konstanz
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Die Frauen im Stammbaum Jesu
03.04.2013 um 15:54Ich wundere mich schon längere Zeit über die Absicht des Autors des Matthäusevangeliums an der Stelle, an der es um Jesu Stammbaum geht.
Matthäus zählt 42 Generationen auf und verwendet dabei fast ausschließlich die Namen der Männer (also A zeugte B, B zeugte C, C zeugte D usw.).
Aber unter all diesen Männern findet er es an fünf Stellen wichtig, auch den Namen der Mutter zu nennen. Und gerade diese fünf Frauen, die namentlich erwähnt werden sind Frauen, die man nach damaligem Verständnis als Huren bezeichnen könnte:
Tamar (1.Mo 38):
Sie war mit Er, dem Sohn Judas verheiratet. Als Er starb, heiratete sein Bruder Onan die junge Witwe, wie es damals üblich war. Als nun auch Onan starb, wollte ihr Schwiegervater Juda ihr keinen weiteren Sohn mehr geben, da er Angst um das Leben seines dritten Sohnes hatte.
Tamar wollte bzw. brauchte jedoch standesgemäße Nachkommen.
Da verkleidete sie sich als Hure und wartete an dem Weg, auf dem ihr Schwiegervater vorbeikommen musste. Als der nun kam "bog er vom Weg ab, ging zu ihr hin und sagte: Lass mich zu dir kommen! Er wusste ja nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: Was gibst du mir, wenn du zu mir kommen darfst?" Er versprach ihr einen Ziegenbock als Bezahlung und ließ ihr als Pfand (er hatte den Bock ja nicht dabei) seinen Siegelring.
Tamar war nun von Juda schwanger und hatte als Beweis für die Abstammung der daraus entstandenen Zwillinge den Siegelring des Kindvaters.
Rahab (Jos 2):
"Josua, der Sohn Nuns, schickte von Schittim heimlich zwei Kundschafter aus und befahl ihnen: Geht, erkundet das Land, besonders die Stadt Jericho! Sie brachen auf und kamen zu dem Haus einer Dirne namens Rahab; dort wollten sie übernachten." (Jos2,1) Wahrscheinlich kamen die beiden Kundschafter nicht zufällig zu ausgerechnet diesem Haus und wollten sicherlich nicht nur übernachten.
Rut (Rut 3):
Die junge Witwe Rut arbeitet auf den Feldern von Boas, einem reichen, entfernten Verwandten.
Da er nicht eng genug verwandt ist, um (wie bei Tamar) die Witwe heiraten zu müssen, rät Ruts Mutter ihr, sich zu waschen und zu salben und sich heiß anzuziehen, um Boas dann nachts auf dem Feld zu verführen. Das tut sie dann auch, und wird schlußendlich vom reichen Boas geheiratet, da die Ehe ja schon vollzogen war.
Bathseba (2Sam 11):
König David sieht von seinem Dach aus einer fremden Frau beim baden zu. Er geht rüber und schwängert sie. Da sie aber verheiratet ist, muss er ihren Mann Uria los werden. Das macht er, indem er den Offizier Uria an forderster Front einsetzt und seinen Kameraden befiehlt, sich schnell zurück zu ziehen, wenn der Kampf am heftigsten tobt. Die Strategie geht auf, und Uria fällt in der Schlacht.
Maria, Mutter von Jesus:
Sie ist verlobt, wird aber von einem anderen Mann schwanger. Die jüdische Überlieferung gibt als Vater des Kindes einen römischen Offizier mit dem Namen Pantera an.
1859 wird im deutschen Ort Bingerbrück auch tatsächlich das Grab eines römischen Offiziers mit dem Namen Pantera gefunden, der im fraglichen Zeitraum sogar in Palästina stationiert gewesen ist.
Alle fünf Frauen können nach den Moralvorstellungen der damaligen Zeit als Huren bezeichnet werden und alle fünf Frauen waren Ausländerinnen, heidnischer Herkunft und (mit Ausnahme von Maria) nicht jüdisch.
Mir geht es dabei nicht darum, ob die Stammbäume nun historisch richtig sind oder nicht, ob es die Personen wirklich gab, ob die Frauen wirklich Huren waren oder nur dazu abgestempelt wurden usw.
Meine Frage ist dabei: Warum hat Matthäus das gemacht? Er hätte die Namen ja ganz elegant einfach weglassen können, so wie er die Namen aller anderen Frauen auch weggelassen hat. Es muss ihm aus irgendeinem Grund besonders wichtig gewesen sein, auf diese Frauen hinzuweisen. Ich kann mir nur nicht erklären aus welchem.
Noch verrückter ist es, wenn man bedenkt, dass der Stammbaum ja nicht durch akribische Forschung in Archiven zustande kam, sondern von Matthäus erfunden wurde. Und wenn die Ahnenreihe erfunden ist, dann hätte er ja auch ganz andere Namen einsetzen können. Allein David hat so viele Frauen gehabt, dass Matthäus auch eine andere Frau hätte nehmen können, um Jesu Abstammung auf David zurück zu führen.
Matthäus zählt 42 Generationen auf und verwendet dabei fast ausschließlich die Namen der Männer (also A zeugte B, B zeugte C, C zeugte D usw.).
Aber unter all diesen Männern findet er es an fünf Stellen wichtig, auch den Namen der Mutter zu nennen. Und gerade diese fünf Frauen, die namentlich erwähnt werden sind Frauen, die man nach damaligem Verständnis als Huren bezeichnen könnte:
Tamar (1.Mo 38):
Sie war mit Er, dem Sohn Judas verheiratet. Als Er starb, heiratete sein Bruder Onan die junge Witwe, wie es damals üblich war. Als nun auch Onan starb, wollte ihr Schwiegervater Juda ihr keinen weiteren Sohn mehr geben, da er Angst um das Leben seines dritten Sohnes hatte.
Tamar wollte bzw. brauchte jedoch standesgemäße Nachkommen.
Da verkleidete sie sich als Hure und wartete an dem Weg, auf dem ihr Schwiegervater vorbeikommen musste. Als der nun kam "bog er vom Weg ab, ging zu ihr hin und sagte: Lass mich zu dir kommen! Er wusste ja nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: Was gibst du mir, wenn du zu mir kommen darfst?" Er versprach ihr einen Ziegenbock als Bezahlung und ließ ihr als Pfand (er hatte den Bock ja nicht dabei) seinen Siegelring.
Tamar war nun von Juda schwanger und hatte als Beweis für die Abstammung der daraus entstandenen Zwillinge den Siegelring des Kindvaters.
Rahab (Jos 2):
"Josua, der Sohn Nuns, schickte von Schittim heimlich zwei Kundschafter aus und befahl ihnen: Geht, erkundet das Land, besonders die Stadt Jericho! Sie brachen auf und kamen zu dem Haus einer Dirne namens Rahab; dort wollten sie übernachten." (Jos2,1) Wahrscheinlich kamen die beiden Kundschafter nicht zufällig zu ausgerechnet diesem Haus und wollten sicherlich nicht nur übernachten.
Rut (Rut 3):
Die junge Witwe Rut arbeitet auf den Feldern von Boas, einem reichen, entfernten Verwandten.
Da er nicht eng genug verwandt ist, um (wie bei Tamar) die Witwe heiraten zu müssen, rät Ruts Mutter ihr, sich zu waschen und zu salben und sich heiß anzuziehen, um Boas dann nachts auf dem Feld zu verführen. Das tut sie dann auch, und wird schlußendlich vom reichen Boas geheiratet, da die Ehe ja schon vollzogen war.
Bathseba (2Sam 11):
König David sieht von seinem Dach aus einer fremden Frau beim baden zu. Er geht rüber und schwängert sie. Da sie aber verheiratet ist, muss er ihren Mann Uria los werden. Das macht er, indem er den Offizier Uria an forderster Front einsetzt und seinen Kameraden befiehlt, sich schnell zurück zu ziehen, wenn der Kampf am heftigsten tobt. Die Strategie geht auf, und Uria fällt in der Schlacht.
Maria, Mutter von Jesus:
Sie ist verlobt, wird aber von einem anderen Mann schwanger. Die jüdische Überlieferung gibt als Vater des Kindes einen römischen Offizier mit dem Namen Pantera an.
1859 wird im deutschen Ort Bingerbrück auch tatsächlich das Grab eines römischen Offiziers mit dem Namen Pantera gefunden, der im fraglichen Zeitraum sogar in Palästina stationiert gewesen ist.
Alle fünf Frauen können nach den Moralvorstellungen der damaligen Zeit als Huren bezeichnet werden und alle fünf Frauen waren Ausländerinnen, heidnischer Herkunft und (mit Ausnahme von Maria) nicht jüdisch.
Mir geht es dabei nicht darum, ob die Stammbäume nun historisch richtig sind oder nicht, ob es die Personen wirklich gab, ob die Frauen wirklich Huren waren oder nur dazu abgestempelt wurden usw.
Meine Frage ist dabei: Warum hat Matthäus das gemacht? Er hätte die Namen ja ganz elegant einfach weglassen können, so wie er die Namen aller anderen Frauen auch weggelassen hat. Es muss ihm aus irgendeinem Grund besonders wichtig gewesen sein, auf diese Frauen hinzuweisen. Ich kann mir nur nicht erklären aus welchem.
Noch verrückter ist es, wenn man bedenkt, dass der Stammbaum ja nicht durch akribische Forschung in Archiven zustande kam, sondern von Matthäus erfunden wurde. Und wenn die Ahnenreihe erfunden ist, dann hätte er ja auch ganz andere Namen einsetzen können. Allein David hat so viele Frauen gehabt, dass Matthäus auch eine andere Frau hätte nehmen können, um Jesu Abstammung auf David zurück zu führen.