perttivalkonen
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
anwesend
dabei seit 2012
dabei seit 2012
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Erich von Däniken
04.01.2013 um 20:54Die wissenschaftliche Erforschung der Vergangenheit wird hier ja von einigen regelmäßig als ein Roulettespiel betrachtet, so als ob quasi "alles möglich" sei, sobald etwas nicht vollständig erforscht ist, am besten mit Zeitmaschine und laufender Kamera. Das kommt der Realität jedoch nicht nahe. Für die diversen Kulturen der Welt und die verschiedenen Epochen gibt es zahlreiche archäologische Fakten. Gewiß, sie decken vieles nicht ab und dennoch berichten sie auch über die Dinge, die nicht mit archäologischen Funden bezeugt sind.
Ein erstes Beispiel: Wo man Fauskeile ausgräbt, wird man keine Handys finden. Will sagen, daß Fundstücke einer Kultur durchaus etwas über das technologische Level der betreffenden Kultur aussagen. Wo Holzkarren ausgegraben werden, gibt es keine Autos. Stimmt so nicht, auch heute noch gibt es Holzkarren. Freilich werden auch die allermeisten Holzkarren aus industriell gefertigten Holzbohlen gebaut, und dann werden sie mit Edelstahlschrauben verschraubt, sodaß man an diversen Details dann doch sehen kann, daß dieser Hoilzkarren kein steinzeitliches oder vorindustrielles Objekt ist, sondern was Neuzeitliches. Es kann natürlich auch sein, daß der eine oder andere Holzkarren komplett grob handgefertigt wurde und an keinem Detail nach Hochtechnologie aussieht. Aber daß dieser eine dann genau der ist, ist schon mal recht unwahrscheinlich. Und vor allem erschließt man das technologische Level einer Kultur nicht aus einem einzigen Fundstück, sondern berücksichtigt sämtliche Fundstücke der betreffenden Kultur. Und am Durchschnitt der Gesamtfundsituation kann man dann ziemlich genau das Level der Kultur bestimmen. Und dann eben auch abschätzen, welche technologischen Möglichkeiten dieser Kultur noch nicht zur Verfügung standen.
Ein anderes Beispiel: Der Mechanismus von Antikythera war seiner Zeit weit voraus, solche mechanischen Apparate gab es erst viel später wieder. War er also ein Out-of-Place-Artefakt? Nein. Zahnräder gab es bereits zu der damaligen Zeit. Und sie wurden genau wie im Antikythera-"Computer" eingesetzt, zur Definierung exakt gleicher wiederkehrender Einheiten und der Umsetzung von einem Maß in ein anderes. Man setzte eine Art Zahnrad an einem Wagen ein, welches bei einer vollen Umdrehung des Wagenrades mithilfe eines daran befestigten Stabes das Zahnrad um einen Zahn weiterzudrehen. War das Zahnrad dann einmal um sich selbst herum gedreht, hatte der Wagen eine ganz genau definierte Strecke zurückgelegt. Ein Stadion etwa. Die Zahl der kompletten Zahnradumdrehungen verriet einem dann, wie weit entfernt eine bestimmte Ortschaft von der nächsten lag. Zwar war dies noch ein recht simpler Mechanismus, nicht zu vergleichen mit den zahlreichen Zahnrädern des Antikythera-Objektes. Aber es zeigt, daß der dem "Computer" zugrundeliegende Mechanismus samt den Bauelementen längst bekannt und genutzt wurde.
Ein drittes Beispiel, der Kulturkontakt: Ob ein nordamerikanisches Indianerlager schon Kontakt zum Weißen Mann hatte, er also bereits in ihr Gebiet gekommen ist, sieht man daran, obs hier Glasperlen, Feuerwasser und den Donnerstock gibt. Ob eine Kultur Kontakte mit ner anderen Kultur hatte, besonders, wenn letztere eine Kultur mit mehr Innovationen war, kann man archäologisch durch die Funde erkennen. Irgendwann gab es im östlichen Mittelmeerraum ("Kanaan") neben der einheimischen Keramik auch Funde von Krügen minoischer Formgebung und Ornamentik, sowohl Importware als auch solche, die mit einheimischen Techniken und in anderer Qualität vor Ort "nachgebaut" wurden. Klar, daß hier also ein Kulturkontakt stattgefunden hatte. Gelegentlich wurden dabei auch neue Fertigungstechniken eingeführt; etwa daß ein Krug im Querschnitt plötzlich rund war und auf der Oberfläche weniger Dellen und Fingerabdrücke zu finden waren, dafür rundumlaufende horizontale Arbeitsspuren aufwies: die Drehscheibe wurde eingeführt. Kulturkontakte zeichnen sich selten nur durch einen einzigen Import von Technologie oder Formgebung aus; in der Regel sind es viele solcher Innovationen. Dabei kann allerdings selbst eine Vielzahl ungefähr zeitgleicher technologischer Innovationen noch immer das Ergebnis eines eigenständigen kulturellen Fortschrittes sein, so lange die Krüge noch immer mit der alten, eigenen Ornamentik verziert werden bzw. es nur allmähliche Veränderungen dieses "Kolorits" gibt. Plötzlich auftretende neue Ornamentik auf Krügen hingegen, die sich nicht allmählich aus den Vorformen herausentwickeln, diese zeigen an, daß hier einn Einfluß von außen stattgefunden hat, und daß dieser dann auch zumindest mitverantwortlich ist für die zeitgleich aufgetretenen technologischen Neuerungen.
Ob eine Kultur, von der wir zahlreiche archäologische Fundstücke besitzen, einen Kulturkontakt hatte mit einer höherstehenden Kultur, das können wir durchaus erkennen. Nicht an plötzlich dastehenden Pyramiden, sondern an Tonscherben, mal verkürzt gesagt. Erst wenn letztere den Kulturkontakt bestätigen, können wir dann darüber nachdenkien, ob auch die Pyramiden als Ergebnis des Kulturkontaktes aufgekommen sind. Wo aber nicht: Eigenleistung. Und? Hat in der Präastronautik/Paläoseti schon mal einer nach Indizien für Kulturkontakt zur Zeit von H-Block, Zyklopenmauer, Pyramidenbau und Geoglyphe nachgeforscht? Man muß ja nicht selber überall hinfahren und vor Ort forschen. Für alle diese Kulturen, die in der PS so beliebt sind, gibt es wissenschaftliche Grabungs- und Oberflächensurvey-Berichte sowie Gesamtdarstellungen der Entwicklung und Veränderung einer Kultur. Ist dort die Rede von kulturellen Fremdeinflüssen, dann hätte man ja was. Fehlen aber solche Indizien für Kulturkontakt, isses Essig damit, Aliens verantwortlich zu machen.
Ein "niemand war schließlich dabei" und "die Forscher wissen ja nicht alles" ist kein Kaninchen-ausm-Hut für die Thesen der PS. Trotz aller archäologischen Lückenhaftigkeit können wir Kulturkontakte erkennen.
Pertti
Ein erstes Beispiel: Wo man Fauskeile ausgräbt, wird man keine Handys finden. Will sagen, daß Fundstücke einer Kultur durchaus etwas über das technologische Level der betreffenden Kultur aussagen. Wo Holzkarren ausgegraben werden, gibt es keine Autos. Stimmt so nicht, auch heute noch gibt es Holzkarren. Freilich werden auch die allermeisten Holzkarren aus industriell gefertigten Holzbohlen gebaut, und dann werden sie mit Edelstahlschrauben verschraubt, sodaß man an diversen Details dann doch sehen kann, daß dieser Hoilzkarren kein steinzeitliches oder vorindustrielles Objekt ist, sondern was Neuzeitliches. Es kann natürlich auch sein, daß der eine oder andere Holzkarren komplett grob handgefertigt wurde und an keinem Detail nach Hochtechnologie aussieht. Aber daß dieser eine dann genau der ist, ist schon mal recht unwahrscheinlich. Und vor allem erschließt man das technologische Level einer Kultur nicht aus einem einzigen Fundstück, sondern berücksichtigt sämtliche Fundstücke der betreffenden Kultur. Und am Durchschnitt der Gesamtfundsituation kann man dann ziemlich genau das Level der Kultur bestimmen. Und dann eben auch abschätzen, welche technologischen Möglichkeiten dieser Kultur noch nicht zur Verfügung standen.
Ein anderes Beispiel: Der Mechanismus von Antikythera war seiner Zeit weit voraus, solche mechanischen Apparate gab es erst viel später wieder. War er also ein Out-of-Place-Artefakt? Nein. Zahnräder gab es bereits zu der damaligen Zeit. Und sie wurden genau wie im Antikythera-"Computer" eingesetzt, zur Definierung exakt gleicher wiederkehrender Einheiten und der Umsetzung von einem Maß in ein anderes. Man setzte eine Art Zahnrad an einem Wagen ein, welches bei einer vollen Umdrehung des Wagenrades mithilfe eines daran befestigten Stabes das Zahnrad um einen Zahn weiterzudrehen. War das Zahnrad dann einmal um sich selbst herum gedreht, hatte der Wagen eine ganz genau definierte Strecke zurückgelegt. Ein Stadion etwa. Die Zahl der kompletten Zahnradumdrehungen verriet einem dann, wie weit entfernt eine bestimmte Ortschaft von der nächsten lag. Zwar war dies noch ein recht simpler Mechanismus, nicht zu vergleichen mit den zahlreichen Zahnrädern des Antikythera-Objektes. Aber es zeigt, daß der dem "Computer" zugrundeliegende Mechanismus samt den Bauelementen längst bekannt und genutzt wurde.
Ein drittes Beispiel, der Kulturkontakt: Ob ein nordamerikanisches Indianerlager schon Kontakt zum Weißen Mann hatte, er also bereits in ihr Gebiet gekommen ist, sieht man daran, obs hier Glasperlen, Feuerwasser und den Donnerstock gibt. Ob eine Kultur Kontakte mit ner anderen Kultur hatte, besonders, wenn letztere eine Kultur mit mehr Innovationen war, kann man archäologisch durch die Funde erkennen. Irgendwann gab es im östlichen Mittelmeerraum ("Kanaan") neben der einheimischen Keramik auch Funde von Krügen minoischer Formgebung und Ornamentik, sowohl Importware als auch solche, die mit einheimischen Techniken und in anderer Qualität vor Ort "nachgebaut" wurden. Klar, daß hier also ein Kulturkontakt stattgefunden hatte. Gelegentlich wurden dabei auch neue Fertigungstechniken eingeführt; etwa daß ein Krug im Querschnitt plötzlich rund war und auf der Oberfläche weniger Dellen und Fingerabdrücke zu finden waren, dafür rundumlaufende horizontale Arbeitsspuren aufwies: die Drehscheibe wurde eingeführt. Kulturkontakte zeichnen sich selten nur durch einen einzigen Import von Technologie oder Formgebung aus; in der Regel sind es viele solcher Innovationen. Dabei kann allerdings selbst eine Vielzahl ungefähr zeitgleicher technologischer Innovationen noch immer das Ergebnis eines eigenständigen kulturellen Fortschrittes sein, so lange die Krüge noch immer mit der alten, eigenen Ornamentik verziert werden bzw. es nur allmähliche Veränderungen dieses "Kolorits" gibt. Plötzlich auftretende neue Ornamentik auf Krügen hingegen, die sich nicht allmählich aus den Vorformen herausentwickeln, diese zeigen an, daß hier einn Einfluß von außen stattgefunden hat, und daß dieser dann auch zumindest mitverantwortlich ist für die zeitgleich aufgetretenen technologischen Neuerungen.
Ob eine Kultur, von der wir zahlreiche archäologische Fundstücke besitzen, einen Kulturkontakt hatte mit einer höherstehenden Kultur, das können wir durchaus erkennen. Nicht an plötzlich dastehenden Pyramiden, sondern an Tonscherben, mal verkürzt gesagt. Erst wenn letztere den Kulturkontakt bestätigen, können wir dann darüber nachdenkien, ob auch die Pyramiden als Ergebnis des Kulturkontaktes aufgekommen sind. Wo aber nicht: Eigenleistung. Und? Hat in der Präastronautik/Paläoseti schon mal einer nach Indizien für Kulturkontakt zur Zeit von H-Block, Zyklopenmauer, Pyramidenbau und Geoglyphe nachgeforscht? Man muß ja nicht selber überall hinfahren und vor Ort forschen. Für alle diese Kulturen, die in der PS so beliebt sind, gibt es wissenschaftliche Grabungs- und Oberflächensurvey-Berichte sowie Gesamtdarstellungen der Entwicklung und Veränderung einer Kultur. Ist dort die Rede von kulturellen Fremdeinflüssen, dann hätte man ja was. Fehlen aber solche Indizien für Kulturkontakt, isses Essig damit, Aliens verantwortlich zu machen.
Ein "niemand war schließlich dabei" und "die Forscher wissen ja nicht alles" ist kein Kaninchen-ausm-Hut für die Thesen der PS. Trotz aller archäologischen Lückenhaftigkeit können wir Kulturkontakte erkennen.
Pertti