Euer letzter Traum
15.01.2018 um 22:50Einen wahnsinnig geilen Science-Fiction aus drei verschiedenen Blickwinkeln und in drei verschiedenen Grundstimmungen, nacheinander und unterbrochen von kurzen Aufwachen und Nachdenken. Hab ich so noch nie hinbekommen. Ärgerlich, dass mir mittlwerweile schon große Teile der Story fehlen.
In Grundzügen mal schnell erklärt: Von einer Raumstation aus beobachtet ein Team von Forschern und Überlebenden die Erde (?) viele Jahre nach einer großen Katastrophe aus sicherer Distanz. Regelmäßig wird ein kleiner Erkundungstrupp aus drei Leuten mit einem Landegerät losgeschickt, um die Lage zu analysieren; der letzte kam nicht zurück und sendete auch keine brauchbaren Daten. Bis dahin galt ein Überleben auf dem Planeten als kritisch; das ursprüngliche Leben dort war ausgelöscht. Häuser usw. auf dem heutigen Stand der Technik waren aber noch zu sehen und größtenteils auch erhalten; Art und Ursprung der Katastrophe wurden nicht genannt.
Gespenstisch und auf realistische Weise fesselnd waren allein schon das Abkoppeln von der Station, Ausrichten der Fähre für den Atmospäreneintritt und der Anflug bis zur spektakulären Landung: Einmal Aufschlag im Schnee und Verlust der Fähre, einmal Einschlag im Wald, einmal saubere Landung in einem Krater zur Tarnung des Geräts.
Erste Sequenz, Anflug durch dichte Wolkendecke, Bruchlandung im Schnee, oder nein, Abwurf einer Rettungskapsel im Angesicht der Gebirgskette kurz vor uns. Die Fähre ist nicht zu retten, der Aufschlag ist dumpf und heftig. Seltsamerweise beobachte ich ihn einmal von oben und einmal von innen. Nebel, die Besatzungsmitglieder auf sich allein gestellt. Rückweg ausgeschlossen, Raumschiff verloren, Funkgerät im Arsch. Das Team richtet sich zur weiteren Beobachtung und zum Warten auf Rettung nach längerem Fußmarsch im Dachgeschoss eines Hauses ein, macht Fotos der Umgebung, erkundet zu Fuß usw.
Ziemlich gespenstisch.
Moment mal. Doofe Idee mit dem Haus und den simplen Beobachtungsmitteln; doofe Idee auch, trotzdem noch dem Job nachzugehen und sich weiteren Gefahren zu Fuß auszusetzen, nur für ein paar Fotos, die niemand senden kann.
Also kurz wachwerden, staunen, grübeln, schmunzeln, wieder einschlafen. Und die Comedy-Version träumen.
Bis zur Bruchlandung, dieses Mal im Wald, alles gleich, nur mit hellerer Lichtstimmung. (Raum)Anzüge weiß statt rot, Sommer statt Winter. Raumfähre wieder im Arsch, Funkgerät aber zu retten. Marsch zur Beoachtungsbasis, die wieder das selbe Haus zu sein scheint. Dort bereits Gartenparty mit dem verlorenen Erkundungsteam vom letzten Mal: Die Erde ist offenbar ganz normal bewohnt, es ist ein schöner Tag, alle sind besoffen und laufen rum mit Frisuren und Klamotten aus den 70ern. Dauerwellen, Koteletten, enge T-Shirts mit Aufdruck, Schlaghosen, Sonnenbrillen. Zwei Frauen kommen sogar mit einem bunt angemalten VW Käfer vorbei und hören laute Woodstock-Mucke. Das letzte Erkundungsteam hatte mit der Fähre auch das Funkgerät verloren, es könnte glatt das Team vom Winter sein. Gemeinsam versuchen die Leute, mit den Resten des Funkgeräts der zweiten Fähre und einer improvisierten Antenne aus Drahtseil und Sportbootanker sendefähig zu werden. Das Seil soll dafür über einen großen Baum geworfen werden, was natürlich nicht klappt, weil alles schon so besoffen sind. Vögel singen, die Sonne geht unter, es riecht nach Gras, das Leben ist schön.
Wachwerden. Moooment mal. So geht das aber auch nicht. Jetzt mal im Ernst. So würde das doch nicht laufen. Bitte nochmal richtig.
Anflug auf einen Planeten mit geschlossener Wolkendecke, nein, eher Asche. Hektisch. Ungemütlich, kopfunter. Es rüttelt, ich schwitze, alles tut weh. Die Stimmung ist angespannt. Wir sehen fast nichts, die Luft ist rot, das Licht ist rot, alles ist irgendwie in roter Dämmerung voller Rauchschwaden. Die brennende Frage, wer uns womöglich sehen kann, während wir fast garnichts sehen. Dies ist kein Krimi in Schwarzweiß, nein, er ist schwarzrot! Instrumentenanflug auf einen Krater, nein, mehr ein riesiges Loch in einer breiten Straße. Die Fähre schwenken, was fast schiefgeht, und senkrecht absenken, bis sie steht. Kameras nehmen dabei tiefe Kratzer und Spuren neben dem Krater wahr, als sei dort etwas weggeschleppt worden; vielleicht die Fähre des letzten Teams? Unsicherheit. Begeben wir uns zum Beobachtungspunkt, wieder in diesem Haus? Sind wir in der Fähre sicherer? Riskieren wir eher uns selbst, oder die Fähre?
Jahrelang haben wir nichts beobachtet, womit nicht zu rechnen war - besser gesagt: Gar nichts. Dieses Mal ist alles anders. Draußen alles voll Rauch und diesem komischen, roten Dämmerlicht. Wir bleiben im Gerät und senden moderne Drohnen zur Erkundung aus. Wir haben Angst.
Ich werde wach, dieses Mal endgültig.
In Grundzügen mal schnell erklärt: Von einer Raumstation aus beobachtet ein Team von Forschern und Überlebenden die Erde (?) viele Jahre nach einer großen Katastrophe aus sicherer Distanz. Regelmäßig wird ein kleiner Erkundungstrupp aus drei Leuten mit einem Landegerät losgeschickt, um die Lage zu analysieren; der letzte kam nicht zurück und sendete auch keine brauchbaren Daten. Bis dahin galt ein Überleben auf dem Planeten als kritisch; das ursprüngliche Leben dort war ausgelöscht. Häuser usw. auf dem heutigen Stand der Technik waren aber noch zu sehen und größtenteils auch erhalten; Art und Ursprung der Katastrophe wurden nicht genannt.
Gespenstisch und auf realistische Weise fesselnd waren allein schon das Abkoppeln von der Station, Ausrichten der Fähre für den Atmospäreneintritt und der Anflug bis zur spektakulären Landung: Einmal Aufschlag im Schnee und Verlust der Fähre, einmal Einschlag im Wald, einmal saubere Landung in einem Krater zur Tarnung des Geräts.
Erste Sequenz, Anflug durch dichte Wolkendecke, Bruchlandung im Schnee, oder nein, Abwurf einer Rettungskapsel im Angesicht der Gebirgskette kurz vor uns. Die Fähre ist nicht zu retten, der Aufschlag ist dumpf und heftig. Seltsamerweise beobachte ich ihn einmal von oben und einmal von innen. Nebel, die Besatzungsmitglieder auf sich allein gestellt. Rückweg ausgeschlossen, Raumschiff verloren, Funkgerät im Arsch. Das Team richtet sich zur weiteren Beobachtung und zum Warten auf Rettung nach längerem Fußmarsch im Dachgeschoss eines Hauses ein, macht Fotos der Umgebung, erkundet zu Fuß usw.
Ziemlich gespenstisch.
Moment mal. Doofe Idee mit dem Haus und den simplen Beobachtungsmitteln; doofe Idee auch, trotzdem noch dem Job nachzugehen und sich weiteren Gefahren zu Fuß auszusetzen, nur für ein paar Fotos, die niemand senden kann.
Also kurz wachwerden, staunen, grübeln, schmunzeln, wieder einschlafen. Und die Comedy-Version träumen.
Bis zur Bruchlandung, dieses Mal im Wald, alles gleich, nur mit hellerer Lichtstimmung. (Raum)Anzüge weiß statt rot, Sommer statt Winter. Raumfähre wieder im Arsch, Funkgerät aber zu retten. Marsch zur Beoachtungsbasis, die wieder das selbe Haus zu sein scheint. Dort bereits Gartenparty mit dem verlorenen Erkundungsteam vom letzten Mal: Die Erde ist offenbar ganz normal bewohnt, es ist ein schöner Tag, alle sind besoffen und laufen rum mit Frisuren und Klamotten aus den 70ern. Dauerwellen, Koteletten, enge T-Shirts mit Aufdruck, Schlaghosen, Sonnenbrillen. Zwei Frauen kommen sogar mit einem bunt angemalten VW Käfer vorbei und hören laute Woodstock-Mucke. Das letzte Erkundungsteam hatte mit der Fähre auch das Funkgerät verloren, es könnte glatt das Team vom Winter sein. Gemeinsam versuchen die Leute, mit den Resten des Funkgeräts der zweiten Fähre und einer improvisierten Antenne aus Drahtseil und Sportbootanker sendefähig zu werden. Das Seil soll dafür über einen großen Baum geworfen werden, was natürlich nicht klappt, weil alles schon so besoffen sind. Vögel singen, die Sonne geht unter, es riecht nach Gras, das Leben ist schön.
Wachwerden. Moooment mal. So geht das aber auch nicht. Jetzt mal im Ernst. So würde das doch nicht laufen. Bitte nochmal richtig.
Anflug auf einen Planeten mit geschlossener Wolkendecke, nein, eher Asche. Hektisch. Ungemütlich, kopfunter. Es rüttelt, ich schwitze, alles tut weh. Die Stimmung ist angespannt. Wir sehen fast nichts, die Luft ist rot, das Licht ist rot, alles ist irgendwie in roter Dämmerung voller Rauchschwaden. Die brennende Frage, wer uns womöglich sehen kann, während wir fast garnichts sehen. Dies ist kein Krimi in Schwarzweiß, nein, er ist schwarzrot! Instrumentenanflug auf einen Krater, nein, mehr ein riesiges Loch in einer breiten Straße. Die Fähre schwenken, was fast schiefgeht, und senkrecht absenken, bis sie steht. Kameras nehmen dabei tiefe Kratzer und Spuren neben dem Krater wahr, als sei dort etwas weggeschleppt worden; vielleicht die Fähre des letzten Teams? Unsicherheit. Begeben wir uns zum Beobachtungspunkt, wieder in diesem Haus? Sind wir in der Fähre sicherer? Riskieren wir eher uns selbst, oder die Fähre?
Jahrelang haben wir nichts beobachtet, womit nicht zu rechnen war - besser gesagt: Gar nichts. Dieses Mal ist alles anders. Draußen alles voll Rauch und diesem komischen, roten Dämmerlicht. Wir bleiben im Gerät und senden moderne Drohnen zur Erkundung aus. Wir haben Angst.
Ich werde wach, dieses Mal endgültig.