john-erik schrieb:allerdings scheint sowohl die Quellenlage als auch die Literatur hier äußerst dünn zu sein.
Sagt wer? Und Du, mal gegengeprüft?
Du wunderst Dich, daß Du hier angemacht wirst, als wärst Du ein Vertretersolcher Thesen, dabei wolltest Du es ja nur zur Diskussion stellen. Aber so, wie Du ungeprüft die Behauptungen jener hier vorbringst, hast Du diese Behandlung wirklich verdient.
Heute werden ganze Blütenstände aus der männlichen Blüte abgeschnitten und in Beuteln trocken aufbewahrt. Bei der künstlichen Bestäubung werden entweder beim Aufspringen der holzigen Hüllscheiden der weiblichen Blüte die männlichen Blütenstände so in die weiblichen Palmen gehängt, dass der Pollen ungehindert auf die weiblichen Blüten fallen kann oder die männlichen Blütenstände werden direkt in die vorher auf die Hälfte reduzierten weiblichen Blüten plaziert.
Der trockene Pollen bleibt jahrelang keimfähig und bildet in dieser Form einen Handelsartikel. Schon seit Jahrtausenden kam es so zum Pollenaustausch, denn die Herkunft des Pollens übt einen entscheidenen Einfluß auf die Größe, Reifung und Qualität der Früchte aus.
http://www3.hhu.de/biodidaktik/Exoten/Dattel/dateien/blbesch.html (Archiv-Version vom 03.12.2021)Die hohe Kunst, Datteln zu ernten
In Oman wachsen über 150 unterscheidbare Arten von Dattelpalmen. Wirtschaftlich bedeutsam sind jedoch nur etwa 20 Arten. Will ein Dattelbauer prallvolle Fruchtstände ernten, muss er in Oman die Bestäubung selbst in die Hand nehmen.
Oman bietet zwar von Musandam im Norden bis nach Sur im Osten meist ideale klimatische Voraussetzungen für das Wachstum der Dattelpalme, nicht jedoch für eine erfolgreiche Ernte ihrer Früchte. Fluginsekten, wie beispielsweise Bienen, sind wegen der extremen Trockenheit selten, die natürliche Befruchtung der Blütenstände vollzieht sich, von ökonomischer Warte aus betrachtet, daher sehr unzureichend.Will ein Dattelbauer prallvolle Fruchtstände ernten, muss er die Bestäubung während der Blütezeit, je nach Art von Ende Februar bis Anfang April, schon selbst in die Hand nehmen.
http://www.oman.de/oman-landeskunde/natur-fauna-flora-oman/pflanzen-dattelpalme-weihrauchbaum/dattelpalme/john-erik schrieb:Ich verzweifle leider, weil ihr alle die Scheuklappen der monokulturellen Betrachtung nicht abnehmt. Wenn wir das Relief nur intra-assyrisch erklären wollen, gelangen wir sicher zu möglichen Erklärungsansätzen. die aber, das zeigt die Literatur nicht gerade eine ergiebiges und höchst wackliges Feld der Forschung zu sein scheinen
Und dafür verdienst Du gleich noch ein paar verbale Watschn hinzu.
Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe. Stell Dir mal die Szene vor: Ein Mann hat nen Helm auf, hält in der Hand ne Waffe und zielt damit nach vorne. Ihm gegenüber steht eine Gruppe von Männern, die ihn ansehen und beide Arme in die Luft strecken. Ach ja, der mit Helm und Waffe befindet sich auf nem Huftier. Bedroht der eine die Gruppe, und die ergibt sich? Im einen Kulturkreis wäre das sicher so. Hier aber sind es Bronzefigurinen. Baal der Wettergott, der "Junge Stier", befindet sich auf einem solchen und signalisiert seine kämpferische Kraft auch mit seinem Blitz-Speer. Vor ihm stehen Baalsverehrer, die Hände zum Gebet hoch erhoben. In nem anderen Kulturkreis bedeuten die erhobenen Hände also was ganz anderes. Und der Hörnerhelm weist die bewaffnete Figur als eine Gottheit aus, der Speer eben als Baal. Wer diesen kulturellen Hintergrund nicht kennt, der füllt das Gesehene halt mit Situationen ähnlichen Aussehens aus anderem kulturellem Zusammenhang aus - meist seinem eigenen - und liegt damit schlicht falsch.
Eine Scheuklappe hat hier nur derjenige auf, der den spezifischen kulturellen Zusammenhang einer Darstellung ignoriert.
Und das tut jeder, der ähnliche Darstellungen aus verschiedenen Kulturen und Zeiten einfach so zusammenstellt.
Und nun zeige mal die Literatur, die die kulturspezifische Interpretation als der Dattelzucht entlehnte Segenssymbolik für ein "höchst wackeliges Feld" aufzeigt. Gefälligst!