Ich möchte hier einmal anmerken, dass der Name dieser Webseite "Allmystery" lautet - weshalb es wohl ein klein wenig verständlich sein sollte, dass hier überzufällig viele Menschen mit einem Hang zur mystery (um mal den Anglizismus durchs Dorf zu treiben) landen.
@Diskussionsleiter: Wie wäre es, wenn man die ganzen Einträge, in denen nur direkte Anrede vorhanden ist und in denen "mit Schlamm geworfen" wird, einfach löscht und nur die mit Inhalten bzw. Gedanken zum Thema stehen lässt - so müsste man sich nicht durch die ellenlangen persönlichen Streitereien quälen, wenn man einen Eintrag sucht, den man zitieren möchte).
Zum Thema: (Unterüberschrift: "Lass mal Steine und Außeriridische beiseite")
Verdächtig finde ich die Datierung der Kulturen, die sich um Tihuanaco ranken.
Wir haben in der Gegend beim Titicaca-See eine Mischung von drei Kulturen (Chavín, Aymara und Inka) in einem betreffenden Zeitraum von ca. 850 v. Chr. bis 1600 n. Chr.:
Chavín - 850 v. Chr. - 200 v. Chr. (Funktion: Kulturprägung nachfolgender Völker)
Aymara - 1500 v. Chr. - 1200 n. Chr. (Funktion: Erbauer Tihuanacos)
Inka - 1200 n. Chr. - 1600 n- Chr. (Funktion: Entdecker des verlassenen Tihuanacos)
Die, im Sonnentor abgebildete Figur (ihr wisst: die sitzende Figur mit den Schlangenzeptern, umrahmt von Strahlen und "geflügelten" Chimären...
[http://www.struppig.de/tiefebbefrostgebiet/wp-content/uploads/2006/10/sonnentor.jpg])
... deutet auf die, in der Raimondi-Stele verwendete sakrale Darstellung der Chavín hin
(
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7e/Raimondi_Stela_%28Chavin_de_Huantar%29.png).
Andererseits ist " Das historische Tiahuanaco [...] das religiöse und administrative Zentrum der Aymara Kultur rund um den Titicaca-See in der Zeit von 1500 v. Chr. bis 1200 n.Chr. Die ersten Besiedlungspuren zeigen sich um das 15. Jhd.v.Chr. aber erst um 300 v.Chr. beginnt Tiahuanaco zu einem Zentrum für Religion und Kultur anzuwachsen und findet seinen Höhepunkt zwischen 600-900 n.Chr (Wikipedia - ich weiß - keine wiss. Quelle, aber es geht mir auch gerade nur um die Darstellung meines Gedankens).
Hier haben wir einen Bruch - denn die Abbildung im Sonnentor steht im Grunde für eine kulturell-zeitlich-geografische Überschneidung der Aymara- und der Chavín-Kultur. Was aber nicht sein kann, da beide Kulturen zeitlich ca. 1300 Jahre voneinander getrennt exisitierten.
Noch interessanter wird die Frage, wie die Aymara (wenn sie PP erbaut haben sollen - was genau sie aber abstreiten!) auf die unterschiedlichen Informationen über kosmologische Zusammenhänge gekommen sein sollen - waren die, für ihre kosmologische Berechnungen berühmten, Maya doch ca. 4.500 Kilometer entfernt - und weder die Chaví, noch die Aymara verfügten (meines Wissens nach - aber ich bitte hier gerne um Korr. wenn ich falsch liege) nicht über das notwendige Know-How, um derlei komplexe kosmologische Ausrichtungen zu bewerkstelligen, nach denen PP ausgerichtet ist.
Ebenso ist die Unterschiedlichkeit der Baustile - meines Erachtens - nur schwerlich zu übersehen. Bei der Verehrungsstätte in Tiahuanaco-Stadtnähe wurden Köpfe eingearbeitet und ein völlig anderes Material verwendet, als in dem einige Meter entfernten PP. Beide Anlagen scheinen bautechnisch aus zwei völlig unterschiedlichen Richtungen zu kommen - Oder irre ich mich da? Was ist eure Meinung dazu?
Was ich damit sagen möchte: Die ganze Diskussion um die Steindatierungen und ob der Transport der schweren Platten usw. überhaupt möglich war ist nur EINE Herangehensweise an de Thematik "Puma Punku". Ich bin der Meinung, dass man auch kulturelle (z.B. o.g. Bautechniken) und gesellschaftliche Entwicklungen (z.B. Migrationsbewegungen, Klimadaten, Einzugs- und Handelsregionen) unbedingt in die Betrachtung miteinbeziehen soll, will man sich dem Geheimnis um Puma Punku nähern.
Es wäre toll, wenn sich hier die Südamerika- und Architekturprofis und Gesteinskundler absprechen würden, damit wir hier zu einer geschlosseneren Rekonstruktion darüber kommen, was damals in Tiahuanaco passiert ist...
Grüße,
Alan