Die US-Behörden geben Entwarnung: Die entdeckten Öl-Aussickerungen in der Nähe des Bohrlochs im Golf von Mexiko stünden nicht im Zusammenhang mit der vom Ölkonzerns BP installierten Abdichtkappe, sagte der Einsatzleiter der US-Regierung, Admiral Thad Allen. Am Sonntag hatten die Behörden von "Unregelmäßigkeiten" in der Umgebung des lecken Bohrlochs berichtet. So sickerte drei Kilometer von der Stelle Öl aus dem Grund, aus der Abdichtkappe entwichen Gasblasen.
Allen sagte nun, dass es keine Anzeichen für ein schweres Problem an der Quelle gebe. Seit Beginn der Belastungstests sei der Druck stetig gestiegen. Das sei ein "positiver Trend", der zeige, dass das Öl nicht an anderer Stelle austrete.
Allen trug dem britischen Energiekonzern BP allerdings auf, den Meeresgrund um die Bohrstelle weiter genau zu kontrollieren. Für Optimismus sei es deutlich zu früh, mahnte er. Zunächst sei zu klären, warum drei Kilometer von dem Bohrloch entfernt Öl aus dem Meeresboden sickere - und an weiteren Stellen Methangas entweiche. "Es gibt zu viele unbeantwortete Fragen", so der Admiral der US-Küstenwache. Über das weitere Vorgehen solle zunächst ein Expertenteam beraten, das ständig Prüfergebnisse auswerte.
Allen verlängerte die Belastungstests am Bohrloch erneut um 24 Stunden, die Ölquelle bleibt damit vorerst weiter geschlossen. Die Kappe auf dem Bohrloch hält seit vier Tagen das Öl davon ab, ins Meer zu strömen - zum ersten Mal seit dem Beginn der Katastrophe vor drei Monaten ist das Auslaufen gestoppt. Noch bis zum vergangenen Donnerstag schossen bis zu 8200 Tonnen pro Tag als gewaltige Fontäne aus dem Leck in 1500 Meter Tiefe. Bislang bezeichnen BP und die Regierung die Versiegelung als Versuch. Allerdings birgt der steigende Druck in dem vier Kilometer tiefen Förderschacht das Risiko, dass sich das Öl einen neuen Weg durch den Meeresboden bahnt.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,707408,00.html (Archiv-Version vom 21.07.2010)Der mangelnde Druck wurde zuerst ja bemängelt...
Je länger kein Öl austritt, umso besser. Das Öl im Umkreis austritt muss ja nicht unbedingt etwas mit Deepwater Horizon zu tun haben, schließlich tritt Öl schon seit Jahren aus kleinen Rissen und Spalten aus, sonst würde es dort ja auch nicht die ölfressenden Bakterien geben.
Aber das die amerikanischen Behörden auf Nummer sicher gehen wollen ist verständlich und logisch.