NASA-Astronaut Ed Mitchell bestätigt Roswell-Absturz
08.08.2008 um 09:46
wurde auch nur der 50. Jahrestag 1997 ganz groß gefeiert, während damals im Jahre 1972 in Roswell kein Mensch daran dachte den ebenso jubiläumswürdigen 25. Jahrestag zu feiern. Als das Wiedergeburts-Datum des sogenannte Roswell-Zwischenfalls gilt der 21. Februar 1978. Damals trat der kanadische UFO-Forscher Stanton T. Friedman in Baton Rouge, Louisiana, in einer TV-Talkshow über UFOs auf. Bei dieser Fernsehstation arbeite ein Freund des 1947 beteiligten Zeugen Major Jesse Marcel. Er erzählte Friedman von Marcel, worauf Friedman am nächsten Tag bei Marcel anrief. Erstaunlicherweise konnte sich Marcel bei diesem Telefonat aber weder an das genaue Jahr erinnern, noch hatte Marcel irgendwelche Zeitungsausschnitte, Unterlagen oder Notizen darüber gesammelt. Wie Friedman später auch eingestand, war es für ihn "sehr schwierig sich von Marcels Geschichte zu begeistern".
Im Laufe der darauffolgenden Jahre nahmen sich nun unzählige UFO-Forscher dieses Themas an und traten mit immer neuen Berichten, Büchern und "Zeugen" an die Öffentlichkeit. Dabei gab es auch manche Kuriosität. So wollen z.B. die beiden Autoren Randle und Schmitt den Zeugen Edward M. Sager im August 1990 telefonisch gesprochen haben - obwohl der Mann schon 1951 verstarb. Aber nicht nur das. Es wurde gelogen, geschwindelt und manipuliert, so dass man sich als Fan des Roswell-Absturzes so richtig verschaukelt vorkommen musste.
So wurden z.B. in einem Roswell-Buch von "Deutschlands größter Ufologe" (Eigenwerbung) im Jahre 1996 eine eidesstattliche Versicherung eines Firsthand Zeugen eigenmächtig in die wörtliche Rede umgebastelt und dazu noch völlig ungeniert den Namen einer Person darin eingefügt, der im Original überhaupt nicht erwähnt wird. (siehe hierzu: Uli Thieme "Neue UFO-Desinformation" in CENAP-REPORT Nr. 238, 1/97)
Wann und Wer hat die Trümmer tatsächlich gefunden?
Schon beim Datum, an welchem Tag der Rancher Mac Brazel die Trümmer gefunden hat, herrscht keine definitive Klarheit, da die Originalquellen von 1947 die Daten "14. Juni 1947" und "vor ein paar Tagen" fast gleichwertig erwähnen. Allerdings sprechen drei wichtige Faktoren für den 14. Juni 1947 als den exakten Absturztag. Zum einen benennt der Hauptzeuge und Trümmerfinder Mac Brazel bei seinen Interviews mit AP-Reporter Jason Kellahin dieses Datum selbst. Zum anderen wird der zuerst kontaktierte Sheriff Wilcox zitiert, dass Brazel die Trümmer "vor etwa drei Wochen" aufgefunden hatte. Und zum Dritten erklärt ein weiterer Hauptzeuge, Major Jesse Marcel, dass der Absturz sich laut Mac Brazel "mehrere Tage" vor dem 5. Juli ereignet hatte.
Definitiv falsch ist auf jeden Fall der 4. Juli 1947, der bis heute in der UFO-Szene immer noch als das Roswell-Crash-Datum bezeichnet wird. In den Originaltexten von 1947 wird dieses Datum nirgends erwähnt oder gar bestätigt. Und so wurde peinlicherweise der 50. Jahrestag an einem völlig falschen Datum gefeiert.
Die abgestürzten Trümmer hat dann entweder Mac Brazel am 14. Juni 1947 allein oder, wie in den damaligen Zeitungen von 1947 berichtet in Begleitung seines jüngsten Sohnes Vernon entdeckt. Sicher ist, dass die beiden jüngsten Kinder die Trümmerteile später dann mit eingesammelt haben. Und mit ziemlicher Sicherheit kann heute behauptet werden, dass der von dubiosen UFO-Forschern oft erwähnte Nachbarsohn "Dee" Proctor damals nicht mit dabei war. Denn die einzige Quelle dieses Gerüchtes, seine Mutter Loretta Proctor, gibt selbst zu, dass sie nur "denkt", dass er dabeigewesen wäre!
Auch das Datum, wann der Rancher Mac Brazel die Bruchstücke in Roswell gemeldet hat, ist umstritten. Tatsache ist allerdings, dass in der Presse von 1947 überwiegend der "Montag" als jener Tag angegeben wird, an dem Rancher Mac Brazel nach Roswell kam, um dort seinen Fund Sheriff Wilcox (Bild) zu melden. Aus diesen Zeitdokumenten wird eindeutig ersichtlich, dass drei der wichtigsten Firsthand Zeugen - Mac Brazel, Jesse Marcel und Sheriff Wilcox alle den Montag als den Tag angeben, an dem Mac Brazel nach Roswell kam, um dort von den Trümmern zu berichten. Außerdem wollte sich Brazel bei dieser Gelegenheit in Roswell geschäftlich betätigen, was er nur an einem verkaufsoffenen Werktag hätte tun können, und ferner bestätigte Walter Haut, der damals die Presseerklärung veröffentlicht hatte, dass sich auf dem Militärflugplatz an jenem Wochende nichts Ungewöhnliches zugetragen hatte. Deshalb ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit der Montag, der 7. Juli 1947 tatsächlich das Datum, an dem das Militär zum ersten Mal von Brazel‘s "Fliegender Scheibe" erfuhr.
Hatte Mac Brazel die Trümmer überhaupt dabei?
Ob Mac Brazel, als er am 7. Juli 1947 nach Roswell kam, um seinen Fund zu melden, auch Teile des abgestürzten Objekts mitgebracht hat, muss ernsthaft angezweifelt werden. Denn gleich drei Aussagen sprechen eindeutig gegen diese Annahme.
Erstens wird in der allerersten, völlig unzensierten schriftlichen Quelle, der United Press Association Fernschreiber Übermittlung vom 8. Juli 1947 um 15:42 berichtet: "Brizell [sic] brachte das Objekt nicht in das Büro des Sheriffs, sondern fuhr lediglich die 75 Meilen [120 km] von der Ranch nach Roswell, um seinen Fund zu melden."
Zweitens hat der zuerst aufgesuchte Sheriff Wilcox die Trümmerteile offensichtlich gar nicht selbst gesehen, da er stets nur Mac Brazel zitiert, der ihm wiederum die Trümmerstücke beschrieb. Wilcox hat 1947 nie eine eigene Aussage, Angabe oder eine eigene Beschreibung zu den Trümmern gemacht.
Und Drittens erzählte Bill Brazel, der älteste Sohn von Mac Brazel, gegenüber den Autoren Randle/Schmitt Ende 1988: "Später ging er [Vater] nach Roswell. Er transportierte es nicht dort hinunter, weil die Luftwaffe herauf kam und es mitnahm".
Die bislang gängige Annahme, dass die Presseerklärung der Militärs durch ihren Pressesprecher Walter Haut: "RAAF erbeutet Fliegende Untertasse..." in schriftlicher Form geschah, ist aufgrund der damaligen Dokumente und mangels fehlender Kopien nicht zu bestätigen. So ist etwa dem bereits erwähnten allerersten, schriftlichen Dokument, der UPA-Fernschreibermeldung vom 8. Juli 1947 zu entnehmen: "Armee gab mündliche Bekanntmachung. Kein Text." Auch die letzten Interviewaussagen des Hauptzeugen Major Jesse Marcel deuten darauf hin, dass Walter Haut die Zeitungen und Rundfunkstationen nur telefonisch über das Ereignis unterrichtet hat. Für eine telefonische, sprich mündliche Presseerklärung spricht auch noch ein anderer Faktor. In den ersten Fernschreiber- und Zeitungsmeldungen wimmelt es von falschen Namensangaben. So wurde etwa Sheriff Wilcox als "Wilson", Mac Brazel als "Brizell" oder Walter Haut fälschlich als "Warren Haught" benannt. Dies deutet auf sprachliche Missverständnisse hin, die es bei einer schriftlichen Textvorlage wohl kaum gegeben hätte!
Auch erwähnen die Zeitungen von 1947 (mit Ausnahme des Las Vegas Review-Journal) nichts darüber, dass Walter Haut (Bild) im Namen von Blanchard gehandelt hat. Vielmehr wird, wie der Roswell Daily Record in seinem ersten Artikel berichtet, das Nachrichtenbüro von Jesse Marcel als die Quelle der "Untertassen"- Information genannt und nicht die Kommandantur von Oberst William Blanchard. Völlig haltlos ist die häufig veröffentlichte Behauptung, Oberst Blanchard hätte Walter Haut die Presseerklärung "diktiert". Dies kann durch die Dokumente von 1947 nicht nachgewiesen werden und wird von Walter Haut selbst auch nicht bestätigt.
Gab es noch andere Absturzstellen?
Außer der Geschichte von Barney Barnett, der bei Socorro auf den Plains of San Agustin ein abgestürztes außerirdisches Raumschiff gesehen haben will, und dessen Geschichte schon lange als "reine Story" aufgeklärt gilt, sind alle anderen Absturzorte, drei an der Zahl, auf nur zwei "Zeugen" zurückzuführen. Nämlich Frank Kaufmann (alias Joseph Osborne, alias Steve MacKenzie, alias Mr. X) und Jim Ragsdale. Beide sind nachweislich Märchenerzähler. Jim Ragsdale, der 1995 starb, hat nicht nur zwei völlig unterschiedliche Aussagen und Absturzstellen geschworen, sondern sich sogar schriftlich seine letztgenannte Absturzstelle als "Die Jim Ragsdale Ereignis- und Absturzstelle" bestätigen lassen. Diese garantierte ihm - und nach seinem Tod seiner Tochter Judy Lott - von der Vermarktung dieser Absturzstelle 25 0es Brutto-Betrages. Ursache seiner "Absturzort-Verlegung" war die Weigerung des Besitzers der Corn-Ranch, Hub Corn, das Land der "ersten Absturzstelle" zu verpachten. Keiner der Firsthand Zeugen, sowohl noch lebende, als auch bereits verstorbene, hat jemals eine andere Absturzstelle, als die auf der Brazel/Forster-Ranch erwähnt. Es gibt definitiv keine Beweise für eine zweite, dritte oder sonstige Absturzstelle.
Gab es tote oder lebende Aliens?
In der gängigen Roswell-Literatur wird z.B. immer wieder gerne behauptet, dass der Trümmerfinder und Kronzeuge Mac Brazel angeblich zu Frank Joyce, dem damaligen Radiosprecher von Sender KGFL, wörtlich gesagt haben soll: "Frank, Du weißt, wie sie von kleinen grünen Männchen sprechen ? ... Sie waren nicht grün." Aber hat Mac Brazel diesen Ausspruch über die "kleinen, grünen Männchen" überhaupt verlauten lassen? Nein, denn Frank Joyce hatte diese Worte von jemanden ganz anderem gehört, nämlich von Walter E. Whitmore. Dieser erzählte Joyce von verrückten Geschichten mit kleinen, grünen Männchen und der Schelm Frank Joyce legte später dann kurzerhand diesen Ausspruch in den Mund von Rancher Mac Brazel.
Ein weiterer "Hauptzeuge" ist der ehemalige Leichenbestatter Glenn Dennis. Dieser ist wiederum ein langjähriger Freund von Ex-Pressesprecher Walter Haut. Aber Dennis hatte Haut bis zum Jahre 1989 nie etwas über diese außerirdischen Leichen erzählt. Glenn Dennis Story basiert auf den angeblichen Schilderungen einer Militärkrankenschwester namens Naomi Maria Selff, die im Sommer 1947 im Krankenhaus des Roswell-Armee-Flugplatz außerirdische Leichen gesehen haben will. Allerdings haben militärische und private Ermittler alle Unterlagen des Krankenhauses aufgefunden. So auch die gesamten Morgenberichte und andere Personal-Dokumente von 1947, die aufzeigen, wer wann wo Dienst gehabt hat usw. Sie haben auch alle Krankenschwestern identifiziert, die dem Stützpunkt 1947 zugeteilt waren und wann sie zugeteilt und versetzt wurden, doch Glenn Dennis Krankenschwesterwird darin nicht aufgelistet. Es ist eindeutig bewiesen, dass es die Krankenschwester, auf die sich der "Zeuge" Glenn Dennis bezieht, nicht existiert. Sie ist nur ein Produkt seiner Phantasie.
Die "Zeugen" Kaufmann (alias Osborne/MacKenzie/Mr.X) und Ragsdale, die ebenfalls von abgestürzten Roswell-Aliens berichten, können für ihre Angaben nicht nur keinerlei Beweise vorlegen, sondern haben, wie in der Dokumentation aufgezeigt wird, nachweislich Märchengeschichten fabriziert und stellenweise sogar gelogen. Die restlichen Secondhand Zeugen können nur vom Hörensagen Geschichten weitererzählen, aber auch hierzu keinerlei Beweise vorlegen. Somit muss die Frage, ob es nun außerirdische Leichen gab, mit einem klaren Nein beantwortet werden, da keiner der historisch belegbaren Firsthand Zeugen jemals Außerirdische oder Leichen Außerirdischer gesehen, oder diese erwähnt hat. Diese Märchen erschienen erst ab 1980, bzw 1991 auf dem Büchermarkt oder im TV. Die "Außerirdischen von Roswell" sind eindeutig eine Erfindung und haben mit der Realität und den Ereignissen vom Juli 1947 nichts zu tun.
Dadurch, dass die US-Luftwaffe in Washington D.C. am 24. Juni 1997 einen zweiten Bericht zu Roswell: The Roswell Report - Case Closed [Der Roswell Bericht - Fall abgeschlossen] der Presse vorstellte, wird seit neuestem in der UFO-Szene behauptet, das US-Militär insgeheim damit eingesteht, dass es bei Roswell doch Aliens gegeben hat. Aber diese Annahme ist ein Trugschluss, denn umgekehrt wird ein Schuh daraus. Das US-Militär hat nämlich einfach nur die Aussagen der zum Teil bereits als Lügner entlarvte Zeugen, wie z.B. die von Gerald F. Anderson "ernst" genommen. Es ist nur deshalb auf diese Geschichten eingegangen, um sich hinterher nicht vorzuwerfen zu lassen, dass sie irgendwelche Aussagen ignoriert hätte. Deshalb ist die Erklärung mit den "Dummies" auch wirklich nur ein Versuch um bestimmten Gerüchten zu erklären, und nicht um etwas bei Roswell zu vertuschen.
Interessanterweise hat der Mitbegründer der Roswell Initiative, Kent Jeffrey im September 1996 in Tucson, Arizona, das Jahrestreffen der damaligen 509. Bombergruppe von Roswell besucht. Mit fünfzehn ehemaligen B-29 Piloten und zwei Navigatoren, die im Juli 1947 in Roswell stationiert waren, konnte er persönlich sprechen. Keiner dieser ehemaligen Soldaten hatte zu dieser Zeit je etwas über die Bergung eines außerirdischen Raumschiffes gehört. Jack Ingham, ein ehemaliger Oberstleutnant, erklärte dazu: "Die 509. war eine sehr eng zusammengehörige Gruppe und es bestand keine Möglichkeit, dass ein solch spektakuläres Ereignis wie die Bergung eines abgestürzten Alien-Raumschiffes von einer anderen Welt hätte stattfinden können, ohne dass man es auf dem Stützpunkt erfahren hätte."
mmer wieder wird behauptet, dass das Militär bei der Bergung der Trümmer auf der Forster-Ranch übernachtet hätte. Doch lediglich Major Jesse Marcel erwähnt als einziger Zeuge diese Übernachtungs-Geschichte. Aber dies tat er auch nicht gleich von Anfang an, sondern erst ab seinem zweiten Interview. Der zweite Firsthand Zeuge, Oberstleutnant Sheridan Cavitt, der laut Marcel mit auf der Ranch übernachtet haben soll, erklärt dagegen eidesstattlich, dass diese Übernachtungsgeschichte völlig erfunden sei.
Ebenso wird unbewiesen behauptet, dass auch der Kommandant des Roswell-Armeeflugplatzes, Oberst Blanchard, die Absturzstelle besichtigt hätte. Diese Spekulation beruht lediglich auf den Angaben eines 3.Hand Zeugen, der zudem noch eingesteht, von dem Vorfall nicht viel zu wissen. Dokumente von 1947 beweisen dagegen, dass Blanchard am 9. Juli 1947 für 21 Tage in den Urlaub ging, und keiner der beteiligten Firsthand Zeugen erwähnt, dass auch ihr Chef zu der Absturzstelle fuhr.
Ein weiteres Gerücht besagt, dass auch Brigadegeneral Arthur E. Exon von UFO-Material gehört haben will, das in verschiedenen Laboratorien Tests unterzogen wurde und dass er sogar selbst über die Roswell-UFO-Absturzstelle geflogen sei. 1992 erklärte Brigadegeneral Arthur Exon allerdings gegenüber dem Roswell-Forscher Karl T. Pflock, dass seine Geschichte über die Trümmerteile und den Leichen auf Wright Field, nichts weiter als Gerüchte waren, die er gehört hatte. Er sei zwar tatsächlich nach dem Juli 1947 über mehrere Stellen in New Mexico geflogen, aber dies geschah bei Einsätzen die nichts mit dem Roswell-Zwischenfall zu tun hatten. Demnach war Exons beim Roswell-Zwischenfall in keiner Weise involviert.
Ja, es gab beim Roswell-Zwischenfall tatsächlich ein Cover-up, also eine Vertuschungs-Aktion durch das US-Militär. Doch diese Aktionen hatte nicht etwa den Sinn, die "Bergung eines abgestürzten UFOs" zu vertuschen, sondern vom Top-Secret Projekt MOGUL abzulenken. Die erste Aktion fand in General Roger Rameys Büro am 8. Juli 1947 statt. Dabei wurden die "Mogul-Ballon-Reste" als diejenigen eines ganz normalen "Raywin-Wetterballons" ausgegeben. Die zweite Aktion war ein Artikel in der Alamogordo News vom 10. Juli 1947. Dort wurde ein Bericht mit der Überschrift veröffentlicht: "Die Phantasie der ‘Fliegenden Scheiben´ wird hier aufgeklärt: Zeitungsreporter beobachtet, wie eine Armee Radar Einheit eine ‘Scheibe´startet". Der am Projekt MOGUL beteiligte Wissenschaftler Charles B. Moore erklärt dazu, dass der Bericht in der Alamogordo News ein guter Schutz dafür war, um die Presse vom streng geheimen Projekt MOGUL abzulenken.
Die in diesem Zusammenhang oftmals erwähnten Repressalien oder Geheimhaltungs-Schwüre, gab es nachweislich nicht. Von den Firsthand Zeugen erwähnt nur Bill Rickett, dass ihm sein Vorgesetzter Sheridan Cavitt angemahnt hätte, dass er alles vergessen solle. Ricketts Boss, Sheridan Cavitt, erklärt jedoch dazu eidesstattlich, dass er dies nicht getan hat. Tatsache ist auch, dass gleich 6 Firsthand Zeugen bestätigen, dass sie keinen Eid ablegen mussten, und auch keinerlei Repressalien durch das Militär oder der Regierung ausgesetzt waren.
Die "Militär-Säuberungsaktion", die im Juli 1947 angeblich in den einzelnen Redaktionsstuben stattgefunden haben soll, stützt sich lediglich auf eine nicht eidesstattlich versicherte Aussage von Frank Joyce. Dagegen versichert der Radioreporter Georg Walsh, der 1947 bei KSWS tätig war, eidesstattlich, dass eine solche Militäraktion nicht stattgefunden hat.
In verschiedenen Publikationen wird in Bezug auf die Bergung angeblich abgestürzter, außerirdischer Raumschiffe immer wieder gerne der Ingenieur im Verkehrsministerium der kanadischen Regierung, Wilbert B. Smith genannt. Smith will von dem amerikanischen Wissenschaftler Dr. Robert Sarbacher über die Bergung von UFOs mitgeteilt bekommen haben: "Die Angelegenheit ist das Thema mit der höchsten Geheimhaltungsstufe in den Vereinigten Staaten und rangiert sogar noch über der der Wasserstoffbombe." Der Autor Charles G. Hibbard weiß in einem Bericht über streng geheime A-Bombenabwurfübungen der 509. Bombergruppe, die Anfang der 40er Jahre stattfanden, zu berichten, dass damals etwa 300 FBI-Agenten dafür sorgten, dass die Sicherheitsmaßnahmen eingehalten wurden. Wenn man nun bedenkt, dass eben diese 509. Atom-Bombengruppe an der Bergungsaktion eines außerirdischen Raumschiffes beteiligt gewesen sein soll, deren Geheimhaltungsstufe sogar noch über der der Wasserstoffbombe gelegen haben soll, dann hätten die Sicherheitsvorkehrungen das selbe Ausmaß haben müssen. Konkret hätte dies bedeutet, dass in und um Roswell im Sommer 1947 mindestens dieselbe Anzahl von 300 FBI-Agenten für die Überwachung der Sicherheitsvorkehrungen eingesetzt worden wären. Tatsache ist jedoch, dass während des Roswell-Zwischenfalls, außer Nachrichtenoffizier Major Jesse Marcel und den Spionageabwehrleuten Sheridan Cavitt und Lewis S. Rickett, keine weiteren "Sicherheits-Agenten" genannt werden. Außerdem teilte der im Roswell-Fall ermittelnde FBI-Agent Major Edwin Kirton seine Vorgesetzten per Fernschreiben. vom 8. Juli 1947 mit, dass, "keine weiteren Untersuchungen" eingeleitet werden. Aus diesem Sachverhalt lässt sich folgern, dass es eine "Top Secret" Bergungsaktion im Juni oder Juli 1947 in und um Roswell nicht gegeben hat.
Eine einfache und logische Quintessenz!
So bleibt nur noch die Frage, weshalb das Militär 1947 überhaupt diese Information einer "Fliegenden Untertasse" herausgegeben hatte. Doch bei einem genauen Studium der vorliegenden Dokumente und Zeugenaussagen die in der Dokumentation "50 Jahre Roswell - Ein UFO-Mythos stürzt ab" abgedruckt sind, kann auch hier eine logische und in sich schlüssige Antwort gegeben werden:
Mac Brazel hat die aufgefundenen Trümmerteile nicht nach Roswell mitgebracht, sondern kam zu Sheriff George Wilcox und erzählte, dass er "vielleicht" eine fliegende Scheibe gefunden habe. Sheriff Wilcox hat die Teile selbst nicht gesehen, vertraute auf die Aussagen von Mac Brazel und berichtete den Fund der "vielleicht" Fliegenden Scheibe telefonisch an Major Jesse Marcel, der wiederum gleich nachdem er den Bericht erhalten hatte, aufbrach, um zu der Gegend zu gelangen, wo die Scheibe gefunden wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte außer dem Finder Mac Brazel noch niemand in Roswell die Trümmer persönlich gesehen.
Marcel selbst sagt aus, dass in der Zwischenzeit einen übereifriger Pressesprecher davon gehört hatte. Dieser rief dann UPA an und unterrichtete sie über den Fund. Dies bedeutet konkret, dass während Marcel, Cavitt und Rickett zusammen mit Brazel auf der Forster-Ranch waren um die Trümmer einzusammeln, parallel dazu Pressesprecher Walter Haut die Presseerklärung herausgab, noch bevor irgendjemand in Roswell die Trümmer tatsächlich gesehen hatte!
Walter Haut hat auch immer erklärt, dass er die Trümmer nie mit eigenen Augen gesehen hat. Die "Untertassen-Story" war dann via UPA in Windeseile überall verbreitet worden. Auf Grund dieser UPA-Meldung erhielt Stabschef Thomas DuBose in Fort Worth einen Telefonanruf von Generalmajor Clements McMullen, Stellvertretender Kommandant des Strategischen Luftwaffen Kommandos. Er fragte, was DuBose über das Objekt wusste, das außerhalb von Roswell geborgen und über das in der Presse berichtet wurde. DuBose rief daraufhin Oberst William Blanchard, Kommandant auf dem Roswell Armee Luftwaffen Stützpunkt an und wies ihn an, das Material in einem versiegelten Behälter zu ihm nach Fort Worth zu schicken. Dies bedeutet wiederum, daß Obert William Blanchard die Anweisung, die Trümmer nach Fort Worth zu fliegen, nur deshalb bekam, weil die UPA- und AP-Berichte die Herren in Washington neugierig gemacht hatte, und nicht deshalb, weil die gefundenen Trümmerteile bewiesen, dass es sich um ein außerirdisches Raumschiff handelte.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass zwei der wichtigsten Hauptzeugen identisch resümierten. Major Jesse Marcel: "Ich hatte das Ganze fast schon aus meinem Gedächtnis gelöscht". Und Hauptmann Sheridan Cavitt erzählte: "Tatsache ist, dass ich mich nicht erinnern kann, dass der Zwischenfall als irgend etwas Großartiges nochmals erwähnt wurde, und ich habe nicht einmal mehr daran gedacht, bis ich lange nach meiner Pensionierung vom Militär, von UFO-Forschern kontaktiert wurde".
Wer die in der Roswell-Dokumentation abgedruckten Originalquellen und Zeugenaussagen vorurteilsfrei und sorgfälltig analysiert, kommt zu dem zweifelsfreien Ergebnis, dass die von Rancher Mac Brazel am 14. Juni 1947 aufgefundenen Trümmer nicht von einem außerirdischen Raumschiff abstammen. Die Teile sind vielmehr Reste des abgestürzten MOGUL-Ballonzuges Nr. 4, welcher am 4. Juni 1947 von Alamorgordo aus gestartet wurde. Die bei dem Absturz angeblich vorgefundenen "außerirdische Leichen" existieren nachweislich nicht, sondern sind nur das Phantasieprodukt von Scharlatanen. Aber leider hat es den Anschein, dass aus rein ökonomischen Gründen heraus der Roswell-UFO-Mythos noch etliche Jahre weiter vermarktet werden wird, wie den Worten von Roswells Bürgermeister Thomas E. Jennings zu entnehmen ist: "Wir entwickeln eine andere Industrie in Roswell und die heißt Tourismus. Der "UFO Crash" ist uns in den Schoß gefallen und wir versuchen davon zu profitieren." Und nicht vergessen werden sollte auch noch der Fakt, dass die angebliche "UFO-Bergung" bei Roswell vehement von jenen Leuten "am Leben gehalten" wurde und sicherlich auch weiter wird, die fast ausschließlich von der "Ufologie" ihren Lebensunterhalt bestreiten - also diesen Geschäftszweig zu ihrem Beruf auserkoren haben.
Vielleicht sind nun einige LeserInnen genauso enttäuscht, wie es der Autor dieser Zeilen war. Auch er hatte anfangs an einen UFO-Absturz bei Roswell "geglaubt". Doch nach jahrelanger intensiver Recherche der Originalaussagen und Dokumente und dreier Besuche 1993 und 1995 vor Ort in Roswell und Socorro, musste er die alte Volksweisheit bestätigen, die da lautet "Glauben heißt: Nicht wissen !". Wer die echten und historisch belegten Fakten und Aussagen der tatsächlich auch am Roswell-Zwischenfall beteiligten Personen von 1947 kennt, der glaubt nicht mehr an einen "UFO-Absturz" bei Roswell !