Sangritana schrieb am 07.05.2024:Darum hier meine Frage, unternimmt ihr etwas gegen das Insektensterben
Ja, wir unternehmen etwas gegen das Insektensterben.
Wir haben vor ein paar Jahren einen Kleingarten übernommen, der bei der Übernahme fast ausschließlich aus Rasen, Koniferen und Kirschlorbeer bestand.
Wir haben in den letzten 4,5 Jahren den Garten komplett umgestaltet und die Diversität enorm erhöht.
In der ersten Saison haben wir alle Koniferen gerodet. Was ziemlich viel Arbeit war und uns etliche Zecken eingebracht hat.
Wir haben dafür Sträucher und jede Menge Stauden gepflanzt.
Wir haben auch Obstbäume gepflanzt.
Wir versuchen möglichst viele einheimische Arten anzupflanzen, aber nicht ausschliesslich.
Wir schauen, dass ein Großteil unserer Pflanzen entweder den Vögeln oder den Insekten nützlich sind.
Wir probieren vieles aus und nicht alles klappt wie gewünscht.
Wir haben etwas schwierige Bodenverhältnisse, ich habe das in einem anderen Beitrag schon geschrieben. Unser Boden ist sehr schwer und lehmig. Wenn es viel regnet haben wir Staunässe. Am Anfang als wir unseren Garten übernommen haben war es sehr trocken, dann ist der Boden hart wie Stein.
Unser Garten ist in Norddeutschland, am äußersten Rand von Hamburg. Die Stadtgrenze ist nur ca 300-400.m Luftlinie. Es ist fast ländlich, um uns herum sind landwirtschaftlich genutzte Flächen und ein kleines Wäldchen. Oft spazieren nachts und früh morgens Rehe durch unseren Garten. Klingt niedlich, ist aber nervig, weil sie alles anfressen. Sie fressen auch gerne die Blütenköpfe mancher Blumen ab.
Sandbeet und Totholzhaufen haben wir auch.
Sehr begehrt bei den Wildbienen und Hummeln sind natürlich Phacelie und Borretsch, da summt und brummt es nur so. Herzgespann wird auch gut angeflogen, hatte ich mir aber noch intensiver vorgestellt. Ich hatte irgendwo gelesen, das sei ein wahrer Insektenmagnet, deshalb hatte ich das bestellt. Kann ich aber hier nicht bestätigen.
Apotheker-Eibisch kommt auch sehr gut an.
Wir lassen auch immer einige "Beikräuter" stehen und ausblühen.
Alle hassen Giersch, ich finde den eigentlich ganz hübsch, wenn er blüht und er ist auch sehr beliebt in Bienenhausen.
Der absolute Knüller für die Wildbienen ist bei uns aber, für mich recht unerwartet, der wilde Wein.
Den haben wir auch von unseren Vorgängern übernommen, und erstmal stehen gelassen, da er an hinteren Gartengrenze eine guten Sichtschutz bildet. Wenn der anfängt zu blühen, dann ist da richtig Party. Es summt und brummt wie verrückt. Ich habe das vorher nicht gewusst, das will der Wein so appetitlich für die Insekten ist.
Nemon schrieb:Bedingt erfolgreich auch nur die C. rotundifolia,
Die hatten wir auch versucht, auch weil die Blüten einfach so hübsch sind.
Das hat gar nicht geklappt.
Nemon schrieb:C. persicifolia, C. glomerata,
Auch die beiden sind bei uns eingegangen.
Nemon schrieb:C. alliariifolia, die im ersten Jahr noch nicht viel bietet, ab dann aber sehr wüchsig und robust ist.
Die hatten wir nicht. Vielleicht probiere ich das nochmal.