Wir sind kurz vor dem Kontakt!
03.10.2015 um 14:06
Wir machen immer den Fehler von uns auf andere zu schließen und interpretieren daher die Welt und mit ihr das Universum und potenzielle andere Zivilisationen anthropozentrisch. Das geht auch gar nicht anders, weil wir die Welt stets mit eigenen Augen sehen, und da wir überleben müssen, stets im individuellen Interesse handeln. Solange es den Menschen gibt, wird er auch ein Egoist sein; jedes Lebewesen, auch Tiere sind Egoisten, einfach aufgrund des Lebenserhaltungsprinzips.
Ich glaube zwar nicht an außerirdisches höheres Leben, aber selbst mal angenommen es gäbe intelligente Zivilisationen da draußen, wäre die Frage, ob sie überhaupt ein Interesse daran haben, die Galaxie zu besiedeln, denn das setzt stets Überpopulation der eigenen Bevölkerung voraus. Die andere Frage wäre, ob sie von anderen Planeten Rohstoffe udgl. brauchen.
Sollte es mehrere Zivilisationen geben, die teilweise auch schon in Kontakt zu einander getreten sind, dürften sie sich wohl auf ein Regelwerk verständigt haben, das Krieg, Imperialismus und Ausbeutung anderer ausschließt, denn wenn sie dermaßen hoch entwickelt sind, dass sie Raumfahrt betreiben, die diesen Namen auch verdient, müssen sie im Vergleich zu uns schon uralte Zivilisationen sein, die ihre Kinderstube, in denen es oft um Krieg und Eroberungen geht, längst hinter sich gelassen haben. Ich glaube man entwickelt sich von einer Zivilisation so wie unserer zu einer Hochzivilisation erst, wenn man sämtliche Aktiivitäten, die das Überleben und das Wohl der eigenen Spezies ebenso wie aller anderen gefährden, überwunden hat. Wenn es also irgendwo so etwas UWO (United Worlds Organisation) geben sollte, dann gehören dazu ohnehin nur solche Zivilisationen, die den Sprung zur Hochzivilisation erfolgreich bewältigt haben.
Daher werden sie wohl auch erst dann Kontakt zu uns aufnehmen, wenn sie wissen, dass wir unsere eigenen Probleme gelöst und es zu einer Hochzivilisation gebracht haben. Bis dahin würde es reichen, uns locker zu beobachten, d.h. alle paar 100 Jahre mal kurz vorbeizuschauen und uns per Satellit durchzuchecken. Sollten also irgendwelche dieser UFOs außerirdisch sein, dürften sie mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit künstliche Intelligenzen sein, also keine natürlichen Lebewesen. Schon allein deshalb halte ich die ganze Roswell Story für Mumpitz, aber damals konnte man den Leuten so eine Geschichte wohl noch verkaufen.
Vor allem aber glaube ich, dass sämtliche Raumfahrt hochzivilisierter Spezies allein prophylaktischen Charakter hat, um kriegerische Gefahr für die eigene Zivilisation prophylaktisch abzuwehren, denn es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass eine Nicht-Hochzivilisation durch Zufall eine Technologie entwickelt, die ihr Raumfahrt zu anderen Sternen erlaubt, und die daher nicht ganz uneigennützig versucht, sich grenzenlios auszubreiten. Hochzivilisationen achten aber darauf, die demoskopische Entwicklung konstant zu halten, sich also nicht unkontrolliert so wie heute die Entwicklungsländer zu vermehren und haben es daher nicht nötig und auch nicht den Wunsch zu expandieren.
Vor allem weil interstellare Raumfahrt dermaßen potente Energien benötigt, dass man wohl nicht umhin kann, andere Sonnen, nämlich die unbesiedelter Sternsysteme, anzuzapfen. Bei Zivilisationen, die den demografischen Faktor konstant halten können, und dazu zählen alle Hochzivilisationen, ist Raumfahrt ein überflüssiger, extrem teurer und umweltzerstörender Prozess, auf den herzlich gern, so weit wie möglich, verzichtet werden dürfte.
Aus diesen Gründen halte ich einen "Kontakt" für die nächsten Jahrhunderte für völlig ausgeschlossen. Zunächst müssen wir es erst mal schaffen, uns zu einer Hochzivilisation zu entwickeln. Das heißt nicht, dass sie uns nicht genau beobachten. Aber immer nur vorausgesetzt, dass es außerirdisches intelligentes Leben gibt, was ich persönlich eher bezweifle. Warum, habe ich weiter oben geschrieben (der längere Post mit den Zitaten von Pertti zu diesem Komplex).