionären und Prophezeiungen wird das von ihnen angekündigte "New Age" ein Zeitalter sein, in dem die Menschen wieder in Harmonie mit Gott und Gottes Schöpfungsgesetzen leben werden; die Menschheit werde wieder zum ursprünglichen Gottesbewußtsein, zu einer universalen Religiosität, zurückfinden.
Gegenwärtig ist "Religion" jedoch eines der wirkungsvollsten Machtmittel jener
Mächte, die die Welt beherrschen. An gewissen Orten der Welt werden Massen
und ganze Nationen durch Religionen manipuliert, ähnlich wie an anderen Orten
durch Atheismus und Konsumismus. Das Abdriften der Menschheit in diese
beiden Extreme (in die Ablehnung von Religion oder Verfälschung von Religion)
wurde ebenfalls vorausgesehen, insbesondere von den ältesten diesbezüglichen
Prophezeiungen, die in den altindischen ("vedischen") Schriften zu finden sind.
Aber auch aus dieser Quelle geht hervor, daß das qualvolle dunkle Zeitalter
(Kali-yuga) in ein "goldenes Zeitalter" übergehen wird, und die dann erblühende
universale Religion wird ebenfalls beschrieben.
Im folgenden sollen die Grundzüge dieses prophezeiten neuen Bewußtseins
dargelegt werden, was es auch ermöglicht, gewisse Machtfaktoren der
Gegenwart besser zu verstehen. Auch wenn die Leserinnen und Leser nicht mit
allen Gedankengängen übereinstimmen mögen, lohnt es sich, das besagte Thema einmal aus dieser Perspektive zu betrachten.
Ist alles relativ?
Einer der populärsten Glaubenssätze des modernen Menschen lautet: "Alles ist
relativ." Was richtig für dich ist, muß nicht auch für die anderen richtig sein.
Und was für dich schlecht ist, muß nicht für alle anderen schlecht sein.
Diese beliebte Philosophie ist jedoch mit einer doppelten Problematik verbunden
– mit einer Falle und mit einem Denkfehler!
Wenn alles relativ ist, gibt es keinen allgemein gültigen Maßstab; deshalb kann
diese Situation leicht ausgenützt werden – von wem, ist klar: einmal mehr von
den Mächtigen und Reichen im Hintergrund, die dadurch noch mächtiger und
noch reicher werden. Natürlich gibt es "allgemein" verbindliche Gesetze, doch
wie viele halten sich daran? Die Mächtigen – diejenigen, die die Gesetze
aufstellen – fühlen sich jedenfalls nicht an sie gebunden.
Wenn alles relativ ist, herrscht ein subtiles Faustrecht. Die Allgemeinheit mag
z.B. der Meinung sein, das Verschmutzen der Meere, das Durchführen von
Atomtests und das Abholzen der Regenwälder sei schlecht, doch wenn ein paar
wenige Menschen – die stärker sind als die Allgemeinheit – denken, dies sei gut,
findet diese Umweltzerstörung dennoch statt, trotz des Protestes der
Mehrheit.
Man könnte noch viele andere Beispiele anführen: Kriegsinszenierungen,
Waffenlieferungen, Drogenproduktion, Chemiepropaganda, Dritte-Welt-
Ausbeutung, Verharmlosung der Radioaktivität und Genmanipulation,
Menschenhandel, Tiermißhandlung ... Die Liste ist erschreckend lang. Überall
geht es um das Interesse einiger weniger Leute; deshalb sind diese verborgenen Nutznießer sehr erfreut, wenn die ganze Welt denkt, alles sei relativ. Weil dann sie entscheiden können, was gut und schlecht ist bzw. was geschieht und nicht geschieht.
Die Menschen sind so sehr in das Relative abgeglitten, daß sie nichts anderes
mehr sehen. Wer fragt sich heute, ob es noch etwas anderes gibt als das
Relative? Die meisten Menschen haben sogar eine angeborene oder anerzogene
Abneigung gegen dieses "andere", das hinter oder über dem Relativen ist: das
Absolute.
Das Relative ist immer mit dem Absoluten verbunden (so wie Schatten mit dem
Licht). Die Menschen ziehen es jedoch vor, sich einseitig auf das Relative zu
beschränken und die Frage nach dem Absoluten zu verdrängen. "Denn alles ist
relativ." Und genau hier liegt der bereits angedeutete Denkfehler: Die Aussage
"Alles ist relativ" (= "Es gibt nichts Absolutes") ist nämlich ebenfalls eine
absolute Aussage!
Das Wort absolut hat heute einen sehr üblen Beigeschmack, weil man sogleich an die Absolutheitsansprüche verschiedener Religionen erinnert wird. Deshalb soll hier klar festgehalten werden: Wenn die Aussage "Alles ist relativ" relativiert wird, soll dies nicht irgendwelchen Absolutheitsansprüchen das Tor öffnen. Im Gegenteil, wenn die Menschen verstehen, was die wirkliche Bedeutung von absolut ist, fallen alle Absolutheitsansprüche in sich zusammen.
Atheismus und Fanatismus
Unter den Menschen hat sich ein Phantom eingenistet und konnte größtes Unheil
anrichten: das Phantom der religiösen Absolutheitsansprüche. Wie noch klar
werden wird, kam es nicht zufällig zu dieser Entwicklung.
Dogmatismus und Fanatismus sind die machtvollsten Mittel, um Religion von innen her zu untergraben. Daraus entsteht doppeltes Unheil: Einerseits wird die
Heiligkeit der Religion an sich zerstört, das heißt, Gottes Offenbarung wird
durch die Menschen verfälscht, und andererseits kann die Religion, ist sie einmal verfälscht, als despotisches Machtmittel eingesetzt werden – weil es plötzlich möglich ist, im Namen von "Gott" Feindbilder zu schaffen, blinde Leidenschaft zu schüren und jegliche Brutalität abzusegnen.
Das mag überspitzt klingen, aber übertrieben ist es nicht. Diskrimination,
Inquisition, Kreuzzüge, "heilige" Kriege, Elitestreben, Absolutismus, Diktatur –
wie die Geschichte zeigt und noch zeigen wird, kann im Namen von "Gott" viel
Unglaubliches und Unvorstellbares inszeniert werden.
Die scheinbar entgegengesetzten Behauptungen "Alles ist relativ" und "Wir sind
die einzigen" haben also eine auffällige Gemeinsamkeit: Beides sind
Absolutheitsansprüche! Beides führt zur Verfälschung der Wahrheit und zur
Verführung der Massen, wodurch sie gegen jede höhere Vernunft "immun", d.h.
leicht manipulierbar werden.
Absolut und absolutistisch
Die vedische Definition von "absoluter Wahrheit" vermag all diese Bestrebungen
bereits im Ansatz zu entlarven, denn sie unterscheidet strikt zwischen absolut
und absolutistisch.
Absolut bedeutet "das, was alles Relative miteinschließt". Absolutistisch
bedeutet: "das, was einzig gültig sein will und deshalb alles andere ausschließt".
Das Absolute ist das Allumfassende, das Alles-Vereinende. Das Absolutistische
ist das Alles-Bekämpfende, ist das, was die Menschen und die Religionen spaltet.
Das Absolute ist göttlich. Das Absolutistische ist das Gegenteil von göttlich.
Mit anderen Worten: Atheismus (Relativierung des Absoluten) und
Pseudoreligion (Dogmatismus, Fanatismus) sind nichts anderes als die zwei
Seiten derselben Münze, zwei Tricks der gleichen absolutistischen Mächte.
Absolutistisch und absolut – diese beiden Konzepte mögen manchmal sehr ähnlich erscheinen, doch in Wirklichkeit sind sie grundverschieden.
Nur das wahrhaft Absolute, das Allumfassende, vereinigt alles Relative in sich,
denn es ist die harmonische Einheit hinter der Vielfalt. Dies ist das vedische
Hauptkriterium für die Unterscheidung zwischen absoluter Religion und
absolutistischer Irreligion. Fördert eine Religion die harmonische Einheit oder
die Vertiefung der Gegensätze? (Das Absolutistische, eben weil es nicht absolut
ist, kann nicht alles Relative in sich vereinen und kann sich nur durch das
Niedermachen der "anderen" als absolut aufspielen – was letztlich immer
scheitern muß.)
Yoga und Re-ligio – Jenseits von Atheisumus und Fanatismus
Jede relative Situation in der materiellen Welt bekommt einen göttlichen Sinn
und wird zu einer relativen Wahrheit, wenn sie in Beziehung zum Absoluten, zu
Gott, gesehen wird. Diese Beziehung besteht immer, denn das Relative ist immer mit dem Absoluten verbunden (d.h. vom Absoluten abhängig).
Man kann sogar weitergehen und sagen: Erst in Beziehung zum Absoluten findet
das Relative seinen Sinn.
Die ewige Beziehung zwischen dem Relativen und dem Absoluten wird im Sanskrit
mit einem bekannten Wort umschrieben: Yoga. Wörtlich bedeutet Yoga
"Verbindung". Dieser oft mißverstandene und mißbrauchte Sanskritbegriff
bezieht sich auf die Verbindung zwischen dem Relativen und dem Absoluten, die
Verbindung zwischen dem Individuum und Gott. Im Lateinischen gibt es hierfür
ebenfalls ein bekanntes Wort mit derselben Bedeutung: re-ligio (von religare,
"sich wiederverbinden mit Gott"). Religion und Yoga bedeuten ursprünglich also
dasselbe!
Die Verbindung mit Gott ist nicht etwas Starres oder Dogmatisches, sondern
etwas höchst Individuelles, denn jedes Individuum hat eine einzigartige,
persönliche Beziehung zu Gott (obwohl sich die meisten in der relativen Welt
dessen nicht bewußt sind).
Die universale Religion des neuen Zeitalters wird also kein starres,
absolutistisches Religionssystem sein, sondern ein harmonisches Zusammenleben
von Menschen, die sich gegenseitig mit Respekt und Liebe helfen und fördern.
Deshalb bietet die vedische Offenbarung den verschiedenen Individuen auch
verschiedene Formen von Re-ligio und Yoga an, und jede dieser Formen hat ihre
Berechtigung und ihren Wert. Unheil entsteht dann, wenn jemand die Form, die
er vertritt, plötzlich als einzige Wahrheit herausstellen will.
Erwachen aus der Illusion
Der Mißbrauch der Religion hat dazu geführt, daß sich viele Menschen entweder
von Gott abwenden (d.h. atheistisch werden) oder Gott für ihre absolutistischen
Ziele vereinnahmen (d.h. fanatisch werden).
Auf diese Weise wird das wahre Wesen Gottes durch irdische und außerirdische
Interessen verzerrt, und die Menschen verlieren ihre Verbindung (religio/ yoga)
mit Gott. Die Menschen haben, zum Teil unbewußt, eingewilligt, nicht-göttlichen
Zielsetzungen zu dienen. Welchen Kräften dienen wir in Wirklichkeit durch
unseren Beruf, unsere Zahlungen, unseren Konsum, unsere Freizeit, usw.?
Es ist ein typisches Merkmal des Kali-yugas, insbesondere der Kali-yuga-
Religionen, daß das wahre Wesen Gottes, das absolut ist, durch absolutistische
Auffassungen verhüllt wird.
Erinnern wir uns an die ursprüngliche Bedeutung von absolut: abgeleitet vom
lateinischen Wort absolutum, "ungebunden; losgelöst" (Partizip Perfekt des
Verbes absolvere). Gott als die allumfassende, "absolute" Realität vereint alles
Relative in sich, ohne selber an das Relative gebunden zu sein. So lautet die
vedische Definition Gottes: "Wisse, von allem, was materiell und spirituell ist in
dieser Welt, bin Ich sowohl der Ursprung als auch die Auflösung. Es gibt keine
Wahrheit über Mir. Alles ruht auf Mir wie Perlen auf einer Schnur" (Bhagavadgita
7.6-7).
"Ich bin der Ursprung der spirituellen [absoluten] und der materiellen [relativen]
Welt. Die Weisen, die dies vollkommen erkannt haben, beschäftigen sich mit
Liebe und Hingabe in Meinem Dienst" (Bhagavad-gita 10.8).
Mit anderen Worten: Das Allumfassende (Absolute) ist die Quelle des Relativen
und umfaßt in ihrer reinen, ursprünglichen Form alle Aspekte, die wir in der
relativen Welt vorfinden: Liebe, Bedingungslosigkeit und Individualität
("Unteilbarkeit") der ewigen Seelen – Eigenschaften, die sich in der relativen,
materiellen Welt als Gier, Neid und Ego spiegeln.
In diesem Licht wird auch verständlich, warum es in Gottes Schöpfung das
"Böse" gibt; es ist Teil der materiellen Dualität und existiert nur in der
materiellen Welt.
Zur Dualität der materiellen Welt gehören auch die Einflüsse des Bösen und
Gewaltsamen entsprechend den Gesetzen des Karma. Diese Einflüsse
entsprechen Gottes Gesetzen, aber nicht Gottes Willen. Gott will, daß die
Lebewesen aus ihrer Illusion erwachen und nach dem Verlassen des sterblichen
Körpers (d.h. nach dem Tod) in die spirituelle Welt zurückkehren. Einheit
bedeutet also nicht Einssein (Auflösung der Individualität), sondern Einheit mit
dem Willen Gottes. "Dein Wille geschehe!"
Die materielle Welt: ein Gefängnis für Freiwillige
Die materielle Welt ist wie der Schatten der spirituellen Welt, und jedes
Lebewesen hat die Freiheit zu wählen, wo es sich aufhalten will. Solange wir in
der materiellen Welt leben, erfahren wir immer wieder die Extreme der Dualität
(Freude und Leid, gut und böse, usw.), bis wir erkennen, daß wir als ewige Seele
nicht Teil der Vergänglichkeit sind.
Auch die materielle Welt ist Gottes Schöpfung, denn die Existenz dieser
Schöpfung erlaubt es allen Lebewesen, ihren freien Willen anzuwenden und zu
wählen, wo sie leben wollen: in der spirituellen Welt, in liebender Harmonie mit
dem Ganzen, oder in der materiellen Welt, wo es möglich ist, das eigene Ego im
Zentrum sehen zu wollen. Diese Ego-Zentrik bedeutet, daß die Seelen freiwillig
aus der liebenden Einheit mit Gott heraustreten, was ein Leben in der Dualität
nach sich zieht. Für diese Seelen erschafft Gott (im Sanskrit: Vishnu) die
materielle Welt, denn dies ist der Ort, wo die Illusion der Ego-Zentrik möglich
ist.
Gott vereint in sich das Materielle und das Spirituelle, aber untereinander ist
das Materielle kategorisch vom Spirituellen verschieden. Die Begriffe
"materiell" und "spirituell" beschreiben also zwei ewige Energien, die vom
gleichen Ursprung ausgehen, aber verschiedene Funktionen haben. Alle
Individuen haben die Freiheit, ein materielles oder ein spirituelles Leben zu
wählen. Spirituelles Leben bedeutet, daß man bewußt mit Gott verbunden ist
(yoga). Im materiellen Leben ist man von Gott "befreit", das heißt, man kann sich
in der Illusion wähnen, von Gott unabhängig zu sein.
Aber: Gott ist überall gegenwärtig, müßte also immer und überall zu sehen sein.
Wie ist es dann möglich, das Allgegenwärtige nicht zu sehen? Dadurch, daß wir
wünschen, es nicht zu sehen. Wenn wir Gott nicht mehr sehen wollen, erfüllt
Gott diesen Wunsch – in der materiellen Welt. Denn nur dort ist aufgrund des
Ego-Prinzips Illusion möglich.
Und so finden wir uns freiwillig in einer Welt, in der Geschöpfe leben, die
allesamt Gott mehr oder weniger vergessen haben und alles andere für wichtiger
halten.
Liebe – das Erleben der allumfassenden Einheit
Wenn wir denselben Gedankengang zurückgehen, wird plötzlich klar, wie wir uns
von dieser Illusion befreien können: dadurch, daß man den Einfluß des Ego-
Prinzips überwindet; das geschieht dadurch, daß man nicht mehr sich selbst im
Zentrum sieht, sondern Gott, der sowieso schon das Zentrum ist, und dadurch,
daß man sich wieder bewußt in die spirituelle Realität einfügt – und das ist ein
freiwilliger Akt der Liebe. Gott "muß" man sich freiwillig fügen. Hierin besteht
die Freiheit des Lebewesens. Gott zwingt niemanden, die Unwissenheit
aufzugeben, denn die Unwissenheit kann nur aus freiem Willen aufgegeben
werden. Gott erzwingt diese Freiwilligkeit nicht, denn Freiwilligkeit ist ein
Zeichen von Liebe, und Liebe ist das einzig "herrschende" Prinzip in der
spirituellen Welt.
Sich Gott zu fügen würde also bedeuten, freiwillig das Prinzip der spirituellen
Welt anzunehmen: Gott zu lieben. Und wenn man jemanden liebt, dient man der
geliebten Person, um ihr eine Freude zu bereiten, und nicht, um einen Lohn zu
bekommen. Diese selbstlose oder, genauer gesagt, ego-freie Liebe findet in
Beziehung zu Gott ihre Vollkommenheit. In dieser ewigen Beziehung dient man
und bereitet man Freude, ohne an die eigene Freude zu denken, denn Gott zu
erfreuen ist die höchste Freude. Die Realität dieser Liebe erfährt man, wenn
man von Unwissenheit und falschem Ego frei ist.
Freiwillig wählen gewisse Seelen die materielle Welt (um nicht Gott dienen zu
"müssen"), und freiwillig wählen gewisse Seelen die spirituelle Welt (weil sie Gott
dienen wollen). Diese Verbindung (yoga) mit Gott durch Liebe wird im Sanskrit
bhakti genannt. Bhakti-yoga ist also das Ent-scheidende: die Überwindung der
Scheidung von Gott, die das Lebewesen selbst gewählt hat.
Bhakti bedeutet, daß man sich entscheidet, das natürliche, ursprüngliche Ziel
(Gott) anzustreben und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Nicht mein
Wille geschehe, aber auch nicht kein Wille geschehe, sondern "Dein Wille
geschehe"!
Auf diesem Weg zurück zum Ursprung gibt es zahllose Stufen, selbst wenn bei
einem Großteil der Stufen das Ziel noch nicht klar in Sicht ist.
Das charakteristische Merkmal der prophezeiten universalen Religion des neuen
Zeitalters wird das friedliebende, sich ergänzende Nebeneinander all dieser
verschiedenen Stufen sein. Es wird nicht eine heuchlerische "Alles ist relativ"-
Philosophie sein, aber auch keine absolutistische Massenmanipulation im Stil der
Kali-yuga-Religionen.
Gerade heute, wo bekannt wird, daß in vielen Religionen der Auftrag des
Bekehrens, ja sogar des Hassens und Eroberns aller Andersgläubigen
einprogrammiert ist, wird ersichtlich, wie notwendig ein klares Verständnis von
echter, "absoluter" religio ist: das Verständnis des gemeinsamen Zieles aller
verschiedenen Wege zu Gott. Dadurch wird jeder Absolutheitsanspruch
hinfällig, und die Welt-Religionen müßten ihrer weltlichen Macht entsagen.
Deshalb ist es auffällig, daß sie alle, trotz ihrer unerbittlichen Konkurrenz
untereinander, eine große Gemeinsamkeit haben: Sie alle fürchten sich vor dem
"New Age" und predigen vehement dagegen!
Aus dem vorliegenden Artikel geht hervor, warum. Diese Analyse stützt sich sich
auf älteste Quellen, die zeitlos aktuell sind, weil die Geschichte sich zyklisch
wiederholt.
Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -