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I LOVE SUOMI 💙 🤍 🇫🇮

3.332 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Finnland, Suomi ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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I LOVE SUOMI 💙 🤍 🇫🇮

01.07.2022 um 23:19
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https://www.hs.fi/viivijawagner/

Bild 1) Wie willst Du, dass man sich nach Deinem Tod an Dich erinnert? ... Als einen Heiligen.
Bild 2) ...
Bild 3) Denk' nochmal nach ... war ich gerade zu anspruchslos?


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02.07.2022 um 02:15
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:die USA haben den Größeren.
echt-unglaublich


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02.07.2022 um 10:15
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Ein französischer Soldat, der 1916 in Verdun, Frankreich, getötet wurde. In der Schlacht um Verdun wurden innerhalb von zehn Monaten schätzungsweise 700.000 Soldaten getötet. FOTO: PRESSEAGENTUR KEYSTONE


Historische Parallelen sind mit Vorsicht zu genießen
Der tapfere Verteidigungskampf der Ukraine wird oft mit dem Winterkrieg verglichen, aber keine Analogie ist unproblematisch.

Heikki Aittokoski HS
2:00 | Aktualisiert 8:43

Wenn ein Historiker sagt, man solle aufhören, diese historischen Parallelen zu ziehen, dann möchte man innehalten und zuhören.

"Es gibt keine Analogie zwischen 1914 und der heutigen Situation in der Ukraine", sagte Christopher Clark, Professor an der Universität Cambridge, in einem Interview am Sonntag mit der britischen Zeitung The Guardian.

Analogie bedeutet Ähnlichkeit, Gleichheit, Entsprechung. Die Menschen neigen dazu, in der Geschichte nach Analogien zu suchen - und zwar umso häufiger, je turbulenter die Gegenwart ist.

Das ist ein verständliches Bemühen, aber es geht oft schief.

"Der Erste Weltkrieg begann auf eine unglaublich komplexe Weise", sagte Clark. "Im Fall der Invasion in der Ukraine - sowohl 2014 als auch in diesem Jahr - ist es vielmehr offensichtlich, dass der Frieden von einem Staat gebrochen wurde."

Wenn jemand weiß wovon er spricht dann Clark. Er ist wahrscheinlich der weltweit führende Experte für die Ursprünge des Ersten Weltkriegs. Er ist der Autor des 2013 erschienenen Buches The Sleepwalkers, das als moderner Klassiker bezeichnet werden kann.


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Historiker Christopher Clark. FOTO: SILAS STEIN / DPA


The Sleepwalkers ist nicht ins finnische übersetzt worden, aber der Titel wäre ‚Schlafwandler‘ (Unissakävelijät). Das Wort bezieht sich auf die europäischen Entscheidungsträger, die, ohne sich dessen bewusst zu sein, die Höllenmaschine des Ersten Weltkriegs in Gang setzten.

Jetzt stehe die Welt nicht am Rande eines ähnlichen Abgrunds, sagt Clark.

Aber die Analogie zu 1914 ist besonders in Deutschland beliebt, dessen Politik gegenüber der Ukraine von Vorsicht geprägt ist. Deutschland hat der Ukraine zwar geholfen, aber Bundeskanzler Olaf Scholz will vermeiden, dass der Konflikt eskaliert und Deutschland in einen Krieg hineingezogen wird.

"Ich bin nicht Kaiser Wilhelm", hat Scholz gesagt. Wilhelm II. war der Herrscher von Deutschland vor und während des Ersten Weltkriegs.

Weil Deutschland zurückhaltend war, haben Scholz' Kritiker ihm wiederum eine Politik der Duldung gegenüber Russland vorgeworfen - auf Kosten der Ukraine.

Es wurden historische Parallelen zu München im Jahr 1938 gezogen, als der britische Premierminister Neville Chamberlain und der französische Premierminister Édouard Daladier versuchten, den deutschen Diktator Adolf Hitler zu beschwichtigen. Der Verhandlungsgegenstand war die Tschechoslowakei.


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Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (rechts) reiste am 15. Februar nach Moskau, um an den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu appellieren, den Frieden zu wahren. FOTO: Kreml



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Der deutsche Nazi-Führer Adolf Hitler und der britische Premierminister Neville Chamberlain (im Hintergrund) besprachen im September 1938 in Hitlers Villa in Berchtesgaden das Münchner Abkommen. FOTO: GLOBE PHOTOS


Dies ist eine weitere falsche Gleichsetzung, sagt der Historiker Clark.

"Ich sehe [die derzeitige Situation] auch nicht als 1938 an, und Putin ist nicht Hitler".

Zu dem letztgenannten Argument gibt es viele Ansichten. Zumindest die Tausenden von Karikaturisten, Bildmanipulatoren und Meme-Macher im Internet, die im Zuge des Angriffskriegs gegen Russland Präsident Wladimir Putin als eine andere Version eines Nazi-Diktators dargestellt haben, sind anderer Meinung.

Historische Parallelen lassen sich nicht vermeiden, und warum sollten Sie auch? Sie sind ein Versuch, Ordnung in das Chaos des Denkens zu bringen.

Es gibt unzählige Beispiele für gültige und weniger gültige Analogien aus der Vergangenheit. Als die Amerikaner 2001 durch die Terroranschläge vom 11. September schockiert waren, wurde sofort ein Vergleich gezogen: Dies ist eine Nachbildung von Pearl Harbor.

Pearl Harbor ist wegen des japanischen Überraschungsangriffs im Dezember 1941 in Erinnerung geblieben. Bei diesem Anschlag wurden Tausende von Amerikanern getötet, ebenso wie bei den Terroranschlägen vom September 2001.


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Am 25. Februar stand auf einem Schild eines römischen Demonstranten, dass sich die Geschichte wiederholt. FOTO: GUGLIELMO MANGIAPANE / REUTERS



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Rettungsaktionen nach dem japanischen Angriff auf den Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii am 7. Dezember 1941. FOTO: PHOTO12



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11. September 2001 in New York. Zwei Türme des World Trade Centers stürzten bei einem Anschlag islamischer Extremisten in sich zusammen. FOTO: RAY STUBBLEBINE / REUTERS

Analogien sollten jedoch kritisch betrachtet werden. Die Ähnlichkeiten zwischen Pearl Harbor und dem 11. September 2001 beschränken sich auf die Tatsache, dass beide Anschläge völlig überraschend kamen und die gleiche Anzahl von Opfern forderten.

Russland hat mit seinem brutalen Angriffskrieg das Sicherheitsgefühl von Hunderten Millionen von Menschen erschüttert. Der Boden für historische Parallelen ist also besonders fruchtbar.

Die erschreckendsten Analogien sehen die Gefahr eines Weltenbrandes, d.h. wir erleben eine Wiederholung der Ereignisse von 1914 oder 1939. Genau diese Parallelen wollte der Historiker Clark zurückweisen, weil es dafür keinen wirklichen Grund gibt.

Selbst wenn es so unglücklich wäre, dass der Krieg in der Ukraine zu einem großen Krieg eskaliert, würde dies durch einen ganz anderen Mechanismus geschehen als in den Weltkriegen des 20-Jahrhunderts.

Glücklicherweise hat der tapfere und legitime Verteidigungskampf der UKRAINE zu positiveren Analogien geführt.

Eine der häufigsten ist die Analogie mit dem finnischen Winterkrieg.


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Finnische Soldaten im Februar 1940 im Gebiet von Saija. FOTO: SA-KUVA



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Mitte Juni begruben ukrainische Soldaten ihren gefallenen Kameraden Iwan Kerdman in Lviv. FOTO: PAVLO PALAMARCHUK / REUTERS

Die Analogie zum Winterkrieg muss den Finnen nicht erklärt werden, und international ist der Schauplatz leicht zu verstehen: David gegen Goliath.

Das kleine Finnland kämpfte im Winter 1939-40 gegen die mächtige Sowjetunion, so wie die Ukraine jetzt gegen das übermächtige Russland kämpft. Der Aggressor war in beiden Fällen die gleiche aggressive Supermacht. Der Name hat sich geändert, der Modus Operandi jedoch nicht.

Doch die Analogie zum Winterkrieg ist nicht unproblematisch.

Erstens: Finnland hat den Krieg leider verloren. Die Ukraine wird hoffentlich besser abschneiden.

Zweitens war Finnland viel mehr auf sich gestellt als die Ukraine. Obwohl die Ukraine alleine kämpfen und enorme Opfer bringen muss, hat sie eine beispiellos starke Front hinter sich, die sie unterstützt.

Unterdessen fährt Wladimir Putin fort, seine eigenen Analogien zu entwickeln.

Putins Analogien neigen dazu, frostiger zu sein. Er hat sogar den aktuellen Angriffskrieg damit gerechtfertigt, dass das derzeitige ukrainische Regime ein Gegenstück zu Nazideutschland sei. Nach Putins Propaganda gab es im Donbass einen Völkermord und die Ukraine muss "entnazifiziert" werden.

Die russische Analogie der "Nazi-Ukraine" wird nicht durch Fakten wie die Tatsache gestört, dass der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Zelenskij, in Wirklichkeit ein Jude ist.

Putins lange Herrschaft ist von einem Missbrauch der Geschichte geprägt, welcher im Laufe der Jahre immer eklatanter geworden ist. Putin stützte seinen Angriffskrieg sowohl auf schriftliche als auch auf im Fernsehen übertragene Geschichtsvorlesungen, zu deren Kernbotschaften gehörte, dass die Ukraine eigentlich nicht existieren dürfte.

"Putin lebt in historischen Analogien", sagte der bulgarische Politikwissenschaftler Ivan Krastev im März in einem Interview mit dem deutschen Magazin Der Spiegel.

"Für Putin ist Russland kein Land im traditionellen Sinne mehr, sondern eine Art historisches, tausendjähriges Wesen."

Die jüngste historische Analogie von Wladimir Putin ist bezeichnend: Er setzt sich mit Zar Peter I. gleich, der auch als "der Große" bezeichnet wird.

In Russland wird dem Zaren Peter (1672-1725) gerade jetzt, 350 Jahre nach seiner Geburt, mit großer Intensität gedacht. Anfang Juni besuchte Putin die Stadt St. Petersburg anlässlich einer Gedenkausstellung.

Die Stadt St. Petersburg ist Putins Heimatstadt, die zu Zeiten des Zaren Peter gegründet wurde. Putin bewundert Zar Peter den Großen, weil er große Teile Russlands erobert hat.

"Er hat sie [an Russland] zurückgegeben und sie gestärkt", sagte Putin über die baltischen Küstenregionen.

Dann fuhr er mit einem Lächeln fort: "Nun, ganz offensichtlich ist es unsere Aufgabe, sie wiederherzustellen und zu stärken."

Putin hat nicht einmal versucht, seine Analogie zu verbergen: Er ist ein starker Zar, der Russlands Territorien erweitert.

Wen schert es, dass die Kriege des frühen 18. Jahrhunderts außerordentlich brutal waren. Auch damals Russland hat die baltischen Staaten und Finnland in einen leblosen Zustand versetzt. Die Besatzungstruppen verbrannten, plünderten und vergewaltigten.

Darüber gelangt man dann zu einer Analogie mit dem heutigen Russland, die sehr zutreffend ist.


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Tsaari Pietari I juhlavuoden julisteessa Pietarissa kesäkuun alussa. KUVA: OLGA MALTSEVA / AFP

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Korrektur 2. Juli, 8.43 Uhr: Anders als im Artikel fälschlicherweise angegeben, hieß der deutsche Herrscher während des Ersten Weltkriegs Wilhelm II. und nicht Wilhelm I.
https://www.hs.fi/ulkomaat/art-2000008909082.html


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02.07.2022 um 12:02
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Aber die Analogie zu 1914 ist besonders in Deutschland beliebt
Whow, die muß ich verpaßt haben. Das mit der Analogie zum Winterkrieg, da bin ich selbst drauf gekommen, und dazu hab ich auch nen deutschsprachigen Artikel (spektrum.de) gefunden und hier verlinkt. Auch andernorts meine ich, davon gehört zu haben. Aber ne Analogie zum ersten Weltkrieg? Nie gehört. An einem "besonders in Deutschland beliebt" hab ich doch deutliche Zweifel.

Dabei ist sie gar nicht mal so verkehrt - in einem seeehr gewissen Sinne. Nicht der Ukrainekrieg selbst, der hat da überhaupt keine Analogie, wie ich finde (außer zum Winterkrieg). Aber mit dem Einfall von Putins Soldaten in die Uktaine grassierte in anderen Anrainerstaaten die Angst, "Der Nächste" sein zu können. Wer Nato-Staat war, schrie um Kontingentaufstockung, wer keiner war, schrie um Nato-Aufnahme. Und auch in nichtangrenzenden Ländern gab es Befürchtungen, Putins Rußland könnte einen Nato-Mitgliedsstaat überfallen.

DAS wäre dann die Analogie zum ersten Weltkrieg. Denn genau das war damals die Grundlage dafür, daß ein einzelner Konflikt zum Dominostein-Effekt führte und die "ganze Welt" in den Krieg riß. So viele Länder Europas waren in verschiedenen militärischen Bündnissen (Entente & co.) miteinander verknüpft und standen somit in der Pflicht, einander im Angriffsfall gegenseitig zu verteidigen. Dieser Weltkrieg war geradezu unvermeidlich durch die Verstrickungen der Militärbündnisse. Jedenfalls sobald ein Mitgliedsstaat irgendeinen Ärger mit einem anderen Mitgliedsstaat hatte.

Finnland und andere sagen "gehn wir bloß in die Nato, den Dominoeffekt "Bündnisfall" wie 1914 wird Putin sich nicht trauen". Die Nato-Mitglieder hingegen fühlen sich hingegen nicht sicherer, sondern unsicherer, denn sie trauen Putin das durchaus zu, ins Baltikum einzufallen und damit "Domino á la '14" zu spielen. Aber daß dabei wirklich an 1914 gedacht wird, ist mir nirgends aufgefallen. In Historikerkreisen, in denen Clark verkehrt, mag das anders aussehen. Aber von Politikern, Kommentatoren, Kolumnisten oder "Leuten auf der Straße" hab ich keine Bezugnahme auf WW1 vernommen. Die Hoffnung der einen auf das Bündnis und die Furcht der anderen vor dem Bündnisfall funktioniert ja auch ohne dem.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Dies ist eine weitere falsche Gleichsetzung, sagt der Historiker Clark.

"Ich sehe [die derzeitige Situation] auch nicht als 1938 an, und Putin ist nicht Hitler".
Echt jetzt? Aber sowas von Analogie! Auch in der besten Analogie ist niemals alles gleich. Deswegen Analogie.

Also ich jedenfalls bin mit dem Spruch groß geworden "Wer nicht aus der Geschichte lernt, ist dazu verdammt, deren Fehler zu wiederholen". Clark (zumindest der Clark in der Darstellung des Artikels) scheint diesen Spruch direktemang abzulehnen.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Analogien sollten jedoch kritisch betrachtet werden. Die Ähnlichkeiten zwischen Pearl Harbor und dem 11. September 2001 beschränken sich auf die Tatsache, dass beide Anschläge völlig überraschend kamen und die gleiche Anzahl von Opfern forderten.
Immerhin also doch keine komplette Ablehnung von Analogien. Und auch das Kritische ist immer gut und richtig. Aber welche Analogie-Art nun gut wäre, ausgerechnet das wird offengelassen. Nämlich: "wenn man draus lernen kann". Und das sind meist die Entwicklungen, die Prozesse, keine Momentaufnahmen (Pearl Harbor) oder Eckdaten (soundsoviel Tote). Wie konnte A zu B führen, muß die Frage sein.

Und genau deswegen sind der Beginn des ersten Weltkrieges mit all seinen Bündnisverstrickungen und die internationalen Reaktionen auf Hitlers Einmarsch in die Tschechei durchaus geeignet.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Die erschreckendsten Analogien sehen die Gefahr eines Weltenbrandes, d.h. wir erleben eine Wiederholung der Ereignisse von 1914 oder 1939. Genau diese Parallelen wollte der Historiker Clark zurückweisen, weil es dafür keinen wirklichen Grund gibt.
Richtig. Die Ukraine ist kein Mitglied eines Militärbündnisses, daher gibt es da keine Analogie. Aber die Gefahr des Überfalls eines Natolandes steht durchaus im Raum. Und Analogien sollte man ziehen, um die "Wiederholung" zu vermeiden. Also: daß es nicht zu so einem Überfall kommt. Und damit zu keiner Analogie. Ist die Analogie erst mal da, isses ja zu spät, sie zu verhindern, indem man aus der Geschichte lernt. Also isses nur logisch, daß die Analogien schon gezogen werden, bevor es überhaupt echte Analogien gibt. Zu deutsch: wenn Clark sagt "gips doch keine Analogiens", dann hat er zwar recht, aber zugleich sehr unrecht. Denn noch-nicht-vorhandene Analogien sind das beste zum Draus lernen. Sie abzuwiegeln, weil (noch) nicht vorhanden ist geradezu dumm.

Und genau deswegen ist 1938 eine Super-Analogie. Das Schlucken der Tschechei ist noch kein militärischer Angriff Polens. Da aber das Schlucken der Tschechei zu keinem harten Vorgehen gegen Deutschland führte, konnte Hitler glauben, daß die Welt zu schwach und uneins ist, sich ihm in den Weg zu stellen. Und er konnte um so sicherer weitermachen.

Und genau das wird auch bei Putin angesprochen. Wir müssen ihm zeigen, wie geeint und stark die EU und Nato sind, er muß sehen, sich geirrt zu haben, und er darf nicht gleich mit dem Baltikum weitermachen. Und auch China soll sehen, daß sie es besser Putin nicht gleich machen und Taiwan zurückholen. Wir müssen die Analogie brechen, wir dürfen sie nicht entstehen lassen. Dazu ist es durchaus sinnvoll, sie dennoch zu "sehen".
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Doch die Analogie zum Winterkrieg ist nicht unproblematisch.

Erstens: Finnland hat den Krieg leider verloren. Die Ukraine wird hoffentlich besser abschneiden.

Zweitens war Finnland viel mehr auf sich gestellt als die Ukraine. Obwohl die Ukraine alleine kämpfen und enorme Opfer bringen muss, hat sie eine beispiellos starke Front hinter sich, die sie unterstützt.
Wie gesagt, es ist das Gute am Analogienziehen: Analogienvermeiden! Das ist nicht "nicht unproblematisch", das ist das erhoffte Ziel!
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Putin hat nicht einmal versucht, seine Analogie zu verbergen: Er ist ein starker Zar, der Russlands Territorien erweitert.

Wen schert es, dass die Kriege des frühen 18. Jahrhunderts außerordentlich brutal waren. Auch damals Russland hat die baltischen Staaten und Finnland in einen leblosen Zustand versetzt. Die Besatzungstruppen verbrannten, plünderten und vergewaltigten.

Darüber gelangt man dann zu einer Analogie mit dem heutigen Russland, die sehr zutreffend ist.
Wahrscheinlich liegt es daran, daß Clark ein Historiker ist. Klar, sind Analogien erst mal vollständig, dann sind die Ereignisse auch "so weit abgeschlossen". Dann sind sie fürs "Verhindern" aber auch vorbei. Sie sind "Geschichte". Gut, um sie in ein Geschichtsbuch zu schreiben. Genau Clarks Geschäft. Ihm gehts ja nicht ums Verhindern, sondern ums Dokumentieren. Und deswegen zählen für ihn nur echte, vollständige Analogien. Und nicht die verhinderten. Die aber müssen uns interessieren.


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02.07.2022 um 14:20
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Whow, die muß ich verpaßt haben. Das mit der Analogie zum Winterkrieg, da bin ich selbst drauf gekommen, und dazu hab ich auch nen deutschsprachigen Artikel (spektrum.de) gefunden und hier verlinkt. Auch andernorts meine ich, davon gehört zu haben.
Ja genau, den Artikel hattest Du hier verlinkt Beitrag von perttivalkonen (Seite 26)
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Aber ne Analogie zum ersten Weltkrieg? Nie gehört. An einem "besonders in Deutschland beliebt" hab ich doch deutliche Zweifel.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Die Nato-Mitglieder hingegen fühlen sich hingegen nicht sicherer, sondern unsicherer, denn sie trauen Putin das durchaus zu, ins Baltikum einzufallen und damit "Domino á la '14" zu spielen. Aber daß dabei wirklich an 1914 gedacht wird, ist mir nirgends aufgefallen.
Hier zwei Links zum Thema:

https://www.spiegel.de/panorama/krieg-in-der-ukraine-und-der-vergleich-mit-1914-a-efad9f8a-84fb-4ea3-b343-fbee8dcf3b49

https://www.br.de/nachrichten/kultur/erschoepfungsstrategie-kommt-alles-wie-im-ersten-weltkrieg,T3wW2ue (Archiv-Version vom 26.06.2022)


In den folgenden beiden Artikeln wird auch u.A. auf Clark (bzw. sein Buch) eingegangen:

https://www.dw.com/de/erster-weltkrieg-ukraine-parallelen/a-61882072

https://www.handelsblatt.com/politik/international/100-jahre-weltkrieg/leben-im-krieg/100-jahre-erster-weltkrieg-gibt-es-parallelen-zur-situation-heute/10174524-3.html
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Und Analogien sollte man ziehen, um die "Wiederholung" zu vermeiden
Ja, das stimmt. Ich verstehe es im Hesari-Artikel nur so, dass die Analogien dann auch von den Ausgangsvoraussetzungen 'passen' sollten. Und wenn die Ausgangslage im WK 1 eine andere, viel komplexere war, ist es natürlich etwas schwierig eine Analogie zum Angriff eines einzelnen Staates (Russland) auf die Ukraine herzustellen.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Aber mit dem Einfall von Putins Soldaten in die Uktaine grassierte in anderen Anrainerstaaten die Angst, "Der Nächste" sein zu können. Wer Nato-Staat war, schrie um Kontingentaufstockung, wer keiner war, schrie um Nato-Aufnahme. Und auch in nichtangrenzenden Ländern gab es Befürchtungen, Putins Rußland könnte einen Nato-Mitgliedsstaat überfallen.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:DAS wäre dann die Analogie zum ersten Weltkrieg.
Nur verändern ja Angst oder Befürchtungen die Ausgangslage nicht, auf der eine Analogie basiert. Die Ausgangslage bleibt ja wie sie war, sowohl im WK 1 als auch bei dem Einfall Russlands in die Ukraine 2014/2022. Clark sagt:
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:"Der Erste Weltkrieg begann auf eine unglaublich komplexe Weise", sagte Clark. "Im Fall der Invasion in der Ukraine - sowohl 2014 als auch in diesem Jahr - ist es vielmehr offensichtlich, dass der Frieden von einem Staat gebrochen wurde."
Diese 'komplexe Weise' vermag ich ohne nähere Kenntnis (auch seines Buches) nicht zu definieren. Gehe aber davon aus, dass er diese als Historiker genau geprüft hat, damit er aufgrund der unterschiedlichen Ausgangslagen zu nachfolgendem Schluss kommen konnte:
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:"Es gibt keine Analogie zwischen 1914 und der heutigen Situation in der Ukraine"
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Und genau das wird auch bei Putin angesprochen. Wir müssen ihm zeigen, wie geeint und stark die EU und Nato sind, er muß sehen, sich geirrt zu haben, und er darf nicht gleich mit dem Baltikum weitermachen. Und auch China soll sehen, daß sie es besser Putin nicht gleich machen und Taiwan zurückholen. Wir müssen die Analogie brechen, wir dürfen sie nicht entstehen lassen. Dazu ist es durchaus sinnvoll, sie dennoch zu "sehen".
Selbstverständlich. Es kommt möglicherweise darauf an, wie man den Begriff Analogie benutzt. Wie beschrieben, kann ich im obigen Kontext anerkennen, dass es ausschliesslich um die Ausgangssituation als Prämisse ging, um zu Clarks Schluss zu gelangen.

Wenn man das Wort "Analogie" im umgangssprachlichen Sinne verwendet, könnten im obigen Kontext auch Befürchtungen, Ängste sowie Vermutungen und Ahnungen mit einfliessen. Könnte dieses zu den unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten, die zu verschiedenen Schlüssen führen, erklären?
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Die aber müssen uns interessieren.
Ja, Geschichte muss uns interessieren. Leider kommt das irgendwie zu kurz, auch bei mir. Ich sollte mehr über die Ausgangssituationen der beiden Weltkriege wissen ...


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02.07.2022 um 15:03
Sorry, den Handelblatt-Link bitte nicht beachten. Der führt nicht zu der Seite, die ich einstellen wollte.


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https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.olaf-scholz-ich-bin-nicht-kaiser-wilhelm.1de8470a-ddbc-4f14-80df-1ac6274b21ec.html


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03.07.2022 um 10:45
Wirtschaft|Ich und Russland

Der, dessen Name nicht genannt werden darf

Als Wladimir Putin drei Tage vor dem Einmarsch die Provinzen der Ostukraine für unabhängig erklärte, spürte Laura Solanko, eine russische Wirtschaftswissenschaftlerin, die Angst in jeder Zelle ihres Körpers. Solanko steht seit Beginn des Krieges in Kontakt mit russischen Wirtschaftsexperten, aber über eine Sache wird im Austausch geschwiegen.


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Laura Solanko, Seniorberaterin der Bank von Finnland, ist der Meinung, dass alle Russen Verantwortung für den Krieg tragen. "Dies ist ein Systemkrieg, und die Russen haben sich an das System angepasst". FOTO: USVA TORKKI / HS


Anni Lassila HS
2:00 | Aktualisiert 6:39

„Damals fühlte ich mich körperlich wirklich krank", sagt Laura Solanko.

Sie verfolgte Montagabend, am 21. Februar, eine im Fernsehen übertragene Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin, in der dieser die ostukrainischen Provinzen Donezk und Luhansk für unabhängig erklärte.

Bis dahin hatte sich Solanko, als Seniorberaterin der Bank von Finnland, geweigert zu glauben, dass Russland in die Ukraine einmarschieren würde.

"Aber dann habe ich verstanden. Die Rede war eine Kriegserklärung. Der Krieg ist in jeder Hinsicht so absurd, dass ich es nicht glauben wollte."

Die Anzeichen waren da. Diese Absurdität hätte nicht überraschen dürfen: Russland war ja bereits 2008 in Georgien einmarschiert, und hatte 2014 die Halbinsel Krim besetzt.

"Schon 2014 war klar, dass bei diesen Entscheidungen keine Ökonomen am Tisch saßen, nicht einmal in der Nähe", sagt Solanko.


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Seit mehr als 30 Jahren befasst sich die Bank von Finnland mit der russischen Wirtschaft und davor mit der der Sowjetunion. Laura Solanko ist der Meinung, dass man Russland nicht mögen muss, aber man muss es kennen. FOTO: USVA TORKKI / HS



Solanko hat die meiste Zeit ihrer Laufbahn als Analystin in der Leitung des Forschungsinstitutes für aufsteigende Volkswirtschaften (Bofit) der Bank von Finnland gearbeitet. Seit der russischen Invasion hat sie einen Großteil ihrer Arbeitszeit mit Interviews verbracht.

Tag für Tag dürsten Journalisten und Leser nach Informationen über die Auswirkungen des Krieges und der Wirtschaftssanktionen auf die russische Wirtschaft. Nach jeder Runde von Sanktionen hofft man, dass sie Russland auf wundersame Weise dazu zwingen werden, den Krieg zu beenden.

Solanko war oft die Stimme des Realismus, indem sie die Sanktionen in die richtige Perspektive rückte und uns an die Widerstandsfähigkeit der russischen rohstoffbasierten Wirtschaft erinnerte.

Aber weshalb ist Solanko eine Expertin für die russische Wirtschaft geworden? Hätte es in Finnland, das sich von der Rezession der frühen 1990er Jahre erholte, nicht viel mehr faszinierende Dinge zu studieren gegeben?

Die Erklärung liegt im Zusammenbruch der Sowjetunion und im niederländischen Rotterdam.

Als die Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre zusammenbrach, begann Russland, große wirtschaftliche Möglichkeiten zu erkennen. Es wurde zum wilden Eldorado des Ostens, von dem man sich ein schnelles Wirtschaftswachstum und Fortschritte auf dem Weg zu zumindest einer Form der Demokratie versprach.

Genau zu dieser Zeit, im Jahr 1991, begann Solanko ein Wirtschaftsstudium an der Universität Helsinki. Das Studium der kommunistischen Planwirtschaft war gewiss keine Modeerscheinung, und in Finnland wehte ein starker westlicher Wind, auch in der Wirtschaft.

"Ich hatte weder als Kind noch als Jugendliche eine Beziehung zur Sowjetunion. Aber etwa im zweiten Jahr meines Studiums begann ich mich zu fragen, wie eine solche Wirtschaft überhaupt funktionieren kann", sagt Solanko.

Dieses Interesse wurde geweckt, als Solanko ihr drittes Studienjahr als Austauschstudentin an der Universität von Rotterdam verbrachte. Dort hielt ein russischer Wirtschaftswissenschaftler namens Stanislav Menshikov eine Reihe von Vorträgen.

Menshikov lehrte, dass das Studium der Planwirtschaft helfen könnte, das Funktionieren der westlichen Marktwirtschaft besser zu verstehen. Für Solanko war das faszinierend.

Nach ihrer Rückkehr nach Finnland begann sie, Russisch zu lernen. Solanko interessierte sich auch für finno-ugrische Sprachen und Völker.

"Ich war in der Studentenvereinigung und der karelischen Abteilung aktiv. Wir haben ein Verwandtschaftskomitee gegründet und eine Zusammenarbeit mit Petrosawodsk aufgebaut. Ich habe auch ein paar Worte der Komi-Sprache gelernt.

1997 ging Solanko als Austauschstudentin an die Universität St. Petersburg, und lebte sechs Monate lang bei einer Familie in St. Petersburg.

"Diese Kontakte während meiner Studienzeit haben eine starke emotionale Bindung an die russische Kultur und die Menschen hinterlassen. Obwohl das derzeitige fast totalitäre Regime unerträglich ist, sind die Menschen und einige Aspekte der Kultur sehr lustig“.

Solankos Graduierten-Seminar wurde von Pekka Sutela geleitet, einem international hoch angesehenen Wissenschaftler der sowjetischen und russischen Wirtschaft.

"Es gab nicht viele westlich ausgebildete Wirtschaftswissenschaftler in der Welt, die sich auf das Studium von Planwirtschaften konzentrierten. Er war auch mit den Leuten vertraut, die Anfang der 1990er Jahre mit der Reform der russischen Wirtschaft begannen, und hat dadurch viel Insiderwissen erworben", sagt Solanko.

Während ihres Studiums wählte Solanko die russische Wirtschaft als Forschungsthema und promovierte später in diesem Bereich. Nach dem Studium arbeitete sie bei der Bank of Finland, Bofit.

Pekka Sutela war Leiter von Bofit bis 2011. Bis dahin hatten die Menschen noch Vertrauen in Russland, auch wenn der Optimismus der 1990er Jahre verblasst war.

"Ich denke, der Richtungswechsel war bereits nach der Finanzkrise 2008 klar. Die russische Wirtschaft schrumpfte genauso stark wie die finnische, erholte sich aber mit Hilfe staatlicher Hilfen schnell."

Es kam darauf an, wie die Beihilfen eingesetzt wurden. Solanko zufolge wurden damit alte Wirtschaftsstrukturen und konkursreife Unternehmen am Leben erhalten, während das Geld in neue und produktive Unternehmen hätte investiert werden müssen.



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Für Laura Solanko ist der Optimismus über die Entwicklung Russlands spätestens seit zehn Jahren verflogen. "Ich fing an, wirklich froh zu sein, dass ich die russische Wirtschaft und nicht die Politik studierte." FOTO: USVA TORKKI / HS


So wie Russland in der Politik stehen geblieben ist, in Erinnerungen an die Vergangenheit zu schwelgend und mit seiner einstigen vermeintlichen Größe prahlend, so ist auch die Wirtschaft in Erinnerungen an die Vergangenheit stehen geblieben.

"Wer erinnert sich noch daran, dass für die russische Wirtschaft einst ein schnelles Wachstum erwartet wurde. Jetzt ist es genug, dass es läuft wie ein Jahr zuvor."

Die Beamtenkarriere ist seit den 1990er Jahren, als man vom Erfolg in der Wirtschaft phantasierte, der Traum vieler gebildeter Russen. Wenn die gesamte Gesellschaft, einschließlich der Wirtschaft, fest an der Leine der politischen Führung läuft, lohnt es sich nicht, Risiken einzugehen.

Der durchschnittliche Beamte wird gut bezahlt und ist angesehen. Die Kinder können auf Eliteschulen gehen.

"Der Wunsch, ein System in Frage zu stellen, von dem man so sehr profitiert, ist nicht sehr groß. Nach und nach stieß ich auch auf immer mehr russische Kollegen, die der Meinung sind, dass kein Projekt vorankommen könne, wenn es nicht von der höchsten politischen Ebene genehmigt werde.

Für Finnen spiegelt sich das Alltagsleben der Russen hauptsächlich durch die Mittelschicht in den Großstädten wieder. Es wirkt übersättigt, manchmal sogar beneidenswert. Was ist also mit der Wirtschaft los?

Weniger als ein Drittel der Russen lebt in Großstädten.

"Und dann sind da noch die hundert Millionen anderen, deren Leben ganz anders und viel ärmer ist. Aus diesen ländlichen Siedlungen kommen die russischen Soldaten. Sie haben oft keine andere Wahl. In der Ukraine gibt es kaum Moskowiter, die kämpfen.“

Seit ihrer Studienzeit ist Solankos Beziehung zu Russland hauptsächlich beruflicher Natur. Mit ihrer Gastfamilie in St. Petersburg steht sie seit 25 Jahren in Kontakt, aber ansonsten sind die Kontakte auf der Ebene von Bekanntschaften angesiedelt.

Vor Corona besuchte Solanko mehrmals im Jahr Moskau, um an Wirtschaftsseminaren teilzunehmen, und sich mit Wissenschaftlern, Bankern und anderen Geschäftsleuten zu treffen.

Die Kontakte werden auch nach dem Einmarsch der Russen fortgesetzt.

"Aber es gab eine unausgesprochene Vereinbarung, den Krieg nicht zu erwähnen. Natürlich diskutieren wir über die Auswirkungen des Krieges auf die Wirtschaft und verweisen auf 'jüngste Ereignisse', aber von einem tatsächlichen Krieg ist nicht die Rede.

In Russland wird Kritik an der Staatsführung kriminalisiert. Solanko ist der Meinung, dass die Frage nach dem Krieg oder die Äußerung von Meinungen zum Abbruch der Beziehungen führen könnte.

Die russische Staatsverwaltung zögert jedenfalls seit geraumer Zeit, mit westlichen Forschern zu kommunizieren.

Dennoch, so Solanko, ist es klar, dass die meisten Wirtschaftswissenschaftler entsetzt von dem Krieg sind.

"Viele sind gegangen, und viel mehr würden gehen, wenn es möglich wäre. Aber es ist jetzt sehr schwierig für einen Russen, im Westen einen Job zu bekommen. Die Sympathien sind jetzt nicht auf ihrer Seite, egal wie sehr der Krieg verurteilt wird".

Auch die einfachen Russen haben eine Verantwortung.

"Dies ist nicht Putins Krieg. Das ist eine irreführende Vorstellung. Dies ist ein Krieg des Systems, und die Russen haben sich an das System angepasst. Ich kann nicht genau sagen, was die Verantwortung des russischen Volkes ist, aber es ist klar, dass es eine gewisse Verantwortung trägt", sagt Solanko.

Dennoch ist Solanko der Meinung, dass jeder Finne mindestens einmal St. Petersburg besuchen sollte, um die Angst zu zerstreuen. Den Menschen zu vermitteln, dass die Russen im Grunde genommen genauso sind wie wir, und dass St. Petersburg eine große und ziemlich europäische Stadt ist.

"Russland bleibt immer direkt nebenan. Man muss es nicht mögen, aber man sollte es sehr wohl kennen."
https://www.hs.fi/talous/art-2000008856324.html


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03.07.2022 um 10:46
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03.07.2022 um 16:08
Kultur|Kulturpolitik

Die Bücher einer in Finnland lebenden Comiczeichnerin, sollen in Texas verboten werden, und sie erhält Morddrohungen - Was bedeutet der US-Kulturkrieg, über den jetzt überall gesprochen wird?
Die in Finnland lebende Comiczeichnerin Sophie Labelle geriet in den US-Kulturkrieg. Die Kulturforscherin Tuija Saresma sagt, dass die Finnen auch wachsam sein sollten, um zu verhindern, dass Ideen, die die Menschenrechte bedrohen, hier Fuß fassen.


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Laut der Karikaturistin Sophie Labelle untergräbt die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, das Abtreibungsgesetz zu kippen, automatisch die Position der Regenbogenbevölkerung. FOTO: JULIE ARTACHO


Kristiina Sarasti
2:00 | Aktualisiert 11:33


"Danke Hater, ihr lasst alle meine Träume wahr werden."

Das schrieb die Comiczeichnerin, Autorin und Trans-Aktivistin Sophie Labelle im Februar auf ihrem Instagram-Account. Ihre Jugendromane Ciel 1 und Ciel 2, die von transsexuellen Jugendlichen handeln, wurden Anfang des Jahres neu aufgelegt.

Die zwei Jahre zuvor veröffentlichten Bücher waren plötzlich sehr gefragt, nachdem ein Mitglied des texanischen Repräsentantenhauses sie auf eine Liste von Büchern gesetzt hatte, die aus den Schulbibliotheken des Staates entfernt werden sollten. Die Liste umfasst 850 Titel, darunter John Irvings Roman 'The Hero of His Own Life', in dem es um einen Arzt geht, der Abtreibungen vornimmt.


Die Initiative zum Verbot von Büchern steht im Zusammenhang mit den Kulturkriegen in den Vereinigten Staaten, die wieder in die Schlagzeilen geraten sind. Diese werden in der Regel als ideologische Konfrontation zwischen konservativen und liberalen Werten verstanden. Zu den heißesten Themen gehören derzeit die Rechte sexueller und geschlechtlicher Minderheiten, die Waffenpolitik, Rassenfragen und natürlich die Abtreibungsrechte.


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Ein Ausschnitt aus Sophie Labelles Webcomic über ein Transgender-Mädchen, Assigned Male (zum Mann bestimmt), verdeutlicht den Widerspruch, dass Abtreibungsgegner zwar behaupten, das Leben sei heilig, sich aber nicht für die Gesundheit und das Leben von Regenbogenmenschen, Schwarzen und Frauen interessieren. FOTO: SOPHIE LABELLE


Labelle lebte noch in ihrer französischsprachigen Heimat Kanada, als sie 2017 das Helsinki Comics Festival besuchte und einen interessanten finnischen Mann kennenlernte. Vor drei Jahren zog Labelle mit dem Mann zusammen, und das Paar lebt jetzt in Nordkarelien.

Labelle ist vor allem für ihren Webcomic Assigned Male bekannt, in dem es um ein Trans-Mädchen geht. Sie begann 2014 damit, nachdem sie es satt hatte, dass die wenigen Trans-Figuren in Filmen und Fernsehserien entweder lächerlich, monströs oder Opfer von Gewalt waren.

"Ich wollte einen Comic machen, in dem Trans-Menschen den Alltag von Ihresgleichen sehen, und erkennen können, dass wir als wir selbst dargestellt werden können. Ich hätte selbst gern so etwas gelesen, als ich jung war, ein Außenseiter und in der Schule gemobbt wurde", sagt Labelle am Telefon.

Laut Labelle erhält Assigned Male auf Facebook durchschnittlich 2-4 Millionen Aufrufe pro Woche, und die meisten Leser sind aus den USA. Labelle kommentiert in ihrem Cartoon aktuelle Themen des US-Kulturkampfes.

In einem in diesem Frühjahr veröffentlichten Comic sagt eine angewidert dreinblickende Frau: "Es ist leichter für ein texanisches Kind, eine Waffe in die Hände zu bekommen als ein Buch über Trans-Jugendliche."

Die Karikatur, die nach der Schießerei an der Schule in Uvalde veröffentlicht wurde, stellt die Tendenz der texanischen Wertkonservativen in Frage, Bücher zu verbieten, in denen Trans-Menschen vorkommen, obwohl diese keine Gefahr für irgendjemanden darstellen.

"Gleichzeitig lehnen sie eine Verschärfung der Waffengesetze ab, obwohl der zu leichte Zugang zu Waffen immer wieder zu Schießereien in Schulen führt.


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Der Comic von Sophie Labelle, in dem die Figuren über Transphobie sprechen. FOTO: SOPHIE LABELLE


Seit 2014 ist Labelle auf Lesungsreise in den USA. In dieser Zeit hat sich ihrer Meinung nach das gesellschaftliche Klima deutlich verändert.

"Donald Trump hat die extreme Rechte, Rassisten, Faschisten, Homo- und Transphobiker ermutigt, und die Folgen sind nun für alle sichtbar. Selbst öffentliche Gewaltandrohungen sind keine Ausnahme mehr, und das ist sehr besorgniserregend.

Dieses Phänomen zeigt sich auch in Labelles Leben. Sie erhält ständig Hasspost und Morddrohungen, insbesondere von amerikanischen Rechtsextremisten.

"Früher waren die meisten von ihnen anonym, aber jetzt schicken viele von ihnen die Nachrichten furchtlos unter ihrem eigenen Namen", sagt Labelle.

Als der Rechtextremismus 2017 am schlimmsten war und Labelles Wohnadresse in Montreal in einem Neonazi-Forum kursierte, musste sie aus Sicherheitsgründen von zu Hause wegziehen.

Worte führen manchmal zu Taten, und die meisten bewaffneten Kriege beginnen als Kulturkriege", erinnert Labelle. So ist sie beispielsweise der Ansicht, dass Drohungen der extremen Rechten gegen Transmenschen ernst genommen werden sollten.

"Selbst Russland hat versucht, die Ukraine zu russifizieren, lange bevor sie zu den Waffen griff.“


Olúfẹ́mi O. Táíwò, außerordentlicher Professor für Philosophie an der Georgetown University, betont ebenfalls, dass der Kulturkampf nicht "nur" als Kulturkampf betrachtet werden sollte, da die Wertedebatte ständig mit konkreten politischen Entscheidungen verwoben ist.

Obwohl der derzeitige US-Präsident Joe Biden ein Demokrat ist, haben die Republikaner viele wichtige Sitze in der Legislative inne und sind daher in der Lage, ihre Agenda wirksam durchzusetzen.

Ende letzter Woche hat der von den Republikanern geführte Oberste Gerichtshof der USA ein umfassendes Abtreibungsgesetz auf Bundesebene aufgehoben. Die Entscheidung bedeutet, dass jeder Staat selbst über das Abtreibungsrecht entscheiden kann, und viele haben die Abtreibung ganz verboten.

Und das, obwohl der UN-Ausschuss für die Rechtsstellung der Frau restriktive Abtreibungsgesetze als Diskriminierung von Frauen (und andere mit Gebärmutter) einstuft.

Studien zeigen, dass restriktive Abtreibungsgesetze die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche nicht einmal wesentlich verringern, sondern sie nur teurer und oft lebensbedrohlich machen. Weltweit sterben jedes Jahr schätzungsweise 70.000 Menschen an den Folgen illegaler Abtreibungen.

Labelle zufolge ist die Abort-Entscheidung ein gewaltiger Rückschlag.


"Als Nächstes stehen auf der konservativen Agenda wahrscheinlich zumindest Gesetze zur gleichberechtigten Ehe, zur Empfängnisverhütung, zu gleichgeschlechtlichem Sex und zum Status sexueller Minderheiten."

Planned Parenthood, die US-amerikanische Wohltätigkeitsorganisation für sexuelle Gesundheit, wird nach dem Urteil ihre Aktivitäten einschränken müssen.

"In vielen Staaten ist sie der einzige Anbieter von diskriminierungsfreier Gesundheitsversorgung für farbige Menschen", betont Labelle.

In diesem Jahr hat es bereits besorgniserregende Versuche gegeben, die Rechte von Transgendern zu untergraben. Nach Angaben der Human Rights Campaign wurde in diesem Frühjahr in den USA eine Rekordzahl von 330 Gesetzentwürfen zur Untergrabung der Rechte von Transgendern eingebracht.

Einige Forscher, Journalisten und Aktivisten argumentieren, dass der Kulturkampf nicht so sehr ein unvermeidliches Aufeinandertreffen unvereinbarer Ideologien ist, sondern vielmehr eine reaktionäre Technik, um Spaltungen zwischen "uns" und "denen" zu schaffen.

So argumentiert z.B. der Soziologieprofessor Scott Melzer in seinem Buch 'Gun Crusaders - The NRA's Culture War', dass Kulturkriege das Werk weißer Konservativer sind, die um den Verlust ihrer Vormachtstellung fürchten.

Er sagt, dass insbesondere viele weiße, christliche Männer befürchten, dass mehr Rechte für Frauen, rassische und sexuelle Minderheiten ihre Lebensweise bedrohen. Die NRA, zum Beispiel, hat absichtlich einen Kulturkrieg angezettelt, um die konservativen Reihen gegen diese wahrgenommene Bedrohung zu vereinen, argumentiert Melzer.

Tuija Saresma, Dozentin an der Universität von Jyväskylä und außerordentliche Professorin für Kultur- und Geschlechterstudien, stimmt dem zu.

Sie sagt, dass die Verteidigung der Menschenrechte der Schwachen ein zentraler Bestandteil des Werte-Liberalismus ist, der nicht als Krieg geführt werden kann.

"Im Gegenteil, die Angriffe auf diese Rechte können als Kulturkampf bezeichnet werden. Ein genauerer Begriff wäre vielleicht "Angriffskrieg der Wertkonservativen", aber als Oberbegriff ist der Begriff "Kulturkampf" ausreichend. Wir müssen uns nur davor hüten, den Eindruck zu erwecken, dass es sich bei einem Kulturkrieg immer um zwei sich bekämpfende Lager handelt, denn oft ist eines von ihnen ungewollt daran beteiligt", sagt Saresma.


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Die Dozentin Tuija Saresma sagt, dass wir auch in Finnland die Augen offen halten müssen, um politische Einmischung beispielsweise in die Bildungsinhalte zu vermeiden. FOTO: TOMMI ANTTONEN / LEHTIKUVA


Saresma zufolge ist der Kulturkampf vor allem ein politisches Spiel, bei dem Konservative und Rechtspopulisten versuchen, ihre Unterstützung zu erhöhen, indem sie sich gegen die Bemühungen der Progressiven stark machen.

"Konservative und Populisten bezeichnen 'Wokeism' oder 'Genderism' als ihre Gegner und erwecken den Eindruck, dass diese etwas sehr Bedrohliches sind. In Wirklichkeit stellen sie sich gegen das Streben nach einer egalitäreren Gesellschaft", sagt Saresma.

Sie sagt, dass der Begriff "Wokeism" (oder "Woke Culture") heutzutage im Allgemeinen in einem abwertenden Sinne verwendet wird, um das Bewusstsein für soziale Missstände zu beschreiben. Ursprünglich kam der Begriff "Woke" in afroamerikanischen Kreisen auf und bezeichnete die soziale Wachsamkeit.

Der Begriff "Genderismus" (oder "Gender-Ideologie") hingegen wird laut Saresma seit jeher in einem abwertenden Sinn verwendet: Er bezieht sich in distanzierender Weise auf alles, was die zweigeschlechtrige, hierarchische Geschlechterordnung in Frage stellt.

Rechtspopulisten und religiöse Konservative in verschiedenen Ländern haben sich in ihrem Kampf gegen diese modernen Schreckgespenster zusammengeschlossen. Die transnationale Bewegung zur Untergrabung der Rechte von Frauen, geschlechtlichen und sexuellen Minderheiten wird als Anti-Gender-Bewegung bezeichnet.

Auch Wladimir Putin und Patriarch Kirill haben die "Gender-Ideologie" und die Ablehnung der Pride-Bewegung als einen der Gründe für den Angriff auf die Ukraine angeführt.

In Florida ist im März ein Gesetz in Kraft getreten, das die Diskussion über sexuelle und geschlechtliche Minderheiten in den untersten drei Schulklassen verbietet, ähnlich wie ein neun Jahre altes russisches Gesetz, das die Diskussion über homosexuelle Beziehungen und geschlechtliche Vielfalt unter Minderjährigen verbietet.


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In ihrem jüngsten Comic Assigned Male kritisiert Sophie Labelle Unternehmen, die die Pride Week feiern und gleichzeitig schwulen- und transphobischen Meinungen Raum geben. FOTO: SOPHIE LABELLE


Saresma ist besorgt über die Menschenrechtslage in den USA. Sie sagt, Finnland sei durch die Strukturen des Wohlfahrtsstaates und eine starke Zivilgesellschaft und Demokratie geschützt.

"Dank unseres egalitären Bildungssystems sind die Menschen hier im Durchschnitt kritischer und gebildeter und lassen sich nicht einfach auf alles ein", sagt Saresma.

Es wäre jedoch ein Irrtum zu glauben, dass die Bestrebungen, die Rechte von Frauen und Minderheiten zu beschneiden, nicht auch in Finnland verstärkt werden können.

"Es ist noch nicht lange her, dass der damalige Außenminister Timo Soini auf einer Geschäftsreise eine Anti-Abtreibungsveranstaltung besuchte. Und auch hier wehren sich Konservative und Rechtspopulisten gegen die Berücksichtigung der Geschlechtervielfalt, indem sie beispielsweise behaupten, dass es unnatürlich sei und man nun verbieten wolle, Mädchen als Mädchen und Jungen als Jungen zu bezeichnen".

Bei der Hervorhebung der Geschlechtervielfalt geht es nicht darum, irgendjemandem Chancen zu nehmen, sondern darum, Raum für diejenigen zu schaffen, deren Geschlechtsidentität von der zweigeschlechtrigen Geschlechterordnung nicht anerkannt wird", betont Saresma. Nach Ansicht von Seta ist die laufende Reform des Transgesetzes eine Voraussetzung für die Verwirklichung der Menschenrechte in Finnland.

Nach Ansicht von Saresma muss auch die Freiheit von Lehre und Forschung entschieden verteidigt werden, da sie das Lebenselixier der Demokratie ist.

Saresma zufolge finden sich in einigen der von den Wahren Finnen eröffneten Debatten, in denen die Inhalte von Lehre und Forschung in Frage gestellt werden, Anklänge an die Entwicklungen in den USA.

Labelle stimmt dem zu. Die Wertkonservativen in den verschiedenen Ländern lernen voneinander, und insbesondere die USA haben einen so deutlichen politischen und kulturellen Vorsprung, dass sie ein Modell für Gut und Böse sind, sagt sie.

"Alles, was in den USA passiert, kann bis zu einem gewissen Grad auch hier passieren. Wir müssen gleichzeitig daran arbeiten, die Gesellschaft gerechter zu machen, und uns auf das Schlimmste vorzubereiten.

----
Korrektur, 3. Juli, 11:33 Uhr: In der Überschrift hieß es fälschlicherweise, Labelles Bücher seien in Texas verboten worden. Richtig ist, man wollte die Bücher verbieten.
https://www.hs.fi/kulttuuri/art-2000008913695.html


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04.07.2022 um 10:07
Kolumne von Janne Saarikivi: Mein schlecht erzogener Hund lehrte mir den Sinn des Lebens

Mein nervöser und unsicherer Hund ist wie eine Regierungskrise, eine Pandemie oder eine Krebsuntersuchung - nicht perfektes Leben, das nur geliebt werden kann, schreibt Saarikivi.


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JANNE SAARIKIVI
Sprachwissenschaftler und Sachbuchautor


Im Sommer wollen die Menschen die Nachrichten vergessen. Deshalb ist es passend, von meinen Hunden und deren Weltanschauung zu erzählen.

Ich habe zwei Hunde, der eine groß und freundlich, der andere klein und böse. Der eine wird von allen geliebt, der andere wird befremdelt oder bestaunt. Von dem großen und freundlichen bekomme ich Trost und Liebe, und von dem kleinen und wütenden habe ich das Wunder des Lebens gelernt.

Die Hunde, die bei mir leben, sind mit vielen (glücklichen) Zufällen in meinem Leben verbunden, aber davon jetzt nicht mehr. Alles in allem sind die Hunde nicht sehr gut erzogen oder ausgebildet, so wie auch der letzte Stand der Küchen- und Hofpflege in meinem Haus nicht dem höchsten Standard entspricht.

Wenn Gäste kommen, wedelt der große Hund mit dem Schwanz. Aber ein kleiner, wütender, unsicherer Hund wird anfangen zu kläffen, zumindest wenn der Gast ihn nicht wie einen, na ja, Hund behandeln kann.


Wenn er den Geruch des Fremden nicht mag, geht er an’s Hosenbein. Wenn der Gast sich in die Küche setzt, um Kaffee zu trinken, geht das Kläffen weiter und der Gast fühlt sich zunehmend unwohl. Ich bekomme nicht mehr viel Besuch.

Von Zeit zu Zeit scheint der kleine Hund verärgert oder irritiert. Dann pinkelt und kackt er drinnen.

So ist es bei uns zu Hause: Kacke und Pisse, Bellen, Beißen. Es ist Chaos, es ist unordentlich, es ist schlechte Disziplin, es ist eine Sauerei. Das gilt für den Hund und natürlich auch für das Herrchen und die Kinder.

Unbezahlte Rechnungen und ungelesene E-Mails, drohende Abgabetermine, schlechtes Lebensmanagement und unerledigte Dinge, die vom Schreibtisch auf den Boden fallen.

Also willkommen bei uns, denn darum geht es. Ich würde gerne ein zurückhaltendes und erfolgreiches Leben führen oder einen entsprechenden Hund haben, aber in diesem Alter weiß ich, dass das nicht möglich sein wird. Also lebe ich mit dem, was ich habe, einem Leben und einem Hund, und ich liebe trotz allem. Ich plaudere mit dem Hund, ich streichle ihn, ich spiele mit ihm.

Wir haben eine Beziehung zwischen verschiedenen Spezies. Wir sind lebendige, unterschiedliche Tiere, und wir beide sehen die gleiche Welt, nur auf unterschiedliche Weise. Der Hund erfreut sich an mir, und ich erfreue mich an dem Hund. Gemeinsam spazieren wir bei jedem Wetter durch die Nachbarschaft und essen Trockenfutter. Nachts wache ich auf und stelle fest, dass ein kleiner Hund unter meinen Arm gekrochen ist und schnarcht.

Aus all dem erkenne ich, dass ich nur einen kleinen Teil der Realität des Hundes verstehe, und dass seine Realität in die reiche Vielfalt der Wahrnehmungen der Welt hineinreicht, die ich nicht sehen kann.

Der Geist eines Tieres, wie auch der Geist des Lebens, ist genau das, nämlich nicht das, was man meint zu verstehen oder sich wünscht, dass es so ist.

Der Mensch stellt sich ein ideales Haus, eine ideale Frau, ideale Kinder, einen idealen Beruf, einen idealen Hund vor, aber es ist nicht so. Wir bekommen mehr als nur einen Wunsch und eine Vorstellung. Wir bekommen ein echtes Leben.

Die Vergangenheit ist vorbei, für die Zukunft gibt es keine Garantie.
Das Leben ist größer als der Plan des Lebens. Das Haus wurde im Rahmen einer Vereinigung gekauft, die dann beendet wurde. Die Pflege des Hauses erwies sich als lästig, Frustration und Geldmangel machten sich breit. Die Kinder, die süßen Kleinen, denen man Geschichten erzählt, fangen an, den Mittelfinger zu zeigen und das Geld rauszuhauen. Die Arbeit war anstrengend, und ich verlor die Kontrolle über sie. Und der Hund, na ja - dort kläfft er.

Aber während ich die Schwere des Ganzen erlebe und den Sinn des Lebens in Frage stelle, wird mir auch klar, dass das Leben genau das ist. Die Vergangenheit ist vorbei, für die Zukunft gibt es keine Garantie.

Die unkontrollierbare Fülle, um mich herum - ein sich schlecht benehmender Hund, der wachsende Abstand zu den sich entfernenden Kindern, oder geliebte Menschen mit Krankheiten - das ist das Leben. Und wenn ich jetzt nicht für das Leben dankbar sein kann, wann dann? Es wird nichts anderes kommen.

Mein nervöser Hund ist wie eine Regierungskrise, eine Pandemie, Kopfschmerzen oder eine Krebsuntersuchung, also voller Lebenslust und Unsicherheit.

Das Leben ist rotzig, unordentlich, fließend und unvollendet. Ehre ihm.

Und Ordnung, Sauberkeit und organisiertes Dasein ist eher eine Angst vor dem Leben, ein hoffnungsloser Versuch, dem Unvermeidlichen Einhalt zu gebieten.

Meine Hunde sind schon alt. Jeder Morgen mit ihnen ist ein Moment der Dankbarkeit. Sie werden sich nie ändern. Und so bin auch ich, so wie ich bin.

Trauriges und nacktes Chaos ist die einzige Welt, die es gibt. Sie ist schön.

Ich danke für jeden Augenblick.

Janne Saarikivi

Der Autor ist ein erschöpfter und arbeitsloser Professor
https://yle.fi/uutiset/3-12473183


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04.07.2022 um 17:09
Wissenschaft
Studie bestätigt: Anhänger aus der Steinzeit wurden aus Menschenknochen hergestellt

Früher nahm man an, dass die Funde von Knochen und Zahnanhängern tierischen Ursprungs waren. Archäologen öffneten die Gräber bereits in den 1930er Jahren auf der Insel Peurasaari beim Ääninen.


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Südlich auf der Insel Peurasaari wurden neben Elchzahnstochern auch Anhänger aus menschlichen und tierischen Knochen gefunden. Rekonstruktion des Grabes eines Steinzeitmenschen. Foto: Tom Björklund / Universität von Helsinki


MARKKU SANDELL
13:56

Bereits in den 1930er Jahren wurden in Russisch-Karelien archäologische Ausgrabungen auf dem südlichen Teil der Insel Peurasaari (Oleniy Ostrov) Ääninen durchgeführt. Es wurden die Überreste von 177 Gräbern aus der Steinzeit sowie verschiedene Artefakte geborgen.

In der Steinzeit wurden aus Tierzähnen und -knochen Anhänger mit wichtiger symbolischer Bedeutung hergestellt, die Kleidung oder Accessoires schmückten und als Perlen dienten.

Auch menschliche Knochen wurden als Rohmaterial für Anhänger verwendet. Dies geht aus einer Studie hervor, in der Grabfunde, die mehr als 8200 Jahre zurückliegen, nach 80 Jahren erneut untersucht wurden.


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Als der Friedhof von Peurasaari noch genutzt wurde, gab es keine Staatsgrenzen, die den Verkehr bestimmten, sondern die Wasserwege waren entscheidend. Foto: Jyrki Lyytikkä / Yle


Den Archäologen zufolge ist das Ergebnis eine Sensation. Bereits vor drei Jahren vermuteten Wissenschaftler, dass es sich bei dem Material des Schmucks um menschliche Knochen handelt:

Einer von drei Anhängern ist aus menschlichem Material

Unter den Zahnanhängern, die in den Gräbern gefunden wurden, befanden sich auch Anhänger mit Knochen, aber die Form dieser Anhänger erlaubt es nicht, die Art zu bestimmen.

Das Forschungsprojekt Animals Make Identities an der Universität Helsinki untersucht anhand von Grabfunden die Bedeutung von Tieren in steinzeitlichen Kulturen.

Die Leiterin des Projekts, Associate Professor Kristiina Mannermaa, und ihre Kollegen schickten Knochenanhänger, die in Gräbern gefunden wurden, an das BioArCh Centre der Universität York, wo sie mit Hilfe der Zooarchäologie durch Massenspektrometrie analysiert wurden.


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Zwei Anhänger aus dem Oberschenkelknochen eines Steinzeitmenschen, gefunden bei den archäologischen Ausgrabungen in Ääninen. Foto: Anya Malyutina/Kunstkamera


Eine Knochenprobe wird mit einem Massenspektrometer analysiert, um die Spezies anhand der Aminosäuren in der Knochenprobe zu bestimmen.

Die Ergebnisse waren zunächst überraschend: 12 von 37 Proben wiesen das Ergebnis als menschlich aus. Die anderen Anhänger wurden hauptsächlich aus den Knochen von Elchen und einigen Rindern hergestellt.

Menschliche Knochenanhänger haben eine andere Größe, gebrochen aus langen Knochen unterschiedlicher Größe, in die eine oder zwei Rillen eingearbeitet sind.

Die Verwendung menschlicher Knochen als Rohmaterial für Gegenstände ist aus ethnografischen Kontexten in Asien, Südamerika und anderswo bekannt.

Die Verwendung menschlicher Knochen wird in der Regel mit Kannibalismus in Verbindung gebracht, da die Knochen oft Spuren der Entfleischung aufweisen.

- Die Oberfläche der von uns untersuchten Knochenfragmente ist so abgenutzt, dass keine Schnittspuren zu erkennen sind. Wir haben keinen Grund, auf der Grundlage von den Olenij Ostrov Erkenntnissen Kannibalismus zu vermuten", sagt Kristiina Mannermaa.
https://yle.fi/uutiset/3-12522300


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04.07.2022 um 22:10
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Alles in allem sind die Hunde nicht sehr gut erzogen oder ausgebildet, so wie auch der letzte Stand der Küchen- und Hofpflege in meinem Haus nicht dem höchsten Standard entspricht.
... was mir dezent bekannt vorkommt ...
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Von Zeit zu Zeit scheint der kleine Hund verärgert oder irritiert. Dann pinkelt und kackt er drinnen.
Ich würde der Bulldogge gern zugestehen, dass auch sie irritiert sein kann, ab und zu. Der realistische Blick auf die letzten 8 Jahre sagt allerdings ein ganz klares `Nein´. Verärgert, ja, das ist sie von Zeit zu Zeit.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Der Mensch stellt sich ein ideales Haus, eine ideale Frau, ideale Kinder, einen idealen Beruf, einen idealen Hund vor, aber es ist nicht so. Wir bekommen mehr als nur einen Wunsch und eine Vorstellung. Wir bekommen ein echtes Leben.
Zu viele Menschen sind ihr Leben lang auf der Suche nach dem `Ideal´ und sehen nicht, dass sie das wichtigste verpassen, nämlich ...
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Das Leben ist größer als der Plan des Lebens.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Die Vergangenheit ist vorbei, für die Zukunft gibt es keine Garantie.
Das einzige was zählt, ist dass Hier und Jetzt. Was mir gerade nochmal bewusster wird, als es sowieso schon war.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Das Leben ist rotzig, unordentlich, fließend und unvollendet. Ehre ihm.

Und Ordnung, Sauberkeit und organisiertes Dasein ist eher eine Angst vor dem Leben, ein hoffnungsloser Versuch, dem Unvermeidlichen Einhalt zu gebieten.
Es ist der Versuch zu kontrollieren, was sich nicht kontrollieren lässt.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Trauriges und nacktes Chaos ist die einzige Welt, die es gibt. Sie ist schön.

Ich danke für jeden Augenblick.
Das lasse ich einfach so stehen.


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05.07.2022 um 08:56
Kolumne von Jani Halme: Im Kalevala wird viel Bier getrunken

Vom Kalevala wissen wir, dass Alkohol nicht dazu gedacht ist, allein getrunken zu werden. Es liegt in der Natur der Sache, dass sie Freundschaften schafft und pflegt, schreibt Halme.


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JANI HALME
Freiberuflicher Journalist und Kreativdirektor
6:45 - Aktualisiert 7:28


Die Finnen halten sich selbst für eine Spirituosen trinkende Nation. Das ist ein Mythos. Nach allen Maßstäben sind wir ein Bierland. Die Hälfte des in Finnland konsumierten Alkohols ist Bier, während Spirituosen weniger als ein Fünftel ausmachen.

Finnland ist eigentlich schon immer ein Bierland gewesen. Sahti, das von Bierliebhabern auf der ganzen Welt sehr verehrt wird, ist ein direktes Fenster in's Mittelalter. Die alten Finnen wussten, dass in Bier VÄKI ist. Diese übernatürliche Magie, die in Blitzen, Feuer oder sogar in einem Bärenzahn steckt. Im Bier ist VÄKI stark, weil es die Dinge in etwas anderes wandeln konnte. Genauso wie Feuer Holz in Asche wandeln kann, wandelte Bier den Menschen. Sowohl innerlich als auch äußerlich.

Bier hat auch eine große kulturelle Bedeutung. Jeder Finne kann sich eine Kaurismäki-Bar vorstellen. Das gelingt auch, wenn man nie einen einzigen Aki Kaurismäki-Film gesehen hat.

Unser Nationalmaler Albert Edelfelt bezahlte mal eine lange Rechnung im Restaurant Kappeli, indem er ein Porträt des König Gambrinus, der als Erfinder des Bieres gilt, an die Küchenwand malte.

Die traditionell geformte Bierflasche gehört in die Hand von Uuno Turhapuro, und das Tütenbier hat seinen ganz eigenen Roman bekommen. Olviretki Schleusingenissa (Die Bierreise in Schleusingen) gilt heute als eines der wichtigsten Werke von Aleksis Kivi.

Eines der wichtigsten literarischen Loblieder auf das Bier ist jedoch unser Nationalepos, das Kalevala.

In der Kalevala wird viel Bier getrunken. Die bekannteste Szene ist wohl das Gedicht über die großen nordischen Hochzeiten, die nicht gelingen wollten, wenn das Bier noch nicht fertig war. Der mächtige Stier war bereits getötet worden, aber das Bier war nicht fertig. Der gute alte Väinämöinen wurde dann gebraucht. Väinämöinen trank zuerst etwas Bier, und mit seinem Zauberlied war das Bier im Nu fertig.

In der Kalevala heißt es, dass es 400 Verse braucht, um ein Bier zu brauen, während es nur kümmerliche 200 Verse braucht, um die Welt zu erschaffen.

Das Kalevala ist auch ein gutes Anleitungsbuch. Elias Lönnrot hat eine sehr detaillierte Anleitung geschrieben, wie man billig und bequem ein sehr starkes Gebräu zu Hause herstellen kann. Das durstige Volk erhielt poetische Anleitungen zur Aussaat von Gerste und Hopfen, und deren Schlüsselrolle bei der Herstellung des prickelnden Getränks. In Kalevala wird der Gärungsprozess mit Gräsern in Gang gesetzt. Hefe war den Helden unserer Erzählungen noch nicht bekannt.

Die Geschlechterrollen im Kalevala sind bekanntermaßen total daneben. Die Männer feiern ständig, und die Frauen weinen entweder untröstlich oder sind verbitterte Zicken. Zum Glück ist die Situation hinischtlich des Bieres besser. Der Kalevala zufolge hat die Göttin Osmotar den größten Einfluss auf die Entstehung des Bieres.

Der Biergenuss ist auch nicht auf das Geschlecht oder die soziale Schicht beschränkt. In der Kalevala bringt das Bier "die Frauen zum Lachen, den Männern gute Laune, die Frommen zum Jubeln und die Toren zum Herumalbern".

Meiner Meinung nach hat die wichtigste Lehre des Kalevala mit dem nationalen Selbstverständnis zu tun. Es geht nicht darum, sich allein zu betrinken und grimmig dreinzuschauen. In der Kalevala macht das Bier Unsereins zu geschickten Geschichtenerzählern und begeisterten Sängern. Es hat die Sprache befreit und die Dichter dazu gebracht, ihre Kantele und ihr Verssammlungen hervorzuholen.

Kalevala weiß, dass Alkohol nicht dazu gedacht ist, allein getrunken zu werden. Es liegt in der Natur der Sache, dass sie Freundschaften schafft und pflegt. In den Tagen der großen Legenden war der Alkohol ein Freuden- und kein Leidbringer.

Lasst uns unseren Teil dazu beitragen, dass dies auch heute noch der Fall ist.


Jani Halme

Der Autor ist Kreativdirektor und Journalist, der in Helsinki und Parikkala lebt.
https://yle.fi/uutiset/3-12478564


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05.07.2022 um 13:31
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https://www.hs.fi/politiikka/art-2000008926511.html


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05.07.2022 um 13:37
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https://www.hs.fi/viivijawagner/

Bild 1) Du warst den ganzen Sommer nicht draußen. .... Draußen sind Zecken.
Bild 2) Schau, auf dem Hof sind leichtbekleidete Frauen. .... Ich war den ganzen Sommer ja gar nicht draußen.
Bild 3) Großmütter ....


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