Alienpenis schrieb:man weiss ja nicht, was die zukunft so tatsächlich alles bringt, -
aber das hört sich doch sehr utopisch an.
Seit Jahren bring ich in diversen Threads (früher auch in anderen Foren) immer wieder mal Rama als Beispiel für ein Generationenraumschiff an. Da die Maße für Rama vorgegeben sind, hab ich halt sekundär dann mal hochgerechnet, wie viele Menschen da reinpassen, sodaß die dort unbeengt leben und ne akzeptable Gesellschaft mit Städten, Landwirtschaft, Industrie, Bildung, Medizin, Wissenschaft, Kultur, Natur reinbekommen. Da die Innenfläche etwas größer ist als das Saarland mit grob ner Million Einwohnern, hab ich halt diese Größenordnung einer Habitat-Gesellschaft "übernommen". In einem solchen Habitat können dort geborene Menschen praktisch alles das machen, was man in einem Land wie dem Saarland ebenfalls kann, alle möglichen Berufe erlernen, alles mögliche studieren, jeder Arbeit nachgehen, die einem in den Kopf kommt, ne Aussteiger-Kommune in nem abgelegenen Wald bilden etc. Wer in sowas "reingeboren" wird, der wird nicht zu irgendwas "verdammt", weil dort praktisch jedes Lebenskonzept ausgewählt und ausgelebt werden kann wie auf der Erde. Nur eben die Urlaubsziele sind halt eingeschränkt.
Ein Generationenraumschiff, das zu einer fernen Welt fliegt, muß den Losfliegenden, aber auch den meisten dort Geborenen ein "echtes Lebensziel" bieten und darf sie nicht dazu "verdammen", nur die stumpfsinnigen Abwarter zu sein für das "eigentliche" Ziel des Erreichens der fernen Welt in tausenden, gar zehntausenden Jahren. Es muß auch für die Nicht-am-Ziel-Ankommer wert sein, dort zu leben, indem man alles Mögliche aus seinem Leben machen kann wie auf der Erde auch. Im Ernstfall müssen die Habitatbewohner, wenn das Raumschiff am Ziel angekommen ist, die Entscheidungsfreiheit haben, lieber auf dem Schiff zu bleiben statt auf der neuen Welt zu landen und diese zu terraformen. Es sollten also genügend Leute auf dem Schiff sein, daß ggf. die Hälfte aussteigt und die andere Hälfte weiterfliegt - sodaß beide Hälften aber ganze Gesellschaften mit allen Berufsbranchen bilden kann. Deswegen find ich ne Million Reisende gar nicht mal so abwegig. Nachher wollen nur 10% aussteigen, aber 100.000 wären "gesellschaftsfähig".
Letztlich aber ist die "eine Million Reisende" nur aufgrund der Rama-Maße aufgekommen.
Naja, und weil es nun doch wieder um ne Cryo-Reise ging, hab ich halt mal hochgerechnet, wieso dafür kein Rama-großes Ding losgeschickt werden müsse. Wegen des plakativen "ein Kubikkilometer Cryo-Raumschiff" hab ich nun die Reisenden halt auf 500.000 gekürzt.
So ein Rama-Habitatschiff wäre m.E. auch für Asteroiden-Mining recht geeignet. Beim Asteroidenabbau könnten ne Menge Leute arbeiten, die bräuchten dann vor Ort nen Aufenthaltsort, weil die nicht jedes Wochenende nach Hause fliegen können. Und im Ernstfall könnte man sein ganzes Arbeitsleben beim Asteroiden-Mining verbringen. Mit Family. Aber nur, wenn man da auch "gut leben" kann, quasi wie auf der Erde. Wäre wie "Auswandern nach Australien, um in Opal zu machen".