Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Cachalot schrieb:Dort leben bereits Wölfe. Haben ihre Reviere

du willst mir also sagen, in den Weiten von Russlands Wäldern (oder auch anderer großen Ländern) sei kein Platz mehr für die paar Rudeln welche wir haben? Also das kann ich mir nun nicht vortstellen. Aber gut, lassen wir das als unsere Meinung gegenseitig so stehen :)

Cachalot schrieb:Es geht dir nur darum „Aus den Augen, aus dem Sinn“

Wenn du es so ausdrücken willst, nun ja - ich sehe es nicht so, ich möchte, dass alle mit einer bestimmten Situation gut zurecht kommen können. Dazu gehört für mich jedoch nicht, abzuwarten, bis es hier 1000 Rudeln gibt (sh dazu weiter unten).
Mir gehts mehr um "wehret den Anfängen".

Wie ich schon mehrmals hier im Thread geschrieben hatte, mir gehts darum, dass bei steigender Population die Wölfe insgesamt nicht eines Tages mal zu großen Problemen führen und daraufhin dann in großer Zahl abgeschossen werden müssten. Das tät mir wirklich zu leid (ich mag nun mal auch diese Tiere und weiß, dass sie Gefühle haben... die Hinterbliebenen...)

Und alles was ich schrieb, ist auf paar Jahre in die Zukunft gemünzt, ich denke gerne Jahre voraus, fahre nicht gerne auf Sicht ;)

@Optimist
och, jetzt kommt auch noch die Tollwutgefahr.......ja ich sehe schon, Du steigerst Dich immer mehr in "der Wolf ist so oder so eine Gefahr" Argumentation. Hier mal was zu Tollwut und Wölfen und Tollwut in Deutschland:
https://www.ifaw.org/deutschland/unsere-arbeit/w%C3%B6lfe/w%C3%B6lfe-und-tollwut

Deutschland gilt seit Frühjahr 2008 nach den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) bezüglich der terrestrischen Tollwut als tollwutfrei..........
Das Risiko sich durch einen Wolf mit Tollwut zu infizieren ist also äußerst gering. Alle bisher in Deutschland untersuchten Wölfe gelten als tollwutfrei. Eine größere Tollwutgefahr für den Menschen geht von illegalen Tierimporten sowie von Auslandsaufenthalten in Regionen mit Tollwut aus. Dort sind die Hauptinfektionsquellen nicht geimpfte Hunde und Katzen.

Hast Du schon mal wegen eines freilaufenden Hundes angerufen?

Und Du hast geschrieben, Du rufst Feuerwehr und Polizei an, da die sich dann kümmern und hast noch nachgesetzt mit "ist das bei euch nicht so"? Nein, ist bei uns nicht so, da sich, wie ich schon aufzeigte, Polizei und Feuerwehr darum nicht kümmern. Es ist also ein Unterschied, ob DU die anrufst, in Ermangelung der richtigen Telefonnummer oder ob man diese anruft, weil die sich dann kümmern.

Optimist schrieb:du willst mir also sagen, in den Weiten von Russlands Wäldern (oder auch anderer großen Ländern) sei kein Platz mehr für die paar Rudeln welche wir haben?

Du willst die da hinschippern. Dann musst du das klären.

Optimist schrieb:Wie ich schon mehrmals hier im Thread geschrieben hatte, mir gehts darum, dass bei steigender Population die Wölfe insgesamt nicht eines Tages mal zu großen Problemen führen und daraufhin dann in großer Zahl abgeschossen werden müssten

Das was wir heute bei Rehen, Wildschweinen etc machen.
Bio. Prädatoren sind von ihrer Beute abhängig und ihre Anzahl richtet sich nach der Menge verfügbarer Beute. Aktuell bei uns ein Schlaraffenland da der Wildbestand sehr hoch ist.
Das pendelt sich ein.
Ich schau mal ob ich da einen passenden Bericht finde

Da siehst du übrigens auch den Nutzen der Jäger fürs Ökosystem

Tussinelda schrieb:jetzt kommt auch noch die Tollwutgefahr

das war nebenbei, es geht aber nicht nur um Tollwut.
Kannst du mal bitte versuchen das Große und Ganze zu sehen und dir nicht immer nur Details rauszupicken und dich an diesen festzubeißen?

Tussinelda schrieb:Nein, ist bei uns nicht so, da sich, wie ich schon aufzeigte, Polizei und Feuerwehr darum nicht kümmern.

das ist traurig dass sie das bei euch nicht machen, bei uns machen sie es, geben zumindest Hinweise was zu tun ist.
Jedenfalls würde man auf alle Fälle keinen Vorwurf ernten.
Und du hast mir noch nicht beantwortet, was du unterwegs tun würdest, wenn du die richtigen Nummern gar nicht dabei hättest.

Tussinelda schrieb:Es ist also ein Unterschied, ob DU die anrufst, in Ermangelung der richtigen Telefonnummer oder ob man diese anruft, weil die sich dann kümmern.

Sag mal wie oft muss ich mich hierzu noch erklären, jetzt kommst du ja selbst damit "wenn man die Tel.-Nr nicht dabei hat. Und wer hat die denn schon groß dabei, so als "Normalo"?

Aber das diskutiere ich jetzt mit dir nicht weiter, hier gehts um den Wolf und nicht um streunende Hunde.
------------------------------

Cachalot schrieb:Du willst die da hinschippern. Dann musst du das klären.

hatte ich schon erklärt. Abkommen gegen Geld (ohne Anreiz wird es nicht gehen)
Und gibt es denn keine Tiertransporte (z.B. wenn ein Zoo Tiere bekommt oder auch welche woanders hinschickt?

Cachalot schrieb:Das was wir heute bei Rehen, Wildschweinen etc machen.

ja, eben. Und die tun mir auch leid (ich bin generell gegen diese Schießereien und Treibjagden. Deshalb ... (ach ich wiederhole mich jetzt nicht). Ich bin aber auch dagegen, dass das Wild im Wald gehetzt und gestresst wird und dann anstatt abgekallt zu werden, vopm Wolf gerissen wird. Wenn es nun mal sein muss, dass Wildtiere entnommen werden müssen, dann fänd ich Abschüsse doch ein kleines bissel besser.
Aber das sehe ich persönlich eben so und bin mir bewusst, dass viele diese Meinung doof und blöd finden, damit kann ich aber leben.

Cachalot schrieb:Da siehst du übrigens auch den Nutzen der Jäger fürs Ökosystem

bezweifle ich alles keines falls.
Aber hoffe, es wurde trotzdem deutlich worum es mir geht. :)

Cachalot schrieb:ein Schlaraffenland da der Wildbestand sehr hoch ist.

das bleibt aber auch so. Es wird nie so wenig Wild geben, dass es für Jäger zu mühsam wird, Wild zu erlegen.

Optimist schrieb:hatte ich schon erklärt. Abkommen gegen Geld (ohne Anreiz wird es nicht gehen)

Du denkst dabei aber nicht an die Wölfe. Ob die Stress in der neuen Umgebung haben. Nur an dich. Und gelöst wird’s mit Geld damit die Russen Ruhe geben
Peinlich

Optimist schrieb:Deshalb ... (ach ich wiederhole mich jetzt nicht). Ich bin aber auch dagegen, dass das Wild im Wald gehetzt und gestresst wird und dann anstatt abgekallt zu werden, vopm Wolf gerissen wird.

Ehrlich. Du solltest bei Diskussionen über reale Lebensbedingungen deine Alle haben sich lieb Natur Traumwelt nicht als Grundlage nehmen. Damit schadest du der Natur. Du gehst von Annahmen aus die in der Realität nicht zutreffen.
Jagd auf Beutetiere ist für die Beute etwas natürliches. Und unterstützt den Bestand der Beute. Kurz „survival of the fittest“
Ein ganz triviales Beispiel. Der Jäger hat 2 Rehböcke vor sich. Er erwischt den Kranken, Alten, Missgebildeten oder die ganz Jungen. Entkommen werden die Gesunden. Damit ist auch gewährleistet das in der Zukunft von der du ja so gerne sprichst genau diese sich Fortpflanzen und die Erhaltung der Art sichergestellt ist.
Das ist Natur.

Optimist schrieb:Ich bin aber auch dagegen, dass das Wild im Wald gehetzt und gestresst wird und dann anstatt abgekallt zu werden, vopm Wolf gerissen wird.

Das dies die Natur ist, das blendest Du aus? Es gehört zum Leben eines Beutetieres, Beute zu sein, gejagt und gerissen zu werden. Was Du Dir so wünschst oder vorstellst hat mit Natur nix zu tun. Jagd ist ungleich unfairer.

Bishamon schrieb:das bleibt aber auch so. Es wird nie so wenig Wild geben, dass es für Jäger zu mühsam wird, Wild zu erlegen.

Jein
Gebietsabhängig
In großen Waldgebieten mit ausreichender Dichte an Jägern könnte es sich einpendeln.
In Menschennähe werden wohl nicht genug Jäger auftreten

Tussinelda schrieb:Das dies die Natur ist, das blendest Du aus? Es gehört zum Leben eines Beutetieres, Beute zu sein, gejagt und gerissen zu werden. Was Du Dir so wünschst oder vorstellst hat mit Natur nix zu tun. Jagd ist ungleich unfairer.

Himmel- wenn die Balkonbiologen freigelassen werden.

Unser Wild wird alle dreihundert Meter von einer Strasse oder Autobahn begrenzt, von Orten und Gebäuden, von Zäunen, die nach Meinung der "Naturliebhaber" hier demnächst ruhig 2 Meter hoch und unüberwindlich sein sollen. Weidetiere sind gefangen und können vor dem Wolf nicht fliehen- Stichwort Surplus Killing.

Der Wolf in Deutschland ist ein eingesetzter Hecht im Zierfischaquarium- hat mit fairer Natur nichts mehr zu tun.

Cachalot schrieb:In großen Waldgebieten mit ausreichender Dichte an Jägern könnte es sich einpendeln.

Zahlt ein Jäger Pacht für eine Naturbeobachtung?
Kann die Pacht durchaus sehr hoch sein? Ist die Pacht eine Symbiose zwischen Grundstückseigentümer und Jäger, in der beide mit Gewinn aussteigen sollten?
Bei zu wenig Wild ist die Pachteinnahme gering.

Ich hab gehört, im Wald fällt manchmal ein Sack Mais vom LKW. Warum passiert das?
Und ich hab gehört, dass manchmal die Kirrung zur Fütterung verwendet wird ...

Davon abgesehen, wird das Wild wesentlich vorsichtiger, was die Jagd wieder erschwert. Kein Jäger will zu oft umsonst im Wald herumhocken ...

Bishamon schrieb:Zahlt ein Jäger Pacht für eine Naturbeobachtung?

Muss unser Jagdrecht auf ewig so bleiben?
Hat dein Jäger mehr Rechte als der Wolf?

Bishamon schrieb:Bei zu wenig Wild ist die Pachteinnahme gering.

S.o.

Bishamon schrieb:Davon abgesehen, wird das Wild wesentlich vorsichtiger, was die Jagd wieder erschwert. Kein Jäger will zu oft umsonst im Wald herumhocken ...

Oh du mein Schreck. Die Natur wird wieder natürlich. Das müssen wir natürlich verhindern.
Was den Jäger und die Jagd betrifft. Natürlich gehen die Anzahl der „freien“ Beutetiere zurück. Spart übrigens auch Geld. Wildverbiss und so.
Ja. Die Jagd wird sich ändern. Die Gesetzte und Regelungen müssen angepasst werden.
Und. Die Jäger die ich kenne sind nicht nur Jäger um Wild zu schießen. Das sind Naturfreunde die gerne im Wald sind und auch Wild schießen. Die reinen Ballermänner werden wohl das Handtuch schmeißen. Ist es um die Schade?

Cachalot schrieb:Die Jagd wird sich ändern.

Und das hältst du für realistisch?

Cachalot schrieb:Hat dein Jäger mehr Rechte als der Wolf?

Der Jäger weiß eine starke Lobby hinter sich und kann bei Wahlen Stimmen abgeben.

Bishamon schrieb:Und das hältst du für realistisch?

Möglich ist es.
Und den Versuch wert.
Ich kann natürlich schon jetzt sagen. „Nö, funzt nicht, alle Raubtiere abknallen“

Bishamon schrieb:Der Jäger weiß eine starke Lobby hinter sich und kann bei Wahlen Stimmen abgeben.

„Den Jäger“ gibt es nicht. Ich wohne auf dem Land. Hier wachsen die Jäger sozusagen auf den Bäumen. Und in der Jägerschaft ist die Diskussion genauso offen wie hier auf Allmy.
Es gibt Vertreter die sagen „Wolf weg“ mit ihrer Argumentation. Sind (noch) die Mehrheit. Und es gibt Jäger die sagen der Wolf kann integriert werden.
Alle sagen, um auf das Jagdrecht zurückzukommen, der Wolf ist mit dem heutigen Jagdrecht nicht vereinbar.

Cachalot schrieb:der Wolf ist mit dem heutigen Jagdrecht nicht vereinbar.

da noch zu sehr geschützt. Das kann sich ja ändern, wenn die Population zunimmt.

Cachalot schrieb:Und es gibt Jäger die sagen der Wolf kann integriert werden.

du kennst seltsame Jäger :)

"Meine" Jäger kriegen bereits Schnappatmung, wenn sich nur ein Pilzjäger in sein Revier verirrt.
Bereits da stammeln sie "Beunruhigung des Wildes. Stress. Zu wenig Gewicht. Mehr Verbiss".

In D gibt es so viele Jäger wie noch nie: 1968 waren es 283.000, 2017 waren es 381.000 (auch die Anzahl der Waidfrauen nimmt zu).
Und gleichzeitig sind die Strecken explodiert.

Was du vorhast, ist eine 180° Wendung. Ob das gelingen wird ... denn Jagd ist Business.

Bishamon schrieb:da noch zu sehr geschützt. Das kann sich ja ändern, wenn die Population zunimmt.

Ich sprach eher von der Schadensregulierung etc. Aber natürlich muss der Wolf selbst auch geregelt werden.

Bishamon schrieb:du kennst seltsame Jäger :)

Menschen wie wir alle. Mit unterschiedlichen Interessen, Gedanken, Ideen etc.
Nochmal. „Den Jäger“ gibt es nicht.
Was die Anzahl der Jäger mit dem Wolf zu tun hat entgeht mir. Außer dem der Konkurrenz und der Wahlstimmen.


Bei den Pilzsuchern ist es ähnlich. Nicht wenige der Jäger gehen auch auf Pilzpirsch. Da sind Fremdsucher und deren gibt es viele, viel mehr als Wölfe 😁, natürlich auch Konkurrenten. Wir haben hier Pilztourismuss. Der ist tatsächlich Stress für das Wild. Weil zuviel. Die Parkplätze sind voll. Da sind Dutzende auf Tour.
Erzähl das nicht Optimist. Ihr Weltbild bricht sonst noch zusammen.

Cachalot schrieb:Was die Anzahl der Jäger mit dem Wolf zu tun hat entgeht mir.

Mehr Jäger zahler mehr Pacht und bringen mehr Einnahmen für Grundstückseigentümer.
Für mehr Jäger muss auch mehr Wild da sein: Jäger sind zwar keine Rambos, aber reine Naturbeobachter sind sie auch nicht.
Und mehr Jäger bedeutet auch mehr Ausgaben/Einnahmen für Ausrüstung und Waffen.

Ein Wolf ist wie ein Stein im Getriebe. Und zwar in einem hochoptimierten Getriebe.

Cachalot schrieb:Der ist tatsächlich Stress für das Wild. Weil zuviel.

Ein Rudel Wölfe sind kein Problem? und ein Rudel Pilzjäger schon?
Wobei ... vielleicht trauen sich dann ja weniger Leut ...

Bishamon schrieb:Mehr Jäger zahler mehr Pacht und bringen mehr Einnahmen für Grundstückseigentümer.

Bei uns gibt es einen Pächter. Der ist verantwortlich. Er kann sich die Pacht teilen. Aber der Betrag ändert sich dadurch nicht

Bishamon schrieb:Und mehr Jäger bedeutet auch mehr Ausgaben/Einnahmen für Ausrüstung und Waffen.

Bist du Mitglied in der NRA?
Das stufst du höher ein als die Rechte der Wölfe?
Ok

Bishamon schrieb:Ein Wolf ist wie ein Stein im Getriebe. Und zwar in einem hochoptimierten Getriebe.

Hochoptimiert? Ehrlich? Bei dem Ärger mit Wildschäden? Wild Überpopulation? Ehrlich?
Aha.

Bishamon schrieb:Ein Rudel Wölfe sind kein Problem? und ein Rudel Pilzjäger schon?

Ein Rudel Pilzsucher wäre kein Problem.
Der Wolf jagt. Hat Beute, frißt und pausiert.
Die Pilzsucher sind weit verteilt, scheuchen mehrfach und häufiger auf. Und sind wesentlich mehr. Ja. Ist für das Wild mehr Stress.
Abgesehen von dem das gerissen wurde. Obwohl das dann auch keinen Stress mehr hat

Cachalot schrieb:Aber der Betrag ändert sich dadurch nicht

Er kann aber auch erhöht werden.

Cachalot schrieb:Bist du Mitglied in der NRA?

Wieso?
Nur weil ich darauf hinweise, dass es viele Beteiligte (Interessengruppen) gibt?
Im Jahr 2004 haben Jäger in D 754 Millionen € für Waffen und Zubehör ausgegeben.

Cachalot schrieb:Wildschäden? Wild Überpopulation?

das ist natürlich wahr.

Cachalot schrieb:und pausiert.

In dieser Zeit darf dann das Wild unbehelligt vorbeigehen?