@PanchoPancho schrieb:Wenn du die Fähigkeit des Erkennens bist,so trifft doch die 1.Auswahlmöglichkeit(oder eine Stufe davon) auf dich zu,welche ich für stimmig halte.
Ja, das könnte man voreilig schlußfolgern. Aber das kann unmöglich zutreffen, wie ich gleich aufzeigen und begründen werde.
Pancho schrieb:Wenn es so nicht für dich stimmt,welche Auswahlmöglichkeit fehlt dir dann?Ist es dein Wissen oder deine Erfahrung?
Auch hier ist es weder mein Wissen noch meine Erfahrung. Wissen ist immer Erinnerung, und Erfahrung ist immer eine Form von Beobachtung, die dann zu Wissen wird. Ich jedoch kann unmöglich eins von beiden sein. Wissen und Erfahrungen sind eher als Hilfsmittel zu verstehen. Dabei wird etwas umgesetzt, etwas zum Ausdruck gebracht, und zwar stets für kommunikative Zwecke. Was ich damit meine, ist Folgendes:
Wenn du einen deiner Gedanken jemand anderem mitteilen willst, dann musst du ihn umformen. Zuerst wirst du ihn mit Hilfe deines Gehirns in elektrische Impulse umformen. Diese Impulse werden dann wiederum umgeformt in eine Handlung, an der weitere Kommunikationsmittel beteiligt sind, nämlich deine Stimmbänder und dein Mund. Mit diesen Hilfsmitteln erzeugst du Luftschwingungen. Das ist eine weitere Umwandlung deiner Gedanken. Das heißt: Du sprichst die Gedanken in Form von vereinbarten Worten (Sprache) aus. Wenn diese Luftschwingungen dann auf das Ohr eines anderen Menschen treffen, wird die Reihenfolge des Benutzen der beteiligten Hilfsmittel umgekeht. Das heißt, sein Trommelfell wandelt diese Luftschwingungen im Innenohr wieder in elektrische Impulse um und sie werden ins Hörzentrum seines Gehirns geleitet. Aber diese Impulse sind noch lange nicht "dein übermittelter Gedanke". Auch sie sind nur die Hilfsmittel. Zu einem Gedanken werden sie erst im Bewusstsein.
Das Ganze ist ein Kommunikationsvorgang. Aber ich bin keines der beteiligten und benutzten Kommunikationsmittel.
Es ist noch besser zu erklären mit der Frage, die
@dergeistlose hier stellt:
dergeistlose schrieb:Sehe in den Spiegel.....was wirst du darin erkennen können?!
Für mich gilt:
Ich bin weder derjenige, der im Spiegel zu sehen ist, noch derjenige, der in den Spiegel hineinblickt. Ich bin vielmehr das, was bemerkt, dass es jemanden gibt, der in den SPiegel blickt.
Erkennst du den Unterschied?
Beobachtung deutet immer darauf hin, dass es eine Distanz geben muss zwischen dem Beobachter und dem, was er beobachtet, denn sonst kommt keine Beobachtung zustande. Wenn du dich nun als Standpunkt verstehst, von dem aus Beobachtung stattfindet, dann wirst auch du attestieren müssen, dass alles, was du beobachten kannst, sich grundsätzlich von diesem Punkt entfernt befindet.
Mit dem Spiegelbeispiel kann man das, was tatsächlich passiert, sehr schön veranschaulichen.
Dasselbe gibt auch für die Aussage des Orakels. Wenn ich einen Gott erkennen kann, dann nur deswegen, weil er einen Unterschied zu mir darstellt und sich in einer Distanz zu mir befinden muss. Denn wenn es keine Unterschiede gibt, dann ist auch nichts da, was erkennbar wäre.
Das ist die Erklärung und Begründung, warum die Aussage des Orakels unmöglich für mich zutreffen kann.