Nach unerlaubtem EU-Grenzübertritt: Trächtiger Kuh droht Tod

Habe gerade folgenden Artikel gelesen:

Eine trächtige Kuh hat unerlaubt die Grenze in ein Nicht-EU-Land übertreten. Jetzt droht dem bulgarischen Tier wegen strenger EU-Regeln offenbar der Tod. Der Besitzer appelliert an die Behörden.

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Dass Grenzen nicht nur für Menschen von Bedeutung sind, sondern auch für Tiere, zeigt nun auf dramatische Weise der Fall einer trächtigen Kuh namens Penka.

Wie "Daily Mail" berichtet, hatte sich das Tier von seiner Herde im EU-Land Bulgarien entfernt. Zwei Wochen später habe ein Landwirt aus dem Nicht-EU-Land Serbien das Tier zu seinem Besitzer Ivan Haralampiev zurückgebracht.

Doch nun könnte der Ausflug der Kuh schwere Konsequenzen haben. Grund dafür ist der Übertritt über die EU-Außengrenze.

Tod wegen strikter EU-Regeln?
Wie es in dem Bericht heißt, sei Penka laut Untersuchung serbischer Tierärzte bei ihrer Rückkehr in einer guten Verfassung gewesen. Von den bulgarischen Behörden sei dennoch die sofortige Tötung des Tieres angeordnet worden, das in drei Wochen kalben soll.

Die Behörden hätten in diesem Fall keine andere Wahl, sie würden sich damit an EU-Regeln bezüglich des Transports von Nutztieren halten. Eine Rückführung der Kuh sei demnach nicht erlaubt gewesen.

Penkas Besitzer Ivan Haralampiev bat am Donnerstag im Gespräch mit dem bulgarischen TV-Sender BNT eindringlich darum, seine Kuh zu verschonen.

Hier der Link: https://www.gmx.at/magazine/panorama/unerlaubtem-eu-grenzuebertritt-traechtiger-kuh-droht-tod-32991096

Bin gespannt wie ihr das seht?

JackJack13 schrieb:Eine trächtige Kuh hat unerlaubt die Grenze in ein Nicht-EU-Land übertreten. Jetzt droht dem bulgarischen Tier wegen strenger EU-Regeln offenbar der Tod.

Ich dachte immer, das die Gesetze für uns Menschen gelten, für diese jene, die diese lesen und verstehen oder zumindest auffassen können.

Nicht für Tiere, ich halte das für Blödsinn.

Höchstens den Besitzer könnte man zur Kasse bitten.

JackJack13 schrieb:Tod wegen strikter EU-Regeln?

Vielleicht sollte man erwähnen, dass es sich dabei um DIE Regeln handelt die u.A. mit dazu beigetragen haben, dass z.B. Tollwut in Deutschland kaum noch eine Bedrohung ist.

JackJack13 schrieb:Wie es in dem Bericht heißt, sei Penka laut Untersuchung serbischer Tierärzte bei ihrer Rückkehr in einer guten Verfassung gewesen.

Ui.. sie war "in guter Verfassung". Na dann KANN sie sich ja bei ihrem Ausflug gar nicht mit irgendeiner Seuche angesteckt haben deren Ausbruch dazu führen könnte, das ganze Bestände getötet und entsorgt werden...
Schön wärs zumindest, leider ist das aber ganz und gar nicht so klar.

_Vielleicht_, ich kenne da die belgischen Gesetze nicht hätte man was tun können, wenn man nach Aufgreifen der Kuh direkt Kontakt zu den Behörden aufgenommen hätte und geklärt ob es nicht irgendwelche Quarantänemaßnahmen und/oder Bluttests gibt nach denen eine Rückreise doch möglich ist.
"Sieht gut aus, ab zurück auf den Hof." war einfach in einem Umfang fahrlässig, dass der Halter eher froh sein kann, dass es nur um diese eine Kuh geht und die ihm nicht den ganzen Betrieb unter Quarantäne setzen, die Durchführung von Bluttests vom gesamten Tierbestand oder gar die Keulung dessen fordert.

NordicStorm schrieb:Ich dachte immer, das die Gesetze für uns Menschen gelten, für diese jene, die diese lesen und verstehen oder zumindest auffassen können.
Nicht für Tiere, ich halte das für Blödsinn.

Die Gesetze gelten sogar für Pflanzen. Die können die Gesetze zwar auch nicht lesen und verstehen aber leider trotzdem Schädlinge von einem ins andere Land schleppen die mal eben kurz ne ganze Plantage vernichten können.

NordicStorm schrieb:Höchstens den Besitzer könnte man zur Kasse bitten.

Bei den Schadenssummen die entstehen, wenn seine "Wird schon gutgehen-Aktion" dazu führt, dass seine Kuh irgendeine Seuche einschleppt die dazu führt das in seinem Umfeld ganze Rinderherden getötet und entsorgt werden müssen, ist nicht anzunehmen, dass er über derartige finanzielle Mittel überhaupt verfügt.
Von dem erheblichem, völlig unnützen Verlust von Leben mal ganz zu schweigen.

Diese Bestimmungen existieren nicht um ihn zu ärgern oder seine Kuh zu ermorden, die gibt es weil es in Zeiten der Massentierhaltung keine Kleinigkeit mehr ist wenn man Seuchen verschleppt, schon gar nicht über Grenzen hinweg.

@Fraukie
Tolle Antwort

Fraukie schrieb:Die Gesetze gelten sogar für Pflanzen.

Interessant.

Fraukie schrieb:Bei den Schadenssummen die entstehen, wenn seine "Wird schon gutgehen-Aktion" dazu führt, dass seine Kuh irgendeine Seuche einschleppt die dazu führt das in seinem Umfeld ganze Rinderherden getötet und entsorgt werden müssen, ist nicht anzunehmen, dass er über derartige finanzielle Mittel überhaupt verfügt.

Ist es hier der Fall, habe ich was übersehen?
Habe es so verstanden, dass diese Kuh nur die Grenze überschritt, aber keine Seuche oder irgendwas derart in sich hat.

Somit finde ich eine Tötung absolut sinnfrei.

Ein Asylantrag für die Kuh und sie wird mit offenem Armen hier empfangen <3

NordicStorm schrieb:Habe es so verstanden, dass diese Kuh nur die Grenze überschritt, aber keine Seuche oder irgendwas derart in sich hat.

Nein.
Da hat irgendein Tierarzt gesagt die Kuh sei bei Ankunft "In gutem Zustand gewesen."

Damit steht leider so überhaupt nicht fest, dass sie nichts eingeschleppt hat sondern lediglich, dass sie auf den Tierarzt akut bzw klinisch einen guten Eindruck machte.

Der Artikel ist sehr manipulativ geschrieben. Oft die Nennung des Namens der Kuh, keine Erwähnung warum es diese Gesetze überhaupt gibt und zusätzlich tut der Autor noch so als sei die Schlachtung trächtiger Kühe irgendwie eine Seltenheit.

Das hier ein Halter, der es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit besser wusste vermutlich nach dem Motto gehandelt hat:

"Sich hinterher entschuldigen ist einfacher als vorher um Erlaubnis bitten."

und ob ggf zumindest die Möglichkeit besteht, dass er das ggf getan hat, weil Bluttests und Quarantäne die je nach Gesetzeslage eine anschließende Rückführung möglich gemacht hätten Kosten verursacht hätten, die den Wert von Kuh und Kalb erheblich übersteigen dürften, DAS wird in dem Artikel gar nicht erwähnt.

Der Artikel tut so als hätte irgendeine Behörde Interesse daran grundlos eine arme, trächtige Kuh zu töten einfach nur weil ein sinnloses Gesetz das so vorschreibt und das ist einfach mal nicht der Fall.

Der Fall ist das hier ein Halter ECHT Mist gebaut hat und ein Risiko eingegangen ist und sehr wahrscheinlich nicht über die finanziellen Mittel verfügen dürfte, um für die Folgen die seine Aktion im worst case haben könnte aufzukommen.

Ebenfalls erwähnt der Artikel nicht, dass durch solche Aktionen schon mehr als nur einmal Seuchen verschleppt wurden deren Eindämmung dann so gar nicht einfach und lustig war.

Klar ist es vermutlich selbst für Burger-Esser und Grillfreunde traurig sich die Tötung einer trächtigen Kuh vorzustellen aber in dem Artikel steht eben auch nicht was da sonst passieren könnte und das das dann ganze Bestände betreffen würde.

Dank einer Petition darf die Kuh weiterhin leben und das ist auch vollkommen richtig so