Titan: eine zweite Erde?
12.12.2004 um 18:35
dere ist sicher nicht nur aus methan... man muss ja ned grad mit nem flamenwerfer alles abfackeln.
Die wahrheit ist wie ein messer ohne klinge bei dem der griff fehlt.
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Titan: eine zweite Erde?
12.12.2004 um 18:52
zumindest wäre das dann eine Kolonie die niemals nen aufstand machen kann
den im falle eines Aufstand schickt man da einfach ne rakete mit napalm rüber und dann gibts kenntenreaktion ^^
I want to believe
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Titan: eine zweite Erde?
12.12.2004 um 19:24
Auf jeden Fall sind alle Voraussetzungen für (primitives) Leben gegeben. Ethan und Methan soll es halt ziemlich viel geben. RWE will angeblich auch ne Sonde hochschicken ;)*lol*
gruss
happy ;)
«wenn ich aus dem Haus gehe, langweile ich mich» CapaRezza
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Titan: eine zweite Erde?
12.12.2004 um 19:34
Hier ein paar Aufklärungen:
Es wurde lange angenommen, Titan wäre der größte Mond im Sonnensystem, kürzliche Beobachtungen brachten jedoch zum Vorschein, daß seine Atmosphäre so dick und daraus folgend seine Oberfläche geringfügig kleiner als die Ganymeds ist. Titans Durchmesser ist trotzdem größer als der von Merkur und Pluto, und auch seine Masse ist höher als die Plutos.
Eines der Hauptziele der Voyager 1 Mission war die Erforschung Titans. Voyager 1 kam der Oberfläche bis auf 4000 km nahe. Bei diesem Vorbeiflug lernten wir in ein paar Minuten mehr als in den vergangenen 300 Jahren.
Unser Wissen ist trotzdem auf frustrierende Weise unvollständig. Titan ist von einer dicken undurchsichtigen Atmosphäre umgeben; die Oberfläche kann im sichtbaren Licht überhaupt nicht gesehen werden (unten links). (Cassini wird Titans Oberfläche mit Radar kartrographieren wie Magellan schon die Venus.) Alles, was die Voyager Bilder zeigen, sind leichte Farbnuancen zwischen der nördlichen und südlichen Hemisphäre. Einige Oberflächendetails sind im Infrarotbereich mit dem HST erkennbar.
Titan besteht je zur Hälfte aus Wassereis und Gestein. Er ist vermutlich aufgeteilt in verschiedene Schichten mit einem 3400 km starken Gesteinskern, der wiederum von mehreren, aus verschiedenartigen kristallinen Formen von Eis umgebenen Schichten eingefaßt wird. Sein Inneres dürfte immer noch heiß sein. Trotz ähnlicher Zusammensetzung mit Rhea und den anderen Saturn Monden ist Titan dichter, weil aufgrund seiner Größe die Schwerkraft sein Inneres stärker zusammenpreßt.
Allein Titan besitzt von allen Satelliten des Sonnensystems eine nennenswerte Atmosphäre. Auf der Oberfläche ist ihr Druck mehr als 1,5 bar (50% höher als der auf der Erde). Sie ist hauptsächlich aus molekularem Stickstoff (wie bei der Erde) mit nicht mehr als 6% Argon und ein paar Prozent Methan zusammengesetzt. Interessanterweise finden sich auch Spuren von mindestens einem Duzend anderer organischer Verbindungen (z. B. Ethan, Wasserstoffzyanid, Kohlendioxid) und Wasser. Die organischen Verbindungen entstehen aus Methan, welches in der oberen Atmosphäre vorherrscht und vom Sonnenlicht aufgespaltet wird. Das Ergebnis ist vergleichbar zum Smog über großen Städten, aber viel dicker. In vieler Hinsicht sind die Bedingungen ähnlich zu jenen der jungen Erde, als dort das Leben begann.
Die Oberflächentemperatur Titans beträgt ca. 94 K (–167 °C, –290 °F). Bei dieser Temperatur sublimiert Wassereis nicht, weswegen sich ein wenig Wasserdampf in der Atmosphäre befindet. Nichtsdestoweniger laufen anscheinend viele chemische Reaktionen ab; das Endergebnis gleicht weitestgehend einem sehr dicken Smog. (also gibt es schon Raucher dort?)
Es gibt wahrscheinlich zwei Wolkenschichten; in 200 und 300 km Höhe. Andere komplexe, in kleinen Mengen vorkommende Chemikalien müssen für die orange Farbe der Wolken, wie vom Weltraum aus zu sehen, verantwortlich sein.
Es scheint möglich, daß Ethanwolken einen Regen flüssigen Ethans auf die Oberfläche freisetzen, der seinerseits vielleicht ein bis zu 1000m tiefes „Meer“ aus Ethan (oder Ethan/Methan) bildet. Neuere bodengestützte Radarbeobachtungen ziehen dies jedoch in Zweifel.
Neuere Observationen mit dem Hubble Space Telescope zeigen bemerkenswerte Ansichten im nahen Infrarotbereich der Oberfläche Titans (rechts und oben). Voyagers Kamera konnte nicht durch Titans Atmosphäre dringen, aber im nahen Infrarot wird der Schleier transparenter, und es läßt sich auf einen riesigen hellen „Kontinent“ auf der Halbkugel Titans, welche der künftigen Bahn zugeneigt ist, in den HST Aufnahmen schließen. Diese Ergebnisse Hubbles bestätigen nicht das Vorhandensein flüssiger „Meere“, jedoch große dunkle und helle Regionen seiner Oberfläche. Die Landezone der Huygenssonde wurde teilweise durch Untersuchung dieser Bilder ausgewählt. Sie wird „küstennah“ neben dem größten „Kontinent“ bei 18.1° Nord, 208.7° Länge liegen.
Noch mehr dazu: http://www.heise.de/bin/tp/issue/r4/dl-artikel2.cgi?artikelnr=15798&mode=html&x=22&y=9
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Titan: eine zweite Erde?
13.12.2004 um 23:04
....ach ich Idiot, hier noch der Text dazu:
As Cassini scientists work to understand the newly-exposed surface of
Saturn's largest moon, Titan, they have foundan interesting arrowhead-shaped
feature, shown in the center of this synthetic aperture radar image.
The feature is approximately 30 kilometers (19 miles) across, and it is formed
from two straight lines that intersect. Looking more closely, one can
distinguish other linear features that seem to follow the left side of the "arrow"
and perhaps interact in some way with a dark spot. Straight lines may
represent fractures or faults in the icy crust, or they may form from material
that has flowed or has been shaped by wind, either recently or in the distant
past.
The area shown is about 115 kilometers (71 miles) wide and 170 kilometers
(106 miles) high and is located near 52 degrees north latitude and 73 degrees
west longitude. This radar image is part of a larger strip of data acquired on
Oct. 26, 2004, as Cassini passed Titan at a distance of1,200 kilometers (746
miles).
The Cassini-Huygens mission is a cooperative project of NASA, the European
Space Agency and the Italian Space Agency. The Jet Propulsion Laboratory, a
division of the California Institute of Technology in Pasadena, manages the
Cassini-Huygens mission for NASA's Science Mission Directorate,
Washington, D.C. The radar instrument team is based at JPL, working with
team members from the United States and several European countries. In
particular, the radar antenna assembly was a contribution of the Italian Space
Agency.
For more information about the Cassini-Huygens mission, visit http://
saturn.jpl.nasa.gov .
Credit: NASA/JPL
...leben heisst lieben!
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Titan: eine zweite Erde?
14.12.2004 um 23:45
Das wird ja immer interessanter.
Gibt es Leben auf dem Titan? Organische Materie existiert wahrscheinlich! Pflanzen? Krimi pur.
Weitere Rätsel um Saturnmond Titan
In etwas mehr als zwei Monaten soll der Titanlander Huygens auf dem geheimnisumwitterten Saturntrabanten landen. Ein naher Vorüberflug von Cassini an Titan vor einigen Tagen war daher von besonderem Interesse. Eine erste Analyse der Daten verwirrt die Forscher allerdings erneut: Sind manche Theorien über die Titanatmosphäre vielleicht falsch?
Radarbild der Oberfläche des Saturnmondes Titan. Die Daten wurden beim Vorüberflug am 26. Oktober aus einer Entfernung von 1.600 Kilometern gewonnen. Foto: NASA / JPL [Großansicht]
Die Auswertung der beim Vorbeiflug der Raumsonde Cassini am Saturnmond Titan gesammelten Daten liefert den Forschern immer neue Rätsel. Eine erste Radarkarte von der Oberfläche zeigt möglicherweise Seen aus Methan - aber auch rätselhafte helle Linien. Und eine Analyse der Wolken über dem Südpol des Mondes zeigt, dass sie entgegen den Erwartungen der Wissenschaftler nicht aus Methan, sondern aus größeren Partikeln bestehen müssen.
"Ich kann es nicht glauben", erklärt NASA-Forscher Chris McKay verblüfft. "Wenn diese Wolken nicht aus Methan bestehen, dann sind viele der Dinge falsch, die wir über Titan geglaubt haben. Unsere ganze Erklärung, warum es diese Wolken gibt, ist falsch." Vielleicht bestehen die Wolken aus organischen Substanzen, spekuliert McKay. Aber es gibt weder eine Erklärung dafür, wie diese größeren Partikel in die obere Atmosphäre des Saturnmondes aufsteigen können, noch, warum sich diese Wolken ausgerechnet über dem Südpol des Himmelskörpers bilden.
Cassini hat bei ihrem Vorbeiflug am 26. Oktober auch einen 150 mal 250 Kilometer großen Streifen der Titanoberfläche mit einem Radargerät abgetastet. Auf dem Radarbild zeigen sich helle und dunkle Regionen. Bei den dunklen Gebieten könnte es sich nach Ansicht der Forscher um Seen aus Methan und Ethan handeln, da Flüssigkeiten Radarstrahlen weniger gut reflektieren. Keine Erklärung haben die Wissenschaftler bislang für lang gestreckte helle Linien, die sich oftmals durch die dunkleren Zonen hindurch ziehen.
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