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Was ist die "Tasche der Götter"?
26.07.2021 um 22:28Kephalopyr schrieb:und wenn ich da schon Bilder sehe, wie sie irgendwas vom Baum pflückenÄhm, nicht Pflücken. Es ist ein Dagegenstupsen. Zugrunde liegt der Akt der künstlichen Bestäubung, wie sie heute noch üblich ist bei Dattelkulturen. Man sammelt zunächst männliche Dattel-Blütenstände, zerbricht diese in handliche Stücke und bestäubt dann mit einem dieser Teilstücke eine weibliche Blüte nach der anderen. Da nach ein paar einzelner Bestäubungen das Stück in der Hand nicht mehr so viel Pollen hergibt, und weil man dann nicht jedes Mal vom Baum runterklettern will, um sich das nächste Stückchen zu holen, nimmt der Bestäuber einen ganzen Beutel voll von solchen Einzelstücken mit auf den Baum.
So funktioniert das auch heute noch, wie gesagt.
Da mit dieser Aktion ein Dattelbaum "furchtbar gemacht" wird, ist diese landwirtschaftliche Aktivität ein idealer bildlicher Vergleich zum "göttlichen Segenshandeln". (Segen bedeutete in den alten Kulturen vor allem: viel Kinder, viel Vieh, viel Korn..., also gesteigerte Fruchtbarkeit; wir erkennen das noch am Begriff des "Kindersegen".) Will man also bildlich darstellen, wie eine Gottheit einen König segnet, dann läßt man einen Gott oder einen Genius (quasi der "Vollstrecker" eines göttlichen Auftrages, vergleichbar einem Engel) dem König ein Stück Dattel-Blütenstand an die Stirn dotzen.
Also nur als erläuternde Anmerkung zum "Anstupsen" statt Pflücken.