So und jetzt mach ich noch ein bissle weiter ;-)
Gucken wir uns also mal an wases mittlerweile an Indizien und ev. "Beweisen" für extraterestisches Leben imSonnensystem gibt. (DAs "Beweise" ist sehr vorsichtig zu nehmen, bleiben wir besser bei"Indizien" und "möglichen Beweisen", da die sehr kontrovers diskutiert werden. Aber siewerden diskutiert, man kann sie nicht einfach übergehen ;-)
Leben auf demMars???
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(NEIN, es geht nicht um Tafelberge undalte Vulkane, auch nicht um ein Schiffahrts-Kanalsystem ;-)
Der Ausgangspunkt:
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Zunächst sah der Mars auf den ersten, noch schwarz-weissenBildern der frühen Mariner-Sonden aus der Nähe sogar dem Mond ähnlicher als der Erde. DieOberflächentemperaturen betragen zwischen eisigen minus 130 Grad Celsius und höchstens 15Grad Celsius, dies aber nur zur Mittagszeit im Sommer am Äquator. Der atmosphärischeDruck entspricht nicht etwa, wie man früher dachte, vielleicht einem Zehntel dessen aufder Erde, sondern nur einem Hundertstel, die Atmosphäre besteht aus Kohlendioxid undWasser schien zunächst weitgehend zu fehlen. Die Polkappen schienen hauptsächlich ausTrockeneis, also gefrorenem Kohlendioxid, zu bestehen. Darüberhinaus musste manfeststellen, dass der Mars im Gegensatz zur Erde kein Magnetfeld besitzt, so daß diedurch die vergleichsweise extrem dünne Atmospäre ohnehin kaum geschützte Oberfläche derWeltraumstrahlung, dem UV und dem Sonnenwind voll ausgesetzt ist. Höhere Organismenkönnen an der Oberfläche allein deshalb jedenfalls nicht überleben. Es war damitzusammenfassend schon ziemlich unsicher, ob Leben auf dem Mars überhaupt existierenkonnte.
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Aber dann (und das wissen wir ja mittlerweileALLE aus vielen bunten Bildern:
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Da ist zunächst die sichereErkenntnis, dass es auf dem Mars doch Wasser in ganz bedeutenden Mengen gibt, zum Teilist es an den Polkappen konzentriert, zum anderen Teil liegt es gefroren im Boden vor.Zahlreiche geologische Merkmale der Oberfläche, Täler, Schwemmfächer, chemische Sedimenteund andere, zeigen, dass das Wasser in der Vergangenheit sogar weiträumig in Formregelrechter flacher Seen oder gar Ozeane flüssig an der Oberfläche vorgelegen haben mussund vielleicht bis auf den heutigen Tag wenigstens lokal auftaut und fließend dieOberfläche formt.
Des weiteren wird neuerdings klar, dass es auch hydrothermaleQuellen gegeben haben muss und an den Hängen der riesigen Schildvulkane des Marsvielleicht weiterhin gibt, so dass wenigstens lokal im Boden auch nicht nur Wasserflüssig vorkommen kann, sondern auch Temperaturen herrschen, die dem Leben zuträglichersind, als die minus 130 Grad des marsianischen Winters.
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seitdem ist klar das es wenigsten mal früher Leben auf dem Mars gegeben haben könnte.Und allein der Nachweis von Leben zu früheren Zeiten, würde auch Auswirkungen auf dieEionschätzung von Lebensmöglichkeiten grundsätzlich haben.
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1. Für erhebliches Aufsehen hat die Entdeckung möglicher organischer Reste ininzwischen mehreren Marsmeteoriten auf der Erde geführt. Von dieser Kategorie vonMeteoriten sind nur eine Handvoll bekannt. Sie sind vor Jahrmillionen wahrscheinlichdurch ein einzelnes Impaktereignis auf dem Mars in den Weltraum geschleudert worden undhaben die Erde erreicht. Man weiss, dass sie Gestein vom Mars darstellen müssen, weil dieIsotopenzusammensetzung eingeschlossener Gasblasen der der Marsatmosphäre, wie sie vorOrt durch Sonden gemessen wurde, genau entspricht. Die besagten organischen Reste sind imGestein eingeschlossene dunkle Filamente im Hunderstelmillimeter-Bereich, die in etwaaussehen, wie manche stäbchenförmige irdische Bakterien. Schnell wurde bezweifelt, dasses sich um biologische Produkte handelt, denn sie sind wesentlich kleiner als dieentsprechenden Vergleichsobjekte auf der Erde, weshalb man sie teilweise als"Nanobakterien" bezeichnet hat. Allerdings sehen diese marsianischen Strukturen nicht nuraus wie Bakterien, sie enthalten auch Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK,englisch PAH) und Magnetit in karbonatischer Matrix, wie sie durch biologische Aktivitätentstehen können. Ein Gegenbeweis ließ sich jedenfalls bisher nicht antreten, so dassdoch weiter die Möglichkeit besteht, dass wir bereits in dieser Form Fossilien vom Marsbesitzen.
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http://www.exobiologe.de/images/nanobakterien.jpg (Archiv-Version vom 24.07.2007)Und dann hat man aufdem Mars die "blauen Kügelchen" entdeckt:
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2. Einer derMarsrover, MER B "Opportunity", hat Sedimentgesteine entdeckt, die im Wasser abgelagertwurden und massenweise bis mehrere Millimeter grosse, nahezu exakt kugelförmigeHämatit-Konkretionen enthalten. Solche Konkretionen entstehen auf der Erde unterMitwirkung von Organismen, sei es, dass abgestorbene Einzeller an ihrem Ablagerungsortdurch ihren Zerfall lokal einen chemischen Gradienten bewirken, an dem eine konzentrischeKristallisation von im Wasser gelösten Mineralen ansetzt, sei es, dass eine Vielzahlsolcher Organismen selber eine einzelne Konkretion durch wiederholte Anlagerung inbewegtem Wasser aufbauen. Wie diese so genannten "Blueberries" (nach ihrer Form und Größeeinfach als "Blaubeeren" bezeichnet) auf dem Mars entstanden sind, ist unklar. Sicherlichkommt auch jederzeit eine anorganische Entstehung in Betracht, aber Art und Weise derVerteilung im Gestein, die gleichförmige Größe und die gesamte Art des Vorkommens ineinem eindeutigen Sediment eines Salzsees oder Ozeans erweckt biogene Vorstellungen.
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http://www.exobiologe.de/images/haematit.jpg (Archiv-Version vom 24.07.2007)außdem hat man Methan in de4r Marsatmosphere entdeckt. Nun kann Methan in derMarsatmosphere nicht lange bestehen, es zerfällt in der harten Strahlung.
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3. Der europäische Orbiter "Mars Express" hat 2004 fastzeitgleich mit einem russischen Forscher Methan in der Atmosphäre des Mars entdeckt. Vordieser Entdeckung wäre man nahezu sicher gewesen, dass Methan in der Marsatmosphäre Lebenanzeigen würde, und man hatte die Messung auf Methan ausdrücklich in der Erwartung,dieses Gas nicht zu finden, durchgeführt. Methan kann in der Atmosphäre des Marshöchstens hundert Jahre bestehen bleiben, bis es wegen der Weltraumstrahlung zerfällt.Das bedeutet, dass es auf jeden Fall rezente Methanquellen auf dem Mars geben muss, dieden Gehalt der Atmosphäre an diesem Gas ständig auffrischen. Ob das Methanunerwarteterweise aus vulkanischen Quellen stammt oder vielleicht tatsächlich vonOrganismen am oder im Boden erzeugt wird, ist sicher eine der wichtigsten konkretenaktuellen Detailfragen der Exobiologie.
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Aber selbst wennman auf dem Mars Leben feststellen würde, sind die Konsequezen aus dieser Entdeckungumstritten. Denn was würde es bedeuten?
- Das Leben auf anderen Planetenenststehen kann??
ODER
- Das Leben auf anderen Planeten existieren kann??
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Wenn rezentes oder fossiles Leben auf dem Mars gefundenwerden sollte, wird die erste Frage lauten, ob es auch dort entstanden ist, oder, wasnicht unwahrscheinlich wäre, ob es von der über Jahrmilliarden hinweg wesentlichlebensfreundlicheren Erde stammt. Auch der umgekehrte Fall wäre denkbar, dass Leben aufdem Mars entstanden ist und durch Meteoriten auf die Erde verbracht wurde. Ein weitererdenkbarer Fall wäre, dass das Leben von anderem Ort aus sowohl den Mars als auch die Erdebesiedelt haben könnte. Jedenfalls müßte sich ein bestehender Verwandschaftsgradirdischen und möglichen marsianischen Lebens feststellen lassen. Stellte sich heraus,dass es nicht miteinander verwandt sein sollte, dann wäre das ein direkter Beweis dafür,dass Leben im Weltall wahrscheinlich an vielen Stellen vorkommt.
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