jaja....übersetzungen ....
Die große Kraft und Volkstümlichkeit der lutherischen Bibel nötigt alle Übersetzer deutscher Zunge, nicht nur auf dieses Meisterstück .... Rücksicht zu nehmen, sondern auch sich so viel als möglich an dasselbe anzuschließen. Statt neuerer Bibelübersetzungen haben wir daher mehr Berichtigungen der lutherischen Übersetzung. Wenn aber ... die protestantischen Kirchen in eine Unzahl engherziger Sekten zu zerfallen drohen, während das jesuitische Rom frecher als je sein stolzes Haupt erhebt, dann kann es offenbar nicht bloß an einzelnen nebensächlichen Ungenauigkeiten in der herrschenden Bibelübersetzung fehlen, sondern dann muß gefragt werden, ob die ganze bei uns herrschende Auffassung des Christentums die richtige, wahrhaft biblische ist oder nicht. Reinhardt jedoch möchte zu einer reinen, objektiven Schriftauffassung gelangen, dem einseitigen und verkehrten Spiritualismus der Kirchen, die aus der plaonischen Philosophie stammt, wehren, welche von den Kirchenvätern der Bibel unbewußt untergeschoben wurde.
Als ein Beispiel einer solch falschen Anschauung bringt er den heidnisch belegten Begriff "Hölle" (etwa aus Matth. 5:22) zur Disposition: Da Jesus Jude war und als solcher auch seine jüdische Aufassung zur Geltung gebracht haben wollte, muß dieses auch so aufgefaßt werden: Nicht von Hölle kann also in dieser Schriftstelle die Rede sein, sondern vom feurige(n) Tal Hinnom. Diverse solcher scheinbar unausrottbarer Begriffe der kirchlichen Sprache nimmt der Diener des göttlichen Wortes (lat.: Verbum Dei Minister) ins Visier, um sie in den Fußnoten "richtig zu stellen"; dazu gehören weiterhin die Begriffe " Dämonen", "Himmelreich", "Teufel", "Seele", "Geister", "Grab" etc.
http://www.bibelpedia.com/index.php?title=Reinhardt,_Ludwig (Archiv-Version vom 01.06.2022)