Hunde

@gastric
Dann hättest du vielleicht mal dabei sein sollen wenn die Kuhherde zu einem anderen Standort getrieben worden ist. Dann hättest du gesehen wie die Hunde auch ohne menschliche Kommandos agieren.
Mein Großonkel und Nachbar hatte bis vor wenigen Jahren Schafe und einen Hütehund, einer der beiden letzten Milchbauern in meinem Herkunftsort hatte bis vor wenigen Jahren Hütehunde für seine Kühe und der Schäfer welcher jahrelang meine fast 1 ha große Steuobstwiese nutzen durfte damit ich sie nicht mähen musste hat ebenfalls Hütehunde. Alle diese Hunde mussten auch immer wieder ohne menschliche Befehle und ganz selbstständig ihre Arbeit verrichten. Ich bin weit davon entfernt ein Experte zu sein, aber nach allem was ich (und auch viele andere mir bekannte Menschen) sagen kann waren besonders die Hunde des Bauern mehr als herausragend beim verrichten ihrer Arbeit.

gastric schrieb:wie das menschlein mit unterschiedlichen pfeiftönen underschiedliche kommandos an beide hunde übermittelt hat

Das war bei allen diesen Hunden selbstverständlich und gehörte zur 0815-Ausbildung dieser Hunde.

@itsnat
Für kühe werden eigentlich keine hütehunde, sondern treibhunde (kuhhunde) eingesetzt. Diese haben ein etwas anderes wesen als ein hütehund. Bei kuhhunden kann der angeborene hütetrieb auch selbstständig zu tage treten. Allerdings arbeiten diese hunde vor allem mit bellen und treiben so die herde vorran. 

Hütehunde sind eher für engere verhältnisse geschaffen. Sie treiben nicht, sondern leiten, setzen mit der furche die grenze für den fehlenden weidezaun ... auf befehl..... geleiten die herde durch wehren voran. Die meisten schäfer bevorzugen leise bellunfreudige hütehunde für ihre arbeit. 

Letzlich geht es aber nicht darum: Die hauptaussage ist: Hund ist intelligenzmäßig auf dem niveau eines 3jährigen kleinkindes. Beiden kannst du dinge beibringen (die ihrer art und körperlicher verfassung entsprechen), beide denken aber nicht über handlungen nach. Beide können durchaus selbstständig, aber auch auf befehl arbeiten. Es geht nicht darum, einem kleinkind die aufgaben eines hundes geben zu können oder aber andersherum. 

@gastric
Das kannst du halten wie du willst. Für mich steht fest dass ich einem 3 jährigen Kind (auch wenn es körperlich dazu in der Lage wäre, was es aber in der Realität nicht ist) garantiert nicht die Aufsicht über eine Herde übertragen. Einem entsprechenden Hund schon. Für mich steht damit fest dass die Intelligenz eines Hundes nicht mit der eines Kindes vergleichbar ist. Die Aussage:

Hund ist intelligenzmäßig auf dem niveau eines 3jährigen kleinkindes

ist für mich nicht haltbar da m.E. beides nicht miteinander vergleichbar ist.

@itsnat

itsnat schrieb:Für mich steht fest dass ich einem 3 jährigen Kind (auch wenn es körperlich dazu in der Lage wäre, was es aber in der Realität nicht ist) garantiert nicht die Aufsicht über eine Herde übertragen. Einem entsprechenden Hund schon.

Ich würde es auch keinem esel, trotzdem gibts nen hüteesel also was solls. Das hat aber immernoch nichts und wirklich rein gar nichts mit der intelligenz zu tun. Ich würde einem schimpansen auch nicht meine buchhaltung übergeben, auch dann nicht, wenn er nachweislich einen höheren IQ als mein buchhalter hätte. Das eine hat doch mit dem anderen nicht wirklich was zu tun :D

itsnat schrieb:ist für mich nicht haltbar da m.E. beides nicht miteinander vergleichbar ist.

Das liegt aber auch nur daran, weil du dich rein wissenschaftlich nicht mit der materie beschäftigst und das ganze zu einseitig siehst. 

@gastric
@itsnat

sehr interessante Unterhaltung zwischen Euch :)

Das Fazit für mich: Hunde sind intelligenzmäßig und sozial gesehen was ganz Besonderes.
Eigentlich alle Tiere - z.B. auch Affen, Delfine, Vögel.... :)
Und bei vielen ist es eben doch nicht nur der Instinkt, der zu besonderem Verhalten befähigt.

Habe mal eine Doku gesehen, wo sogar eine Krähe kombinieren konnte bzw. eine Strategie entwickeln musste wie sie an ihr Futter kommt und diese Aufgabe auch auf Anhieb gelöst hatte. Man könnte meinen es war ein ziemlich komplexer Denkprozess. :)
Und ich behaupte mal, Hunde sind zu soetwas auch fähig.

Können eigentlich 3 jährige Kinder auch schon komplexere Stratgien entwickeln?

@Optimist

Optimist schrieb:Habe mal eine Doku gesehen, wo sogar eine Krähe kombinieren konnte bzw. eine Strategie entwickeln musste wie sie an ihr Futter kommt und diese Aufgabe auch auf Anhieb gelöst hatte. Man könnte meinen es war ein ziemlich komplexer Denkprozess. :)

Das gehört zu ihrer natur. Sie sind auch eine der wenigen tierarten, die werkzeuge zur futtergewinnung nutzen können. Das brauchen sie aber auch im der freien wildbahn und nicht nur in versuchen.

Optimist schrieb:Und ich behaupte mal, Hunde sind zu soetwas auch fähig.

Zu den leistungen wie krähen? Nein. Allein der werkzeuggebrauch ist hunden nicht gerade ein begriff. Sie sind jäger und daher liegt im jagdbereich ihre stärke. Warum sollten sie auch mit einem stock im baum nach irgendwelchen insekten stochern ;) Jede tierart hat ihre gebiete, in denen sie spitze sind. Untereinander vergleichbar sind nicht die fähigkeiten, sondern die leistungen, die zu eben diesen fähigkeiten notwendig sind und das wiederrum kann man dann auf den menschen anwenden. Schweine bspw stellen hunde in den schatten und ja auch 3jährige. Schweine bekommen es hin eine heizung einzuschalten und auch wieder auszuschalten, je nach befindlichkeit. Versuch deinem hund mal den zusammenhang zwischen umgebungstemperatur und heizung beizubringen, indem er nicht auf befehl, sondern nach eigenem befinden die heizung nuzt. Viel spaß :)

Optimist schrieb:Können eigentlich 3 jährige Kinder auch schon komplexere Stratgien entwickeln?

Ist es lebensnotwendig für ein 3 jähriges kind und damit evolutionär von vorteil?

@gastric
gut, deine Einwände kann ich nachvollziehen.

Hierzu mal noch was:

Schweine bekommen es hin eine heizung einzuschalten und auch wieder auszuschalten, je nach befindlichkeit. Versuch deinem hund mal den zusammenhang zwischen umgebungstemperatur und heizung beizubringen, indem er nicht auf befehl, sondern nach eigenem befinden die heizung nuzt. Viel spaß

Gut, da hast du recht, das schafft ein Hund sicher nicht.
Schweine hatte ich vorhin bei meiner Aufzählung vergessen, die sind wirklich sehr intelligent.
Um so schlimmer, dass gerade diese Tiere in Schweineställen vor sich hin wegitieren müssen - finde ich einfach nur traurig.

das schafft ein Hund sicher nicht.

Ein Hund schafft es allerdings wenigstens, Türen zu öffnen :) (aber gut, da reicht halt einfaches Abschauen)

@itsnat
Der Mensch gilt als Bezugswert, von irgendwas muss man ja ausgehen, wenn man Vergleiche anstellt, um Unterschiede herauszuarbeiten.

@Tussinelda
Ich halte es einfach hiermit:

http://hundeprofil.de/hunde-so-intelligent-wie-kleinkinder/

@itsnat
und ich damit....
http://diepresse.com/home/science/571351/Tierische-Intelligenz_Kognitive-Evolution

@Tussinelda
Ja, ist interessant. Wird sich zeigen was die Zukunft in dieser Richtung bringen wird. Vielleicht tatsächlich mal so etwas wie vergleichbare Standarts.

@itsnat
ich verstehe den Ansatz, den Du vertrittst sehr gut, im Grunde ist das auch richtig, deshalb ist aber der andere Ansatz nicht falsch. Ich denke man muss sich eben bewusst sein und bleiben - und ich denke, ich tue das, man berichtige mich, wenn nicht - dass man kognitive Fähigkeiten vergleichen kann, aber Mensch und Tier unterschiedliche Anforderungen erfüllen müssen, eine unterschiedliche körperliche und geistige Entwicklung durchlaufen und unterschiedliche Fähigkeiten brauchen, um zu überleben, man also Hund und Mensch nicht "gleichstellt", also den Hund vermenschlicht, sondern man die jeweilige Entwicklung in einen Kontext bringt, um besser zu verstehen, warum was wie ist, wo weshalb Unterschiede liegen etc. Falls man verstehen kann, was ich meine. Ich bin etwas unsortiert im Moment.

@Tussinelda
Ich kann dich und deine Meinung auch sehr gut verstehen. Ich habe auch nichts dagegen. Auch nicht dass du diese Meinung vertrittst. Ich halte sie nicht mal für falsch. Es ist für mich einfach ein anderer Blickwinkel auf das ganze, der derzeit deshalb möglich ist, weil das was in dem Beitrag von deinem Link geschrieben wurde noch nicht weit genug fortgeschritten ist (nämlich die Forschung in diese Richtung, welche Vergleiche wirklich möglich macht). Deshalb fällt es mir auch schwer mit dir oder @gastric zu diskutieren, ich halte eure Meinung ja nicht für falsch. Ich möchte hier lediglich auch meine Sichtweise der Dinge darstellen.
Deshalb hatte ich auch nicht geschrieben dass das was du schreibst falsch ist, sondern dass ich deine Aussage auf der letzten Seite ungern so stehen lassen möchte (unkommentiert ohne meine Sichtweise darzustellen). 
Ich bin, wie ich schon schrieb, kein Experte. Aber aus eigener Erfahrung bin ich, wenn es um Aussagen über Intelligenz geht bzw. darum die Höhe dergleichen einzuordnen, immer sehr skeptisch. 

@itsnat
ist doch alles gut..... :D ich finde es interessant, diese zwei Blickwinkel zu betrachten

itsnat schrieb:Aber aus eigener Erfahrung bin ich, wenn es um Aussagen über Intelligenz geht bzw. darum die Höhe dergleichen einzuordnen, immer sehr skeptisch. 

Und diese Aussage möchte ich auch für Tiere in Anspruch nehmen.

@Optimist
Schweine sind ja nachweislich schlauer als Hunde und gehören mit Elefanten, Delfinen und Primaten zu den Säugetieren die sich z.b. Selbst im Spiegel erkennen können

@BigPapaSmurf
Dann habe ich bisher die falschen Schweine erlebt.

Die waren alle sprichwörtlich sau dämlich :D

@fark
Intelligenz muss man fördern und fordern. In einer reizarmen umgebung leben zu müssen macht saudämlich. Ist beim menschen übrigens nicht anders... 

@fark
Ist zwar OT, aber auf meiner FÖJ-Stelle hatten wir zwei Schweine, die waren wie Hunde. Ich hab sie trainiert, auf meinem Ruf zu kommen, ich hab mit ihnen Fangen und Ball gespielt und wenn Kinder in den Stall kamen, haben sie sich auf die Seite gelegt, um den Bauch gekrault zu bekommen.

@BigPapaSmurf

Schweine sind ja nachweislich schlauer als Hunde und gehören mit Elefanten, Delfinen und Primaten zu den Säugetieren die sich z.b. Selbst im Spiegel erkennen können

ja, hab ich auch mal gehört.
Deshalb macht es mich so wütend und traurig, wenn ich Schweine in diesen dunklen Ställen sehe, wo sie nie rauskommen.

Intelligenz muss man fördern und fordern. In einer reizarmen umgebung leben zu müssen macht saudämlich. Ist beim menschen übrigens nicht anders...

genau.


@Akkordeonistin

die waren wie Hunde. Ich hab sie trainiert, auf meinem Ruf zu kommen, ich hab mit ihnen Fangen und Ball gespielt und wenn Kinder in den Stall kamen, haben sie sich auf die Seite gelegt, um den Bauch gekrault zu bekommen.

hab ich in Dokus auch schon gesehen.
Manche halten sich ja auch Minischweine direkt wie als Hund.

Muss ja traurig für die Schweine gewesen sein, als du dann vielleicht irgendwann nicht mehr bei ihnen warst oder?