perttivalkonen schrieb:Nur ob Du es dann auch verstehen kannst, da werd ich ums Verrecken keine Wetten drauf abschließen.
Ich will nicht in die gleiche Falle laufen wie du, der du glaubst, zu wissen, was der Fall ist. Ich möchte jederzeit bereit sein, zuzuhören und das Argument des anderen einmal als solches gelten zu lassen, um zu verstehen, was derjenige meint. Aber ob's mir gelingt? Wir werden es sehen, fallst du überhaupt bereit sein solltest, diesen Post zu lesen.
Es ist faszinierend zu beobachten, wie du fast ausrastest, wenn jemand es wagt, deinen Äußerungen zu widersprechen. Denn es ist ein Widerspruch gegen deinen Glauben, ein Widerspruch gegen deine Wahrheit. Wie kann es überhaupt nur möglich sein, dass jemand das nicht einsehen kann, was du doch schon längst als Wahrheit erkannt hast? Buzzwort-Bingo! Das muss es sein!
Dunning-Kruger-Effekt! Natürlich! Es kann ja gar nicht anders sein!
perttivalkonen schrieb:Aber ich bring Dir was:
Du hast was gebracht, so wie man einem Hund gönnerisch einen Knochen hinwirft. Aber du hast dir wenigstens die Mühe gemacht danach zu suchen, weil du eingesehen hast, dass es notwendig wird, irgendeine Quelle zu liefern. Und so hast du nun die Tolman-Oppenheimer-Volkoff-Grenze (TOV-Grenze) herbeigebracht. Brav.
Ich rekapituliere, damit klar ist, worum es überhaupt geht. Es geht um die Behauptung, die du aufgestellt hast, dass im Quark-Gluon-Plasma eines Quarksterns die Gravitation über die Starke Wechselwirkung dominiert. Ich habe gewagt, dem zu widersprechen, indem ich gesagt habe, nein, im QGP ist die starke Wechselwirkung nach wie vor die dominierende Kraft. Denn wenn dem so ist, so wie ich es gesagt habe, dann würden nämlich Strukturen im QGP möglich werden, aufgrund deiner eigenen Schlussfolgerung, die von dir kam, und der du deshalb natürlich auch nicht widersprechen kannst:
perttivalkonen schrieb am 03.07.2023:Man könnte auch sagen, so lange Kräfte zwischen zwei einzelnen Bestandteilen einer Ansammlung wirken können und diese über die Gravitation dominieren, können diese Bestandteile miteinander Strukturen bilden
Und deshalb musst du diese Aussage von mir als absurd hinstellen, koste es was es wolle. Denn wenn es größere Strukturen im QDP gibt, dann könnten ja auch komplexere Strukturen dort entstehen und dann wäre weiteren Spekulationen Tür und Tor geöffnet. Das darf nicht sein. Vorsichtshalber baust du schonmal eine Hürde ein, falls es doch, entgegen aller Offensichtlichkeit, Strukturen im QGP geben sollte:
perttivalkonen schrieb:Rein hypothetisch wäre es im QGP ganz theoretisch möglich, daß in kleineren Umfeldern mal für kurz ne Strukturbildung drin wäre. Quasi zwei, drei dicht beieinander befindliche Quarks mit'n paar Gluonen - Komplexität sieht anders aus, Dauerhaftigkeit dieser Struktürchen ebenfalls. Und das auch nur, wenn diese hypothetische Denkmöglichkeit mehr ist als nur Spekulatius. Aber wenn, dann nur dieses Winzbißchen an Struktürchen für ne Weile. Ein Wassermolekül ist da deutlich mehr an Struktur und Größe. Dafür aber lichtjahrweit entfernt von jeglicher Komplexität, die für Leben (welcherart auch immer) nötig wäre.
Aber der Reihe nach. Wir wollen sehen, wie die Gravitationskraft die anderen drei fundamentalen Kräfte gemäß deiner Beweisführung nach und nach "ausknockt", so dass sie zum Schluss als die allein dominierende übrigbleibt.
Die Kernfusion in einem Stern erzeugt Wärme und Druck, der mit der Gravitation im Gleichgewicht steht. Ist das nukleare Brennmaterial aufgebraucht, wird die Materie durch die verbleibende Gravitation sehr stark zusammengepresst. Je nach Masse des Sterns entsteht dabei ein Weißer Zwerg, ein Neutronenstern, ein (hypothetischer) Quarkstern, ein (ebenfalls hypothetischer) Gravastern[1] oder ein Schwarzes Loch, teilweise begleitet von einer Supernova oder Hypernova.
Quelle:
Wikipedia: QuarksternIst die Masse größer als die
Chandrasekhar-Grenze, kollabiert der Weiße Zwerg weiter und es entstehen Objekte, in denen die Gravitation über die elektromagnetische Kraft dominiert. Die erste der drei verbliebenen fundamentalen Kräfte wurde ausgeknockt. 1:0 für dich.
Wenn der Stern durch die Abnahme des Strahlungsdrucks kollabiert, wird der Kern durch die auf ihn einstürzenden Massen der Sternenhülle und durch seine eigene, nun „übermächtige“ Gravitation stark komprimiert. Dadurch wird die Temperatur auf ca. 1011 Kelvin erhöht. Dabei wird Strahlung abgegeben, wovon Röntgenstrahlung den größten Anteil hat. Die so freigesetzte Energie ruft eine Photodesintegration der Eisen-Atomkerne in Neutronen und Protonen hervor sowie den Elektroneneinfang der Elektronen von den Protonen, sodass Neutronen und Elektron-Neutrinos entstehen.
Quelle:
Wikipedia: NeutronensternDer Prozess [des Elektroneneinfangs] wird durch die schwache Wechselwirkung vermittelt und gehört zur Beta-Radioaktivität. Er verwandelt das jeweilige Nuklid in das gleiche Tochternuklid wie ein Beta-plus-Zerfall.
Quelle:
Wikipedia: ElektroneneinfangSo wie ich es verstehe, spielt die schwache Wechselwirkung zwar eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Neutronensternen, insbesondere bei der Umwandlung von Elektronen in Neutronen während des Kollapses eines massiven Sterns, aber sobald der Neutronenstern jedoch gebildet ist, überwiegt die Gravitationskraft deutlich gegenüber der schwachen Wechselwirkung. 2:0 für dich.
Und nun nähern wir uns der von dir erwähnten Tolman-Oppenheimer-Volkoff-Grenze. Noch sind wir aber nicht drüber. Noch haben wir kein schwarzes Loch.
Im oben schon erwähnten Wikipedia-Artikel über Neutronensterne wird im Weiteren der Aufbau eines Neutronensterns beschrieben. Darin heißt es:
Welche Materieformen ab einer Tiefe vorliegen, bei der die Dichte auf das Fünf- bis Zehnfache[31] der von Atomkernen steigt, ist unbekannt, da sich derartige Dichten bisher auch bei Kollisionen von Atomkernen in irdischen Teilchenbeschleunigern nicht erzeugen und damit auch nicht studieren lassen.
[...]
Eine weitere Möglichkeit wäre das Vorliegen freier Quarks. Da neben Up- und Down-Quarks auch Strange-Quarks vorkämen, bezeichnet man ein solches Objekt als „seltsamen Stern“ (engl. strange = seltsam) oder Quarkstern. Eine derartige Materieform würde durch die starke Wechselwirkung stabilisiert und könnte daher auch ohne den gravitativen Außendruck existieren.
Quelle:
Wikipedia: NeutronensternWir haben die TOV-Grenze noch nicht erreicht. Wir sind noch nicht drüber. Wir haben noch kein schwarzes Loch. Wir haben noch die starke Wechselwirkung, die sich der Gravitation entgegenstellt. Die dominierende Kraft, die das QGP zusammenhält und dessen Eigenschaften bestimmt, ist die starke Wechselwirkung.
Ich spiele nun ein wenig Buzzwort-Bingo, um dir noch was zum Kauen zu geben.
Es gibt mehrere Hypothesen und Modelle, die versuchen, die Eigenschaften von Quarksternen im Rahmen der
Quanten-Chromodynamik zu beschreiben. "Die Quantenchromodynamik (kurz QCD) ist eine Quantenfeldtheorie zur Beschreibung der
starken Wechselwirkung. Sie beschreibt die Wechselwirkung von Quarks und Gluonen, also der fundamentalen Bausteine der Atomkerne." (Wikipedia)
Seltsame Materie (englisch strange matter oder Strangelet) besteht aus seltsamen Teilchen (engl. strange particles). Diese enthalten das Strange-Quark (von engl. strange ‚seltsam‘) oder das Strange-Antiquark, weisen dadurch eine Strangeness von S ungleich 0 auf und kommen auf der Erde nicht in stabiler Form vor. Sie werden als „seltsam“ bezeichnet, weil sie u. a. nicht über dieselbe Kraft zerfallen, durch die sie entstehen.
[...]
Astrophysiker nehmen an, dass sich in schwereren Neutronensternen ab etwa 1,5 Sonnenmassen unter genügend großem Druck der Gravitation die vorhandenen Neutronen in ihre Quark-Bestandteile zerlegen (Quarkstern), wobei sich eines der beiden Down-Quarks in ein Strange-Quark umwandelt. Damit könnten Neutronensterne Orte sein, an denen Seltsame Materie stabil existieren kann.
Quelle:
Wikipedia: Seltsame MaterieColor-Flavor-Locking (CFL) ist ein Phänomen, das in Seltsamer Materie mit ultrahoher Dichte, einer Form von Quark-Materie, auftreten soll. Die Quarks bilden Cooper-Paare, deren Farbeigenschaften mit ihren Flavor-Eigenschaften in einer Eins-zu-Eins-Entsprechung zwischen drei Farbpaaren und drei Flavor-Paaren korreliert sind. Nach dem Standardmodell der Teilchenphysik ist die "color-flavor-locked"-Phase die Phase mit der höchsten Dichte der farbigen Materie mit drei Flavors.
[...]
Die CFL-Phase hat mehrere bemerkenswerte Eigenschaften.
- Sie bricht die chirale Symmetrie.
- Sie ist ein Suprafluid.
- Sie ist ein elektromagnetischer Isolator, in dem es ein "gedrehtes" Photon gibt, das eine kleine Beimischung eines der Gluonen enthält.
- Sie hat die gleichen Symmetrien wie ausreichend dichte hyperonische Materie.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Quelle:
Wikipedia: Color–flavor lockingWir untersuchen die Eigenschaften von ladungsneutraler kalter Quark-Materie im ß-Gleichgewicht innerhalb des Nambu-Jona-Lasinio-Modells.
[...]
Es wird gezeigt, dass die Materie für ξ<0,4 selbstgebunden ist und für ξ<0,65 einen Phasenübergang erster Ordnung vom Typ flüssig - gasförmig aufweist. Die Gibbs-Bedingungen in der gemischten Phase werden für den Fall zweier chemischer Potentiale in Verbindung mit der Baryonenzahl und der elektrischen Ladung angewandt. Die Eigenschaften der Quarksterne werden für ξ=0,0.5 und 1 berechnet. Es wird festgestellt, dass der Phasenübergang zu einer starken Dichtevariation an der Oberfläche dieser Sterne führt. Für ξ=1 zeigen die Eigenschaften der Quarksterne das für Neutronensterne typische Verhalten. Bei ξ<0,4 haben die Sterne nahe der maximalen Masse [gemeint ist wohl die TOV-Grenze, Anmerkung von mir] eine große Beimischung von strange Quarks in ihrem Inneren.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Quelle:
https://inspirehep.net/literature/552178Zum Schluss noch dieses:
perttivalkonen schrieb:Gravitation ist die dominante Kraft, durch welche Atmosphäre an einem Planeten gehalten wird. Daß Luft sich dennoch bewegen kann, widerspricht dem doch nicht.
Dem widerspricht aber, dass es innerhalb dieser Atmosphäre die tollsten Strukturen geben kann, weil die dort herrschenden Kräfte, auf kleiner Skala, die Gravitation bei Weitem überwiegen. Man kann dort manchmal Salsa tanzende Kühe oder sogar Lambada tanzende Drachen sehen. Dein Beispiel belegt also gerade das, was du mit ihm widerlegen wolltest.
perttivalkonen schrieb:Darauf ein kräftiges Weia!
Aber auch das sage ich: Ich glaube nicht, dass es innerhalb des QGP zu Strukturen kommt, die irgendwie lebendig sind. Es sind vielleicht Strukturen so wie Wolken am Himmel, die ja auch nicht leben, aber interessant anzusehen sind. Und das ist ja auch schon was.